
Privatpatient. Wer eine private Krankenversicherung hat, kommt beim Arzt deutlich schneller dran. © Getty Images / Yuri Arcurs Production IAURI
Viele PKV-Tarife erreichen nicht das Niveau der gesetzlichen Kassen. Doch es gibt auch gute und günstige Tarife – die sich aber nicht für jeden eignen.
Private Krankenversicherung im Vergleich freischalten
- Testergebnisse für 154 private Krankenversicherungen für Angestellte 3/25
- Testergebnisse für 77 private Krankenversicherungen für Beamte 3/25
- Testergebnisse für 153 private Krankenversicherungen für Selbstständige 3/25
Mit einer guten privaten Krankenversicherung können Patientinnen und Patienten mehr Leistungen in Anspruch nehmen. Dazu kommt: Privatpatienten werden bei Fachärzten schneller versorgt als gesetzlich Versicherte. Doch nicht alle Tarife halten, was sie versprechen. Auf dem Markt sind sehr viele Angebote, die weniger als die gesetzlichen Kassen erstatten oder in denen die Versicherten einen hohen Selbstbehalt an den Krankheitskosten zahlen müssen. Mit den Ergebnissen aus unserem Vergleich der privaten Krankenversicherungen können Sie einen günstigen Tarif finden, der einen Rundum-Schutz über dem Niveau der gesetzlichen Krankenkassen bietet.
Warum sich der Vergleich private Krankenversicherungen für Sie lohnt
Testergebnisse
Von 1 245 geprüften Tarifkombinationen erfüllen nur 384 die Mindestkriterien der Stiftung Warentest: Sie bieten einen Rundum-Schutz und Versicherte müssen höchstens 660 Euro Selbstbeteiligung im Jahr zahlen. Diese 384 Tarife haben wir je nach Leistungsumfang mit den Qualitätsurteilen Gut und Sehr gut bewertet. Zu den Anbietern zählen Allianz, Axa und HanseMerkur.
Die beste private Krankenversicherung für Sie
Angestellte dürfen sich ab einem Jahreseinkommen von 73 800 Euro privat versichern, Beamte und Selbstständige ohne Einkommensgrenze. Nach dem Freischalten sehen Sie alle empfehlenswerten Tarife mit Rundum-Schutz. Die Angebote für Ihre Berufsgruppe können Sie nach dem Beitrag filtern oder nach einzelnen Leistungen etwa für ambulante Psychotherapie, Zahnersatz, Kinderwunschbehandlung oder Auslandsschutz.
Modell für die Beitragshöhe
Die Beiträge gelten für ein Eintrittsalter von 35 Jahren (Angestellte, Selbstständige) und 30 Jahren (Beamte) und gesunde Personen. Der günstigste Tarif für Angestellte und Selbstständige kostet 649 Euro im Monat, für Beamte 250 Euro. Die teuersten Tarife liegen bei 1 137 Euro für Angestellte und Selbstständige und 396 Euro für Beamte.
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Vorteile einer guten privaten Krankenversicherung
Ärzte und Ärztinnen sind bei Privatpatienten nicht an Budgets gebunden wie bei Kassenpatienten. Je nach Tarif kann der Honorar-Satz bei 3,5 GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) oder darüber liegen. Auch für Homöopathie oder Erkältungssaft erstatten die privaten Versicherer in der Regel die Kosten, wenn die Arzneimittel verschrieben wurden.
Im Krankenhaus haben Versicherte mit den Tarifen aus unserem Vergleich der privaten Krankenversicherung Anspruch auf Zwei- oder Einbettzimmer und können den Behandler wählen, etwa den Chefarzt oder die Chefärztin.
Im Vergleich zu gesetzlich Versicherten gibt es oft mehr Geld für Kronen und Implantate, Kieferorthopädie, Kinderwunschbehandlung und Privatkliniken, Schutz bei Krankheitsfällen im Ausland und Zuschüsse für Brillen, Kontaktlinsen und Augenlaser-OPs. Alternative Heilmethoden werden übernommen und die private Krankenversicherung beteiligt sich an Kuren.
Privat nicht immer besser als gesetzlich
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Projektleiter Julian Chudoba erläutert die wichtigsten Erkenntnisse des Tests.
Das gehört in einen Tarif der privaten Krankenversicherung
Bei einigen Versicherern setzt sich der Tarif nach dem Baukastenprinzip zusammen, andere bieten Kompakttarife, in denen die wichtigen Bausteine bereits enthalten sind. Dazu gehören ambulante, stationäre und Zahn-Leistungen. Unser Vergleich der privaten Krankenversicherung enthält beide Varianten.
Der Versicherer beteiligt sich oft zu einem bestimmten Prozentsatz an den Kosten oder begrenzt Leistungen mit einer Höchstsumme. Ist der Vertrag abgeschlossen, kann der Versicherungsnehmer den Leistungsumfang nicht mehr ändern. Wer später mehr will, müsste in einen teureren Tarif wechseln. Das bedeutet erneute Gesundheitsfragen. Damit könnte der Beitrag noch weiter steigen. Noch ungünstiger ist es, den Versicherer zu wechseln. Es gibt auch dort Gesundheitsfragen, das höhere Eintrittsalter wird berechnet, und man kann nur einen Teil seiner Altersrückstellungen mitnehmen.
In die private Krankenversicherung gehört für Selbstständige und Arbeitnehmer auch ein Krankentagegeld, das den Verdienstausfall bei Arbeitsunfähigkeit ersetzt. Beamte brauchen das nicht. Bei ihnen kann es je nach Bundesland Einschränkungen bei der Beihilfe geben. Um die auszugleichen, sollten sie einen Beihilfeergänzungstarif abschließen.
Mehr Beitrag bedeutet nicht, dass immer auch mehr Risiken abgedeckt sind.
Testleiter Julian Chudoba
Angestellte erhalten Zuschuss
Selbstständige müssen die Kosten für die Krankenversicherung allein schultern. Bei Angestellten beteiligt sich der Arbeitgeber zu 50 Prozent, höchstens mit 570,55 Euro im Monat.
Bei Bundesbeamten übernimmt der Dienstherr über die Beihilfe 50 Prozent der Krankheitskosten. Nur der Rest muss privat versichert werden. Im Pensionsalter erstattet der Staat sogar 70 Prozent der Ausgaben, Beamte versichern nur noch 30 Prozent privat. Beitragssteigerungen fallen da weniger ins Gewicht. Die private Krankenkasse ist für sie daher oft auch finanziell eine gute Option.
Bei Angestellten und Selbstständigen ist das anders. Sind sie nicht vermögend, sollten sie bis zum Ende des Erwerbslebens ein finanzielles Polster für die Beitragszahlungen bilden. Denn sie müssen damit rechnen, dass die Beiträge in den kommenden Jahrzehnten steigen. Wer eine staatliche Rente erhält, bekommt immerhin einen monatlichen Zuschuss von maximal 8,55 Prozent der Rente.
Private Krankenversicherer nehmen nicht jeden
Menschen mit ernsthaften Vorerkrankungen können vom Versicherer abgelehnt werden. Oder er verlangt einen Risikozuschlag auf den Beitrag oder schließt die Krankheit von den Leistungen aus. Beamte mit einer solchen Krankheit können bei einigen Anbietern trotzdem abschließen, mit einem Risikozuschlag von höchstens 30 Prozent.
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@miseitz56: Warum Ihnen Ihr Versicherer welche Tarifvorschläge macht, könne wir nicht sagen. Krankenversicherer haben kein wirtschaftliches Interesse, gleiche Leistungen für weniger Geld zu verkaufen. Unsere Einschätzung ist: Hilfe beim Tarifwechsel ist oft nötig, siehe unsere Tipps im Artikel zum Tarifwechsel:
www.test.de/PKV-Tarifwechsel
Bei Tariferhöhungen hat mir mein Versicherer auch jeweils alternative Tarife vorgeschlagen. Das waren dann immer Standard- und Basistarife oder Tarife mit unterschiedlich hoher Selbstbeteiligung, ein neu ausgelegter Tarif (wie aus Ihrem Vergleichstest) war nicht dabei. Kann das daran liegen, dass der Beitrag für einen solchen aktuellen Tarif wegen meines hohen Eintrittsalters (ich bin Beamter im Ruhestand) dementsprechend höher wäre, als bei meinem bisherigen Tarif? Und dass der Versicherer damit die Abwanderung aus dem geschlossenen Tarif verhindern möchte?
@miseitz56: Es gibt viele Gründe, warum ein Tarif geschlossen wird. Die Einführung der UniSex-Tarife hat zur Schließung der Bi-Sex-Tarife geführt. Wie viele Tarife bei einem Versicherer geschlossen sind, ist kein Auswahlkriterium für einen Tarif. Niemand weiß, wie sich die Gesetzgebung und / oder die Geschäftspolitik des Versicherers in der Zukunft entwickeln wird.
Aufgrund der Regeln zum Recht eines Tarif-Wechsels können Bestandskunden jederzeit in einen neu aufgelegten Tarif wechseln. Bitte lesen Sie dazu unseren Artikel:
www.test.de/PKV-Tarifwechsel
Beim Vergleich meines langjährigen PKV-Tarifs mit den Testergebnissen bin ich auf die Problematik der geschlossenen Tarife, in die vom Versicherer keine Neukunden mehr aufgenommen werden, gestoßen. Mehr noch, als dass das Leistungsspektrum evtl. nicht an den medizinischen Fortschritt angepasst wird, finde ich die Vergreisung der geschlossenen Tarife bedenklich, dass also durch Todesfälle und Kündigungen die Zahl der Versicherten abnimmt, aber keine jungen, gesunden Neukunden aufgenommen werden. Durch das zunehmende Alter steigen zudem die durchschnittlichen Ausgaben, was dann zu entsprechend höheren Beitragsanpassungen in diesen Tarifen führt. Ist es irgendwie geregelt, wann und wie oft ein Versicherer dieses eigentlich unsolidarische Verfahren der Schließung eines Tarifs anwendet? Deshalb wäre meine Anregung für einen nächsten Test der privaten Krankenversicherungen, diesen Aspekt beim Vergleich mit einzubeziehen und zu prüfen, ob die Tarife von Anfang an solide genug kalkuliert sind.
Einiges was sie hier nennen ist korrekt. Anderes nicht. Kinder sind in den meisten PKV-Tarifen extrem günstig zu versichern. Meist verändert sich ihr Beitrag auch nicht bis zum 18. Lebensjahr oder kaum. Hilfsmittel werden in der PKV nach Vertrag erstattet. Selbstverständlich gibt es Verträge mit einem offenen Hilfsmittelkatalog, also ohne Hilfsmittelliste. Honorare müssen oft nicht vorgestreckt werden, da das Zahlungsziel fast immer länger ist als die Zeit, die die Versicherung zur Auszahlung braucht. In der GKV bekommt der Patient nicht das was er braucht, sondern das was Politiker festlegen, was er zu bekommen hat. Ein riesiger, ja ein gewaltiger Unterschied. Und das was Politiker dem Patienten zubilligen, kann jederzeit ohne Einfluss des Patienten geändert werden. Die Leistungen der PKV sind von Anfang an bekannt und unveränderlich. Ich möchte sicherlich meine Gesundheit und ihre Kosten nicht durch Politiker bestimmen lassen. Ihnen gefällt das. Jedem das was er mag.