Viele Menschen können die Erdbeersaison kaum erwarten. Heimische Früchte gibt es je nach Region und Wetter ab Ende April bis Anfang Mai, die Haupternte fällt in den Juni und Juli. Doch schon im Winter ist die Versuchung groß, wenn die ersten großen, roten Früchte aus Spanien, Griechenland oder Italien im Supermarkt liegen. Um den Bedarf zu decken, importiert Deutschland knapp 60 Prozent der Erdbeeren – etwa die Hälfte davon als Frischware.
Werden aus Südeuropa stammende Früchte stärker mit Pflanzenschutzmitteln behandelt als heimische Ware, damit sie perfekt aussehen und die weite Reise überstehen? Wir haben Erdbeeren aus dem Ausland und aus Deutschland im Labor untersucht – auf Hunderte Wirkstoffe, darunter Glyphosat. Erfreulicherweise können wir zahlreiche Produkte empfehlen, einige waren sogar komplett rückstandsfrei. Mit unserem Pestizid-Check finden Sie die besten Erdbeeren der Saison.
Warum sich der Erdbeer-Test für Sie lohnt
Testergebnisse
Wir haben 23 Proben Erdbeeren auf Pestizide geprüft, darunter Bioware, Erdbeeren von Verkaufsständen und Erdbeerhöfen sowie von Handelsketten wie Aldi, Lidl, Edeka und Rewe. Bezahlt haben wir von rund 5 bis 25 Euro pro Kilogramm.
Die besten Erdbeeren für Sie
Mit ein paar Klicks finden Sie unbelastete oder nur sehr gering belastete Erdbeeren. Die Ergebnisse in der Tabelle können Sie individuell filtern – etwa nach Bio-Qualität oder den Herkunftsländern Deutschland, Spanien, Griechenland, Italien.
Hintergrund Arbeitsbedingungen
Erdbeeren werden meist von Saisonarbeitskräften geerntet. Unabhängig von den Produkten im Test haben wir zu den Arbeitsbedingungen von Erntehelfern in Südeuropa und Deutschland recherchiert. Viele von ihnen werden systematisch ausgebeutet, berichten Gewerkschaften und die Hilfsorganisation Oxfam. Zudem erklären wir, wie Erdbeeren unter Folie früher reif werden – und warum das Vor- und Nachteile hat.
Erdbeeren im Test
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Im Test: Erdbeeren aus Deutschland und Südeuropa
Für unseren Pestizid-Check haben wir 23 Erdbeerproben unterschiedlicher Herkunft geprüft: zwölf aus Südeuropa – Spanien, Italien und Griechenland – und elf Proben heimischer Ernte aus verschiedenen Regionen Deutschlands.
Für unseren gesamten Einkauf reisten wir quer durch die Republik und kauften in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen ein. Die Palette reicht von Bio-Erdbeeren bis zu konventioneller Ware aus Supermärkten, Discountern und von Erdbeerhöfen wie Karls.
Tipp: Schon vor dem Freischalten des Tests können Sie alle geprüften Erdbeeren sehen.
5 bis 25 Euro für ein Kilo Erdbeeren
Die Erdbeerpreise sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Teuer sind die Früchte vor allem dann, wenn das Angebot aufgrund von Ernteausfällen im Freilandanbau durch Spätfröste, Starkregen oder Hagel knapp ist. Im Test gibt es deutliche Preisunterschiede: Die günstigsten Erdbeeren aus Spanien kosteten knapp 5 Euro pro Kilo. Für ein Kilogramm heimischer Bio-Erdbeeren mussten wir dagegen das Vier- bis Fünffache zahlen.
Im Schnitt waren die Erdbeeren aus Deutschland, als wir sie im Mai einkauften, deutlich teurer als die aus Südeuropa. Erfreulich für preisbewusste Käufer: Auch unter den günstigen Erdbeeren fanden wir Früchte, die nur sehr gering belastet waren. Der Kauf heimischer Ware kann Vorteile haben: Frischer, aromatischer, umweltschonender – diese Argumente für heimische Erdbeeren könnten Sie überzeugen.
Tipp: Sie lieben Erdbeerkuchen mit Sahne? Unser Schlagsahne-Test zeigt gute Produkte, darunter laktosefreie Schlagsahne und vegane Schlagcreme. Lecker schmecken Erdbeeren auch zu Cookie-Eis.
Auf rund 900 Pestizide untersucht
Im Labor haben wir die Erdbeeren auf rund 900 verschiedene Pestizide analysiert. Bei Bio-Erdbeeren bestimmten wir zusätzlich die Kupfergehalte, denn im Bio-Landbau ist der Einsatz von kupferhaltigen Verbindungen als Pflanzenschutzmittel möglich. Wir fanden viele verschiedene Wirkstoffe, auch Mehrfachrückstände. Bewertet haben wir, wie stark die gemessenen Wirkstoffgehalte die gesetzlichen Rückstandshöchstgehalte ausschöpfen.
So haben wir Erdbeeren getestet
Im Test: 12 Mal frische Erdbeeren aus dem Ausland und 11 Mal Erdbeeren aus Deutschland. Wir kauften im März 2025 in ausgewählten Einkaufsstätten angebotene Produkte aus dem Ausland. Die deutsche Ware kauften wir in ausgewählten Regionen im Mai 2025. Die Preise sind die von uns bezahlten Einkaufspreise.
Wir prüften die Erdbeeren auf rund 900 Pestizide, darunter auch in der EU verbotene. In der Ware aus dem Ausland fanden wir insgesamt 18 Wirkstoffe, in der aus Deutschland insgesamt 21 Substanzen. Alle dürfen in der EU angewendet werden. Die polaren Pestizide Glyphosat, sein Abbauprodukt AMPA (Aminomethylphosphonsäure) sowie Glufosinat wiesen wir nicht nach.
Im Bio-Landbau ist der Einsatz von kupferhaltigen Verbindungen als Pflanzenschutzmittel möglich. Deshalb bestimmten wir bei Bio-Erdbeeren zusätzlich die Kupfergehalte. Sie liegen im Bereich der natürlicherweise in Erdbeeren vorkommenden Gehalte und sind deshalb unauffällig. Folgende Methoden setzten wir ein:
- Pestizide: Wir prüften in Anlehnung an Methode L 00.00-115 der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren (ASU) nach Paragraf 64 Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) mittels Gaschromatographie und Tandem-Massenspektrometrie (GC-MS/MS) sowie Flüssigkeits-Chromatographie und Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS).
- Polare Pestizide: Auf Glyphosat, sein Abbauprodukt AMPA (Aminomethylphosphonsäure) und Glufosinat prüften wir mittels LC-MS/MS.
- Kupfer: Nach Aufschluss in Anlehnung an Methode L 00.00-19/1 der ASU prüften wir alle Bio-Produkte in Anlehnung an Methode L 00.00-135 der ASU mittels induktiv gekoppeltem Plasma und massenspektrometrischer Detektion (ICP-MS).
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@Blatt: Wenn Sie die Einzelwertungen aufklappen finden Sie auch die Preisangabe per Kilogramm, so dass sich die Preise gut vergleichen lassen.
Dieser Vergleich ist wenig nützlich, da unterschiedliche Mengen bei den Preisen verglichen werden. Mal sind es 200g, mal 250g, mal 400g, mal ....