
Neuer Aufguss. Seit dem letzten Test von grünem Tee hat sich einiges getan. © Alamy Stock Photo
Grüner Tee gilt als Gesundheitselixier. Aber ist er unbedenklich, was Schadstoffe angeht? Nicht jeder der 27 Grüntees und Matchas im Test liegt hier im grünen Bereich.
Alle Testergebnisse für Grüner Tee und Matcha 04/2022
Liste der 27 getesteten Produkte
Besser als 2015, aber nicht alles ist gut
Herzinfarkt und Krebs vorbeugen, Karies abwehren, beim Abnehmen helfen – grünem Tee werden vielfältige Gesundheitseffekte nachgesagt. Aber in unserem Test aus dem Jahr 2015 war mehr als die Hälfte der Produkte stark mit Schadstoffen belastet. Die Stiftung Warentest wollte wissen, ob das besser geworden ist.
Wir haben aktuell 24 Grüntees zum Aufbrühen sowie 3 Matchas auf kritische Substanzen untersucht, zum Beispiel auf Pestizide, Pyrrolizidinalkaloide und Aluminium. Fazit: Es gibt eine deutliche Verbesserung gegenüber 2015, doch nur zwei Produkte schneiden rundum gut ab und sind damit Testsieger.
Grüner Tee und Matcha im Test
- Testergebnisse. Die Tabellen zeigen Bewertungen der Stiftung Warentest für 24 grüne Tees und 3 Matcha-Pulver. Alle Tees haben wir einem Schadstofftest unterzogen, darunter bekannte Marken wie Lebensbaum, Messmer, Teekanne und Tee Gschwendner (Preise: 1,08 Euro bis 33,50 Euro pro 100 Gramm). 15 der 27 Produkte sind bio.
- Hintergrund. Wir erläutern die möglichen Gesundheitsrisiken von Schadstoffen wie Aluminium, Anthrachinon, Chlorat, Perchlorat, Pestiziden und Pyrrolizidinalkaloiden. Außerdem erfahren Sie kostenlos, wofür Nachhaltigkeitssiegel wie Fairtrade und Rainforest Alliance stehen.
- Heftartikel als PDF. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf den Testbericht aus test 4/2022.
Alle Testergebnisse für Grüner Tee und Matcha 04/2022
Alle grünen Tees im Test enthalten Aluminium
Erstmals haben wir Tee auf Aluminium geprüft. Die Teepflanze Camellia sinensis, aus der grüner Tee hergestellt wird, nimmt es aus dem Boden auf. Je nach Anbaugebiet enthält die Erde mal mehr, mal weniger von dem Leichtmetall.
Ältere Teeblätter haben in der Regel mehr Aluminium gespeichert als jüngere. Hohe Gehalte könnten auf Dauer etwa Nerven, Nieren und Knochen schaden. Selbst der beste grüne Tee und der beste Matcha enthalten von Natur aus etwas Aluminium. Drei sind im Test deutlich belastet. Sie sollten nicht im Übermaß verzehrt werden.
Grüner Tee - Gesundheitsmythen im Check
Ist grüner Tee so gesund, wie immer behauptet wird? Oder verursacht sein Genuss Nebenwirkungen? Stiftung Warentest hat acht Mythen über grünen Tee auf ihren Wahrheitsgehalt gecheckt.
Wie kommen die Schadstoffe in den Tee?
Anbauen, Ernten, Trocknen, Lagern, Transportieren, Verpacken – bei jedem Produktionsschritt können Schadstoffe in den Tee gelangen. Dazu gehören Pestizide, die auf konventionellen Teeplantagen etwa gegen Schädlinge und Pilze zum Einsatz kommen dürfen.
Über versehentlich mitgeerntete Beikräuter können Pyrrolizindinalkaloide zwischen die Teeblätter geraten. Diese Pflanzengifte gelten als leberschädigend und möglicherweise krebserregend. Die Teebranche hat inzwischen einiges unternommen, um Pyrrolizidindalkaloide aus dem Tee zu halten. Im Vergleich zu 2015 haben wir tatsächlich eine Verbesserung festgestellt.
Tipp: Pyrrolizidinalkaloide können auch in anderen Lebensmitteln vorkommen. Die Stiftung Warentest hat 2020 auch Oregano und Majoran auf diese Substanzen untersucht.
Matcha im Trend: Grüner Tee für besondere Momente
Matcha besteht aus gemahlenem Grüntee, typischerweise wird das Pulver mit heißem Wasser schaumig geschlagen. Traditionell trinken die Menschen in Japan Matcha bei einer Teezeremonie, einem Ritual für Ruhe und Gelassenheit. Inzwischen ist Matcha Trend und wird auch beispielsweise in Smoothies und Süßspeisen verarbeitet – er schmeckt bitter-herb, oft auch leicht süß.
Teatime bei der Stiftung Warentest
In unserem FAQ Tee erläutern wir Unterschiede zwischen grünem und schwarzem Tee und geben Tipps, was bei Temperatur, Ziehzeit, und Wasser zu beachten ist. Lesen Sie auch unsere Tests von Rooibos-Tee, schwarzem Tee und Kräutertee, sowie den Brennnesseltee-Test von unserer Partnerorganisation.
Alle Testergebnisse für Grüner Tee und Matcha 04/2022
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- test.de erklärt, was Tee gesund macht und was über Schadstoffe bekannt ist. Dazu gibt‘s Tipps, wie Sie grünen, schwarzen, Kräuter- und Früchtetee richtig genießen.
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- Der Kräutertee vom Kap im Schadstoff-Check: Von elf Produkten sind viele gut, einige befriedigend. Ein Rooibos-Tee im Test fällt durch.
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- Anfangsmilch soll das Baby rundum versorgen. Die meisten Pre-Nahrungen im Test der Stiftung Warentest sind erfreulich gut – aber nicht jedes Markenprodukt.
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Ich würde mir wünschen, dass die analysierten Inhalts- bzw. Schadstoffe zusätzlich in ppm und deren üblicher Grenzwert angegeben werden, um mir eine bessere eigene Meinung zu bilden. Ein Vergleich nur aufgrund "+, - , o" ist mir zu wenig. Ggf. mit weiterem Verweis, wie diese Grenzwerte festgelegt wurden.
@lehfrau: Vielen Dank für Ihre Anmerkung, die wir gerne an unsere zuständige Fachabteilung zur Kenntnisnahme weiterleiten. Und an dieser Stelle gerne noch ein Hinweis: Im Rahmen unserer FAQ erklären wir, was Tee gesund macht und was über Schadstoffe bekannt ist. Dazu gibt‘s Tipps, wie Sie grünen, schwarzen, Kräuter- und Früchtetee richtig genießen:
www.test.de/FAQ-Tee-So-gelingt-die-Teestunde-4915972-0/
Wertvoll wäre noch gewesen dass Ergebnis nach zwei Minuten Brühzeit zu wissen, länger ist eigentlich unüblich
Bitte bei zukünftigen Tee-Tests, aber auch bei anderen Lebensmitteln welche gesundheitsfördernde Stoffe enthalten - z.B. schwarze Schokolade - auch diese positiven Inhaltsstoffe bewerten oder zumindest diese analysieren und in der Tabelle angeben (so wie z.B. Polyphenole beim Olivenöl Test).
Grössere Teeproduzenten kaufen ihre Rohstoffe von verschiedenen Teebauern-/Lieferanten. Hier könnten die Böden je nach Bauer unterschiedlich, z.B. mit Aluminium belastet sein. Oder auch wenn es nur ein Lieferant mit einem grossen Anbaugebiet ist, kann der Tee je nach Lage verschieden belastet sein. Daher wäre eine Stichprobe wenig aussagekräftig. Wie hat Stiftung Warentest dies beim Tee berücksichtigt? Wurde darauf geachtet, z.B. pro Tee 20 verschiedene Chargen einzukaufen, beispielsweise über verschiedene Läden und zu verschiedenen Zeiten (pro Woche ergäbe dies 8 Chargen für den angegeben Einkaufszeitraum)?
@Kyojuro: Wir bedauern, dass Sie enttäuscht sind. Allerdings finden Sie bei uns auch viele kostenfreie Informationen. So haben Verbraucher:innen beispielsweise kostenfreien Zugriff auf unsere Tests zum Thema FFP2-Masken. Zum größten Teil finanziert sich die Stiftung Warentest durch den Verkauf ihrer Publikationen und wir testen objektiv, unabhängig und unbestechlich. Im Gegensatz zu anderen Zeitschriften sind alle Veröffentlichungen frei von Werbung. Deshalb bekommen wir eine jährliche Ausgleichszahlung vom Staat, die sich im Jahr 2021 auf 3 % bezifferte. Ausführliche Informationen zur Finanzierung der Stiftung Warentest erfahren Sie hier: https://www.test.de/unternehmen/stiftung-5017075-5843365/