So haben wir Matratzen getestet
Die Stiftung Warentest bewertet Matratzen in sieben Kategorien. Aus den Noten ergibt sich das Qualitätsurteil. Lesen Sie hier, wie wir testen.
Matratzen im Test
Die Stiftung Warentest kauft die Matratzen anonym im Handel ein. Weder kostenlose Muster noch Prototypen gelangen in den Test. Nach Möglichkeit wählen wir die mittelfeste Variante einer Matratze aus. Wir testen Matratzen vornehmlich in der Größe 90 mal 200 Zentimeter.
Preise
Die Preise erfragten wir von den Anbietern. Das Datum des Preises steht am Produkt.
Liegeeigenschaften: 35 %

Im Institut. Der Prüfaufbau zeigt, wo der Körper einsinkt. © Stiftung Warentest
Wir prüften die Matratzen auf einer starren Unterlage. Anhand von sieben Körpertypen (Schrank, Ball, Haus, Sanduhr, Tropfen, Trapez und Säule) ermittelten wir, wie jede Matratze sie in Rücken- und Seitenlage abstützt.
Komfort: 10 %
Wir bewerteten, wie gleichmäßig sich der Druck des Körpergewichts auf der Matratze verteilt und ob der Lattenrost spürbar ist. Darüber hinaus erfassten wir, wie stark die Matratze nachschwingt, wenn ein 17,5-Kilo-Gewicht auf sie fällt. Außerdem erfassten wir, wie schwer es fällt, die Liegeposition zu ändern (Lageänderungswiderstand).
Haltbarkeit: 25 %

Dauerwalzversuch. Damit simulieren wir die Abnutzung der Matratze über etwa acht Jahre. © Stiftung Warentest
Für die Qualitätsbeständigkeit im Dauerwalzversuch rollten wir eine 140-Kilo-Walze 60 000 Mal über die Matratze. Damit simulieren wir eine rund achtjährige Abnutzung. Die Prüfung führen wir in Anlehnung an die Din EN 1957:2013 durch.
Außerdem legten wir die Matratze für 24 Stunden in eine Klimakammer mit 37 Grad Celsius und 80 Prozent relativer Feuchte. Anschließend belasteten wir sie für 16 Stunden mit einem Gewicht von 100 Kilo. Schließlich ermittelten wir, ob sich die Härte und Höhe unter dem Einfluss von Feuchtigkeit, Temperatur und Gewicht verändert haben.
Bezug: 10 %
Wenn der Bezug als waschbar gekennzeichnet war, wuschen wir ihn und beurteilten, wie leicht er sich wieder aufziehen ließ. Außerdem beurteilten wir Farbtonveränderungen, und ob der Bezug mit mindestens 60 Grad Celsius waschbar ist. Zusätzlich prüfen wir die Verarbeitung der Griffe.
Gesundheit und Umwelt: 10 %
Für die Raumluftbelastung maßen wir flüchtige organische Stoffe am dritten und am siebten Tag nach dem Auspacken. Fünf Probanden ermittelten direkt nach dem Auspacken die Geruchsbelästigung − und sieben Probanden nach einer Woche. Bezüge, Feinpolster und Kern prüften wir auf Schadstoffe wie Biozide, Weichmacher, Flammschutzmittel, Chlorparaffine. Im Punkt Entsorgung bewerteten wir, wie leicht die Matratzenbestandteile trennbar sind.
Handhabung: 5 %
Drei Experten prüften die Funktion der Griffe und das Transportieren und Wenden der Matratze.
Deklaration: 5 %
Wir beurteilten Angaben zur Art, Höhe, Zonierung und Liegehärte der Matratzen sowie das Vorhandensein irreführender gesundheitlicher Versprechen. Zudem prüften wir, ob die gesetzlich vorgeschriebenen Pflege- und Textilkennzeichnungen vorhanden sind und die verwendeten Textilien mit den Kennzeichnungen übereinstimmen.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit Stern *) gekennzeichnet. Sind die Urteile gleich oder geringfügig schlechter als die auslösenden Noten, ergeben sich nur geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile, desto stärker ist der jeweilige Abwertungseffekt. Die Stiftung Warentest wendet bei Matratzen folgende Abwertungen an:
Liegeeigenschaften: Ab Gut (2,1) werten wir das Qualitätsurteil ab.
- Rücken- oder Seitenlage: Ist eines der beiden Urteile befriedigend oder schlechter, werten wir die Liegeeigenschaften ab.
- Spürbarer Kontakt mit dem Lattenrost: Ab Ausreichend (3,6) werten wir den Komfort ab.
- Haltbarkeit: Ab Befriedigend (2,6) werten wir das Qualitätsurteil ab.
- Dauerwalzversuch: Ab Ausreichend (3,6) werten wir die Haltbarkeit ab.
- Einfluss von Feuchtigkeit und Temperatur: Ab Befriedigend (2,6) werten wir die Haltbarkeit ab.**
- Bezug: Ab Ausreichend (3,6) werten wir das Qualitätsurteil ab.
- Waschbarkeit: Ab Mangelhaft (4,6) werten wir den Bezug ab.
Handhabung: Ab Mangelhaft (4,6) werten wir das Qualitätsurteil ab.
- Raumluftbelastung oder Schadstoffe: Das Gruppenurteil Gesundheit und Umwelt kann nur so gut sein wie das schlechteste Einzelurteil.
**Korrigiert am 25.4.2025
Frühere Testprogramme
Die Stiftung Warentest passt ihre Anforderungen regelmäßig an. Lesen Sie hier, wie sich die Tests in den letzten Jahren verändert haben.
Matratzentests zwischen Oktober 2022 und Oktober 2024
Matratzentests zwischen 2021 und März 2022
So berechnen wir die Ökobilanz
Methodik: Wir ermittelten die ökologische Belastung durch Matratzen über ihren gesamten Lebenszyklus. Einzelne Umweltfolgen haben wir gewichtet und zu Umweltschadenpunkten zusammengerechnet. Die Berechnung erfolgte auf Grundlage der Ökobilanz-Datenbank Ecoinvent 3.8.
Bewertung: Die Bewertung erfolgte anhand der ReCiPe Methode. Im Einzelnen betrachteten wir die Produktion, den Transport, die Nutzung und Entsorgung. Wir gewichteten die Umweltfolgen aus 18 Wirkungskategorien wie Klimawandel, Ozonabbau, Feinstaub, Gewässerbelastung, Rohstoff- und Wasserverbrauch. Je mehr Umweltschadenspunkte eine Matratze bekam, desto schlechter ist sie für die Umwelt.
Mehr Informationen zur ReCiPe-Methode bietet das niederländische Nationale Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt (auf Englisch).
Vorgehensweise: Um die Umweltfolgen zu berechnen, führten wir eine Sachbilanz der Matratze durch und bestimmten die wesentlichen Prozesse und Materialien aus Produktion, Transport, Nutzung und Entsorgung.
Produktion: Anhand der Daten unserer bisherigen Warentests wählten wir je ein repräsentatives Modell in den Maßen 90 x 200 cm für jeden Matratzentyp (Schaumstoff, Taschenfederkern, Latex). Wir gingen von einem Kunstfaserbezug aus. Hinzu kam die Verpackung aus Folie und Karton.
Transport: Für den Transport der Matratze berücksichtigten wir die Strecken von der Herstellung zum Kunden (Onlinekauf) und später zur Entsorgung.
Nutzung: Unter dem Punkt Nutzung berechneten wir das Waschen des Bezugs einmal pro Jahr bei 60 Grad Celsius und halber Beladung der Maschine. Wir nahmen eine Nutzungszeit von acht Jahren an.
Entsorgung: Die Entsorgung erfolgte durch thermische Verwertung in einer Müllverbrennungsanlage. Durch den Wärmegewinn während der Verbrennung kann es zu Gutschriften (negative Umweltschadenspunkte) kommen. Für die Federkernmatratze kalkulierten wir, dass der Stahlanteil recycelt wird.
Weitere Szenarien: Neben den drei Matratzentypen betrachteten wir die Auswirkungen des Bezugs. Wir berechneten die Umweltschadenspunkte für die Schaumstoffmatratze mit einem Baumwoll- anstelle des Synthetikbezugs. Zum anderen verglichen wir die Ökobilanzen einer Latexmatratze (80 % synthetischer Latex, 20 % Naturlatex) und einer Naturlatexmatratze (80 % Naturlatex, 20 % synthetischer Latex).
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@anokata: Je nach Gewicht, Größe und Körperbau hat jeder Mensch eigene Ansprüche an eine Matratze. Deshalb ist es oft sinnvoller, wenn auch bei Paaren jeder oder jede jeweils eine eigene Matratze hat. Übrigens: Es gibt Hersteller, die eine Matratze mit zwei unterschiedlich harten Kernen ausstatten und in einen Bezug stecken. Dann gibt es keine Besucherritze.
Schade, dass es den Testsieger nicht im Maß 180x200 cm gibt. Ich glaube, zwei Matratzen à 90 cm Breite machen sich nicht gut. Und Sie haben ja mal empfohlen, keinen Topper zu verwenden.
@nils1896: In der Regel kommt auf die neue Matratze ein Bettlaken bzw. Betttuch drauf und eventuell ein Matratzenschoner. Die Bettlaken werden regelmäßig gewaschen. Dadurch ist ein direkter Hautkontakt mit dem Bezug der Matratze nicht gegeben und ein Vorab-Waschen des Bezugs nicht unbedingt notwendig.
Bei starkem Schwitzen und nach kleinen "Unfällen" kann eine Reinigung des Matratzenbezugs notwendig sein.
Bei Kleidung ist ja normalerweise empfohlen, diese vor der ersten Benutzung zu waschen. Gilt das auch für Bezüge von Matratzen? Wenn ich eine Matratze nehme, die beim Test der Schadstoffe ++ stehen hat, ist das dann nötig?
@Ari00: Mit unseren sieben Körperbautypen repräsentieren wir verschiedene Verhältnisse zwischen Becken, Taille und Schulter, die der menschliche Körper aufweisen kann. Ihr individueller Körper muss nicht auf alle diese Körperformen passen, dass kann er auch gar nicht. Bei der Wahl einer Matratze, die für Ihre Körperform passen soll, können Sie sich an den Ergebnissen orientieren, die für Probanden mit Ihrer Körperform ermittelt wurden. Haben Sie breite Schultern, eine schmalere Hüfte und eine ähnlich schmale Taille, dann orientieren Sie sich an dem "Trapez".
Die von Ihnen angesprochene "normale" Statur ist mit der "Säule" abgedeckt. Hierbei sind Schultern, Taille und Hüfte ähnlich breit.
Schwere und große Personen fordern eine Matratze stärker als kleine und leichte Personen. Das haben unsere eigenen Prüfungen mit verschiedenen Körperbautypen und Expertengespräche ebenfalls bestätigt. Wir konnten auch feststellen, dass bei einem Großteil der Prüfungen die schwere Ausprägung eines Körpertypen Rückschlüsse auf die Ergebnisse einer leichten Person des gleichen Körpertyps zuließen. War die Matratze nicht für den größeren und schweren Typen passend, galt das auch für die kleiner und leichte Person.
Somit stellt das Prüfen mit mittelschweren bis schweren und mittelgroßen bis großen Probanden eine Art Worst-Case-Szenario dar und man kann trotzdem noch Rückschlüsse auf Defizite für die kleine und leichte Ausprägung der Körperformen schließen.
Auch wenn wir unsere Tests auf weitere Körpertypen ausgeweitet haben, können wir leider nicht alle Perzentile prüfen und abbilden. Die sieben anstelle der vormals vier Körpertypen - wobei ein Typ lediglich in klein und leicht und groß und schwer geprüft wurde, aber keine anderen Proportionen aufwies - sollen den Lesenden helfen ihre Körperform wiederzufinden. Das sollte aufgrund der größeren Auswahl an Formen nun hoffentlich besser möglich sein.