Tipps für Kauf und Pflege
Nehmen Sie sich Zeit. Und liegen Sie Probe. Eile beim Matratzenkauf rächt sich. Worauf Sie beim Matratzenkauf unbedingt achten sollten, zeigen Ihnen unsere Tipps. Bei unklaren Begriffen hilft unser Glossar Matratzen. Hier geht es direkt zu den Tests von Matratzen.
Darauf sollten Sie beim Matratzenkauf achten
- Zeit nehmen. Gleichen Sie Ihre Anforderungen an eine Matratze mit unseren Testergebnissen ab. Schauen Sie sich die von test.de empfohlenen Matratzen genau an. Kaufen Sie nicht im Vorübergehen. Besuchen Sie mehrere Geschäfte. Erkunden Sie Angebote und Preise und probieren Sie verschiedene Matratzen aus.
- Härte. Auf die Härteangaben der Hersteller ist häufig kein Verlass. Oft unterscheidet sich die deklarierte Matratzenhärte von den Prüfergebnissen der Stiftung Warentest. Die Härte hat zwar keinen messbaren Einfluss darauf, ob eine Matratze gut abstützt, kann allerdings beim persönlichen Komfort eine große Rolle spielen. Hören Sie deshalb beim Kauf auf Ihr Körpergefühl.
- Zonen. Viele Hersteller werben mit Zonen, die den Körper besonders gut abstützen sollen. Wir messen nach, bewerten die Zonierung aber nicht: Entscheidend ist, wie gut die Matratze abstützt. Das bewerten wir für verschiedene Körpertypen in Seiten- und Rückenlage.
- Griffe. Damit Sie die Matratze einfach bewegen können, zum Wenden zum Beispiel, sollte sie stabile und ausreichend große Griffe haben.
- Bezüge. Die Matratzenbezüge sollten sich unkompliziert abziehen und waschen oder reinigen lassen. Mit der Zeit bilden sich bei vielen Bezugsstoffen durch Reibung Knötchen aus Fasern. Bei Endlosfasern ist dieser „Pilling-Effekt“ weniger stark ausgeprägt. Im schlimmsten Fall stören die Knötchen den Schlaf. Mit einer Rasierklinge lassen sie sich abschaben.
- Allergiker. Milbenallergikern können abnehmbare und waschbare Bezüge helfen. Besser sind spezielle Allergikerbezüge, sogenannte Encasings. (Noch mehr Fachbegriffe klärt unser Glossar Matratzen).
Tipps für den Kauf – online und im Laden
- Probeliegen. Matratzen sind Geschmackssache. Testen Sie, ob die Matratze hart oder weich genug für Sie ist. Drehen und wenden Sie sich hin und her, setzen Sie sich auf und legen Sie sich wieder hin. So erspüren Sie, ob Sie sich in allen Lagen wohlfühlen und wie stark die Matratze nachschwingt.
- Zu zweit Probeliegen. Nehmen Sie, wenn Sie im Handel kaufen, auf jeden Fall Ihren Partner mit. Der braucht vielleicht eine ganz andere Matratze als Sie.
- Probeschlafen. Noch besser als Probeliegen ist das Probeschlafen zu Hause − in Ihrem eigenen Bett, mit Ihrem Kissen und Ihrer Bettdecke. Wir empfehlen, einige Nächte auf der Matratze zu schlafen, damit Sie sich ein vollumfängliches Bild machen können. Wenn möglich, vereinbaren Sie mit dem Händler ein Probeschlafen zu Hause – mit der Möglichkeit, die Matratze im Zweifelsfall zurückgeben zu können.
- Passend zum Körperbau. Nur die allerwenigsten Matratzen sind für aller Körperbautypen geeignet. Das leuchtet ein: Ein großer, schwerer Mensch mit viel Gewicht an Bauch und Schultern hat andere Bedürfnisse als ein kleiner, leichter, gleichmäßig schmaler. Suchen Sie in Tabelle oder Datenbank unter „Abstützeigenschaften“ nach der besten Matratze für Ihren Typ.
- Seiten- oder Rückenschläfer. Bei Rückenschläfern sollte das Becken nicht zu weit einsinken. Die doppelte S-Form der Wirbelsäule sollte erhalten bleiben. Seitenschläfer schlummern am besten, wenn die Wirbelsäule von der Seite betrachtet möglichst gerade bleibt. Beides lässt sich gut im Laden ausprobieren. In unserer Datenbank oder im Heft gibt die Zeile „Abstützeigenschaften“ Auskunft darüber.
- Preis. Teuer heißt nicht automatisch gut: Modelle für mehrere Tausend Euro haben in unseren Tests nicht unbedingt besser abgeschnitten als solche für rund 100 Euro. Dennoch haben die verschiedenen Materialien ihren Preis: Latexschaummatratzen etwa sind in der Herstellung aufwendiger und damit teurer als Schaumstoff.
- Die Matratze umtauschen. Das Recht auf Widerruf einer per Katalog oder online aufgegebenen Bestellung binnen 14 Tagen gilt auch für Matratzen – und zwar sogar dann, wenn der Käufer die Matratze ausgepackt und darauf probegeschlafen hat. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden (Az. VIII ZR 194/16). Viele Versandhändler gewähren sogar Rückgabefristen von mindestens 100 Tagen. Weil Händler dies freiwillig tun, können sie allerdings Bedingungen für die Rücknahme stellen. Mitunter müssen Matratzen dann beim Probeliegen eingeschweißt bleiben. Das kann die Liegeeigenschaften verfälschen. Auch Rücksendekosten müssen Händler nicht übernehmen. Das könnte bei Sperrgut wie Matratzen teuer werden. Wer derart hohe Kosten vermeiden möchte, bestellt bei einem Händler, der die Rücksendung bezahlt. Das tun sehr viele.
- Im stationären Handel gekaufte Matratzen lassen sich nur dann zuhause Probeliegen und bei Nichtgefallen zurückgeben, wenn Verkäufer dies erlauben, was einige tun. Im Gegenzug dürfen Verkäufer Bedingungen für eine Rücknahme stellen. Sprechen Sie die Rückgabe-Modalität beim Kauf an − und lassen Sie sich eine eventuelle Zusage des Händlers schriftlich geben. Wer ein uneingeschränktes Rückgaberecht möchte, kann versuchen, dies auszuhandeln.
- Nachhaltigkeit. Kaufen Sie Matratzen mit Bedacht. Informieren Sie sich ausgiebig und suchen Sie die Matratze, die für Ihren Körperbau geeignet ist (siehe „Passend zum Körperbau“). Zurückgegebene Matratzen werden nämlich bislang meist verbrannt. Nur wenige Rückläufer werden recylet oder in anderer Form wiederverwendet.
Video: Sechs Tipps für den Matratzenkauf
Rückenschläfer, Seitenschläfer – wie wählt man die passende Matratze aus? Und worauf lohnt es sich sonst noch zu achten? Unser Video enthält sechs Tipps für den Matratzenkauf.
Darauf sollten Sie bei der Pflege achten
Unmittelbar nach dem Kauf
- Matratzenschoner. Manche Hersteller empfehlen textile Unterlagen für die Matratze, damit sie nicht zu stark strapaziert wird. Matratzenschoner sind bei guten Lattenrosten jedoch nicht nötig.
- Auflagen. Ist die Matratze von einem Schoner und einer Auflage umgeben, kann sie aufgenommene Feuchtigkeit schlecht abgeben, schlimmstenfalls schimmelt sie. Zudem verändern Auflagen die Liegeeigenschaften – zum Beispiel können Schulter- und Beckenzone ihre Wirkung verlieren. Sinnvoll sind nur Auflagen für Inkontinente. Für alle anderen genügt es, den Bezug regelmäßig zu waschen.
- Lattenrost. Eine gute Matratze braucht keine federnde Unterlage. Ein einfacher, starrer Lattenrost reicht aus. Die Abstände der Latten sollten nicht zu groß sein, sonst drückt die Matratze durch. Ein sinnvoller Abstand beträgt maximal sechs Zentimeter. Lattenroste sind in der Regel sehr strapazierfähig. Sie können jahrzehntelang in Form bleiben. Wenn tatsächlich die stärker belasteten Latten im Beckenbereich weich werden, können sie gegen wenig belastete Latten aus dem Fußbereich getauscht werden.
- Flexibel. Komfortable, verstellbare Lattenroste mit variablem Kopf- und Fußteil funktionieren am besten mit flexiblen Matratzen aus Schaumstoff oder Latex, die aber nicht zu dick sein sollten.
- Schadstoffe. In den ersten Tagen zuhause können neue Matratzen unangenehm riechen oder Lösungsmittel ausdünsten. In der Regel verfliegen diese Düfte nach kurzer Zeit. Wenn Sie allerdings empfindlich auf Gerüche reagieren, können Sie ein Rückgaberecht vereinbaren. Reklamieren Sie die Matratze, wenn der Geruch nach vier Wochen noch nicht nachgelassen hat.
- Reklamation. Mängel wie Liegemulden oder gerissene Nähte können Sie bis zu zwei Jahre nach dem Kauf reklamieren. Wird die Matratze geliefert, achten Sie darauf, dass auch wirklich das bestellte Modell ins Haus kommt.
Die Matratze richtig pflegen
- Drehen und Wenden. Wenden Sie die Matratze bei jedem Wechsel der Bettwäsche, spätestens aber alle drei Monate. Sofern keine Zonierung deklariert ist oder sich die Zonierung im Prüflabor der Stiftung Warentest als kaum oder gar nicht spürbar erwiesen hat, tauschen Sie dabei auch Kopf- und Fußende. Dadurch wird die Matratze gleichmäßig abgelegen.
- Belüftung. Decken Sie die Matratze tagsüber nicht ab, sondern lassen sie auslüften. Damit sich Hausstaubmilben in der Matratze nicht zu stark vermehren und kein Schimmel entsteht, sollten Sie außerdem darauf achten, dass die Matratze auch von unten gut belüftet wird. Dafür eignen sich am besten Betten ohne Bettkasten. Nach acht bis zehn Jahren sollten Sie sich aus Hygienegründen eine neue Matratze anschaffen.
- Bezüge. Um Hausstaubmilben und Schimmelbefall vorzubeugen, waschen Sie die Matratzenbezüge alle drei Monate. Langfristigen Schutz gegen Milbenallergene bieten jedoch nur spezielle Allergikerbezüge, sogenannte Encasings (weitere Fachbegriffe erklärt unser Glossar Matratze).
Gut und erholsam schlafen
- Schlafklima. Im Schlafzimmer sollte es zwischen 14 und 18 Grad Celsius kühl sein. Die Luftfeuchte sollte 40 bis 60 Prozent betragen. Lüften Sie den Raum vor dem Schlafengehen gut durch.
- Decke. Die Bettdecke ist die Klimaanlage des Bettes. Sie soll genügend Wärme für den individuellen Bedarf spenden, Sie aber auch nicht ins Schwitzen bringen. Zudem muss die Decke Nachtschweiß schnell speichern und abtransportieren können. Das können Daunendecken besser als Oberbetten mit künstlichen Füllungen.
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