So testet die Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest bewertete Matratzen in den Jahren 2017 und 2018 in sechs Kategorien: Liegeeigenschaften, Haltbarkeit, Bezug, Gesundheit und Umwelt, Handhabung sowie Deklaration und Werbung. Die Noten in den Kategorien heißen Gruppenurteile. Aus den sechs Gruppenurteilen ergibt sich das test-Qualitätsurteil. Lesen Sie hier, wie die Stiftung Warentest testet und bewertet.
Matratzen im Test
Die Stiftung Warentest kauft die Matratzen in der Größe 90 x 200 Zentimeter (Boxspringbetten in der Größe 180 x 200 Zentimeter) anonym im Handel ein. Weder kostenlose Muster noch Prototypen gelangen in den Test. Die Einkäufer fragen in den Geschäften gezielt nach mittelharten Matratzen für ihr Körpergewicht. Sie kaufen den empfohlenen Härtegrad – manchmal H2, manchmal H3.
Wir testen Matratzen – vom Prüfaufwand her ist das nicht anders möglich – ausschließlich in der Größe 90 x 200 Zentimeter. Streng genommen gelten die Testergebnisse deswegen auch nur für diese Größe. Tatsächlich dürften die Ergebnisse aber bei kleinen Größenabweichungen (etwa für Matratzen mit 100 x 200 Zentimeter) recht gut übertragbar sein. Je deutlicher die Größenabweichung ist, desto weniger ist das aber möglich. Für Matratzen zum Beispiel der Größe 180 x 200 Zentimeter können ganz andere Liegeeigenschaften vorliegen. Hinzu kommt: Auf Matratzen dieser Größe finden oft zwei Schläfer Platz, die sich dann unter Umständen gegenseitig in den Liegeeigenschaften beeinflussen.
Preise
Der Produktfinder zeigt Preise laut Anbieterbefragung. Die Preise ermittelt die Stiftung Warentest. Der Stand des Preises wird für jedes Produkt angezeigt.
Geänderte Untersuchungsmethodik
Seit dem Update des Produktfinders zum 21.12.2016 bewertet die Stiftung Warentest nicht mehr das Schlafklima. In den letzten Tests hatte es in diesem Punkt keine Auffälligkeiten gegeben. Dafür wiegt die Haltbarkeit nun schwerer. Lesen Sie hier, wie die Stiftung Warentest Matratzen testet, zunächst die neue Methodik, darunter finden Sie zum Vergleich die alte Untersuchungsmethodik.
Tests seit 1/2017
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Sind die Urteile gleich oder geringfügig schlechter als die auslösenden Noten, ergeben sich nur geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile, desto stärker ist der Abwertungseffekt. Die Stiftung Warentest wendet bei Matratzen folgende Abwertungen an:
- Liegeeigenschaften: Ab Gut (2,1) im Urteil Liegeeigenschaften werteten wir das test-Qualitätsurteil ab.
- Haltbarkeit: Ab Ausreichend (3,6) im Urteil Haltbarkeit werteten wir das test-Qualitätsurteil ab.
- Gesundheit und Umwelt: Ab Ausreichend (3,6) im Urteil Gesundheit und Umwelt werteten wir das test-Qualitätsurteil ab.
- Handhabung: Ab Ausreichend (3,6) im Urteil Handhabung werteten wir das test-Qualitätsurteil ab.
- Deklaration und Werbung: Ab Mangelhaft (4,6) im Urteil Deklaration und Werbung werteten wir das test-Qualitätsurteil ab.
- Rücken- oder Seitenlage: War ein Urteil in Rücken- oder Seitenlage für eine Testperson ausreichend oder schlechter, werteten wir die Liegeeigenschaften ab.
- Kontaktfläche: War die Kontaktfläche mangelhaft, werteten wir die Liegeeigenschaften ab.
- Einfluss von Feuchtigkeit und Temperatur: Ab Ausreichend im Urteil Einfluss von Feuchtigkeit und Temperatur werteten wir die Haltbarkeit ab.
- Geruchsbelästigung: Ab Befriedigend im Urteil Geruchsbelästigung werteten wir Gesundheit und Umwelt ab.
- Schadstoffe: Ab Befriedigend im Urteil Schadstoffe werteten wir Gesundheit und Umwelt ab.
Liegeeigenschaften: 35 %
Alle Matratzen lagen auf einer starren Unterlage. Mit vier Personen ermittelten wir die Abstützeigenschaften vor und nach der Dauerprüfung in Rücken- und Seitenlage: H-Typ (groß, schwer, kompakt), E-Typ (groß und schwer), I-Typ (klein und leicht), A-Typ (klein, Schwerpunkt im Becken). Wir bewerteten, wie tief Schlafende einsinken (Kontaktfläche), wie leicht sie sich hin- und herwälzen können (Lageänderungswiderstand), wie gleichmäßig sich das Körpergewicht verteilt(Druckverteilung), ob die Schultern in Rückenlage nach oben drücken (Schulterklappeffekt). Zu den Komforteigenschaftenzählen Punktelastizität, Nachschwingverhalten, spürbarer Kontakt mit dem Lattenrost und Geräusche bei Lageänderung.
Haltbarkeit: 25 %
Dauerwalzversuch: Eine 140 kg schwere Walze rollte 60 000 Mal über die Matratze.
Die Prüfungen wurden in Anlehnung an DIN EN 1957:2013 durchgeführt. Das simuliert die Abnutzung in acht Jahren.
Einfluss von Feuchtigkeit und Temperatur: In einer Klimakammer wurde die Matratze zunächst 24 Stunden bei 37 °C und relativer Feuchte von 80 % vorkonditioniert, dann 16 Stunden mit einer Gewichtskraft von 1000 Newton belastet. Es wurden Höhe, Härte und Federkennlinie (Kraft/Weg-Diagramm) der Matratze vor und 24 Stunden nach dieser Belastung bei 23 °C und 50 % relativer Luftfeuchte ermittelt.
Die Prüfungen der Höhe, Härte und Federkennlinie wurden in Anlehnung an DIN EN 1957:2013 durchgeführt.
Bezug: 10 %
Wir bewerten die Waschbarkeit (wie Einlaufen), die Beeinträchtigung durch Nässe (Fleck- und Randbildung) und die Verarbeitung (wie Güte der Verarbeitung und Passform) des Bezugs.
Gesundheit und Umwelt: 10 %
- Raumluftbelastung: Messung von flüchtigen organischen Verbindungen in der verpackten Matratze, 24 Stunden nach dem Auspacken und 28 Tage nach Entfernen der Folie.
- Geruchsbelästigung: Acht Prüfpersonen ermittelten die Geruchsbelästigung 24 Stunden nach Entfernen der Verpackung und nach 28-tägigem Lüften.
- Schadstoffe: Wir untersuchen die Bezüge und das Matratzeninnere auf Pestizid-Rückstände, Weichmacher, flammhemmende Zusätze, Organozinnverbindungen und andere halogenorganische Verbindungen.
- Entsorgung: Wir prüfen, ob sich die Matratzenbestandteile problemlos trennen lassen.
Handhabung: 10 %
Drei Experten bewerteten, wie sich die Matratze transportieren und wenden lässt.
Deklaration und Werbung: 10 %
Wir beurteilten Angaben zu Material, Matratzenaufbau, Matratzeneigenschaften und Härte sowie Werbeaussagen, etwa zu Gesundheit und Umwelt.
Die Stiftung Warentest passt ihre Anforderungen regelmäßig an. Lesen Sie hier, wie sich die Tests in den letzten Jahren verändert haben.
Jetzt freischalten
Wie möchten Sie bezahlen?
Preise inkl. MwSt.- kauft alle Testprodukte anonym im Handel ein,
- nimmt Dienstleistungen verdeckt in Anspruch,
- lässt mit wissenschaftlichen Methoden in unabhängigen Instituten testen,
- ist vollständig anzeigenfrei,
- erhält nur knapp 5 Prozent ihrer Erträge als öffentlichen Zuschuss.