Matratzen im Test

So haben wir getestet (2019/2020)

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Die Stiftung Warentest bewertet Matratzen in sechs Kategorien: Liegeeigenschaften, Halt­barkeit, Bezug, Gesundheit und Umwelt, Hand­habung sowie Deklaration und Werbung. Die Noten in den Kategorien heißen Gruppen­urteile. Aus den sechs Gruppen­urteilen ergibt sich das test-Qualitäts­urteil. Lesen Sie hier, wie die Stiftung Warentest testet und bewertet.

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Matratzen im Test

Die Stiftung Warentest kauft die Matratzen in der Größe 90 x 200 Zenti­meter anonym im Handel ein. Weder kostenlose Muster noch Prototypen gelangen in den Test. Die Einkäufer fragen in den Geschäften gezielt nach mittel­harten Matratzen für ihr Körpergewicht. Sie kaufen den empfohlenen Härtegrad.

Wir testen Matratzen – vom Prüf­aufwand her ist das nicht anders möglich – ausschließ­lich in der Größe 90 x 200 Zenti­meter. Streng genommen gelten die Test­ergeb­nisse deswegen auch nur für diese Größe. Tatsäch­lich dürften die Ergeb­nisse aber bei kleinen Größen­abweichungen (etwa für Matratzen mit 100 x 200 Zenti­meter) recht gut über­trag­bar sein. Je deutlicher die Größen­abweichung ist, desto weniger ist das aber möglich. Für Matratzen zum Beispiel der Größe 180 x 200 Zenti­meter können ganz andere Liegeeigenschaften vorliegen. Hinzu kommt: Auf Matratzen dieser Größe finden oft zwei Schläfer Platz, die sich dann unter Umständen gegen­seitig in den Liegeeigenschaften beein­flussen.

Preise

Der Produktfinder zeigt Preise laut Anbieterbefragung. Die Preise ermittelt die Stiftung Warentest. Der Stand des Preises wird für jedes Produkt ange­zeigt.

Geänderte Unter­suchungs­methodik

Seit dem Test 10/2019 prüft die Stiftung Warentest die Bezüge der Matratzen auf Knötchen­bildung („Pilling“). Seit dem Test 3/2019 bewertet die Stiftung Warentest nicht mehr die Kontakt­fläche und die flüchtigen organischen Verbindungen inner­halb der Verpackungs­folie. Eine erneute Rück­sprache mit externen Experten hat ergeben, dass diese beiden Punkte wenig aussagekräftig für die Nutzung einer Matratze sind. Das Gruppen­urteil Hand­habung hat nur noch 5 Prozent Gewicht. Dafür wiegen die Liegeeigenschaften nun schwerer. Lesen Sie hier, wie die Stiftung Warentest Matratzen testet, zunächst die neue Methodik, darunter finden Sie zum Vergleich die alte Unter­suchungs­methodik.

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Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Sind die Urteile gleich oder gering­fügig schlechter als die auslösenden Noten, ergeben sich nur geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile, desto stärker ist der Abwertungs­effekt. Die Stiftung Warentest wendet bei Matratzen folgende Abwertungen an:

Liegeeigenschaften: Ab Gut (2,1) im Urteil Liegeeigenschaften werten wir das test-Qualitäts­urteil ab.

Halt­barkeit: Ab Ausreichend (3,6) im Urteil Halt­barkeit werten wir das test-Qualitäts­urteil ab.

Bezug: Ab Ausreichend (3,6) im Urteil Bezug werten wir das test-Qualitäts­urteil ab.

Gesundheit und Umwelt: Ab Ausreichend (3,6) im Urteil Gesundheit und Umwelt werten wir das test-Qualitäts­urteil ab.

Hand­habung: Ab Ausreichend (3,6) im Urteil Hand­habung werten wir das test-Qualitäts­urteil ab.

Deklaration und Werbung: Ab Mangelhaft (4,6) im Urteil Deklaration und Werbung werten wir das test-Qualitäts­urteil ab.

Rücken- oder Seiten­lage: Ist ein Urteil in Rücken- oder Seiten­lage für einen Körpertypen befriedigend oder schlechter, werten wir die Liegeeigenschaften ab.

Schulterklapp­effekt: Ab Mangelhaft im Urteil Schulterklapp­effekt werten wir die Liegeeigenschaften ab.

Dauer­walz­versuch und Einfluss von Feuchtig­keit und Temperatur: Ab Ausreichend in den Urteilen Dauer­walz­versuch oder Einfluss von Feuchtig­keit und Temperatur werten wir die Halt­barkeit ab.

Wasch­barkeit: Ab Mangelhaft im Urteil Wasch­barkeit werten wir die Halt­barkeit ab.

Beein­trächtigung durch Nässe: Ab Mangelhaft im Urteil Beein­trächtigung durch Nässe werten wir die Halt­barkeit ab.

Verarbeitung: Ab Ausreichend im Urteil Verarbeitung werten wir die Halt­barkeit ab.

Raum­luft­belastung: Lautet das Urteil für die Raum­luft­belastung Mangelhaft, kann das Gruppen­urteil Gesundheit und Umwelt nicht besser sein

Geruchs­belästigung: Ab Ausreichend im Urteil Geruchs­belästigung werten wir Gesundheit und Umwelt ab.

Schad­stoffe: Lautet das Urteil für die Schad­stoffe Mangelhaft, kann das Gruppen­urteil Gesundheit und Umwelt nicht besser sein.

Liegeeigenschaften: 40 %

Matratzen im Test - Erhol­sam schlafen – auf Schaum­stoff, Latex, Federkern

Im Institut. Der Prüf­aufbau zeigt, wo der Körper einsinkt. © Stiftung Warentest

Alle Matratzen liegen auf einer starren Unterlage. Mit vier Personen ermitteln wir die Abstüt­zeigenschaften vor und nach der Dauer­prüfung in Rücken- und Seiten­lage: H-Typ (groß und schwer, viel Gewicht an Bauch und Schultern), E-Typ (groß und schwer, Schultern, Bauch und Becken ähnlich breit), I-Typ (klein und leicht, Schultern, Bauch und Becken ähnlich breit), A-Typ (klein und leicht, Schultern schmaler als Becken). Wir bewerten, wie leicht Schlafende sich hin- und herwälzen können (Lage­änderungs­widerstand), wie gleich­mäßig sich das Körpergewicht verteilt (Druck­verteilung), ob die Schultern in Rückenlage nach oben gedrückt werden (Schulterklapp­effekt). Zu den Komfort­eigenschaften zählen Punktelastizität, Nach­schwing­verhalten, spür­barer Kontakt mit dem Lattenrost und Geräusche bei Lage­änderung.

Halt­barkeit: 25 %

Matratzen im Test - Erhol­sam schlafen – auf Schaum­stoff, Latex, Federkern

Dauer­walz­versuch. Damit simulieren wir die Abnut­zung der Matratzen in acht Jahren. © Stiftung Warentest

Dauer­walz­versuch: Eine 140 kg schwere Walze rollt 60 000 Mal über die Matratze.

Die Prüfungen wird in Anlehnung an DIN EN 1957:2013 durch­geführt. Das simuliert die Abnut­zung in acht Jahren.

Einfluss von Feuchtig­keit und Temperatur: In einer Klimakammer wird die Matratze zunächst 24 Stunden bei 37 °C und relativer Feuchte von 80 % vorkonditioniert, dann 16 Stunden mit einer Gewichts­kraft von 1 000 Newton belastet. Es werden Höhe, Härte und Federkenn­linie (Kraft/Weg-Diagramm) der Matratze vor und 24 Stunden nach dieser Belastung bei 23 °C und 50 % relativer Luft­feuchte ermittelt.

Die Prüfungen der Höhe, Härte und Federkenn­linie werden in Anlehnung an DIN EN 1957:2013 durch­geführt.

Bezug: 10 %

Wir bewerten die Wasch­barkeit (wie Einlaufen), die Beein­trächtigung durch Nässe (Fleck- und Rand­bildung), die Verarbeitung (wie Güte der Verarbeitung und Pass­form) des Bezugs – sowie mögliche Knötchen­bildung auf dem Bezug („Pilling“).

Gesundheit und Umwelt: 10 %

Raum­luft­belastung: Messung von flüchtigen organischen Verbindungen drei Tage nach dem Auspacken und 28 Tage nach Entfernen der Folie.

Geruchs­belästigung: Acht Prüf­personen ermitteln die Geruchs­belästigung direkt nach Entfernen der Verpackung, drei Tage danach und nach 28-tägigem Lüften.

Schad­stoffe: Wir unter­suchen die Bezüge und das Matratzen­innere auf Pestizid-Rück­stände, Weichmacher, flamm­hemmende Zusätze, Organozinn­verbindungen und andere halogen­organische Verbindungen.

Entsorgung: Wir prüfen, ob sich die Matratzen­bestand­teile problemlos trennen lassen.

Hand­habung: 5 %

Drei Experten bewerten, wie sich die Matratze trans­portieren und wenden lässt.

Deklaration und Werbung: 10 %

Wir beur­teilen Angaben zu Material, Matrat­zenaufbau, Matratzen­eigenschaften und Härte sowie Werbeaussagen, etwa zu Gesundheit und Umwelt.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 28.11.2023 um 14:00 Uhr
    Ökobilanz bei Matratzen

    @Auorus: In unseren Matratzentests wird selbstverständlich die Lebensdauer der Matratzen bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass auch die Schaumstoffmatratzen sich durch sehr gute Haltbarkeit auszeichnen und in diesem Punkt mit den Federkern- bzw. Latexmatratzen durchaus mithalten können.
    Für unsere Ökobilanz der Matratzen haben wir eine Nutzungszeit von acht Jahren angenommen – dies entspricht auch den Empfehlungen im Fachhandel. Mit etwas Pflege halten alle Matratzen auch länger als acht Jahre.
    Bei der Ökobilanz haben wir Bezüge aus Synthetik und Baumwolle miteinander verglichen, Bio-Baumwolle haben wir nicht extra bewertet. Hier wäre der Pestizideintrag gering aber der Anbaut der Biobaumwolle ist ebenfalls auf viel Wasser angewiesen.
    Im Rahmen der aktuellen Ökobilanz der T-Shirts (Test 3/2023) haben wir uns mit diesem Aspekt ausführlich befasst. Unser Fazit hier ist: Textilien aus Bio-Baumwolle sind etwas umweltfreundlicher hergestellt als konventionelle. Detaillierte Informationen dazu finden Sie unter https://www.test.de/Oekobilanz-T-Shirts-Lang-lebe-das-T-Shirt-5966314-5966319/.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 28.11.2023 um 13:50 Uhr
    Anfrage zu Körperformen

    @Auorus: Die Stiftung Warentest prüft jede Matratze mit vier Personen unterschiedlicher Körperform sowohl in Seiten- als auch in Rückenlage. So wollen wir mit unseren Testergebnisse mehr Orientierung beim Kauf einer neuen Matratze bieten. Leider können wir jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nicht alle Körperformen prüfen.
    Die Buchstaben H, E, I und A symbolisieren vier weit verbreitete Körperformen. Sie gelten für Männer und Frauen. Entscheidend sind Körpergröße, Körperform und die Gewichtsverteilung. Dank der HEIA-Typen decken wir die Körpereigenschaften von rund zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland ab. Es handelt sich bei diesen Typen um Extrema, die die Matratzen besonders fordern. Die Typen befinden sich entweder im 5. weiblichen Perzentil für die Körpergröße und das Körpergewicht oder im 95. männlichen Perzentil für Körpergröße und -gewicht. Es handelt sich hier also nicht um Durchschnittspersonen.
    Können Sie sich nicht eindeutig zuordnen, orientieren Sie sich an den Körpertypen, der Ihrem am nächsten ist. Ist das nicht möglich, wählen Sie eine Matratze, die alle HEIA-Typen gut abstützt.

  • Auorus am 21.11.2023 um 13:30 Uhr
    Körperformen und Ökobilanz fragwürdig

    Ich finde die Matratzen-Tests lassen teils zu wünschen übrig. Wie von anderen schon angemerkt, fehlen bei den Körper-Typen einfach mal kleine dicke und große schlanke Menschne komplett, während große schwere und kleine dünne gleich jeweils zwei Kategorien bekommen. Vielleicht erst einmal die allgemeinen Körperformen berücksichtigen?
    Besonders enttäuscht hat mich der Ökobilanz-Test. Die Lebensdauer wird überhaupt nicht berücksichtigt, obwohl Latex und Federkern m. E. deutlich länger hält als Schaumstoff, womit die Ergebnisse doch hinfällig sind. Auch wird der Schaumstoff aus hochtoxischen Isocyanaten hergestellt (»Bhopalunglück«).
    Ebenso fehlt bei den Bezügen Bio-Baumwolle, wofür keine Pestizide und deutlich weniger Wassers benötigt werden. Das Mikroplastikproblem von Synthetik wird auch außen vor gelassen.
    (Warum werden die Begriffe Pestizide und Insektizide separat nebeneinander benutzt? Pestizide ist der Oberbegriff für alle Pflanzenschutzmittel, wozu auch Insektizide gehören.)

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 23.10.2023 um 16:12 Uhr
    Schwere Person

    @ge.ro: Bei der Gewichtsauswahl für schwere Personen orientieren wir uns an dem 95. Perzentil männlich (ca. 100 kg).

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 12.10.2023 um 08:28 Uhr
    Nutzbarkeit der HEIA-Typen

    @Lili65: Unter "Welcher HEIA-Typ bin ich?" haben wir einige Empfehlungen zusammengestellt, für Personen, die sich nicht auf Anhieb in den beschriebenen HEIA-Typen wiederfinden.
    Unser Tipp für Sie lautet daher: Hoch­gewachsene, schmale Personen finden Matratzen mit passenden Abstüt­zeigenschaften, wenn sie sich zwischen E-Typ und I-Typ orientieren. Also wählen Sie eine Matratze aus, die für beide Typen und für Ihre bevorzugte Schlafposition gute Bewertung erzielt haben.
    Und auch hier ist das Probeschlafen wichtig.