Die Stiftung Warentest bewertet Matratzen in sechs Kategorien: Liegeeigenschaften, Haltbarkeit, Bezug, Gesundheit und Umwelt, Handhabung sowie Deklaration und Werbung. Die Noten in den Kategorien heißen Gruppenurteile. Aus den sechs Gruppenurteilen ergibt sich das test-Qualitätsurteil. Lesen Sie hier, wie die Stiftung Warentest testet und bewertet.
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Testergebnisse für 266 MatratzenMatratzen im Test
Die Stiftung Warentest kauft die Matratzen in der Größe 90 x 200 Zentimeter anonym im Handel ein. Weder kostenlose Muster noch Prototypen gelangen in den Test. Die Einkäufer fragen in den Geschäften gezielt nach mittelharten Matratzen für ihr Körpergewicht. Sie kaufen den empfohlenen Härtegrad.
Wir testen Matratzen – vom Prüfaufwand her ist das nicht anders möglich – ausschließlich in der Größe 90 x 200 Zentimeter. Streng genommen gelten die Testergebnisse deswegen auch nur für diese Größe. Tatsächlich dürften die Ergebnisse aber bei kleinen Größenabweichungen (etwa für Matratzen mit 100 x 200 Zentimeter) recht gut übertragbar sein. Je deutlicher die Größenabweichung ist, desto weniger ist das aber möglich. Für Matratzen zum Beispiel der Größe 180 x 200 Zentimeter können ganz andere Liegeeigenschaften vorliegen. Hinzu kommt: Auf Matratzen dieser Größe finden oft zwei Schläfer Platz, die sich dann unter Umständen gegenseitig in den Liegeeigenschaften beeinflussen.
Preise
Der Produktfinder zeigt Preise laut Anbieterbefragung. Die Preise ermittelt die Stiftung Warentest. Der Stand des Preises wird für jedes Produkt angezeigt.
Geänderte Untersuchungsmethodik
Seit dem Test 10/2019 prüft die Stiftung Warentest die Bezüge der Matratzen auf Knötchenbildung („Pilling“). Seit dem Test 3/2019 bewertet die Stiftung Warentest nicht mehr die Kontaktfläche und die flüchtigen organischen Verbindungen innerhalb der Verpackungsfolie. Eine erneute Rücksprache mit externen Experten hat ergeben, dass diese beiden Punkte wenig aussagekräftig für die Nutzung einer Matratze sind. Das Gruppenurteil Handhabung hat nur noch 5 Prozent Gewicht. Dafür wiegen die Liegeeigenschaften nun schwerer. Lesen Sie hier, wie die Stiftung Warentest Matratzen testet, zunächst die neue Methodik, darunter finden Sie zum Vergleich die alte Untersuchungsmethodik.
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Testergebnisse für 266 MatratzenAbwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Sind die Urteile gleich oder geringfügig schlechter als die auslösenden Noten, ergeben sich nur geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile, desto stärker ist der Abwertungseffekt. Die Stiftung Warentest wendet bei Matratzen folgende Abwertungen an:
Liegeeigenschaften: Ab Gut (2,1) im Urteil Liegeeigenschaften werten wir das test-Qualitätsurteil ab.
Haltbarkeit: Ab Ausreichend (3,6) im Urteil Haltbarkeit werten wir das test-Qualitätsurteil ab.
Bezug: Ab Ausreichend (3,6) im Urteil Bezug werten wir das test-Qualitätsurteil ab.
Gesundheit und Umwelt: Ab Ausreichend (3,6) im Urteil Gesundheit und Umwelt werten wir das test-Qualitätsurteil ab.
Handhabung: Ab Ausreichend (3,6) im Urteil Handhabung werten wir das test-Qualitätsurteil ab.
Deklaration und Werbung: Ab Mangelhaft (4,6) im Urteil Deklaration und Werbung werten wir das test-Qualitätsurteil ab.
Rücken- oder Seitenlage: Ist ein Urteil in Rücken- oder Seitenlage für einen Körpertypen befriedigend oder schlechter, werten wir die Liegeeigenschaften ab.
Schulterklappeffekt: Ab Mangelhaft im Urteil Schulterklappeffekt werten wir die Liegeeigenschaften ab.
Dauerwalzversuch und Einfluss von Feuchtigkeit und Temperatur: Ab Ausreichend in den Urteilen Dauerwalzversuch oder Einfluss von Feuchtigkeit und Temperatur werten wir die Haltbarkeit ab.
Waschbarkeit: Ab Mangelhaft im Urteil Waschbarkeit werten wir die Haltbarkeit ab.
Beeinträchtigung durch Nässe: Ab Mangelhaft im Urteil Beeinträchtigung durch Nässe werten wir die Haltbarkeit ab.
Verarbeitung: Ab Ausreichend im Urteil Verarbeitung werten wir die Haltbarkeit ab.
Raumluftbelastung: Lautet das Urteil für die Raumluftbelastung Mangelhaft, kann das Gruppenurteil Gesundheit und Umwelt nicht besser sein
Geruchsbelästigung: Ab Ausreichend im Urteil Geruchsbelästigung werten wir Gesundheit und Umwelt ab.
Schadstoffe: Lautet das Urteil für die Schadstoffe Mangelhaft, kann das Gruppenurteil Gesundheit und Umwelt nicht besser sein.
Liegeeigenschaften: 40 %

Im Institut. Der Prüfaufbau zeigt, wo der Körper einsinkt. © Stiftung Warentest
Alle Matratzen liegen auf einer starren Unterlage. Mit vier Personen ermitteln wir die Abstützeigenschaften vor und nach der Dauerprüfung in Rücken- und Seitenlage: H-Typ (groß und schwer, viel Gewicht an Bauch und Schultern), E-Typ (groß und schwer, Schultern, Bauch und Becken ähnlich breit), I-Typ (klein und leicht, Schultern, Bauch und Becken ähnlich breit), A-Typ (klein und leicht, Schultern schmaler als Becken). Wir bewerten, wie leicht Schlafende sich hin- und herwälzen können (Lageänderungswiderstand), wie gleichmäßig sich das Körpergewicht verteilt (Druckverteilung), ob die Schultern in Rückenlage nach oben gedrückt werden (Schulterklappeffekt). Zu den Komforteigenschaften zählen Punktelastizität, Nachschwingverhalten, spürbarer Kontakt mit dem Lattenrost und Geräusche bei Lageänderung.
Haltbarkeit: 25 %

Dauerwalzversuch. Damit simulieren wir die Abnutzung der Matratzen in acht Jahren. © Stiftung Warentest
Dauerwalzversuch: Eine 140 kg schwere Walze rollt 60 000 Mal über die Matratze.
Die Prüfungen wird in Anlehnung an DIN EN 1957:2013 durchgeführt. Das simuliert die Abnutzung in acht Jahren.
Einfluss von Feuchtigkeit und Temperatur: In einer Klimakammer wird die Matratze zunächst 24 Stunden bei 37 °C und relativer Feuchte von 80 % vorkonditioniert, dann 16 Stunden mit einer Gewichtskraft von 1 000 Newton belastet. Es werden Höhe, Härte und Federkennlinie (Kraft/Weg-Diagramm) der Matratze vor und 24 Stunden nach dieser Belastung bei 23 °C und 50 % relativer Luftfeuchte ermittelt.
Die Prüfungen der Höhe, Härte und Federkennlinie werden in Anlehnung an DIN EN 1957:2013 durchgeführt.
Bezug: 10 %
Wir bewerten die Waschbarkeit (wie Einlaufen), die Beeinträchtigung durch Nässe (Fleck- und Randbildung), die Verarbeitung (wie Güte der Verarbeitung und Passform) des Bezugs – sowie mögliche Knötchenbildung auf dem Bezug („Pilling“).
Gesundheit und Umwelt: 10 %
Raumluftbelastung: Messung von flüchtigen organischen Verbindungen drei Tage nach dem Auspacken und 28 Tage nach Entfernen der Folie.
Geruchsbelästigung: Acht Prüfpersonen ermitteln die Geruchsbelästigung direkt nach Entfernen der Verpackung, drei Tage danach und nach 28-tägigem Lüften.
Schadstoffe: Wir untersuchen die Bezüge und das Matratzeninnere auf Pestizid-Rückstände, Weichmacher, flammhemmende Zusätze, Organozinnverbindungen und andere halogenorganische Verbindungen.
Entsorgung: Wir prüfen, ob sich die Matratzenbestandteile problemlos trennen lassen.
Handhabung: 5 %
Drei Experten bewerten, wie sich die Matratze transportieren und wenden lässt.
Deklaration und Werbung: 10 %
Wir beurteilen Angaben zu Material, Matratzenaufbau, Matratzeneigenschaften und Härte sowie Werbeaussagen, etwa zu Gesundheit und Umwelt.
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Testergebnisse für 266 Matratzen-
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Kommentarliste
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@Auorus: In unseren Matratzentests wird selbstverständlich die Lebensdauer der Matratzen bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass auch die Schaumstoffmatratzen sich durch sehr gute Haltbarkeit auszeichnen und in diesem Punkt mit den Federkern- bzw. Latexmatratzen durchaus mithalten können.
Für unsere Ökobilanz der Matratzen haben wir eine Nutzungszeit von acht Jahren angenommen – dies entspricht auch den Empfehlungen im Fachhandel. Mit etwas Pflege halten alle Matratzen auch länger als acht Jahre.
Bei der Ökobilanz haben wir Bezüge aus Synthetik und Baumwolle miteinander verglichen, Bio-Baumwolle haben wir nicht extra bewertet. Hier wäre der Pestizideintrag gering aber der Anbaut der Biobaumwolle ist ebenfalls auf viel Wasser angewiesen.
Im Rahmen der aktuellen Ökobilanz der T-Shirts (Test 3/2023) haben wir uns mit diesem Aspekt ausführlich befasst. Unser Fazit hier ist: Textilien aus Bio-Baumwolle sind etwas umweltfreundlicher hergestellt als konventionelle. Detaillierte Informationen dazu finden Sie unter https://www.test.de/Oekobilanz-T-Shirts-Lang-lebe-das-T-Shirt-5966314-5966319/.
@Auorus: Die Stiftung Warentest prüft jede Matratze mit vier Personen unterschiedlicher Körperform sowohl in Seiten- als auch in Rückenlage. So wollen wir mit unseren Testergebnisse mehr Orientierung beim Kauf einer neuen Matratze bieten. Leider können wir jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nicht alle Körperformen prüfen.
Die Buchstaben H, E, I und A symbolisieren vier weit verbreitete Körperformen. Sie gelten für Männer und Frauen. Entscheidend sind Körpergröße, Körperform und die Gewichtsverteilung. Dank der HEIA-Typen decken wir die Körpereigenschaften von rund zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland ab. Es handelt sich bei diesen Typen um Extrema, die die Matratzen besonders fordern. Die Typen befinden sich entweder im 5. weiblichen Perzentil für die Körpergröße und das Körpergewicht oder im 95. männlichen Perzentil für Körpergröße und -gewicht. Es handelt sich hier also nicht um Durchschnittspersonen.
Können Sie sich nicht eindeutig zuordnen, orientieren Sie sich an den Körpertypen, der Ihrem am nächsten ist. Ist das nicht möglich, wählen Sie eine Matratze, die alle HEIA-Typen gut abstützt.
Ich finde die Matratzen-Tests lassen teils zu wünschen übrig. Wie von anderen schon angemerkt, fehlen bei den Körper-Typen einfach mal kleine dicke und große schlanke Menschne komplett, während große schwere und kleine dünne gleich jeweils zwei Kategorien bekommen. Vielleicht erst einmal die allgemeinen Körperformen berücksichtigen?
Besonders enttäuscht hat mich der Ökobilanz-Test. Die Lebensdauer wird überhaupt nicht berücksichtigt, obwohl Latex und Federkern m. E. deutlich länger hält als Schaumstoff, womit die Ergebnisse doch hinfällig sind. Auch wird der Schaumstoff aus hochtoxischen Isocyanaten hergestellt (»Bhopalunglück«).
Ebenso fehlt bei den Bezügen Bio-Baumwolle, wofür keine Pestizide und deutlich weniger Wassers benötigt werden. Das Mikroplastikproblem von Synthetik wird auch außen vor gelassen.
(Warum werden die Begriffe Pestizide und Insektizide separat nebeneinander benutzt? Pestizide ist der Oberbegriff für alle Pflanzenschutzmittel, wozu auch Insektizide gehören.)
@ge.ro: Bei der Gewichtsauswahl für schwere Personen orientieren wir uns an dem 95. Perzentil männlich (ca. 100 kg).
@Lili65: Unter "Welcher HEIA-Typ bin ich?" haben wir einige Empfehlungen zusammengestellt, für Personen, die sich nicht auf Anhieb in den beschriebenen HEIA-Typen wiederfinden.
Unser Tipp für Sie lautet daher: Hochgewachsene, schmale Personen finden Matratzen mit passenden Abstützeigenschaften, wenn sie sich zwischen E-Typ und I-Typ orientieren. Also wählen Sie eine Matratze aus, die für beide Typen und für Ihre bevorzugte Schlafposition gute Bewertung erzielt haben.
Und auch hier ist das Probeschlafen wichtig.