
Ohrinfektionen vorbeugen. In-Ear-Kopfhörer sollten regelmäßig gereinigt werden. Danach gut trocknen lassen. © Getty Images
Manche Anwender von In-Ear-Kopfhörern berichten, dass der Gehörgang juckt und nässt. Was hat es mit den Beschwerden auf sich? Wie lässt sich ihnen vorbeugen?
Einzelne Leserinnen und Leser unseres Bluetooth-Kopfhörer-Tests haben sich an uns gewandt, weil sie nach dem Tragen von In-Ear-Kopfhörern Probleme mit den Ohren bekamen. Sie berichteten etwa von Symptomen wie Jucken und Nässen. Gibt es einen Zusammenhang?
Infektionen durch Pilze oder Bakterien
„Solche Beschwerden kommen regelmäßig vor“, bestätigt Michael Deeg, Sprecher des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Sehr häufig seien Entzündungen des äußeren Gehörgangs durch Pilze oder Bakterien schuld, die sich im feuchtwarmen Milieu hinter den abdichtenden In-Ears ausbreiten. Auch Träger von Hörgeräten und Hearables können betroffen sein. Der Erreger lässt sich in diesem Fall mit einem Abstrich feststellen und gezielt behandeln.
Tipp: Um Infektionen vorzubeugen, reinigen Sie In-Ears regelmäßig. Dafür eignen sich ein mit Wasser oder Desinfektionsmittel angefeuchtetes Tuch sowie Wattestäbchen. Zudem empfiehlt es sich, In-Ear-Kopfhörer nicht stundenlang zu tragen. Gönnen Sie dem Gehörgang Belüftung – vor allem, wenn Sie schwitzen. Wer viel Ohrenschmalz produziert, sollte es regelmäßig ärztlich entfernen lassen.
Open-Ear-Kopfhörer als Alternative
Wer mit In-Ears immer wieder Ohrprobleme hat, könnte mit Open-Ear-Kopfhörern bessere Erfahrungen machen. Sie sitzen nicht im Gehörgang, sondern davor. Dadurch erzeugen sie kein Druckgefühl im Ohr und es staut sich keine Hitze im oder am Ohr, etwa bei warmem Wetter oder Sport.
Etliche Open-Ear-Kopfhörer halten klanglich mit guten In-Ears mit. Nach dem Freischalten unseres Bluetooth-Kopfhörer-Tests können Sie Open-Ears gezielt filtern.
Auch Unverträglichkeiten können vorkommen
„Eine andere mögliche Ursache sind Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Materialien der Kopfhörer“, erklärt HNO-Facharzt Michael Deeg. Empfindliche Personen könnten etwa auf Nickel allergisch reagieren, das in Metalllegierungen enthalten sein kann.
Auch Kunststoffe wie Acrylate in den Ohrstöpseln könnten zu Hautreaktionen führen, wenn sie längere Zeit im Ohr stecken. Dazu informieren auch einige Anbieter wie Apple und Samsung auf ihren Webseiten.
Wann der Gang in die HNO-Praxis ratsam ist
Wer nach dem Tragen von In-Ears unter Rötungen, Jucken oder anderen Reizungen leidet, sollte einige Tage auf die Stöpsel verzichten. Bessern sich die Beschwerden nicht oder kommen Schmerzen hinzu, sollten Betroffene eine HNO-Praxis aufsuchen.
Normalisiert sich der Hautzustand von allein, ist ein erneuter Versuch möglich, die Kopfhörer einzusetzen. Treten die Beschwerden dann wieder auf, sollten sie ärztlich abgeklärt werden.
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