
Meist führen Insektenstiche nur zu kleinen juckenden Quaddeln, die nach einigen Tagen wieder verschwinden. Vereinzelt reagieren Menschen aber allergisch auf das Gift von Bienen und Wespen: In Minuten schwillt die Haut extrem an, es kann zu Atemnot kommen – in sehr seltenen Fällen zum lebensbedrohlichen Schock. Auch Mückenstiche können allergische Symptome und schwere Krankheiten auslösen. test.de informiert über die Risiken von Insektenstichen und sagt, wie Sie sich schützen können.
Allergie gegen Bienen- und Wespengift
Enorme Schwellungen, Schwindel, Atemnot, Herz-Kreislauf-Probleme bis hin zum allergischen Schock – in Deutschland sollen bis zu 1,7 Millionen Menschen heftig auf Insektengift reagieren. Genaue Zahlen liegen nicht vor. „Innerhalb von wenigen Minuten können Insektenstiche bei Betroffenen lebensgefährliche Reaktionen auslösen“, sagt Professor Dr. Randolf Brehler, Allergologe am Universitätsklinikum Münster.
Zahl der Todesfälle ist niedrig
Pro Jahr werden in Deutschland aber nur etwa 20 Todesfälle durch allergische Reaktionen auf Bienen-, Wespen- und Hornissenstiche gemeldet. Verantwortlich dafür sind in Mitteleuropa hauptsächlich Honigbienen und Wespen. Stiche im Bereich von Mund und Rachen sind auch für Nicht-Allergiker gefährlich. Denn wenn dort die Schleimhäute anschwellen, kann das die Atmung behindern.
Typische Symptome einer Insektengift-Allergie
Bei einer Insektengiftallergie schwillt die Einstichstelle oft direkt nach dem Stich stark an. Sie hat häufig einen Durchmesser von mehr als 10 Zentimeter, hält länger als 24 Stunden an und schmerzt, juckt oder brennt. Einige Betroffene haben Beschwerden am ganzen Körper, Mediziner sprechen dann von einer anaphylaktischen Reaktion oder einem anaphylaktischen Schock. Sie kann sich durch leichte Symptome wie Quaddeln, Schwindel oder Übelkeit zeigen, aber auch durch schwere Symptome wie Atemnot, Blutdruckabfall oder Bewusstlosigkeit.
Überschießende Immunreaktionen
Verursacht werden die allergischen Reaktionen durch verschiedene Eiweißbestandteile im Insektengift. Sie führen dazu, dass der Körper Histamin freisetzt und das Immunsystem überreagiert.
Was gegen Insektenstiche hilft und vorbeugt
Kühlen, kühlen, kühlen. Egal, ob nun eine Biene, eine Wespe oder eine Mücke zugestochen hat – Nicht-Allergiker können getrost auf Hausmittel setzen, um das lästige Jucken zu lindern und Kratzen zu vermeiden. Hilfreich ist es, die Einstichstelle zu kühlen – mit einem Eiswürfel, einem Cool-Pad, einer eiskalten Flasche. Auch ein Tropfen Spucke, eine Zitronenscheibe oder halbe Zwiebel können gute Dienste leisten. Der Juckreiz lässt oft nach, wenn man die Haut um den Stich herum zwischen zwei Fingern einkneift oder mit den Fingernägeln eindrückt. Steckt nach dem Stich noch der Stachel in der Haut, sollte man ihn rasch entfernen, zum Beispiel mit einer Pinzette. Auch eine Desinfektion ist sinnvoll.
Gele mit Antihistaminika. Apotheken bieten Gele mit Antihistaminika gegen Insektenstiche an. Doch die Arzneimittelexperten der Stiftung Warentest bewerten sie mit „wenig geeignet“: Die darin enthaltenen Wirkstoffe dringen nicht tief genug in die Haut ein, die therapeutische Wirksamkeit ist nicht ausreichend belegt. Die Gele aber verdunsten auf der Haut und kühlen dabei. Hilfreich können Antihistaminika zum Einnehmen sein.
Mücken- und Zeckenmittel. Die Stiftung Warentest hat 2017 Mittel gegen Zecken und Mücken getestet. Die Besten wehrten über mehrere Stunden hinweg Stiche ab. Zehn von 14 Sprays schnitten am Ende gut ab.
Bienen verursachen eher schwere Reaktionen
„Stiche von Bienen führen eher zu schweren Reaktionen als die von Wespen“, schreibt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen auf seiner Homepage gesundheitsinformation.de. Deutlich seltener seien Reaktionen auf Hornissengift – meist bei Wespengiftallergikern – und auf Hummelgift, was meist Bienengiftallergiker betreffe.
Naturschutzbund: Angst vor Hornissenstichen unbegründet
Experten halten es für einen Mythos, dass drei Hornissenstiche einen Menschen töten können. „Die weitverbreitete Panik vor Hornissenstichen ist unbegründet“, schreibt der Naturschutzbund Deutschland in seiner Broschüre zum Thema. Zwar sei ein Hornissenstich unangenehm, aber nicht gefährlicher als der von Bienen oder Wespen. Hinzu kommt, dass Hornissen ebenso wie Bienen und Hummeln als friedfertig gelten. Sie stechen in der Regel nur, wenn sie ihre Vorräte oder Nachkommenschaft bedroht sehen, und halten sich meist vom Menschen fern. Einige Wespenarten hingegen nähern sich gern den Nahrungsmitteln des Menschen, vor allem Süßem und Fleisch, und stechen auch schneller mal zu.
Süßes und Steaks im Freien mit Vorsicht genießen
Wer im Sommer gern draußen tafelt, sollte süße Getränke, Kuchen und Fleisch mit Vorsicht verzehren. Die Lebensmittel können Wespen anlocken. Nach dem Essen möglichst Mund und Hände säubern. Wespen tummeln sich mitunter auch in Fallobst, vor allem tagsüber und bei gutem Wetter. Daher empfiehlt es sich, die Früchte spät abends oder bei Regen aufzusammeln – möglichst mit Handschuhen. Eine Erdschicht kann Wespen von Komposthaufen und aus Mülltonnen fernhalten.
Augen auf beim Barfußlauf
Wer barfuß läuft, sollte immer auch mit Bienen auf niedrigwachsenden Blüten rechnen und mit Hummeln, die mitunter in Erdlöchern wohnen. Tritt man auf Bienen und Hummeln, stechen sie aus Notwehr zu. Die eher seltenen Hornissen können abends von Licht angelockt werden. Im Sommer passiert es immer wieder, dass einzelne Tiere bei geöffnetem Fenster in beleuchtete Zimmer fliegen.
Insektengift-Allergie diagnostizieren
Wer vermutet, an einer Insektengift-Allergie zu leiden, sollte zum Arzt gehen. Der entscheidet dann, ob ein Allergietest sinnvoll ist. Dafür kommt entweder ein Hauttest (Prick-Test) infrage, bei dem eine Insektengift-Lösung auf die leicht eingeritzte Haut gegeben wird, oder eine Blutuntersuchung. Bei dieser wird geprüft, ob sich im Blut Antikörper gegen Insektengift gebildet haben.
Arzt verschreibt Notfall-Set
Ein Notfall-Set gehört in den warmen Jahreszeiten und auf Reisen in südliche Länder zur Grundausstattung von allen, die mit starken allergischen Reaktionen nach Insektenstichen rechnen müssen. Das Set lässt sich vom Arzt verschreiben und besteht aus einer Fertigspritze mit Adrenalin, schnell wirkenden Antihistaminika – vorzugsweise als Saft – und einem kortisonhaltigen Saft. Nach einem Stich lässt sich damit die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes überbrücken und der Kreislauf vorübergehend stabilisieren.
Hyposensibilisierung bei starken Reaktionen sinnvoll
„Wer schon einmal stark allergisch auf einen Bienen- oder Wespenstich reagiert hat, sollte eine spezifische Immuntherapie durchführen lassen“, rät Professor Dr. Brehler. Diese auch Hyposensibilisierung genannte Therapie sei die einzige, die den meisten Patienten helfe. Dabei bekommen sie Spritzen, die das allergieauslösende Gift in ansteigender Konzentration enthalten. So soll der Körper eine Toleranz aufbauen. Eine Hyposensibilisierung gegen Insektengifte dauert normalerweise mindestens 3 Jahre. Auch die Arzneimittelexperten der Stiftung Warentest bestätigen, dass es für die therapeutische Wirksamkeit bei Insektengiftallergie gute Belege gebe. Mehr dazu in unserer Datenbank Medikamente im Test.
Risiko für Insektengift-Allergie steigt mit dem Alter
Das Risiko für eine Insektengiftallergie lässt sich nicht berechnen. Wer Eltern mit einer solchen Allergie hat oder auf Pollen, Hausstaub oder Tierhaare allergisch reagiert, ist nicht zwangläufig betroffen. „Unter den Insektengiftallergikern sind auch viele Menschen, die nicht allergisch vorbelastet sind“, sagt Professor Dr. Brehler. Kinder seien selten betroffen, das Risiko steige mit dem Alter. Eine Allergie auf Bienen- und Wespengift kann nur bei Menschen entstehen, die mindestens einmal gestochen wurden – die allergische Reaktion tritt also frühestens beim zweiten Stich auf. Aber auch wer schon viele Stiche gut weggesteckt hat, kann plötzlich heftig reagieren. Betroffene müssen nach einem Stich sofort handeln: den Notarzt rufen unter der Telefonnummer 112 und – wenn vorhanden – das Notfall-Set einsetzen.
Die besten Mittel gegen Mücken
Vor Mückenstichen können spezielle Mittel schützen, die auf die Haut gerieben oder gesprüht werden. Ihre Inhaltsstoffe schrecken die Blutsauger ab. Die Stiftung Warentest hat im Jahr 2017 Mittel gegen Zecken und Mücken getestet. Die Besten wehrten über mehrere Stunden hinweg Stiche ab: Von 14 Sprays schnitten immerhin 10 gut ab. Sie enthielten die Wirkstoffe Diethyltoluamid (DEET), Icaridin oder Para-Menthan-3,8-diol (PMD). Die Substanzen können allerdings Augen oder Schleimhäute reizen oder allergische Reaktionen auslösen. Deshalb sollten die Produkte nur gezielt eingesetzt werden. Mittel, die ausschließlich auf Wirkstoffe mit ätherischen Ölen setzen, überzeugten im Test nicht.
Mückenstiche – heftige Reaktionen selten
Mückenstiche sind lästig, aber normalerweise unkritisch. Wenige Menschen reagieren jedoch auch auf das Gift der Blutsauger allergisch. Allerdings sind die Symptome in der Regel nicht so heftig wie bei Allergien auf Wespen- und Bienengift.
Angeschwollene Beine nach Mückenstich
Bei manchen Menschen verursachen auch Mückenstiche Probleme, zum Beispiel schwellen die betroffenen Gliedmaßen stark an. „Das kann an einer allergischen Prädisposition liegen“, sagt Allgemeinmediziner Michael Kochen, emeritierter Professor an der Georg-August-Universität in Göttingen. Neben gutem Kühlen könne zum Beispiel die Einnahme von Antihistaminika dagegen helfen.
Mücken jagen ohne Chemie
Jetzt surren sie wieder, die kleinen Blutsauger. Stechmücken dringen durch Fenster und Türen in die Wohnung. Die Jagdsaison mit Fliegenklatsche und chemischer Keule ist eröffnet. Problematisch: Insektensprays und Verdampfer belasten die Atemluft. Das Klatschen erfordert Geschick und hinterlässt hässliche Flecken.
Tipp: Greifen Sie zum Staubsauger. Auf der Wand sitzende Mücken reagieren oft zu spät, wenn sich ihnen das Rohr eines Saugers nähert – und schon hat der Luftstrom sie erfasst. Vorbeugend wirkt Insektenschutzgaze an Fenstern.
Mücken sind Blutsauger
Während Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen zur Verteidigung ihren Stachel ausfahren, stechen Mückenweibchen, um Blut zu saugen. Sie benötigen das Bluteiweiß, um Eier zu bilden. Beim Stich geben Mücken Speichel ab, um die Einstichstelle zu betäuben und die Blutgerinnung zu verhindern – so können sie ungestört saugen. Welche Mückenarten genau in Deutschland umherschwirren, ergründet ein Projekt namens mueckenatlas.de. Es wird in einer Kooperation zwischen dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg und dem Friedrich-Loeffler-Institut in Greifswald durchgeführt. Wer möchte, kann dort selbst Mücken zu Forschungszwecken einsenden. Unter anderem versprechen sich die Forscher darüber Aufschluss, ob und in welchem Ausmaß sich mückenübertragene Krankheitserreger in Deutschland verbreiten könnten.
Jede Mücke zählt
Einfangen, einfrieren, einsenden – das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung ruft zum Mitmachen auf. Interessierte sollen „Mückenjäger werden“ und Stechmücken in Garten, Park oder Wohnung einfangen, per Gefrierfach töten und den Wissenschaftlern senden. Sie wollen klären, wo und wann welche Mückenarten vorkommen und ob sie Krankheitserreger übertragen können. Durch Klimawandel sowie internationalen Güter- und Reiseverkehr gelangen nichtheimische Arten wie etwa Tigermücken ins Land. Die Experten bestimmen die eingesandten Insekten und tragen die Fundorte in einer Deutschlandkarte ein, dem „Mückenatlas“.
Tipp: Fangen Sie die Mücke unversehrt ein – also ohne Fliegenklatsche oder Zeitung, aber zum Beispiel mit Gardine oder Fangnetz. Dann am besten in einen Kunststoffbehälter bugsieren (weitere Infos unter mueckenatlas.de).
Schweiß zieht Mücken an, nicht das Licht
Mücken lassen sich auch mit Alltagsmaßnahmen auf Abstand halten: mit dichtgewebter, heller und langärmliger Kleidung, mit Fliegengittern oder Gaze-Rollos vor den Fenstern und Moskitonetzen über dem Bett. Entgegen der landläufigen Meinung werden Mücken wohl nicht von Licht oder bestimmten Blutgruppen angezogen, sondern vom Kohlendioxid in der Atemluft und dem Geruch von Schweiß.
Mücken bringen West-Nil-Fieber nach Deutschland
Im Spätsommer 2019 registrierte das Robert-Koch-Institut (RKI) erstmals Fälle von West-Nil-Fieber bei einzelnen Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin. Die West-Nil-Virus-Infektionen seien vermutlich von hiesigen Stechmücken verursacht worden. Vor allem die Mücken der weit verbreiteten Gattung Culex gelten als Überträger (siehe Epidemiologisches Bulletin 25/2020).
Nur ein kleiner Teil der Infizierten zeigt Symptome
Das RKI geht davon aus, dass es noch mehrere, unerkannte Infektionen gegeben habe. Nur ein kleiner Teil der Infizierten zeige grippeähnliche Symptome, etwa einer von 100 erkranke schwer und leide etwa an Lähmungen, mentalen Veränderungen, Herz- und Lebererkrankungen. Vereinzelt sterben Menschen auch an den Folgen der Infektion, vor allem Ältere und Vorerkrankte. Das RKI erklärt, dass das West-Nil-Virus „sehr offensichtlich“ in Deutschland überwintern könne. Das Virus stammt ursprünglich aus Afrika und tritt seit den 1960er Jahren auch in Südeuropa auf.
RKI sieht Oberrhein als potenzielles Risikogebiet
Das RKI rechnet damit, dass sich das West-Nil-Virus in Deutschland weiter etabliert und dass es insbesondere in überdurchschnittlich warmen und längeren Sommern – zu weiteren mückenübertragenen Erkrankungsfällen auch bei Menschen hierzulande kommen wird. Dabei müsse insbesondere auch das wärmebegünstigte Gebiet des Oberrheins als Risikogebiet betrachtet werden.
Tiere als Indikatoren für Infektionsrisiko
Laut Friedrich-Loeffler-Institut stellte das Nationale Referenzlabor für West-Nil-Virus-Infektionen erstmals 2018 das Virus in einzelnen Vögeln und Pferden in Deutschland fest. Infizierte Tiere zeigen nach Einschätzung des RKI ein Infektionsrisiko für Menschen an – alle Betroffenen von 2019 wohnten in Kreisen, wo auch Tiere nachweislich infiziert waren.
Tigermücke kann verschiedene Viren übertragen
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) hat laut Umweltbundesamt in den vergangenen Jahren in Südeuropa Krankheiten und Krankheitsausbrüche verursacht.
Dengue-Fieber, Chikungunya-Fieber, Fadenwürmer
In Frankreich und Kroatien sei nach Stichen durch die Tigermücke wiederholt bei Menschen das Dengue-Fieber aufgetreten, in Italien, Spanien und Frankreich das Chikungunya-Fieber. Die Asiatische Tigermücke kann insgesamt etwa 20 Virenarten übertragen – zudem noch Fadenwürmer. „In Deutschland wird das Risiko einer Übertragung von Viren durch Aedes albopictus derzeit als gering erachtet, da die Anzahl von Virusträgern gering und das Vorkommen der Stechmücken begrenzt ist“, sagt das Umweltbundesamt.
Größere Tigermücken-Populationen in Deutschland
Die Tigermücke verbreitet sich seit einigen Jahrzehnten in Südeuropa, eingeschleppt im Zuge des internationalen Waren- und Reiseverkehrs. Auch in Deutschland tritt die Asiatische Tigermücke laut Umweltbundesamt (Uba) mittlerweile regelmäßig auf. Während in der Zeit von 2007 bis 2013 überwiegend Einzelexemplare gefunden worden seien, würden mittlerweile in den Sommermonaten auch größere Populationen nachgewiesen. Erste Berichte beschreiben, dass die die Asiatische Tigermücke erfolgreich in Baden-Württemberg überwintert hat. „Die in den Sommermonaten auftretenden Populationen könnten bereits jetzt für den Ausbruch kleinerer Epidemien ausreichend sein“, so das Uba.
Äußerst aggressiv, meist in Bodennähe
Die Tigermücke ist eine äußerst aggressive Stechmücke, die auch tagsüber sticht – und nicht nur in der Dämmerung. Die Weibchen saugen speziell das Blut von Menschen und anderen Säugetieren, aber auch von Vögeln, Amphibien und Reptilien. Die Asiatische Tigermücke gilt als schlechter Flieger und hält sich gewöhnlich eher in Bodennähe auf. Die männlichen Tigermücken ernähren sich von allgemein von Nektar und Pflanzensaft. Sie saugen zwar kein Blut, zeugen aber Nachwuchs.
So lassen sich Tigermücken bekämpfen
Jeder Einzelne kann dabei helfen, die Tigermücke zu bekämpfen– etwa Gefäße abdecken oder beseitigen, in denen sich Wasser sammelt. Es könnte sonst als Brutstätte für Mücken dienen. Einige professionelle Mückenbekämpfer lassen auch sterile Männchen im Befallsgebiet frei. Paaren sie sich mit Weibchen, sind die Nachkommen nicht lebensfähig. Laut Institut für Dipterologie in Heidelberg kann auch der biologische Wirkstoff BTI hilfreich sein. Er werde aus dem Bacillus thuringiensis israelensis gewonnen und töte Mückenlarven ab. Für andere Lebewesen inklusive Menschen sei er harmlos. BTI werde etwa seit nahezu 40 Jahren sehr erfolgreich gegen die Überschwemmungsmücken am Rhein ausgebracht.
Gelbfiebermücke und Zika-Virus
Seit einigen Jahren sorgt das Zika-Virusfür Beunruhigung, das vor allem über die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) in den Tropen und Subtropen übertragen wird. In Deutschland wurde das Virus etwa 2015 bei Reiserückkehrern festgestellt, wobei das Virus auch über ungeschützten Geschlechtsverkehr auf Partner und Partnerinnen übertragen werden kann. Die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren gilt für Reisende vor allem dort als hoch, wo größere Zika-Virus-Ausbrüche bekannt sind.
Zahl der am Zika-Virus Erkrankten zurückgegangen
In den Ländern, wo es zwischen 2015 und 2017 zu großen Ausbrüchen gekommen ist, sind die Erkrankungszahlen stark zurückgegangen. Auch für Deutschland registriert das Robert-Koch-Institut einen deutlichen Rückgang an Erkrankungen: Waren es 2016 noch 200 Fälle, lag die Zahl 2018 nur noch bei 18.
Missbildungen bei Neugeborenen möglich
Das Virus wird mit Missbildungen bei neugeborenen Kindern in Verbindung gebracht und tritt inzwischen in weltweit mehr als 80 Ländern auf (Hintergrundinfos im Special Zika-Virus).
Tipp: Frauen mit Kinderwunsch sollten sich vor einer Reise in Zika-Gebiet reisemedizinisch beraten lassen, Schwangere sollten möglichst gar nicht dort hinreisen. Aktuelle Infos, wo das Zika-Virus gerade auf der Welt zirkuliert, finden Sie auf Webseiten der Weltgesundheitsorganisation WHO und des Centers for Disease Control and Prevention (CDC).
Dieses Special ist erstmals am 24. Juli 2015 auf test.de erschienen. Es wurde seitdem mehrfach aktualisiert, zuletzt am 23. Juni 2020.
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