Nicht einmal Versicherungsvermittler konnten in einem Rentenversicherungsvertrag erkennen, wie viel Geld eine Kundin durch Storno verliert.
Können Versicherungskunden erkennen, was die Kündigung einer Lebensversicherung kostet? Das wollten Wissenschaftler der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herausfinden. Forschungskoordinator Kent Lerch konfrontierte Probanden mit den Unterlagen einer Riester-Rentenversicherung für eine 32-jährige Frau. In einer Gruppe waren Laien, eine bestand aus angehenden Juristen, die dritte aus Versicherungsvermittlern.
Ergebnis: Nur 30 Prozent der Laien, nur die Hälfte der Juristen und nur 60 Prozent der Versicherungsfachleute lagen richtig. Sie meinten, dass die Kundin bei Kündigung mehr als 500 Euro verlieren würde. Im Beispiel hatten die Wissenschaftler unterstellt, dass die Frau jährlich 1 800 Euro einzahlte. Nach drei Jahren wollte sie ihren Vertrag lösen.
Die Probanden sollten schätzen, ob ihr Verlust unter 100, zwischen 100 und 500 oder über 500 Euro liegen würde. Tatsächlich hätte die Kundin von den 5 400 eingezahlten Euro nur 3 809 Euro zurückerhalten – ein Verlust von 1 591 Euro. Zudem hätte sie 494 Euro staatliche Förderung aus Zulagen und Steuerersparnis verloren.
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