
Willi Lübke, 86, mit Ehefrau Sigrid. © Marek Kruszewski
Aus seiner Kapitallebensversicherung bekam Ergo-Kunde Willi Lübke 176 Euro weniger heraus, als er in 27 Jahren eingezahlt hatte. Rund 60 Prozent des Beitrags für seine Ergo-Kapitallebensversicherung gingen für Kosten und Risikoschutz ab.
Enttäuschende Auszahlung
Willi Lübke hat 27 Jahre lang Beiträge in seine Kapitallebensversicherung bei der Ergo eingezahlt. Monat für Monat gut 12 Euro; mehr als 3 910 Euro insgesamt in all den Jahren. 3 734 Euro bekam er am Ende heraus, gut 176 Euro weniger als insgesamt eingezahlt. „Mit großer Enttäuschung und Verärgerung“ nahm Lübke dies auf.
Undurchsichtige Aufteilung
Eine Kapitallebensversicherung kombiniert Sparen und Schutz (Special: Was die Lebensversicherung leistet). Ein Teil des Beitrags fließt in einen Spartopf – nach Abzug der Kosten des Versicherers. Der andere fließt in den Risikoschutz: eine Todesfallleistung für den Fall, dass der Versicherte stirbt. Dann bekommt ein Hinterbliebener diese Summe. Der Kunde weiß bei Vertragsschluss aber nicht, was dieser Schutz kostet und wie viel von seinem Beitrag gespart wird. Dies ist intransparent.
Teurer Schutz
Geht viel vom Beitrag für den Risikoschutz drauf, sind die Abschluss- und Verwaltungskosten des Versicherers hoch, und legt dieser das Geld für den Kunden nicht gut an, kommt am Ende nicht viel heraus. Selbst eine geringere Auszahlung als die Summe der über Jahre eingezahlten Beiträge ist gut möglich. Bei Lübke waren es besonders die hohen Abzüge für den Risikoschutz, die seine Beiträge aufzehrten. Wie wir im Nachhinein ermitteln konnten, waren es insgesamt 1 713 Euro. Grund: Lübke war bei Vertragsbeginn bereits 58 Jahre, und er musste keine Gesundheitsprüfung machen. Hinzu kamen Kosten der Versicherers von insgesamt knapp 647 Euro. Kosten und Risikobeitrag zusammen betrugen also 2 360 Euro, sodass nur 1 550 Euro der insgesamt eingezahlten 3 910 Euro zum Sparen zur Verfügung standen – also nur knapp 40 Prozent vom Beitrag.
-
- Lebensversicherungen sind vielfältig: Risikolebensversicherung, Kapitallebensversicherung, fondsgebundene Rentenversicherung – wir erklären die Unterschiede.
-
- Die Generali Deutschland Pensionskasse verkauft 150 000 Betriebsrentenverträge deutscher Kunden an einen Abwickler. Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen.
-
- Kunden mit einer privaten Rentenversicherung oder eine Lebensversicherung mit Garantiezins legen Wert auf Sicherheit. Dies ist wichtig für die Planung ihrer...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Kommentar vom Autor gelöscht.