So haben wir Kaffeevollautomaten getestet
Im Test 2025: Elf Kaffeevollautomaten mit automatischer Milchschaum-Zubereitung für Cappuccino darunter einer ohne Milchsystem. Wir kauften die Modelle im Zeitraum von Dezember 2024 bis Januar 2025 ein. Die Online-Preise (ohne Versandkosten) ermittelt seit August 2023 Geizhals. Die jährlichen Kosten für die Wasserfilter haben wir anhand der von uns bezahlten Einkaufspreise berechnet.
Espresso: 30 %
Zur Zubereitung verwenden wir einheitlich eine Espressobohnen-Sorte mit gutem Qualitätsurteil in unserem Test. Drei Kaffeesommeliers verkosten die Espressi zuerst in Werkseinstellung, ohne das Gerät zu kennen, welches sie zubereitet hat. Danach bekommen die Sommeliers die Gelegenheit, die Einstellungen an den Geräten zu optimieren und dann den aus ihrer Sicht optimierten Espresso zu bewerten.
Wir stoppen jeweils die Zeit für die Zubereitung eines Getränks – vom Einschalten des kalten Geräts bis zur fertigen ersten Tasse Espresso. Dafür bereiteten wir Espresso sowohl in Werkseinstellungen als auch in einer Menge von 40 Gramm zu.
Ebenfalls für beide Getränkemengen prüfen wir die Espressotemperatur des ersten Espressos nach Kaltstart und im betriebswarmen Zustand und bewerten auch die relativen Temperaturschwankungen.
Anhand von Messungen mit minimaler und maximaler Einstellung prüfen wir, ob sich die Espressotemperatur variieren lässt. Wir bestimmen die Extraktion des Kaffeepulvers und die Feststoffdichte im Espresso mit minimaler und maximaler Stärkeeinstellung und bewerten daran die Möglichkeit, die Espressostärke zu variieren.
Anhand der Korngrößenverteilung des Kaffeepulvers der eingebauten Mühle in der gröbsten und feinsten Einstellung beurteilen wir, wie gut sich der Mahlgrad verändern lässt.
Die Konstanz der Espressomenge beurteilen wir anhand der relativen Mengenschwankungen mehrerer Tassen Espresso nacheinander, sowohl in Werkseinstellung als auch für eine eingestellte Menge von etwa 40 Gramm sowie für zwei gleichzeitig zubereitete Tassen Espresso. Wir bewerten außerdem, wie weit sich die Espressomenge variieren lässt.
Cappuccino: 30 %
Wir verwenden auch zur Cappuccino-Zubereitung einheitlich gute Espressobohnen aus unserem Test und außerdem eine Frischmilch-Sorte mit circa 3,5 Prozent Fettgehalt. Wie den Espresso verkosten die drei Kaffeesommeliers auch den Cappuccino sowohl blind nach Werkseinstellungen als auch nach eigener Optimierung der Einstellungen.
Die Zeit für Aufheizen und Cappuccinozubereitung messen wir vom Einschalten des kalten Geräts bis zur fertigen ersten Tasse Cappuccino, sowohl in Werkseinstellung als auch für eine Cappuccino-Menge von 140 Gramm.
Nach Kaltstart und im betriebswarmen Zustand prüfen wir, wie gut es dem Gerät gelingt, eine geeignete Cappuccinotemperatur zu erzielen. Auch dafür bereiten wir den Cappuccino in den zwei Getränkemengen zu und bewerten die Temperaturschwankungen.
Wir prüfen, wie sich die Cappuccinotemperatur variieren lässt. Ferner bewerten wir die Qualität und Standfestigkeit des Milchschaums, wenn Geräte die Möglichkeit bieten, Milch separat aufzuschäumen.
Die Konstanz der Cappuccinomenge beurteilen wir anhand der relativen Mengenschwankungen mehrerer Tassen Cappuccino nacheinander sowie der Schwankung des Kaffeeanteils darin, wieder sowohl in Werkseinstellung als auch für eine Menge von 140 Gramm. Wir ermitteln außerdem, wie weit sich die Cappuccinomenge variieren lässt.
Handhabung: 20 %
Ein Experte beurteilt die Gebrauchsanleitung in Anlehnung an Din EN 82079-1 in Papierform beziehungsweise anhand der heruntergeladenen PDF-Datei, wenn in einer Kurzanleitung eindeutig auf diese hingewiesen wird. Sofern vorhanden, berücksichtigt der Experte auch die Angaben im Display.
Fünf Frauen und Männer unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Händigkeit, die selbst zu Hause Kaffeevollautomaten betreiben, bewerten die Gebrauchsanleitung hinsichtlich Lesbarkeit und Verständlichkeit.
Außerdem beurteilen die fünf Nutzerinnen und Nutzer das Zubereiten der Getränke. Sie beurteilen die Bedienelemente, das Einschalten und Befüllen, die Getränkeauswahl, die Positionierung der Tassen, die Getränkezubereitung mit Kaffeebohnen und, wenn möglich, mit Kaffeepulver. Ein Experte bewertet, wie gut die Füllmenge des Wassertanks und des Bohnenbehälters kontrolliert werden können und welcher Effekt auftritt, wenn Wasser oder Bohnen während einer Zubereitung zur Neige gehen.
Der Experte beurteilt den Aufwand beim Reinigen: wie leicht sich Milchsystem und Brüheinheit reinigen lassen, wie sehr die Maschine im Praxistest während des Bezugs von 300 Getränken tropft und spritzt und wie stark danach alle zugänglichen Bereiche und die Standfläche verschmutzt sind.
In Sachen Entkalken bewerten wir den Ablauf und die Anzeigen, den Aufwand für Spülen und Befüllen sowie die Dauer. Wenn vorhanden, bewerten wir, ob sich die Wasserfilterpatrone einfach verwenden lässt.
Die Enthärtungsleistung des Wasserfilters prüfen wir mit hartem Wasser von 17 bis 17,5 Grad deutscher Härte und ermitteln die Durchflussmenge, bis das gefilterte Wasser mehr als 8,3 Grad deutscher Härte aufweist und somit nicht mehr weich ist. Außerdem berechnen wir die Anzahl an Tassen Espresso, die sich bis dahin zubereiten lassen, unter Berücksichtigung von Ein- und Ausschaltspülvorgängen, also die rechnerische Reichweite einer Filterpatrone.
Umwelteigenschaften: 10 %
Die fünf Nutzerinnen und Nutzer beurteilen subjektiv die Geräusche während eines kompletten Brühvorgangs Espresso inklusive Mahlen und zusätzlich während des Aufschäumens der Milch.
Den Stromverbrauch ermitteln wir im Standby in Anlehnung an Verordnung (EUV) Nr. 801/2013 sowie EGV 1275/2008: fürs Aufheizen, Zubereiten von je vier Mal 40 Gramm Espresso und 140 Gramm Cappuccino, vier Mal 120 Gramm Milch schäumen, Spülen des Milchsystems, sofern vorhanden, sowie für den Ausschaltvorgang.
Für die Reparierbarkeit bewerten zwei Experten zunächst die Anbieterangaben zur Erleichterung von Reparaturen. Sie beurteilen, wie hoch jeweils die Anforderungen an das Fähigkeitsniveau der reparierenden Person, die Arbeitsumgebung und die Werkzeugausrüstung sind. Außerdem werten sie praktische Reparaturversuche für drei häufig defekte Bauelemente aus: Heizung, Pumpe sowie Dichtungen an Brühgruppe und Wassertank.
Schadstoffe: 5 %
Die Schadstoffuntersuchung erfolgt nach je fünf Bezügen von Espresso und Cappuccino und anschließender Reinigung und Spülung. Die Geräte werden dann mit definiertem Prüfwasser nach Din EN 16889 gefüllt und gespült. Nach einer Standzeit von 16 Stunden untersuchen wir das Wasser aus dem Kaffeeauslauf auf Aluminium, Blei, Kadmium, Chrom, Nickel, Kupfer und Zinn.
Sicherheit: 5 %
Wir prüfen die elektrische Sicherheit in Anlehnung an Din EN 60335-1 und Din EN 60335-2-15, etwa, ob aktive Teile und der Schutzleiteranschluss zugänglich sind. Wir bewerten mögliche Fehlbedienung insbesondere beim Bezug von Getränken und von Dampf und die Verbrennungsgefahr beim Entkalken. Heiße Oberflächen kontrollieren wir mittels Thermografieaufnahmen und in Anlehnung an Din VDE 0701-0702 sowie Din EN ISO 13732-1.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Stiftung-Warentest-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind mit Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertung haben wir eingesetzt:
- Ab Befriedigend (3,1) für Verkostung werteten wir das Urteil Espresso beziehungsweise das Urteil Cappuccino ab.
- Sind die Urteile gleich oder nur geringfügig schlechter als diese Note, ergeben sich nur geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die auslösenden Urteile, desto stärker der jeweilige Abwertungseffekt.
Prüfungen in den vorherigen Tests
Wir haben das Prüfprogramm im Jahr 2024 überarbeitet. Die Ergebnisse sind daher nicht direkt mit denen aus den vorherigen Tests vergleichbar. Die wichtigste Veränderung: Mittlerweile verkosten drei Kaffeesommeliers den Espresso und Cappuccino aus den Kaffeevollautomaten. Vorher war es nur eine Person. Hier gelangen Sie zu den Details, wie wir von 2021 bis 2023 Kaffeevollautomaten getestet haben.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@gerry1268: Das von uns getestete Modell von Siemens EQ 700 classic TP705D01 ist im Onlinehandel derzeit nicht verfügbar. Andere Modelle, mit einer ähnlichen Bezeichnung jedoch schon. Wir ermitteln die Online-Preise und Verfügbarkeiten über Geizhals.de.
Hallo,
ich habe mir den Test von Kaffeevollautomaten von 2021 angesehen. Dort schreiben Sie das die Siemens eq 700 classic nicht mehr im Handel wäre. Das stimmt aber nicht, denn sie ist fast überall zukaufen wo es Vollautomaten gibt.
@Stiftung_Warentest
Danke, aber unter "Bewertungen im Detail" findet sich nur das Gesamturteil für Cappuccino, in das etwa einfließt, wie lange die Maschine für Cappuccino aufheizt. Gleich die erste Maschine, die "guten" Cappuccino macht, hat nur ein Geschmacksurteil von befriedigend.
Mir ist die Aufheizzeit relativ egal, solange das Ergebnis gut schmeckt. Ich würde deshalb gerne die Maschinen herausfiltern, die ein reines Geschmacksurteil "gut" haben.
@Max.Headroom: In unserer Datenbank mit Ergebnissen zu Kaffeevollautomaten gibt es die Möglichkeit Geräte auszuwählen, die beispielsweise einen guten Cappuccino liefern. Diese Vorauswahlmöglichkeit finden Sie unter "Bewertung im Detail".
Es ist gar nicht so leicht, herauszufinden, welche der getesteten Maschinen guten Cappuccino produzieren. Das Urteil der Verkoster ist nicht als Filter einstellbar, bei den älteren Tests ist es nicht einmal in der Tabelle, sondern nur mit Glück in den Anmerkungen zu finden.
Guten Cappuccino scheinen die Melitta LatteSelect und die Nivona NICR550 zuzubereiten. Wobei letztere hier anders aussieht als auf den Produktbildern von Hersteller und Händlern - dort scheint sie keine Milchschaumautomatik zu haben...