Die Herstellung von Vollautomaten ist ressourcenaufwendig, ihr Kaufpreis hoch. Daher gilt: Kaffeetrinker, die ihr defektes Gerät instandsetzen lassen, schonen den Geldbeutel und die Umwelt.
Das reparieren Werkstätten häufig




Nach nur fünf Jahren gehen Kaffeevollautomaten im Schnitt kaputt. Beim Netzwerk freie Werkstätten machen sie rund ein Drittel aller Reparaturwünsche aus – kein Haushaltsgerät landet dort öfter. Die Maschinen sind teuer, typische Reparaturen im Verhältnis dazu günstig: In 84 Prozent der Fälle wird repariert, die anderen scheitern oft an hohen Kosten. Auch ökologisch lohnt sich die Instandsetzung.
So viel darf die Reparatur kosten
Die Kostengrenze, die wir nach unseren Berechnungen für Reparaturen empfehlen, richtet sich nach dem Alter: In den ersten vier Nutzungsjahren sollten Besitzer höchstens die Hälfte des Kaufpreises in die Instandsetzung investieren. Je älter das Gerät, desto weniger darf die Reparatur kosten. Ab dem siebten Jahr empfiehlt es sich, höchstens 20 Prozent zu investieren.
Kaffeevollautomaten – das sagt die Industrie
Ersatzteile, Garantie, Lebensdauer: Die Antworten der wichtigsten Anbieter
Anbieter / Marke |
Wie lange halten Sie Ersatzteile vor? |
Welche Lebensdauer kalkulieren Sie für Ihre Automaten? |
Wie lange gewähren Sie Garantie auf Ihre Automaten? |
BSH / Bosch, Siemens |
10 Jahre |
Keine Auskunft |
2 Jahre |
De‘Longhi |
8 bis 10 Jahre |
7 Jahre |
2 Jahre |
Electrolux / AEG |
10 Jahre |
Mindestens 10 Jahre |
2 Jahre |
Groupe SEB / Rowenta, Krups |
10 Jahre |
Keine Auskunft |
2 Jahre |
Jura |
10 Jahre |
20 000 Bezüge |
25 Monate |
Melitta |
5 Jahre |
Mindestens 15 000 Bezüge |
2 Jahre, maximal 15 000 Bezüge |
Miele |
15 Jahre |
20 Jahre / etwa 25 000 Bezüge |
2 Jahre |
Otto / Privileg |
5 Jahre |
5 Jahre |
2 Jahre |
Panasonic |
7 Jahre |
Keine Auskunft |
2 Jahre |
Philips / Saeco |
Keine Auskunft |
Keine Auskunft |
2 Jahre |
Selbst reparieren, Geld sparen
Nicht bei jedem Problem muss ein Profi ran. Es lohnt sich, zunächst selbst nach dem Grund zu suchen. Läuft etwa das Mahlwerk nicht, hat sich darin womöglich etwas verkantet. Oft lässt es sich mit dem Staubsauger säubern. Läuft der Kaffee woandershin als in die Tasse, muss eventuell eine Dichtung oder ein Dichtungsring ausgetauscht werden. Bei der Fehlersuche und einfachen Reparaturen helfen Webseiten der Anbieter und von Bastlern wie Floriankaiser.de und Juradiy.de sowie Nutzervideos auf Youtube. Neben Anleitungen bekommen Kaffeetrinker bei Komtra.de und Juraprofi.de Ersatzteile für etliche Marken.
Günstige Ersatzteile bei Drittanbietern
Viele Firmen geben an, Ersatzteile fünf bis zehn Jahre lang vorzuhalten (Tabelle Kaffeevollautomaten). Wir prüften bei zehn Anbietern exemplarisch, ob wichtige Teile für ein zehn Jahre altes Modell zu bekommen sind. Außer bei Melitta wurden wir überall fündig.
Die Preisunterschiede zwischen Original-Ersatzteilen und jenen von Fremdherstellern sind mitunter groß. So kostet bei AEG eine neue Pumpe für das überprüfte Modell rund 182 Euro, bei einem Online-Drittanbieter knapp 19 Euro; die Original-Heizung ist für 161 Euro zu haben, bei einem anderen Hersteller kostet sie 78 Euro.
Ökologisch ist Reparieren sinnvoll
Die Produktion eines Kaffeevollautomaten belastet die Umwelt vor allem wegen seiner rund 600 Gramm Elektronik aus wertvollen Rohstoffen so stark, dass Besitzer ihn möglichst lange nutzen und bei Defekten reparieren sollten.

Reparieren spart meist Geld
Dreimal fällt ein Kaffeevollautomat durchschnittlich in zehn Jahren aus. Ihn jedes Mal reparieren zu lassen, kostet bei den typischen Defekten insgesamt weniger, als jeweils beim ersten Schaden einen neuen zu kaufen.

Weitere Details: Eine Tabelle mit den Ersatzteilkosten der befragten Anbieter für die Beispielgeräte finden Sie Infodokument Ersatzteilkosten.
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Mein Bodestaubsauger,-mit Kabel,- von Bosch,(T-519) hat bis zum 3.2.2022 durchgehalten,-
bei täglichem Saugen. Gekauft habe ich diesen am 18. April 1989,als ich in die Neue
Wohnung eingezogen bin.Erst am 3. 2. ist die Halterung welche den Einschaltknopf fest-
hält abgebrochen,so daß ich jetzt beim Saugen immer ein Klebeband darüber klebe,bis ich
mir einen Neuen Staubsauger zulege.
@qwertl: Mit der Reparatur von Spülmaschinenkörben haben wir uns noch nicht beschäftigt. Ihren Kommentar nehmen wir gerne als Testanregung auf und leiten sie an das zuständige Untersuchungsteam weiter. (Se)
Hallo Stiftung Warentest-Team,
Euren Artikel fand ich sehr informativ und freue mich, wenn ich bzgl. Reparatur(-fähigkeit) auch zukünftig entsprechende Artikel bei Euch lesen kann.
Das Ärgernis des rostenden Spülmaschinenkorbs hat mich inzwischen ereilt. Bei meiner bisherigen Recherche habe ich kein Produkt finden können, mit dem das stellenweise Ausbessern der Schutzschicht ohne Bedenken meinerseits möglich erscheint. Denn letzten Endes muss sich das Material mit Spülmittel und Spülmaschinensalz vertragen und sollte dennoch gesundheitlich unbedenklich sein - man trinkt ja schließlich aus den Tassen und Gläsern.
Habt Ihr dazu Erfahrungen oder ist das eine Idee für einen Artikel?
@BigBenle: Es gibt keine gesetzliche Regelung, die bestimmt, dass durch eine selbst reparierte Waschmaschine verursachte Schäden in jedem Fall selbst zu tragen sind.
Verursacht die Waschmaschine Schäden am Eigentum Dritter, kann der Privathaftpflichtversicherer die Regulierung des Schadens nicht ablehnen, nur weil man die Waschmaschine selbst repariert hat und dabei vielleicht einen Fehler gemacht hat.
Verursacht die auslaufende Waschmaschine einen Schaden am eigenen Hausrat und man möchte diesen Schaden vom Schwager ersetzt bekommen, ist das ein anderer Fall. In diesem Fall haben Kunden einer Fachfirma natürliche eine bessere Rechtsstellung. (maa)
Ich habe mal eine generelle Frage. Mein Schwager ist Dipl-Ing. Elektrotechnik und hat auch an der IHK eine Elektriker Prüfung absolviert. Allerdings arbeitet er nicht als Elektriker und hat auch kein Gewerbe. Unsere Waschmaschine (>10 Jahr alte Siemens E14-19) ist kaputt gegangen, er vermutet die Kohlen. Man kann das ja relativ einfach tauschen. Ich traue mir das sogar selbst zu, aber mein Schwager würde mir sogar dabei helfen. Er sagt aber, dass es dafür bei einem Versicherungsfall KEINEN Schutz gibt wenn man es selbst macht, da er keine Berufshaftpflicht hat.
Ist das wirklich so? Ist dann jeder der seine Waschmaschine selbst repariert prinzipiell in einem Versicherungsdilema? Angenommen die Waschmaschine geht in Flammen auf und ein Mehrfamilienhaus nimmt enormen Schaden dadurch. Wenn nun ein Sachverständiger feststellt das die Kohle getauscht wurden oder sonst was gemacht wurde – und kein Nachweis eines Elektrikers vorgelegt werden kann kann sich die Versicherung quer stellen?