Im Test: Fünf marktbedeutende, überregional tätige Hörgeräteakustiker-Unternehmen mit mindestens 40 Filialen in wenigstens zwei Bundesländern. Von jedem Hörgeräteakustiker-Unternehmen wurden drei Filialen verdeckt in verschiedenen Städten von drei unterschiedlichen, als Privatpatienten auftretenden Testpersonen unter realen Bedingungen in Anspruch genommen. Die Tester, die eine typische Altersschwerhörigkeit hatten, wurden für ihren Einsatz geschult und umfassend betreut. Die Hörgeräteversorgung durch den Hörgeräteakustiker erfolgte nach dem von ihm erstellten audiologischen Befund. Die Kosten pro Hörgerät sollten 800 bis 1 000 Euro nicht überschreiten. Die Ergebnisse der verdeckten Inanspruchnahme wurden im standardisierten Erhebungsbogen protokolliert und auf Basis eines Punkte-/Ratingverfahrens bewertet.
Die Überprüfung und Beurteilung der durchgeführten Hörtests sowie der individuellen Hörgeräteversorgung erfolgte durch einen Fachgutachter (Audiologen) anhand von Anpassberichten, Audiogrammen und der gekauften Hörgeräte. Die Untersuchungsergebnisse wurden standardisiert dokumentiert. Ob der Akustiker eine Nachsorge („gleitende Anpassung“) empfohlen hat, wurde erfasst. Außerdem wurden zwei Unternehmen des „verkürzten Versorgungswegs“ exemplarisch in die Untersuchung durch eine jeweils einmalige Inanspruchnahme einbezogen.
Schriftliche Umfrage bei den fünf Hörgeräteakustiker-Unternehmen mit standardisiertem Fragebogen zu Firmen- und Angebotsdaten sowie Preisen. Erhebungszeitraum: Januar bis April 2006.
Abwertungen
Bei „ausreichendem“ Hörergebnis nach Erstanpassung oder bei „mangelhafter“ Bedarfsanalyse konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein als das jeweilige Gruppenurteil.
Hörergebnis nach Erstanpassung: 40 %
Beurteilung des Hörerfolgs mit den angepassten und gekauften Hörgeräten im freien Schallfeld: Prüfung und Bewertung des Sprachverstehens mit und ohne Störschall, mit und ohne Hörgeräte; ebenso die subjektive Zufriedenheit mit den Hörgeräten.
Bedarfsanalyse: 20 %
Bewertet wurde das Erfassen der Lebensumstände, der gesundheitlichen Situation sowie Art und Weise durchgeführter Hörtests. Beurteilung der Ton- und Sprachaudiogramme durch den audiologischen Gutachter. Mängel beim Ton- und Sprachaudiogramm verschlechtern die Note.
Hörgeräteanpassung: 20 %
Bewertung der „vergleichenden Anpassung“: zum Beispiel Anlegen und Kontrolle der Ohrpassstücke (Otoplastiken) und Erprobung der zur Auswahl stehenden Hörgeräte. Ebenfalls gehören dazu die entsprechenden Hörtests und die Erklärungen zur Geräteauswahl. Aus dem audiologischen Gutachten wurden Beurteilungen zur Ausführung der Otoplastik, Berücksichtigung der Unbehaglichkeitsschwelle und die Qualität der Anpassberichte einbezogen.
Mängel bei Ausführung der Otoplastik und beim Anpassbericht verschlechtern die Note.
Kundenorientierung: 10 %
Bewertet wurden zum Beispiel Ausführlichkeit und Verständlichkeit der Erklärungen zu Kosten, Nutzung und Bedienung der Hörgeräte samt Batteriewechsel, Einhalten und Verlässlichkeit der Termine, Zufriedenheit mit Einzelaspekten der Beratung und der Gesprächsführung.
Basisinformationen: 5 %
Bewertet wurden Ausführlichkeit, Verständlichkeit der allgemeinen Informationen zum Ablauf der Hörgeräteanpassung, Funktion und Steuerung der Hörgeräte, zu Bauformen, Unterschieden der ein- oder beidseitigen Versorgung sowie zum Telefonieren.
Website: 5 %
Eine inhaltsanalytische Überprüfung und Bewertung bezüglich des Informationsumfangs und der Nutzerfreundlichkeit wurde anhand einer standardisierten Checkliste durchgeführt.
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Kommentarliste
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> Unerwähnt bleibt dass ein zuzahlungsfreies Gerät oft genauso gut ist
Das ist gelogen. Ich trage jetzt seit 30 Jahren Hörgeräte. Die Zuzahlungsfreien sind technisch auf dem Niveau der späten 90er. Sie ermöglichen mir unter idealen Bedingen ein Gespräch mit jemandem, der laut spricht. In der Öffentlichkeit ist eine Unterhaltung unmöglich.
Schlechterdings wäre ich mit Kassenmodelen weder dazu in der Lage am geselschaftlichen Leben teilzunehmen, noch zu arbeiten.
Ich empfinde bei den Themen Hörgeräteakustiker und Hörgeräte einen EXTREMEN Mangel an Transparenz, insbesondere bezüglich der effektiven Zuzahlung und der Auswahl der Hörgeräte.
Es gibt scheinbar Standardantworten: "wir würden mindestens ein Gerät der Einstiegsklasse mit 150,- bis 450,- € Zuzahlung empfehlen" oder "wir führen alle Marken". Unerwähnt bleibt dass ein zuzahlungsfreies Gerät oft genauso gut ist oder dass bestimmte Geräte/Marken nicht geführt werden (natürlich wegen schlechter Erfahrungen!).
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Mein trauriger Eindruck: zuerst kommt die möglichst hohe Zuzahlung und dann erst der Kunde!
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Mögliche VERKAUFSSTRATEGIE: zuerst ein schlecht eingestelltes Gerät in der vom Kunden geäußerten Preisklasse testen lassen und danach ein teureres mit guter Einstellung - das Gerät mit guter Einstellung findet naturgemäß eine höhere Akzeptanz, der höhere Aufpreis wird viel zu oft bezahlt!
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Ich freue mich auf den Zeitpunkt ab dem man Geräte online kaufen und per App selbst justieren ka
Kommentar vom Autor gelöscht.
@JonaS95: Unsere Untersuchung umfasst die Qualität der Beratung und die Erstanpassung des gewählten Hörgerätes von Hörgeräteakustikerketten. Zur Haltbarkeit von Hörgeräten können wir keine Aussagen treffen, da diese Geräte nicht getestet wurden. (PF)
Kommentar vom Autor gelöscht.