
Rom sehen und sparen. Einiges lässt sich in Italiens Hauptstadt gratis bestaunen. Für das Pantheon werden seit 2023 moderate 5 Euro Eintritt fällig. Jugendliche bis 18 kommen frei rein. © Getty Images
An verlängerten Wochenenden haben Städtereisen Hochsaison – und sind besonders teuer. Mit unseren Tipps lässt sich sparen, ohne auf kulturelle Highlights zu verzichten.
Lange Wochenenden im Frühjahr und Herbst gehören zu den beliebtesten Reisezeiten für einen Städtetrip – doch gerade dann sind Unterkünfte besonders teuer und Sehenswürdigkeiten stark besucht.
Mit etwas Recherche vorab lässt sich der Aufenthalt in vielen europäischen Metropolen jedoch deutlich günstiger gestalten: Von kostenlos zugänglichen Attraktionen bis hin zu cleveren Ticketstrategien – unsere 13 Tipps helfen dabei, das Reisebudget zu schonen und dennoch viel zu erleben.
1. Mit dem Nachtzug eine Übernachtung sparen
Die Anreise mit dem Nachtzug kann eine Hotelübernachtung ersetzen und sorgt für eine frühe Ankunft am Zielort. Diese Verbindungen bieten sich beispielsweise an:
- von Hamburg nach Zürich oder Stockholm,
- von Berlin nach Amsterdam oder Brüssel,
- von München nach Venedig, Rom oder Florenz.
Die Preise für Schlaf- und Liegewagen sind jedoch oft hoch. Deshalb gilt für Nachtzüge genauso wie fürs Flugzeug oder den klassischen Fernzug: Frühzeitig buchen.
Tipp: Vom Strecken-Finder über Buchungstipps bis zu Fahrgastrechten – alles rund um die nächtliche Bahnreise finden Sie in unserem Nachtzug-Special.
2. Alternativen zum Hotel: Hostels, Airbnbs & Camping
Gerade für Reisen mit mehreren Personen sind Hostels oder Ferienwohnungen eine preiswerte Alternativen zu klassischen Hotels. Außerdem bieten viele Städte in der Umgebung auch Campingplätze, die über Bungalows oder Hütten verfügen – beispielsweise in Amsterdam oder Florenz. Diese sind teilweise günstiger als Hotels. Aber: Zusatzkosten für Bettwäsche, Endreinigung oder Stromanschluss einkalkulieren – nicht immer ist alles inklusive.
Eine kostenfreie Option kann Couchsurfing sein, setzt aber ebenfalls eine gewisse Planung und Offenheit voraus: Lokale Gastgeber bieten Reisenden unentgeltlich ihre Couch, ein Gästebett oder ein freies Zimmer in ihren Privatwohnungen an. Dabei geht es nicht nur ums Übernachten, sondern auch um den kulturellen Austausch.
3. Sonntags kostenlos oder vergünstigt ins Museum
Insbesondere viele staatliche Museen bieten monatliche Gratistage. Wer mit der Familie oder Gruppe reist, kann auf diese Weise viel Geld sparen. Man sollte sich aber darauf einstellen, dass es voll wird – und unbedingt vorab online ein Ticket reservieren.
In vielen europäischen Großstädten ist der Eintritt in etliche Museen am ersten Sonntag des Monats frei, beispielsweise in Barcelona, Brüssel und Wien. Auch in Paris bieten viele Museen kostenlosen Eintritt am ersten Sonntag des Monats, das Panthéon aber beispielsweise nur in den Monaten November bis März.
In Rom ist der Eintritt am ersten Sonntag des Monates in den staatlichen Museen und im Kolosseum kostenlos, in die vatikanischen Museen am letzten Sonntag des Monats. In München kostet der Eintritt in viele städtische Museen jeden Sonntag nur einen Euro.
In London sind zahlreiche große Museen sogar dauerhaft kostenlos, darunter das British Museum, die Tate Modern oder das Natural History Museum. Auch in vielen anderen Städten können eine ganze Reihe großer Museen dauerhaft kostenlos besichtigt werden. Eine Auflistung dieser Museen bieten oft die Tourismus-Webseiten der jeweiligen Städte.
Auch Events wie die „Lange Nacht der Museen“, der „Tag des offenen Denkmals“ oder andere Kulturtage ermöglichen kostenlosen Zutritt zu zahlreichen Einrichtungen – oft mit zusätzlichem, spannenden Rahmenprogramm.
Reiserücktritt oder krank im Urlaub – die besten Versicherungen
Ob Fernreise oder Städtetrip: Wer seinen Urlaub kurzfristig absagen muss, zahlt oft hohe Stornogebühren. Unser Vergleich von Reiserücktrittsversicherungen zeigt Ihnen, wie Sie das Risiko absichern können.
Unser Vergleich von Auslandskrankenversicherungen zeigt, welchen Policen am besten für Erkrankungen oder Unfälle unterwegs aufkommen. Einige sehr gute Tarife für diesen wichtigen Schutz sind bereits für 8 bis 12 Euro pro Jahr und Person zu bekommen.
4. Tickets vorab oder online günstiger buchen
Insbesondere zahlreiche privatwirtschaftliche Touristenattraktionen steuern die Zahl der Besuchenden über die Preise. Mit frühzeitigen Online-Buchungen, insbesondere für weniger nachgefragte Zeitfenster, lässt sich sparen.
Zum Beispiel das London Eye oder die Wachsfiguren-Ausstellung Madame Tussaud‘s in London bieten Tickets je nach Wochentag und Uhrzeit online günstiger an, so auch das Disneyland in Paris.
Achten Sie bei der Online-Buchung darauf, dass Sie auf der offiziellen Seite der Einrichtungen landen. Oft versuchen Drittanbieter ebenfalls Tickets zu verkaufen – die sind dann zwar ebenfalls gültig, aber mit kräftigen Preisaufschlägen versehen.
5. Kirchen und Moscheen: Kostenlos und eindrucksvoll
Zahlreiche religiöse Gebäude beeindrucken architektonisch und kulturell – und sind kostenlos zugänglich. Bei dem Besuch aber die Gebetszeiten beachten. Moscheen etwa können nur außerhalb der Gebetszeiten besucht werden.
Einige Beispiele: In Istanbul ist die Moschee Sultanahmet Cami, die sogenannte Blaue Moschee, kostenlos zugänglich. In Rom ist der Eintritt in die Basilika des Petersdoms kostenfrei, jedoch mit längeren Wartezeiten. In London lässt sich die Westminster Cathedral kostenlos besuchen – nicht zu verwechseln mit der kostenpflichtigen Westminster Abbey.
6. Gedenkstätten: Bildung zum Nulltarif
Historische Gedenkorte und Gedenkstätten sind in der Regel kostenlos zugänglich. Oft sind das sehr bewegende Orte, um sich mit der Geschichte des Reiseziels auseinanderzusetzen.
In Berlin sind das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors, die Berliner Mauer-Gedenkstätte oder der Tränenpalast kostenlos zugänglich, in Amsterdam das Holocaust-Namenmonument. In Warschau ist das Katyn-Museum eine kostenlose Gedenkstätte, in Krakau die Plaszow-Gedenkstätte.
7. Freiluftattraktionen kostenlos erkunden
In vielen Städten brummt das Leben unter freiem Himmel: Städtische Parks, Plätze, Promenaden und Märkte bieten authentische Einblicke in das urbane Leben – und kosten keinen Eintritt.
8. Seniorenpass, Studien- oder Schwerbehindertenausweis einpacken
Viele europäische Städte bieten freien oder ermäßigten Eintritt für bestimmte Altersgruppen sowie für Studierende, Auszubildende oder Menschen mit Schwerbehinderung – gegen Vorlage entsprechender Ausweise.
In Paris beispielsweise besuchen EU-Bürger und -Bürgerinnen unter 26 Jahren zahlreiche Museen ganzjährig kostenlos.
9. Geburtstagsvorteile nutzen
Den Geburtstag in einer anderen Stadt feiern – immer eine gute Idee. Außerdem erhalten Geburtstagskinder zumindest in vielen deutschen Städten freien oder vergünstigten Zugang zu Attraktionen oder Museen. Für viele Städte existieren online Listen mit allen teilnehmenden Einrichtungen.
In Berlin zum Beispiel sind für Geburtstagskinder ein kostenloser Besuch des Fernsehturms oder eine Gratis-Schifffahrt möglich, in Köln der Besuch diverser Schwimmbäder oder des Schokoladenmuseums. In Wien ist am Geburtstag beispielsweise der Eintritt für den Donauturm gratis.
Günstige Kreditkarten für die Reise
Was hierzulande eher verhalten gemacht wird, ist im Ausland oft völlig üblich: Die Kreditkarte zücken. In unserem Kreditkarten-Vergleich finden Sie empfehlenswerte Karten, mit denen Sie im Reiseland Mietwagen und Hotels buchen, Geld abheben und kostenlos bezahlen können.
10. Kostenlose Stadtführungen und digitale Audioguides
Kostenlose Stadtführungen, „Free Walking Tours“ genannt, werden in vielen Städten angeboten – auch in mehreren Sprachen oder mit bestimmten thematischen Schwerpunkten. Die Teilnahme ist unentgeltlich. Oft führen Studierende oder anderen Locals durch die Städte. Eine freiwillige Spende am Ende der Tour ist üblich.
Alternativ ermöglichen Audioguide-Apps individuelle und oft kostenlose Stadterkundungen per Smartphone. Das ist insbesondere für alle interessant, die weder Englisch noch die Landessprache gut beherrschen.
11. Öffentlichen Nahverkehr clever nutzen
Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) lässt sich durch passende Ticketmodelle kostengünstig nutzen. Tageskarten oder Mehrtageskarten lohnen sich oft schon ab wenigen Fahrten pro Tag, Gruppentickets sind fast immer günstiger als Einzeltickets.
12. Touristenkarten sorgfältig kalkulieren
City Cards kombinieren Eintritte in Sehenswürdigkeiten mit freier ÖPNV-Nutzung und Rabatten für Touren, Restaurants oder Shops. Die Karten lohnen aber in der Regel nur, wenn Reisende sie intensiv über mehrere Tage hinweg nutzen.
Vor dem Kauf empfiehlt es sich, die Ersparnis durchzurechnen und den Preis der City Card mit den regulären Eintritten und Preisen für den ÖPNV zu vergleichen.
13. Günstiger schlemmen am Mittagstisch
Ein warmes Essen am Mittag ist in vielen Ländern deutlich günstiger als am Abend. Viele Restaurants bieten mittags günstigere Menüs an als abends.
In Spanien und Portugal heißen diese Mittagsangebote „Menú del Día“ – mehrere Gänge mit Getränk zu günstigen Preisen. In Italien ist das „Pranzo di lavoro“ ein preiswertes Business-Lunch, in Frankreich sind die „Formule déjeuner“ Mittagsmenüs mit Fixpreis. Beim „Dagens rätt“ bekommt man in Schweden ein Tagesgericht – oft mit Salat, Getränk und Kaffee danach.
Unterwegs lohnt es sich, eine wiederbefüllbare Trinkflasche zu nutzen, statt teure Getränke zu kaufen. Aber: Sicherheitshalber erkundigen, ob das Wasser aus der Leitung tatsächlich trinkbar ist.
Tipp: Unsere europäischen Partnerorganisationen haben wiederbefüllbare Trinkflaschen getestet und auch untersucht, welche Materialien bei der Ökobilanz vorn liegen. Das Ergebnis überrascht.
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