
Unterdruck. Die schuhgroßen Fensterroboter (hier der Create Wipebot) saugen sich zum Putzen an der Scheibe fest. © Create
Fensterputzen ist lästig − Putzroboter können diese Aufgabe übernehmen. Einige Modelle reinigen tatsächlich gut, schreibt unser Schweizer Partnermagazin Saldo.
Fensterputzroboter scheinen der Schwerkraft zu trotzen: Sie saugen sich an der Scheibe fest und robben dann auf Mikrofasertüchern am Fenster entlang, ohne herunterzufallen. Das Schweizer Testmagazin Saldo hat zehn der schuhgroßen Vertikalputzer getestet − hier geht es zum kostenpflichtigen Originalartikel.
Das Ergebnis: Im Gegensatz zu einem früheren Test von 2018 sind diesmal auch gute Fensterputzroboter dabei. Zwei davon gibt es auch hierzulande: den Create Wipebot (150 Euro) und den Ecovacs Winbot W1 Pro (325 Euro).
Zwei Gute putzen schnell und sauber
Die guten Modelle putzen schlierenfrei bis in die Ecken, sind leise und schaffen zwei Quadratmeter Glasscheibe in unter acht Minuten. Der mittelmäßige Liectroux YW 509 dagegen bummelte auf derselben Fläche fast eine Viertelstunde lang herum. Er und fünf weitere Geräte hinterließen außerdem Schlieren auf der Scheibe, der letztplatzierte Hobot HB 298 verteilte mit seinen Mikrofasertüchern sogar noch Dreck. Als Fensterschmutz hatten die Testerinnen und Tester eine Mischung aus Fettstaub und verdünntem Allzweckreiniger angerührt und auf die Scheiben gepinselt.
Besser auf großen Glasscheiben
Bevor die Roboter loslegen können, brauchen sie eine Tankfüllung aus Wasser und Reinigungsmittel. Weil sie auf jeder Fläche neu angesetzt werden müssen, lohnt sich der Einsatz von Fensterputzrobotern eher auf Panoramascheiben als auf unterteilten Kasten- oder Sprossenfenstern, wie sie etwa in vielen Altbauten zu finden sind.
Robos an der Leine
Umständlich: An jedem Einsatzort sollte sich irgendwo das mitgelieferte Seil befestigen lassen, das die Robos bei Abstürzen abfangen soll. Zusätzlich hängen sie an einem Kabel − eine Steckdose in der Nähe empfiehlt sich also auch. Immerhin verfügen alle Geräte über einen Notfallakku, der ein paar Minuten Stromausfall überbrücken kann. So verlieren sie nicht sofort den Halt, falls ihnen mal die Puste ausgeht.
Kacheln können sie auch
Versuchsweise ließ Saldo die Roboter auch über Badezimmerfliesen kriechen. Das Ergebnis: Zumindest die guten Geräte putzen auch „Plättli“ gut, schreiben die Schweizer Kolleginnen und Kollegen.
Fleißige Haushaltshelfer im Test
Die Saug- und Wischroboter im Test sollen sich selbstständig um den Fußboden kümmern. Saugwischer brauchen noch einen Menschen, der sie schiebt.
Alternative: Akku-Fensterwischer
Wer Fensterputzen hasst, aber trotzdem keinem Roboter vertrauen will, ist vielleicht mit handgeführten Akku-Fenstersaugern gut bedient. Sie sehen aus wie Fensterwischer, saugen das Wischwasser aber einfach von der Scheibe. Die Stiftung Warentest hat Akku-Fenstersauger 2019 getestet. Viele Geräte waren gut, fast alle kosteten unter 100 Euro. Mit einer Ausnahme können sie aber nur Wasser saugen − benetzen und putzen muss man selbst. Dazu liefern die Anbieter eine separate Sprühflasche mit Wischaufsatz mit.
Tipp: Fensterputz-Profis behandeln Nikotinbeläge vor, schaben Fensterbilder per Glashobel ab und verzichten auf Zeitungspapier.
-
- Im Handgeschirrspülmittel-Test treten Konzentrate gegen Klassik-, Öko- und Sensitiv-Produkte an. Die besten Mittel schaffen doppelt so viel Geschirr wie die schwächsten.
-
- Gegen Fett und Staub kommen fast alle 13 Allzweckreiniger im Test an – vor allem der Testsieger. Alleskönner sind sie aber nicht. Einige Mittel belasten zudem die Umwelt.
-
- Im Haus braut das Leben verschiedensten Schmutz zusammen. Die Stiftung Warentest erklärt, wie Sie ihn loswerden – effektiv, hygienisch und umweltschonend.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@Henker-Kelsch: Den Test hat unser Schweizer Partnermagazin Saldo durchgeführt. Wir berichten nur darüber.
Unser Wipebot von Create hauchte leider nach ca. 2 Stunden Betriebszeit sein Leben aus.
Eine Retoure nach Spanien (!) wird uns denkbar schwer gemacht: zunächst werden mehrfach Videos (mit max. 10 MB!) gefordert, die die Fehlfunktion zeigen - schwierig, wenn einfach nichts passiert, wenn man den Einschaltknopf drückt.
Irgendwann wurde uns immerhin ein kostenloses Retourenlabel geschickt, aber in den Mails dazu an keiner Stelle darauf hingewiesen, dass man noch einen Rücksendeschein hätte beilegen sollen, der nur über den Online-Account zur Verfügung gestellt wurde.
Nun liegt die Retoure laut Versanddienstleister seit zwei Wochen beim Hersteller, der aber so tut, als warte er noch immer auf das Paket.
Herrlich, kundenfreundlich ist anders!
@ alle: lieber Finger weg von dem Wipebot!
@ test.de: ich hätte mir im Bericht einen Hinweis auf das Ergebnis der Prüfung der AGB gewünscht.
Welcher Fensterputzroboter kann denn das schräge WINTERGARTEN - Glasdach putzen oder eine große horizontale Fläche (Glastisch ?). Der Ecovacs Winbot kann das jedenfalls nicht - die Hotline wusste auch nicht, warum das nicht geht. Hat jemand eine Idee oder einen Tip für ein Gerät ?
@fintest_info: Der Test wurde von unserer Schweizer Parteiorganisation dem Testmagazin Saldo durchgeführt, daher können wir Ihnen keine Detailantworten geben.
Ihren Hinweis geben wir als Testanregung gerne weiter. Vielen Dank dafür!
Da vor meiner Scheibe ein niedriges Side-Bord steht (die Scheibe ist durch den Rahmen so viel tiefer, dass ein Putzroboter wohl Platz hätte).
Nun stellt sich die Frage, wie viel Platz brauchen die Roboter (Höhe) und tropfen diese oder verlieren diese Wasser, ist das Standard oder nur der Notfall, dass man schnell eingreifen muss ? (meint das Sideboard großenteils abgeräumt sein muss)?
Gerade außen von der Balkonseite steht doch ziemlich viel davor, was Feuchtigkeitsempfindlich wäre, wenn viel Wasser dabei herunter läuft und über den Boden läuft.
Wenn das der Fall wäre müsste ich vor dem Putzen alles wegräumen, dann könnte ich auch gleich von Hand die große Balkonscheibe putzen.
Einbau der Fenster im Hausflur - ein Zettel dabei, dass diese selbstreinigend seien. Nicht mit scharfen Putzmitteln reinigen und nur Wasser darauf sprühen. Wirklich ausreichend ist das nicht. Wenn man da mit Mikrofaser und/oder Putzroboter arbeitet, putzt man die Schutzschicht (Abperleffekt) weg?
Danke.