Welche Zahnpasta eignet sich für wen? Wie wichtig ist Fluorid? Sollte Kinderzahnpasta kein Zink enthalten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema Zahnpflege.
Normalerweise reicht eine Universal-Zahnpasta, um bleibende Zähne zu pflegen. Ein gutes Produkt säubert die Zähne und schützt sie vor Karies zu unseren Zahnpasta-Tests. Etwa 95 Prozent der Zahncremes im deutschen Handel enthalten Fluorid. Darüber hinaus spielen Putzkörper eine wichtige Rolle. Sie bestehen oft aus Siliciumdioxid, unterstützen die Entfernung von bakteriellen Zahnbelägen (Plaque) und sollen helfen, unschöne Verfärbungen mechanisch zu entfernen – etwa durch Tabak, Rotwein, schwarzen Tee, Kaffee.
Die Putzkörper schmirgeln das Gebiss sprichwörtlich sauber. Wie stark dieser Abrieb ist, in der Fachsprache Abrasivität genannt, hängt von der Größe, Anzahl, Form und Härte der beigemengten Putzkörper ab. Im Handel liegen Zahncremes mit verschiedenem Abrieb im Regal: von niedrig bis hoch. Generell entfernen Zahnpasten mit hohem Abrieb Verfärbungen gut, sie können aber bei bei Problemen wie freiliegenden Zahnhälsen auch schaden. Dann ist ein niedriger Abrieb ratsam – mit dem Zahnarzt besprechen. Hinweise zum Abrieb fehlen meistens auf den Tuben. Daher bestimmt ihn die Stiftung Warentest in ihren Tests von Zahnpasta stets mit. Sie können in den Testtabellen danach filtern.
Für wen eignet sich Zahnpasta mit Weiß-Auslobung?
Wer seine Zähne zum Strahlen bringen möchte, kann eine Zahnpasta mit Weiß-Auslobung wählen (Zahnpasta-Test). Allerdings sollten Sie keine zu große Wirkung erwarten. Ein Großteil des Effekts stützt sich darauf, dass die Cremes Verfärbungen entfernen. Das schaffen manche getestete Universalpasten ebenfalls hervorragend und sind teils deutlich günstiger. Außerdem bekommen Zähne durchs Putzen bestenfalls ihren ursprünglichen Farbton zurück – was biologisch bedingt längst nicht immer strahlendes Weiß bedeutet.
Manche aktuell geprüfte Cremes enthalten zusätzlich den Farbstoff Blue Covarine, der die Zähne kurzfristig weniger gelb erscheinen lässt und den wir in unserer Testdatenbank ausweisen. Früher hatten Weißmacher-Zahnpasten oft einen besonders hohen Abrieb. Das ist heute nicht mehr zwingend der Fall.
Wer braucht Sensitiv-Zahnpasta?
Sensitiv-Zahncremes sind speziell für Menschen gedacht, die überempfindliche Zähnen haben. Das betrifft etwa jeden vierten Deutschen. Ihre Zähne reagieren unter anderem auf Heißes, Kaltes, Süßes oder Saures. Häufigste Ursache sind freiliegende Zahnhälse. Vor allem Über-Vierzigjährige sind betroffen. Aber auch bei Jüngeren kann sich das Zahnfleisch zurückziehen, wenn sie beim Zähneputzen zu stark schrubben.
Wer freiliegende Zahnhälse hat, sollte möglichst eine Zahnpasta mit niedrigem Abrieb wählen (Zahnpasta-Test). Die Stiftung Warentest erwartet von einer Zahncreme, die sich als sensitiv bezeichnet, einen niedrigen Abrieb. Zusätzlich enthalten Sensitiv-Zahncremes meist spezielle Wirkstoffe, um die Schmerzempfindlichkeit zu verringern.
Kann „medizinische“ Zahnpasta mehr?
Jede Zahnpasta darf sich so nennen. Sie muss dafür nicht mehr leisten als andere. Um echte Medizinprodukte oder gar zulassungspflichtige Arzneimittel handelt es sich nicht. Zahnpasten sind meist Kosmetikprodukte: Sie sollen vor allem zur Mundhygiene beitragen und vor Karies schützen.
Zahncreme für Kinder
Wodurch unterscheidet sich Kinderzahnpasta von Juniorzahnpasta?
Kinderzahnpasta empfiehlt sich für Kleinkinder, Kita-Kinder und junge Grundschüler (zum Test von Kinderzahnpasta). Die Produkte eignen sich ab dem ersten Zahn und schmecken oft besonders mild – süß, fruchtig oder auch leicht minzig. Wenn im Alter von etwa sechs Jahren der erste bleibende Zahn durchbricht, ist ein Umstieg auf Junior-Zahnpasta ratsam. Damit lässt sich das Wechselgebiss aus Milch- und bleibenden Zähnen besser pflegen. Der Grund: Juniorzahnpasta enthält etwa so viel Fluorid wie bei Erwachsenen-Zahncreme üblich, also maximal 1 500 ppm Fluorid (parts per million, Teile pro Millionen). Kinderzahnpasta enthält weniger Fluorid.
Wie viel Fluorid sollte in Kinderzahnpasta enthalten sein?
Kinderzahncremes enthalten 500 ppm oder 1 000 ppm Fluorid. Zahnärztliche Fachgesellschaften empfehlen seit 2018: Ab dem zweiten bis zum sechsten Geburtstag sollten Kinder zweimal täglich mit einer erbsengroßen Menge Zahnpasta mit 1 000 ppm Fluorid putzen. Für die noch Kleineren – ab dem ersten Milchzahn bis zum zweiten Geburtstag – reichen Pasten mit 500 ppm, oder Eltern drücken nur eine reiskorngroße Menge der höher dosierten Kinderzahnpasta auf die Bürste.
Die im Vergleich zu Erwachsenenzahnpasta geringeren Fluoridgehalte sollen vor Fluorose schützen. So heißen die weißen Schmelzflecken, die sich an den Zähnen bilden können — sie sind meist nur ein ästhetisches Problem. Es entsteht, wenn kleine Kinder während der Zahnentwicklung regelmäßig überhöhte Mengen an Fluorid aufnehmen. Einige Anbieter verkaufen Kinderzahnpasta ohne zugesetztes Fluorid. Solche Produkte sind im letzten Kinderzahnpasta-Test der Stiftung Warentest durchgefallen.
Können ältere Kinder statt einer Junior- auch eine Universal-Zahncreme nutzen?
Ja. Im Grunde können Kinder ab etwa sechs Jahren statt einer Junior-Zahncreme auch eine Universalzahncreme für Erwachsene nutzen. Die kostet meist weniger, schmeckt aber häufig schärfer als eine süßlich-milde Juniorzahncreme. Wichtig aber: Wenn Kinder eine Zahncreme für Erwachsene nutzen, sollte diese zinkfrei sein (siehe auch: Wie wichtig ist Zink in Zahnpasta?)
Karies vorbeugen
Wie entsteht Karies?
Karies entsteht durch bakterielle Zahnbeläge, die Plaque. Plaquebakterien ernähren sich von Zucker aus der Nahrung und bilden Säuren, die Mineralien aus dem Zahnschmelz lösen und ihn schädigen.
Kann fluoridhaltige Zahncreme Karies vorbeugen?
Ja. Die Wirksamkeit ist klar belegt: Fluorid hilft, der Zahnoberfläche Mineralien zurückzugeben, sie zu mineralisieren. Und es macht die Zähne widerstandsfähiger gegen Säuren. Die Bewertung der Kariesprophylaxe durch Fluorid ist ein entscheidendes Kriterium, wenn die Stiftung Warentest Zahnpasta testet (Kinderzahnpasta-Test). Die Tester werten Produkte mit fehlendem oder zu wenig Fluorid ab. Auch die Fachgesellschaften, etwa die Deutsche Gesellschaft für Zahn-,Mund- und Kieferheilkunde, raten zu Fluorid in Zahnpasta. Die Kosmetikverordnung schreibt Fluorid für Zahncreme zwar nicht vor, legt aber einen Höchstwert fest – maximal 0,15 Prozent. Das entspricht 1 500 Milligramm Fluorid pro Kilogramm Zahnpasta.
Zeigt die Zahnfarbe die Zahngesundheit an?
Nur bedingt. Auch an weißen Zähnen kann sich Karies bilden. Und von Natur aus dunkle Zähne können kerngesund sein. Die meisten Europäer haben von Natur aus kein richtig weißes Gebiss. Die Zähne werden dann meist noch mit dem Alter dunkler.
Wie oft soll ich zum Zahnarzt?
Gehen Sie zweimal jährlich zur Kontrolluntersuchung zum Zahnarzt und zur professionellen Zahnreinigung. Ein Zahnarzt sollte die Zähne außerdem sofort untersuchen, wenn sie schmerzen. Dahinter könnte etwa Karies stecken, die rechtzeitig behandelt werden muss.
Tipp: Ein Loch im Zahn sollte gefüllt werden. Welche Füllungsmaterialien zur Wahl stehen und welche Vor- und Nachteile sie jeweils haben, lesen Sie hier.
Wirkung von Fluorid, Zink & Co
Kann Fluorid in Zahnpasta Nebenwirkungen verursachen?
Ja, aber nur in speziellen Fällen: Wenn kleine Kinder während der Zahnentwicklung regelmäßig überhöhte Mengen an Fluorid aufnehmen, können weiße bis gräuliche Flecken am Zahnschmelz entstehen. Zahnärzte sprechen von Fluorose. Die Verfärbungen sind erst ab dem Durchbruch der bleibenden Zähne sichtbar und meist nur ein ästhetisches Problem. Welche tägliche Menge an Fluorid eine Dentalfluorose begünstigt, ist schwer zu sagen. Unter Sechsjährige sollten aber keine Prophylaxeprodukte wie Gelees oder Spüllösungen bekommen, mit denen sie größere Mengen Fluorid unbeabsichtigt verschlucken könnten.
Sollten Eltern Babys und kleinen Kindern Fluoridtabletten geben?
Dazu gibt es verschiedene Empfehlungen. Die Arzneimittelexpertinnen der Stiftung Warentest bewerten Fluorid-Mittel zum Einnehmen – auch Kombipräparate aus Vitamin D und Fluorid – als mit Einschränkung geeignet, um Karies bei Kindern vorzubeugen. Denn: Es fehlen Studien, die nachweisen, dass die Einnahme von Fluorid in der Zeit vor dem ersten Zahndurchbruch tatsächlich etwas nützt. Unsere Expertinnen raten: Eltern sollten ihrem Kind erst ab dem Durchbruch des ersten Zahnes regelmäßig mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta die Zähne putzen.
Anders lautete die Einschätzung, zu der das Netzwerk Gesund ins Leben kommt – ein beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft angesiedelter Zusammenschluss mehrere Fachgesellschaften. Seit Anfang 2021 empfehlen sie: Babys sollten von Geburt an bis zum ersten Zahn täglich eine Fluorid-Vitamin-D-Tablette bekommen. Ab dem ersten Zahn haben Eltern dann die Wahl: Entweder putzen sie die Zähne der Kleinen zweimal täglich mit Wasser oder fluoridloser Zahnpasta und geben einmal eine Fluorid-Vitamin-D-Tablette. Oder sie putzen die Zähne bis zu zweimal täglich mit einem reiskorngroßen Klecks Fluorid-Zahnpasta, Vitamin D gibts dann solo.
Einig sind sich die Expertinnen und Experten in diesem Punkt: Keinesfalls dürfen Fluoridtabletten und fluoridhaltige Zahnpasten gemeinsam verwendet werden. Dies kann rasch zu einer Überversorgung führen, was sich durch bleibende weiße Flecken im Zahnschmelz der zweiten Zähne äußert.
Ein- bis Zweijährige sollten die Zähne zweimal täglich mit einem reiskorngroßen Klecks Zahnpasta gebürstet bekommen. Zwei- bis Sechsjährige sollten zwei- bis dreimal täglich mit erbsengroßem Klecks putzen. Gut für alle, wenn die Familie mit fluoridiertem Speisesalz kocht. Mehr Infos finden Sie im Test von Speisesalzen.
Kann Fluorid giftig wirken?
Das Risiko, sich durch Zahnpasta mit Fluorid zu vergiften, ist gleich null. Für einen 75 Kilo schweren Erwachsenen liegt die tödliche Dosis bei etwa 3 500 Milligramm. Um die zu erreichen, müsste die Person den Inhalt von ungefähr 23 Tuben Zahnpasta à 100 Milliliter verschlucken. Zur Orientierung: 100 Milliliter einer Erwachsenen-Zahnpasta dürfen umgerechnet höchstens etwa 150 Milligramm Fluorid enthalten. Die Angst vor Fluorid dürfte auch daher rühren, dass es oft mit Fluor verwechselt wird – einem giftigen Gas. Fluoride sind jedoch Fluor-Verbindungen mit ganz anderen Eigenschaften und in der Natur weit verbreitet.
Kann Fluorid Krebs auslösen?
Nein, nach jetzigem wissenschaftlichen Stand ist das nicht der Fall. In den USA gab es in der Vergangenheit Untersuchungen zu dieser Frage. Man verglich etwa, ob Menschen in Gebieten, die mit fluoridiertem Trinkwasser versorgt werden, häufiger an Krebs sterben als anderswo. Das amerikanische National Cancer Institute fand keinen Zusammenhang.
Welche Fluorid-Art wirkt am besten?
In Zahnpasta kommen meist Natriumfluorid, Natriummonofluorphosphat, Amin- oder Zinnfluorid zum Einsatz. Natriumfluorid gilt als wirksamer als Natriummonofluorphosphat. Studien deuten darauf hin, dass Aminfluorid und Zinnfluorid noch wirksamer sein könnten als Natriumfluorid. Ein klarer Nachweis fehlt aber. Anerkannt ist, dass die Kombination von Amin- und Zinnfluorid außer vor Karies auch gut vor Bakterien schützt.
Wie wichtig ist Zink in Zahnpasta?
In Zahnpasta für Erwachsene wirkt Zink gegen Bakterien und damit gegen Plaque, Zahnstein, Mundgeruch und Zahnfleischentzündungen. Kinderzahnpasta sollte nach Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung zinkfrei sein. Überdosierungen, die gesundheitsschädlich sein können, soll damit vorgebeugt werden. Auf Dauer kann zu viel Zink beispielsweise das Immunsystem schwächen oder neuromotorische Schäden hervorrufen.
Kinder benötigen insgesamt weniger Zink als Erwachsene. Kinder und Jugendliche nehmen meist schon über die Nahrung die empfohlene Tageshöchstmenge an Zink auf. Im Kinderzahnpasta-Test werteten die Tester Produkte mit Zink ab.
Warum enthalten Zahnpasten Tenside wie Natriumlaurylsulfalt?
Natriumlaurylsulfat (NaLS) – als Sodium Lauryl Sulfate (SLS) in der Inhaltsstoffliste deklariert – ist ein Tensid, eine waschaktive Substanz. Sie unterstützt die mechanische Zahnreinigung. Außerdem wird Belag besser entfernt. In höherer Konzentration kann NaLS zahnfleischirritierend wirken und empfindliche Schleimhäute reizen. Mengen von bis zu 2 Prozent gelten jedoch als unbedenklich. Die üblichen Konzentrationen in Zahnpasten liegen zwischen 0,5 und 2 Prozent. Menschen, die unter Aphthen leiden, sollten NaLS meiden – es kann das Auftreten der gelb-weißlichen Bläschen auf der Mundschleimhaut möglicherweise fördern.
Ist Titandioxid in einer Zahnpasta schädlich?
Titandioxid wird in Zahnpasten, wie auch in vielen Lebensmitteln, als Pigment mit aufhellenden Eigenschaften verwendet. Seit Mai 2021 schätzt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) den Einsatz in Lebensmitteln aber nicht mehr als sicher ein. Die Wissenschaftler können nicht ausschließen, dass über die Nahrung aufgenommenes Titandioxid genotoxisch wirkt – also das genetische Material von Zellen schädigt und eventuell sogar die Entstehung von Krebs begünstigt. Kritisch könnte also auch der Einsatz in bestimmten Kosmetika sein, von denen Menschen etwas verschlucken.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat bereits empfohlen, dass der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU (SCCS) prüfen sollte, ob die Neubewertung von Titandioxid auf den Kosmetikbereich übertragbar ist. Die Stiftung Warentest hat erstmals im aktuellen Lippenstift-Test Titandioxid als Schadstoff bewertet. Zum Zeitpunkt unseres letzten Zahnpasta-Tests lag die Bewertung der Efsa leider noch nicht vor.
Welchen Nutzen haben pflanzliche Bestandteile in einer Zahnpasta?
Pflanzenbestandteile wie Kamille und Pfefferminze können bei Mundschleimhaut- und Zahnfleischentzündungen allenfalls eine Behandlung unterstützen, aber keine Ursachen beheben. Eine therapeutische Wirksamkeit ist nicht ausreichend nachgewiesen. Auch vorbeugende Effekte sind nicht zu erwarten.
Welche Wirkstoffe sind in Mundspüllösungen enthalten? Welche Vor- und Nachteile haben sie?
Fluoride. Sie schützen nachweislich vor Karies, weil sie den Zahnschmelz härten und außerdem antibakteriell wirken.
Zinksalze. Sie wirken gegen Bakterien und damit gegen Plaque, Zahnstein, Mundgeruch und Zahnfleischentzündungen. Zahnpflegeprodukte für Kinder und Jugendliche sollten laut Bundesinstitut für Risikobewertung zinkfrei sein. Überdosierungen könnten langfristig etwa das Immunsystem schwächen.
Chlorhexidin und Cetylpyridiniumchlorid. Beide Wirkstoffe bekämpfen Bakterien und Zahnbelag. In den geprüften Mundspüllösungen sind sie in Konzentrationen enthalten, die als unbedenklich gelten.
Ätherische Öle. Sie werden aus Pflanzen gewonnen und können mitunter in genau abgestimmten Kombinationen antibakteriell wirken.
Zahnputztechnik und Mundhygiene
Wie oft und wann soll man seine Zähne putzen?
Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich gründlich – und zwar morgens und abends. Putzen Sie mindestens zwei Minuten. Nutzen Sie eine Zahncreme mit sehr guter Kariesprophylaxe, das heißt: mit Fluorid. Gute Zahnbürsten für Kinder und Erwachsene finden Sie in unseren Zahnbürsten-Tests.
Soll ich nach dem Putzen ausspülen?
Wer die Zähne mindestens zwei Minuten mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta putzt, kann sich auf die Wirkung des Fluorids verlassen. Es spricht dann nichts dagegen, den Mund im Anschluss mit etwas Wasser auszuspülen. Das ist aber kein Muss: Ohne Ausspülen wirkt das Fluorid länger an der Zahnoberfläche.
Wie sieht die richtige Putztechnik aus?
Reinigen Sie mit System, also alle Zahnflächen – Vorderseite, Rückseite und Kauflächen. Am besten legen Sie sich eine bestimmte Reihenfolge fest, die Sie immer einhalten. Putzen Sie schwierige Stellen zuerst, wenn Sie am meisten motiviert sind. Beginnen Sie zum Beispiel oben rechts und putzen Sie die Innenflächen kontinuierlich bis oben links. Danach sind die Außenflächen dran. Wiederholen Sie das Ganze mit der unteren Zahnreihe und putzen Sie abschließend die oberen und unteren Kauflächen.
Achtung: Horizontales Hin- und Herschrubben kann Zahnfleisch und Zahnhälse schädigen. Zahnärzte empfehlen, nach der sogenannten Bass-Methode zu putzen: Dabei wird die Bürste im 45-Grad-Winkel am Zahnfleischsaum angelegt. Dann zuerst die Beläge mit rüttelnden Bewegungen lockern und diese von rot nach weiß ausfegen, also vom Zahnfleisch zur Zahnkrone. Auf diese Weise die Zahnreihe abschnittsweise putzen. Für die Innenseite der Vorderzähne bietet es sich an, die Bürste aufrecht zu halten. Mit rüttelnden Bewegungen abschließend auch die Kauflächen putzen. Durch das Rütteln gelangen die Borsten auch in die Zahnzwischenräume.
Kann starkes Putzen die Zähne schädigen?
Ja. Um ein richtiges Gefühl dafür zu bekommen, drücken Sie mit Ihrer Zahnbürste auf eine Küchen- oder Briefwaage bis sie 150 Gramm anzeigt. Stärker sollte der Druck, den die Zahnbürste auf Zähne ausübt, nicht sein. Gute Zahnbürsten für Kinder und Erwachsene finden Sie in unseren Zahnbürsten-Tests.
Kann ich direkt nach dem Essen Zähne putzen?
Ja, dazu raten Zahnärzte inzwischen. Früher galt, nach den Mahlzeiten etwa eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen zu warten, um den Zahnschmelz zu schützen. Es stimmt zwar, dass Säure – etwa aus Obst oder Säften – den Schmelz angreift und weicher macht. Wie stark ihn anschließendes Putzen aber verletzen kann, dazu ist die wissenschaftliche Studienlage nicht eindeutig. Das ergab eine Metaanalyse von Forschern der Universitäten in Göttingen und dem chinesischen Fuzhou. Wer mit dem Putzen wartet, erhöht aber mit Sicherheit das Risiko, Karies zu bekommen. Zahnärzte empfehlen deshalb, schon bald nach dem Essen zur Bürste zu greifen. Tipp: Wer auf säurehaltige Getränke nicht verzichten möchte, sollte sie in großen Schlucken trinken, statt zu nippen, um den Zahnkontakt möglichst kurz zu halten.
Wie oft soll ich die Zahnzwischenräume reinigen?
Am besten einmal täglich – vor dem Zähneputzen. Ziel ist es, nicht nur Essensreste zu entfernen, sondern vor allem Zahnbelag zu beseitigen. Dieser unsichtbare Bakterienfilm ist ein idealer Nährboden für Karies und Zahnfleischentzündungen. Rund 40 Prozent der Zahnflächen liegen in Zwischenräumen. Selbst die beste Zahnbürste kommt hier nicht überall hin. Verschiedene Produkte zur Interdentalpflege wie Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten helfen hier weiter.
Was ist besser: Zahnseide oder Interdentalbürsten?
Im Test von Zahnseide und Interdentalbürsten schnitten die meisten Produkte gut ab. Es ist vor allem eine Frage des individuellen Zahnzustands und der Geschicklichkeit, welches Helferlein sich für wen am besten eignet. Laut Studien wenden nur wenige Menschen Zahnseide richtig an. Viele kommen besser mit Interdentalbürsten zurecht. Untersuchungen zeigten, dass sie dadurch effektiver Plaque entfernen als Zahnseide. Aus wissenschaftlicher Sicht sind die Bürstchen daher zu bevorzugen.
Für weite Zwischenräume, unter Brücken und festen Zahnspangen bieten sich Flauschzahnseiden mit aufgebauschtem Mittelteil und verstärkten Enden an. Für Ungeübte, Kinder und motorisch eingeschränkte Personen kommen auch Zahnseide-Sticks infrage – kleine Plastikhalter, in die ein Stück Zahnseide eingespannt ist. Interdentalpicks mit weichen Gummiborsten sind eine Alternative zu Interdentalbürsten, auch für Menschen mit empfindlichen Zahnhälsen. Wer unsicher ist, sollte sich in der Zahnarztpraxis bei der Auswahl des individuell passenden Instruments beraten lassen.
Wie wende ich Zahnseide richtig an?
Zahnseide richtig anzuwenden, braucht Geschick, etwas Übung und Sorgfalt. Reißen Sie rund 50 Zentimeter ab und wickeln Sie die Seide so um zwei Finger, dass dazwischen etwa fünf Zentimeter gespannt sind. Legen Sie den Faden V-förmig um einen Zahn und bewegen Sie ihn mehrmals daran auf und ab – nicht hin und her. Am Nachbarzahn wiederholen. Unser Video zeigt, wie es geht. Nehmen Sie für jeden weiteren Zwischenraum einen frischen Abschnitt der abgerissenen Zahnseide. Eine feste Reihenfolge hilft, keinen Zahn zu vergessen. Wenn es anfangs etwas blutet, ist das ganz normal. Je regelmäßiger Sie die Beläge entfernen, desto weniger wird es bluten. Entsorgen Sie Zahnseide im Restmüll, nicht in der Toilette.
Wie wende ich eine Interdentalbürste richtig an?
Fragen Sie in der Zahnarztpraxis, welche Größe richtig für Sie ist. Die Bürste muss gerade so hineinpassen. Ist sie zu klein, reinigt sie den Zahnzwischenraum nicht vollständig. Ist sie zu groß, kann sie das Zahnfleisch verletzen. Schieben Sie das Interdentalbürstchen vorsichtig in den Zwischenraum und ziehen Sie es – an den Zahn drückend – wieder heraus. Von innen wiederholen. Spülen Sie zwischendurch den Mund aus. Am Ende das Bürstchen abspülen und trocknen lassen. Nach zirka einer Woche sollten Sie es wechseln – außer es ist vorher verbogen.
Welchen Nutzen haben Mundduschen?
Eine Munddusche ähnelt einer elektrischen Zahnbürste und reinigt die Zähne mit einem Wasserstrahl. Sie erreicht zwar schwer zugängliche Stellen, aber zum Säubern der Zahnzwischenräume eignet sie sich nur begrenzt. Bevor eine Munddusche in Betrieb gesetzt wird, sollte man sich immer gründlich die Zähne putzen. Sie spült lediglich lose anhängende Speisereste und bereits mit der Bürste von der Zahnoberfläche gelösten Zahnbelag weg. Gegen festsitzenden Zahnbelag ist sie machtlos. Menschen mit tiefen Zahnfleischtaschen sollten diese nicht mit einer Munddusche spülen. Es besteht die Gefahr, dass Speisereste in die Zahnfleischtaschen hineingespült und dadurch Entzündungen verursacht werden.
Was kann ich gegen Mundgeruch tun?
Wer täglich den Zungenrücken reinigt – mit einem Zungenreiniger aus der Apotheke oder einem umgedrehten Teelöffel –, kann bei Mundgeruch viel bewirken. Auch Mundspüllösungen können einen – wenn auch kurzzeitigen – Effekt haben. Die eigentlichen Ursachen des Mundgeruchs werden so aber nicht behoben – und die können vielfältig sein. Am besten geht man damit zum Zahnarzt.
Mundspüllösung und Mundwasser – ist das nicht dasselbe?
Nein. Zwar spuckt man beide wieder aus, Mundspüllösungen werden aber unverdünnt in den Mund genommen, Mundwässer dagegen mit Wasser verdünnt. Zudem enthalten viele Mundspüllösungen Fluorid zum Schutz vor Karies, Mundwässer tun das in der Regel nicht. Das liegt daran, dass Mundwässer stark konzentriert sind. Sie müssten, um in verdünnter Form noch wirken zu können, deutlich mehr Fluorid enthalten, als es die EU-Kosmetikverordnung erlaubt. Mundwässer können somit nicht vor Karies schützen. Und auch gegen Mundgeruch sind sie meist machtlos.
Zahnpflege bei Kindern und Jugendlichen
Muss ich bei meinem Baby wirklich schon den ersten Zahn putzen?
Ja, sobald der erste Zahn hervorblitzt, ist Pflege Pflicht. Denn Karies kann auch bei den Kleinsten entstehen – der Zahnschmelz der Milchzähne ist noch besonders weich. Milchzahnkaries kann sich zudem auf die bleibenden Zähne, die später durchbrechen, übertragen. Baby- und Kleinkinderzähne sollten deshalb mit einer altersgerechten Zahnbürste mit einem besonders kleinen Kopf und weichen Borsten geputzt werden, sowie mit speziellen Kinderzahnpasten (siehe oben, Abschnitt „Zahncreme für Kinder“).
Sollten Eltern die Zähne ihrer Kinder nachputzen – und bis zu welchem Alter?
Ja, bis zu einem bestimmten Entwicklungsstand. Eltern sollten die Zähne von Kleinkindern, Kita-Kindern und auch jungen Grundschülern immer nachputzen. Erst ab dem höheren Grundschulalter sind die meisten Kinder motorisch in der Lage, ihre Zähne zuverlässig selbst zu putzen. Der Zeitpunkt ist gekommen, wenn Kinder flüssig Schreibschrift schreiben können. Wenn Kinder ihre Zähne zu früh allein und damit nicht gründlich genug putzen, droht Karies.
Kann trinken aus dem Fläschchen den Zähnen meines Kindes schaden?
Ja, Zahnärzte sprechen sogar von „Nuckelflaschenkaries“, die entsteht, wenn Kleinkinder dauerhaft aus der Flasche trinken. Besonders häufig davon betroffen sind die oberen Schneidezähne, in schwereren Fällen auch die Eck- und Backenzähne. Gezuckerte Getränke und Fruchtsäfte greifen Kinderzähne schneller an: Zucker, der von den Bakterien im Mund zu Säuren umgewandelt wird, und die bereits in den Getränken enthaltenen Säuren, entkalken die Zähne auf die Dauer und können sie langsam zerstören.
Ungesüßter Tee und Wasser sind bessere Durstlöscher, ununterbrochen aus der Flasche genuckelt können aber auch sie langfristig Schaden anrichten. Denn wird der Speichel dauerhaft durch die Getränke verdünnt, kann er die Zähne nicht mehr ausreichend umspülen und den Säurespiegel im Mund ausgleichen. Mit etwa einem Jahr sollten Kinder üben, aus einem Becher zu trinken. Übrigens ist Karies ansteckend. Eltern, die darunter leiden, sollten den Flaschensauger oder Schnuller ihres Kindes nicht selbst in den Mund nehmen.
Mein Kind soll keine Angst vor dem Zahnarzt haben. Was kann ich tun?
Den Zahnarzt das erste Mal zu besuchen, um die Praxis und die fremden Instrumente spielerisch kennenzulernen, kann für kleine Kinder hilfreich sein und ihnen Ängste nehmen. Eltern, die selbst zum Kontrolltermin beim Zahnarzt gehen, sollten ihr Kind mitnehmen und ihm erklären, was jetzt passiert. Zugucken, was die Großen machen, ist eine interessante und positive Erfahrung. Hat das Kind später einmal Zahnschmerzen oder muss etwa wegen eines Unfalls behandelt werden, ist die erste Hemmschwelle so bereits genommen. Auch Bilderbücher über den Zahnarzt können eine gute Vorbereitung sein.
Ab welchem Alter können Kinder eine Mundspüllösung benutzen?
Zahnärzte raten, Kindern erst etwa ab dem 6. Geburtstag Mundspüllösungen anzubieten. Dann spucken sie die Lösungen in der Regel auch zuverlässig wieder aus. Mit dem Zahnwechsel, wenn die Milchzähne ausfallen und die bleibenden Zähne nachwachsen, ergibt der ergänzende Fluorid-Impuls Sinn, wenn eine erhöhte Kariesgefahr besteht. Sprechen Sie darüber mit dem Zahnarzt. Kinder sollten aber von Anfang wissen: Eine Mundspüllösung ersetzt nie das Putzen mit Bürste und Pasta, sondern ist nur eine zusätzliche Möglichkeit, um Zähne und Zahnfleisch gesund zu erhalten.
Brauchen Jugendliche mit festen Zahnspangen mehr als Zahnbürste und -paste?
Jugendliche, die eine festsitzende Zahnspange tragen, müssen bei der Zahnpflege besonders gründlich sein. Doch die vielen kleinen Zwischenräume zu reinigen, ist nicht einfach, erfordert Fleiß und Geduld. Trotzdem: Zahnseide, Interdentalbürstchen und Mundspüllösungen sollten täglich zum Einsatz kommen. Mit etwas Übung gelangen Zahnseide – vor allem die etwas dickere Flauschzahnseide – und Interdentalbürstchen an Stellen, die mit der Zahnbürste nur schwer erreichbar sind.
Völlig unkompliziert sind dagegen Mundspüllösungen anzuwenden. Sie können bei Zahnfleischentzündungen, unter denen Zahnspangenträger häufiger leiden, die Heilung unterstützen. Enthalten sie ausreichend Fluorid, schützen sie zusätzlich vor Karies.
Sollte ich bei meinem Kind die Fissuren versiegeln lassen?
Die Fissuren sind die feinen Rillen in den Kauflächen der bleibenden Backenzähne. Weil sie sich mit der Zahnbürste nur schwer reinigen lassen, sind sie die Stellen im kindlichen beziehungsweise jugendlichen Gebiss, die am häufigsten und schnellsten von Karies befallen werden. Der Zahnarzt kann sie mit hellem Kunststoff versiegeln – das trägt zum Schutz vor Karies bei, beeinträchtigt das Aussehen der Zähne aber nicht. Die sehr gute Wirksamkeit von Fissurenversiegelungen ist wissenschaftlich durch viele Studien belegt. Ob und wann eine Fissurenversiegelung infrage kommt, entscheidet der Zahnarzt anhand des individuellen kindlichen Kariesrisikos.
- In den Zahnpasta-Tests der Stiftung Warentest: Universal- und Sensitiv-Zahnpasten sowie Zahnpasta mit Weiß-Auslobung. Welche bieten Kariesschutz und natürliches Weiß?
- Zähne sollen nicht nur gesund sein, sondern auch schön aussehen und möglichst weiß strahlen. Die Stiftung Warentest beantwortet die wichtigsten Fragen zum Zähnebleichen.
- In Biomärkten gehören Zahnputztabletten und -pulver zum Zähneputzen schon länger zum Sortiment, inzwischen finden sich die Konkurrenten zur herkömmlichen Zahncreme...
@Thorsten_online: Die wissenschaftliche Studienlage zur Wirkung des Öl-Ziehens ist dünn. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass das Ziehen mit Sonnenblumenöl die Zahl der lebenden Bakterien im Mundraum möglicherweise vermindert. Langfristig könnte das leicht entzündungshemmend wirken. Dennoch gilt: Das A und O für gesunde Zähne ist gründliches Putzen. Zahnärzte raten, die Zähne mindestens zweimal täglich gründlich zu putzen – und zwar morgens und abends, am besten nach den Mahlzeiten und mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Wer besonders gründlich sein möchte, legt noch eine dritte Putzrunde ein, etwa nach dem Mittagessen – das geht auch unterwegs, wenn Sie Bürste und Paste dabei haben. Richtiges Zähneputzen schützt nicht nur vor Karies, sondern sorgt auch für einen frischeren Atem. Putzen Sie hierfür zusätzlich die Zunge mit. Auch wenn nachts nichts gegessen wird, sind Bakterien im Mundraum aktiv und morgens sollten unbedingt die Zähne geputzt werden, das sorgt für optimal gepflegte Zähne.
In der indischen Medizin und von einigen Zahnärzten wird morgendliches Ölziehen (20 Minuten) mittels Kokosöl anstatt Zähneputzen empfohlen. Es soll gegen Bakterien im Mundraum wirken und die Zahngesundheit steigern. Begründet wird dies auch, dass nachts nichts gegessen / getrunken wird und daher morgens auch kein direktes Zähneputzen notwendig ist. Ist das Ölziehen in Bezug auf die Mundhygenie / Bakterien wirksam? Warum ist Zähneputzen morgens notwendig, wenn über Nacht keine Speisen / Getränke zugeführt werden und sich „nichts“ im Mundraum ändert?
cmayer1: Unstreitig ist, dass Säuglinge ein Vitamin-D-Präparat erhalten sollten. Fachgesellschaften empfehlen, Babys bis zum Durchbruch des ersten Zahnes täglich ein Kombipräparat zu geben - also eine Fluorid-Vitamin-D-Tablette. Die Arzneimittel-Expert*innen der Stiftung Warentest halten diese Kombination nicht für sinnvoll zusammengesetzt, da die Einnahme von Vitamin D bereits ab der zweiten Lebenswoche erfolgen soll. Dass eine so frühe Fluorideinnahme nützt, ist dagegen nicht nachgewiesen. Am besten sprechen Eltern mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin über eine geeignete Versorgung von Fluorid und Vitamin-D für ihren Säugling. Wichtig ist aber: Wenn die ersten Zähne da sind, dürfen Sie keinesfalls Fluoridtabletten und fluoridhaltige Zahnpasten gemeinsam verwenden. Dies kann rasch zu einer Fluorid-Überversorgung führen, was sich durch bleibende weiße Flecken im Zahnschmelz der zweiten Zähne äußert.
Soll ein Kind ab der zweiten Lebenswoche Tabletten mit Fluorid und Vitamin D einnehmen? Ihre Empfehlungen unter "Wann sollten Eltern Babys und kleinen Kindern Fluoridtabletten geben?" (ja) und auf https://www.test.de/medikamente/krankheit/zahngesundheit-k373/ (nein) wiedersprechen sich.
Ich habe in der "Eltern family" (Ausgabe 4/2021) gelesen, dass man seine Zahnpasta 1x jährlich wechseln sollte, weil sich sonst die Mundflora daran gewöhnt und der Reinigungseffekt nachlässt. Ist da was dran?
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@Thorsten_online: Die wissenschaftliche Studienlage zur Wirkung des Öl-Ziehens ist dünn. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass das Ziehen mit Sonnenblumenöl die Zahl der lebenden Bakterien im Mundraum möglicherweise vermindert. Langfristig könnte das leicht entzündungshemmend wirken. Dennoch gilt: Das A und O für gesunde Zähne ist gründliches Putzen. Zahnärzte raten, die Zähne mindestens zweimal täglich gründlich zu putzen – und zwar morgens und abends, am besten nach den Mahlzeiten und mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Wer besonders gründlich sein möchte, legt noch eine dritte Putzrunde ein, etwa nach dem Mittagessen – das geht auch unterwegs, wenn Sie Bürste und Paste dabei haben. Richtiges Zähneputzen schützt nicht nur vor Karies, sondern sorgt auch für einen frischeren Atem. Putzen Sie hierfür zusätzlich die Zunge mit. Auch wenn nachts nichts gegessen wird, sind Bakterien im Mundraum aktiv und morgens sollten unbedingt die Zähne geputzt werden, das sorgt für optimal gepflegte Zähne.
In der indischen Medizin und von einigen Zahnärzten wird morgendliches Ölziehen (20 Minuten) mittels Kokosöl anstatt Zähneputzen empfohlen. Es soll gegen Bakterien im Mundraum wirken und die Zahngesundheit steigern. Begründet wird dies auch, dass nachts nichts gegessen / getrunken wird und daher morgens auch kein direktes Zähneputzen notwendig ist.
Ist das Ölziehen in Bezug auf die Mundhygenie / Bakterien wirksam?
Warum ist Zähneputzen morgens notwendig, wenn über Nacht keine Speisen / Getränke zugeführt werden und sich „nichts“ im Mundraum ändert?
cmayer1: Unstreitig ist, dass Säuglinge ein Vitamin-D-Präparat erhalten sollten. Fachgesellschaften empfehlen, Babys bis zum Durchbruch des ersten Zahnes täglich ein Kombipräparat zu geben - also eine Fluorid-Vitamin-D-Tablette. Die Arzneimittel-Expert*innen der Stiftung Warentest halten diese Kombination nicht für sinnvoll zusammengesetzt, da die Einnahme von Vitamin D bereits ab der zweiten Lebenswoche erfolgen soll. Dass eine so frühe Fluorideinnahme nützt, ist dagegen nicht nachgewiesen. Am besten sprechen Eltern mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin über eine geeignete Versorgung von Fluorid und Vitamin-D für ihren Säugling.
Wichtig ist aber: Wenn die ersten Zähne da sind, dürfen Sie keinesfalls Fluoridtabletten und fluoridhaltige Zahnpasten gemeinsam verwenden. Dies kann rasch zu einer Fluorid-Überversorgung führen, was sich durch bleibende weiße Flecken im Zahnschmelz der zweiten Zähne äußert.
Soll ein Kind ab der zweiten Lebenswoche Tabletten mit Fluorid und Vitamin D einnehmen? Ihre Empfehlungen unter "Wann sollten Eltern Babys und kleinen Kindern Fluoridtabletten geben?" (ja) und auf https://www.test.de/medikamente/krankheit/zahngesundheit-k373/ (nein) wiedersprechen sich.
Ich habe in der "Eltern family" (Ausgabe 4/2021) gelesen, dass man seine Zahnpasta 1x jährlich wechseln sollte, weil sich sonst die Mundflora daran gewöhnt und der Reinigungseffekt nachlässt. Ist da was dran?