
Der Gebäudereiniger Daniel Baumann machte mit 19 Jahren als jüngster in Hessen seinen Meister. Wir fragten ihn, wie er als Profi Glasflächen säubert.
Testergebnisse für 20 Glasreinigungsmittel 04/2018
Welche Geräte nutzen Sie zum Fensterputzen?
Zuerst nehme ich ein Mikrofasertuch, feuchte es in Wasser und reinige den Fensterrahmen. Dann benutze ich einen Einwascher. Das ist ein Wischer mit Textilüberzug. Damit bringe ich das Reinigungsmittel, eine Mischung aus Wasser und Spülmittel, auf die Scheibe. Runter hole ich die Reinigungsflüssigkeit mit einem Fenster-Wischer mit Gummi. Ganz wichtig: Im Gummi darf kein Riss sein. Sonst zieht der Schlieren. Schließlich entferne ich Flüssigkeit an den Scheibenrändern mit einem Fensterleder.
Gibt es beim Reinigen von Glasflächen so etwas wie die richtige Putzrichtung?
Den Einwascher bewege ich von unten nach oben, den Fenster-Wischer von oben nach unten. Wichtig ist: Damit der Wischer an der Scheibe entlanggleitet, dürfen Sie das Reinigungsmittel nicht antrocknen lassen.
Was kostet die ganze Ausrüstung?
Für den Kauf von Mikrofasertuch, Einwascher, Fenster-Wischer und Fensterleder müssen Sie 40 bis 50 Euro einplanen. Diese Investition lohnt sich, wenn man regelmäßig größere Glasflächen wie einen Wintergarten reinigt. Für kleinere Flächen wie den Spiegel im Bad genügen eine Sprühflasche Glasreiniger und ein Mikrofasertuch zum Polieren.
Testergebnisse für 20 Glasreinigungsmittel 04/2018
Gibt es eigentlich Schmutz, den Sie vorbehandeln?
Ja, Nikotin ist hartnäckig. Dagegen setze ich manchmal einen Extra-Grundreiniger ein. Maler- oder Klebereste wie etwa transparentes Klebeband entferne ich mit einem Glashobel. Der hilft auch, um Fenstermalfarben für Kinder oder aufgesprühte Dekofiguren wie Osterhasen zu entfernen. Mit einem Glashobel geht so etwas schneller weg, als es einzeln mit dem Fingernagel abzupulen.
Was halten Sie vom Hausmittel Zeitungspapier?
Ich benutze es nicht. Mit Zeitungspapier dauert das Putzen von Fenstern oder anderen Glasflächen zu lange. Und entsorgen muss ich das Papier am Ende auch noch.
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@Wertoga: Ihre Nachfrage geben wir gerne als Testanregung an unser Untersuchungsteam weiter. Vielen Dank dafür. (MK)
Gibt es Test, die Produkte wie Everdrop oder ähnlich mit kaum Verpackung testen? Es wäre interessant, ob sie mithalten können mit klassischen Reinigern.
Also ich fand diese Benotung auch zunächst komisch. Aber so weit hergeholt ist sie nicht. Beispiel: Man will Farb- und S/W-Laserdrucker zusammen testen und nicht getrennt (der Sinn sei mal dahingestellt). Dann bekommt ein S/W-Drucker, der alle Punkte meistert, ein Sehr Gut. Ein Farblaser wird zusätzlich auf seine Farbqualitäten getestet. Nur wenn er auch hier - zusätzlich - alle Punkte meistert, gibt es ein Sehr Gut. Die Alternative wäre, eigene Gruppen zu bilden. Bei Druckern wäre das natürlich sinnvoll. Bei Glasreinigern mit Zusatzauslobung wohl eher nicht. insofern kann ich das Vorgehen der SW hier gut nachvollziehen.
@mag.zirnig: Bei den genannten Zusatzeigenschaften bzw. speziellen Funktionen der Glasreiniger haben wir die ausgelobten werbewirksamen Angaben der Hersteller überprüft. Eine Bewertung dieser Eigenschaften bei anderen Produkten, die weder eine verringerte Schmutzanhaftung noch weniger Wasserflecken ausloben, ist nach unserer Einschätzung nicht begründet. Da aber in unserem vergleichenden Warentest alle Produkte das gleiche Prozedere durchlaufen, haben wir bei allen Glasreinigern die gleichen Tests durchgeführt und wollten es den Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht vorenthalten, falls ein Produkt beispielsweise eine Schmutzanhaftung in der Tat wirksam verringert und diese aber nicht explizit auslobt.
Ihr Vergleich zur Salmonellenbelastung ist fraglich, zumal Salmonellen kaum beabsichtigt zu Lebensmitteln hinzugefügt werden und ihre Abwesenheit schon gar nicht als werbe- und verkaufswirksame Information auf den Produkten angegeben wird, sondern eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Und selbstverständlich überprüfen und bewerten wir in unseren Lebensmitteltests die mikrobiologische Qualität der Produkte. Bei festgestellten Mängeln werden hier Abwertungen wirksam, die sich direkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. (spl)
Die Bewertungskriterien beim Glasreinigertest treiben seltsame Blüten. Dass Eigenschaften wie verringerte Schmutzanhaftung / Wasserfleckenbildung zu "Zusatzeigenschaften" erklärt werden und z.B. Materialschonung nicht, ist schon einmal nicht plausibel. Völlig unverständlich wird es aber, wenn diese sog. Zusatzeigenschaften getestet aber nicht bewertet werden wie alle anderen. Mit der Bezeichnung "entfällt" in der Tabelle wird zunächst der falsche Eindruck erweckt, dass die Eigenschaft fehlt, dann aber - Warum übersichtlich, wenn es auch unübersichtlich geht? - werden sie in einer Fußnote doch als vorhanden angeführt, aber nicht genau benotet. Die absurde Begründung lautet, dass sie "der Hersteller nicht verspricht". Das ist ungefähr so wie wenn TEST Salmonellen in getesteten Lebensmitteln findet, aber als nicht vorhanden anführt, nur weil sie der betreffende Hersteller nicht versprochen hat. Materialschonung wird ja z.B. auch nicht explizit versprochen und trotzdem bewertet.