
Daniel Schätzle. Die Fachgebiete des Berliner Rechtsanwalts sind Datenschutz, IT-Recht und Wahrung der Privatsphäre. © Stefan Korte
Rechtsanwalt Daniel Schätzle warnt vor Defiziten bei der Verbraucherinformation. Er plädiert dafür, die Datenschutzerklärungen verständlicher zu machen.
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Testergebnisse für 13 KundenbindungsprogrammeVielen Verbrauchern ist der Schutz ihrer Daten wichtig. Gleichzeitig sind Rabattprogramme sehr beliebt, obwohl sie viele Daten sammeln. Wie erklären Sie sich das?
Die Chance auf Prozente beim Wocheneinkauf oder das Sammeln für eine tolle Prämie sind für viele verlockend. Da werden Datenschutzrisiken schnell beiseitegeschoben. Zusätzlich mag sich das Gefühl breitmachen, der Einzelne habe in einer digitalen Gesellschaft ohnehin keine oder nur wenig Kontrolle über die Verarbeitung seiner personenbezogenen Daten.
Dürfen Rabattprogramme Daten an andere Unternehmen weitergeben oder verkaufen?
Personenbezogene Daten dürfen nur weitergegeben werden, wenn es dafür eine Rechtsgrundlage gibt. Die Weitergabe kann etwa aus Gründen der Vertragserfüllung erforderlich werden, wenn der Kunde einen Rabatt bei dem Händler einlösen möchte. Berechtigte Interessen des Händlers können ebenfalls eine Weitergabe erlauben, etwa in Missbrauchsfällen. In der Regel wird es auf die Einwilligung der Kundin oder des Kunden ankommen. Haben diese ihre Einwilligung zur Datenweitergabe wirksam erteilt, ist das Weitergeben auch zulässig.
Wie erkennen Nutzer, ob Daten weitergereicht werden? Wie können sie das verhindern?
Ob und in welchem Umfang Daten weitergesendet werden, müssen Kunden aus den Datenschutzhinweisen erkennen können. Über diese erfüllen Anbieter ihre gesetzlichen Informationspflichten. In den meisten Datenschutzhinweisen finden sich inzwischen gut erkennbare Rubriken wie „Weitergabe Ihrer Daten“. Wer eine Weitergabe nicht möchte, kann auf die Abgabe seiner Einwilligung verzichten oder eine abgegebene Einwilligung widerrufen.
Viele Menschen setzen bei der Datenschutzerklärung einfach den geforderten Haken. Wie bringt man sie dazu, den Text auch zu lesen?
Hierbei können kurze und prägnante Zusammenfassungen helfen, die auch Piktogramme oder interaktive Elemente einsetzen. Diese dürfen die eigentliche Datenschutzinformation nur nicht ersetzen oder deren Inhalt verkürzen. Letzteres ist ein schmaler Grat, der Anbieter aus rechtlicher Sicht von derartigen Zusammenfassungen abhält. Ansonsten helfen eine verständliche Sprache und eine strukturierte Darstellung.
Welche Auswirkungen haben mangelhafte Datenschutzhinweise für App-Nutzer?
Mangelhafte Datenschutzhinweise führen vor allem zu einem Informationsdefizit. Nutzerinnen und Nutzern wird die Möglichkeit genommen, eine informierte Entscheidung zu treffen, ob sie eine App benutzen oder eine bereits installierte App wieder deinstallieren möchten. Letztlich kann das dazu führen, dass personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und weitergegeben werden, ohne dass Nutzer das möchten oder gar Kenntnis davon hatten.
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Coupons kriegt man zum Teil auch ohne Anmeldung zum Teil nur mit, auf bestimmte Produktgruppen gibt es nicht unerheblich Rabatt, auf den Gesamteinkauf natürlich nur wenn man nur diese Produktgruppe kauft. Und die andere woanders. Mich würde interessieren ob es Couponapps gibt, welche mir für alle Ketten Coupons generieren. Das Datensammeln könnte man doch unterbinden in dem man die Werbe-ID des Smartphones löscht, App und Kundenkonto regelmäßig zurück setzt und jedes mal einen anderen email-alias z.B. über Addy.io verwendet. Wenn man das Smartphone offline hat z.B. um Standort-Tracking zu vermeiden hat, oder nur Ruhe zu haben, kann man z.T. auch einfach einen Screenshot der Digitalen-Kundenkarte zeigen. Natürlich kann man so keine Punkte sammeln und nur Coupons nutzen. Nervig ist nur, dass es für jeden Laden ne andere App gibt um die man sich kümmern muss.
Ich kann der Einschätzung "wenig Rabatt" nicht zustimmen. Ich bin Payback-Kundin der ersten Stunde, seit fast 20 Jahren. Mittlerweile gehe ich für meine Familie mit 2 kleinen Kindern in Drogerieläden einkaufen, die an dem Programm teilnehmen. Im Jahr bezahle ich dort Einkäufe im Wert von über 200€ mit diesen Punkten. Die von Ihnen genannten "Sonderaktionen", die mehr Rabatt bieten, werden fast durchgehend angeboten. Mit großen Einkäufen zur Bevorratung warte ich sogar, bis ein neuer Coupon aktiv ist.
Der Datenerhebung dieser Dienste bin ich mir bewusst - das ist deren Geschäftsmodell. Ich habe nichts gegen personalisierte Werbung, im Gegenteil: Mit einem Baby freue ich mich über die Windel-Gutscheine. Ich würde sie so oder so kaufen. Eine Ersparnis von über 200€ im Jahr halte ich nicht für wenig.
Ich habe vor 8 Tagen eine Auszahlung bei dem Anbieter Igraal beantragt. Seither kam nichts. Heute nun stellte ich eine Anfrage, wo die Auszahlung bleibt, die angeblich lt. FAQ max. 7 Tage beträgt. Bislang hatte ich 7 Auszahlungen. Bei keiner gab es Probleme. Jetzt - und erst auf meine Nachfrage mit Fristsetzung !!!- jedoch meint der Anbieter, ich sei mehrfach registriert und solle meinen Ausweis zusenden. Seltsam ist, dass der Anbieter gewechselt hat. Das Impressum gibt folgende nebulöse Information: "Die für die Website www.igraal.com verantwortliche Person ist die IGRAAL, ein französisches Unternehmen « société par actions simplifiée unipersonnelle » mit einem Kapital von 295.100 euros, Handelsregisterde von Nanterre (FRANKREICH) 488 398 579, mit Sitz in 50 rue de la Victoire – 75009 PARIS – FRANKREICH." Vorsicht. Da stimmt offensichtlich etwas nicht.
guter Punkt!
Wie steht ihr zu Cashback-World. Kennt ihr diesen Cashback-Geber und wenn ja wie steht ihr dazu und welche Erfahrungen habt ihr bisher damit gemacht und würdet ihr es weiterempfehlen!?
PS. Ein richtige erholsames und geniales Wochenende wünsche ich euch!
Liebe Grüße
Daniel K.