Mehr Pixel, mehr Speicher, mehr Geschwindigkeit: Digitalkameras haben in den vergangenen Jahren immer wieder zugelegt. Die Anbieter feilen laufend an der Kameratechnik. Die Tests wachsen mit. Die Stiftung Warentest passt ihre Anforderungen regelmäßig an. Lesen Sie hier, wie sich die Tests seit 2014 verändert haben.
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Testergebnisse für 284 DigitalkamerasSortiert nach Testprojekten
Kameras sind in der Datenbank nach Testprojekten sortiert. So stehen beispielsweise alle Kameras, die die Stiftung Warentest 2020 getestet hat, im Testprojekt 2019 bis 2022. Die Bewertungen und Qualitätsurteile innerhalb eines Testprojekts sind direkt vergleichbar. Von Testprojekt zu Testprojekt kann es dagegen Unterschiede geben. Im Allgemeinen steigen die Qualitätsanforderungen, weil die Technik bessere Leistungen möglich macht. Videos etwa gelingen den heutigen Digitalkameras meist besser als mit älteren Modellen.
Direkte Vergleiche nur im selben Projekt
Alles in allem sind die Unterschiede zwischen den Testprojekten nicht groß. Sie liegen meist im Detail. Manchmal ändern die Techniker der Stiftung Warentest nur die Gewichtung oder die Bewertung von Einzelkriterien, damit die Unterschiede zwischen den verschiedenen Kameras innerhalb eines Testprojekts deutlicher werden. Die Folge: Die Urteile aus verschiedenen Testprojekten sind nicht 1:1 vergleichbar. Sie ähneln sich - aber es gibt Unterschiede im Detail. Die folgenden Absätze zeigen die wichtigsten Unterschiede der Testprojekte seit 2013 – im Vergleich zum aktuellen Prüfprogramm ab 2023.
Aktuell: Kameras 2023 bis 2024
Ein Testprojekt für alle Kameras. Wir unterscheiden in der Darstellung nicht mehr nach einfachen und hochwertigen Kameras – wie bis 2022. Der Grund: Es gibt kaum noch einfache Kompaktkameras, die neu auf den Markt kommen. Wir testen nun alle Modelle als hochwertige Kamera, soweit das möglich ist. Dafür sollten zumindest manuelle Einstellungen für Blende, Belichtungszeit und Schärfe vorhanden sein, besser auch Rohdaten. Wenn die genannten manuellen Einstellmöglichkeiten fehlen, erfolgt die Darstellung als einfache Kamera im selben Testprojekt 2023. Einschränkungen in den Funktionen finden Sie in unserer Tabelle unter Produktmerkmale.
Ansonsten orientiert sich das Prüfprogramm ab 2023 eng am Vorgänger „Kameras 2019 bis 2022“. Die Video-Funktion bewerten wir seit 2023 noch detaillierter. Wir prüfen nun zusätzlich die Videostabilisierung und den Autofokus im Videobetrieb sowie Bildrauschen, Auflösungsvermögen, Verzeichnung und Vignettierung in der Videofunktion (analog zu Fotos). In der Handhabung bewerten wir unter „Täglicher Gebrauch“ nun auch die Bedienung mit Handschuhen.
Den zusätzlichen Härtetest für wasserdichte Kameras führen wir seit 2023 nicht mehr durch. Alle wasserdichten Kameras hatten den Härtetest in den vergangenen Jahren bestanden.
Einfache und hochwertige Kameras bis 2022
Bis zum Jahrgang 2022 unterschieden wir beim Test zwischen einfachen Kompaktkameras und hochwertigen Kameras. Einfache Modelle sind vor allem für automatische Fotos gemacht, dazu gehören kleine Kompaktkameras und größere Bridgekameras. Hochwertige Kameras bieten mehr Gestaltungsmöglichkeiten, dazu gehören Systemkameras mit Wechselobjektiven und hochwertige Kompaktkameras. Diese Kameras haben einen größeren Bildsensor (Format 1-Zoll oder größer), bieten manuelle Funktionen und können in der Regel auch Rohdaten speichern. Um der Klasse der hochwertigen Kameras gerecht zu werden, bewerten wir ihr Bild nicht nur im Automatikmodus sondern auch mit manuellen Einstellungen.
Gewichtung
Die Stiftung Warentest berechnet das test-Qualitätsurteil aus den fünf Gruppenurteilen, bei einfacheren Kompaktkameras aus den vier Gruppenurteilen. Jedes Gruppenurteil geht mit einem festen Anteil ins Qualitätsurteil ein. Die Gruppenurteile selbst entstehen aus einer Vielzahl von Einzelwertungen, auch Einzelurteile genannt.
Die Gruppenurteile für hochwertige Kameras (Systemkameras mit Wechselobjektiven und hochwertige Kompaktkameras) sind bis einschließlich 2022 wie folgt gewichtet:
- Bild mit automatischen Einstellungen 40%
- Bild mit manuellen Einstellungen 10%
- Video 10%
- Sucher und Monitor 10%
- Handhabung 30%
- Härtetest 0% (nur bei wasserdichten hochwertigen Kameras)
Die Gruppenurteile für einfachere Kompaktkameras sind sind bis einschließlich 2022 wie folgt gewichtet:
- Bild mit automatischen Einstellungen 50%
- Bild mit manuellen Einstellungen entfällt (Test setzt Rohdaten und manuelle Einstellungen für Blende, Belichtungszeit und Schärfe voraus. Der Bildsensor sollte eine gewisse Größe haben: möglichst 1-Zoll oder größer).
- Video 10%
- Sucher und Monitor 10%
- Handhabung 30%
- Härtetest 0% (nur bei wasserdichten Outdoor-Kameras)
Härtetest: 0 %
Zusatztest für wasserdichte Kameras, den wir bis 2022 durchgeführt haben. Wir bewerteten den Härtetest mit bestanden (kein dauerhafter Defekt) oder nicht bestanden (Kamera nach Härtetest nicht mehr voll funktionsfähig). Ein bestandener Härtetest geht nicht ins test-Qualitätsurteil ein, ein nicht bestandener Härtetest wirkt sich negativ darauf aus: wir werteten das test-Qualitätsurteil darauf ab.
- Tauchprüfung. Wir untersuchen, ob die Kamera die vom Anbieter genannte maximale Tauchtiefe übersteht. Test in einer Druckkammer über 15 Minuten. Wir simulieren die vom Anbieter genannte Wassertiefe soweit möglich. Der maximale Druck in der Druckkammer beträgt 3,5 bar. Das entspricht einer Wassertiefe von 35 Meter.
- Falltest. Sturz ins Wasser aus einem Meter Fallhöhe (falls vom Anbieter nicht ausdrücklich ausgeschlossen). Stoßfeste Kameras müssen außerdem den Sturz auf Beton überstehen. Drei Fallversuche aus einem Meter Fallhöhe. Abwurf in unterschiedlicher Ausrichtung: Monitor nach unten, Objektiv nach vorne und Kameraseite nach vorne. Alle Fallversuche mit eingeschalteter Kamera. Sie simulieren einen zufälligen Sturz aus der Hand.
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Testergebnisse für 284 DigitalkamerasIm Bild direkt vergleichbar
Für den schnellen Vergleich von einfachen und hochwertigen Kameras gibt es seit 2016 ein gemeinsames Gruppenurteil für das Bild. Es gilt gleichermaßen für alle Kameras, egal ob einfach Kompaktkamera oder hochwertiges Modell. Wir bewerten die Bildqualität mit automatischen Einstellungen. Das Gruppenurteil „Bild mit automatischen Einstellungen“ ist direkt vergleichbar. Und der Vergleich zeigt, die hochwertigen Kameras liegen fast immer vorn.
Kameras 2019 bis 2022
Dieses Prüfprogramm orientierte sich eng am Vorgänger „Kameras 2016 bis 2018“. Folgende Details kamen ab 2019 hinzu:
- Verschärfte Prüfung für Aufnahmen mit manuellen Einstellungen (nur bei hochwertigen Kameras mit größerem Bildsensor). Wir bewerten nun auch Aufnahmen, die mit sehr hoher Empfindlichkeit aufgenommen wurden: 12 800 ISO (bis 2018 nur 6400 ISO).
- Wir führen alle relevanten Messungen nicht nur bei Anfangs- und Endbrennweite sondern auch bei einer mittleren Brennweite durch.
- Die Serienbildfunktion testen wir nicht wie bisher nur mit 10 Aufnahmen sondern halten den Auslöser für bis zu 5 Sekunden gedrückt. Ist der Pufferspeicher der Kamera vorher voll, gilt dies als Serienbildergebnis.
- In die Note für die Geschwindigkeit (unter Handhabung) geht nun auch die Ausschaltzeit der Kamera mit ein.
- Unter Handhabung bewerten wir neben der gedruckten Gebrauchsanleitung auch die Gebrauchsinformationen, die der Anbieter online zur Verfügung stellt.
Kameras 2016 - 2018
Ein Prüfprogramm für alle Kameras (geteilt in zwei Gruppen). Neu: Allgemein verschärfte Bewertung, schärfere Abwertungen als in früheren Testprojekten.
- Neues Gruppenurteil „Bild“ (gilt jetzt gleichermaßen für alle Kameras).
- Neues Gruppenurteil „Bild mit manuellen Einstellungen“ für hochwertige Kameras.
- Blitzlicht ist jetzt im Gruppenurteil Bild bewertet.
- Sucher und Monitor in einem Gruppenurteil zusammengefasst.
Hochwertige Kameras 2013 - 2015
Im Vergleich zum früheren Testprogramm 2012 etwas strenger.
Kompaktkameras 2013 -2015
Mit dem Testprogramm 2013 hat die Stiftung Warentest die Anforderungen für Kompaktkameras verschärft. Sie müssen jetzt einen Sehtest bei wenig Licht bestehen. Neu sind die Messungen zur Verzeichnung und Helligkeitsverteilung und die schärfere Bewertung des Videotons. Die Vielseitigkeit bewerten wir jetzt nicht mehr mit Note. Der Grund: Die Auflistung der Ausstattung ist präziser als eine Note.
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Testergebnisse für 284 Digitalkameras-
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@K.A.K: Vielen Dank für den richtigen Hinweis – das Objektiv 24-105 mm F4-7,1 IS STM ist nicht spritzwassergeschützt. Auch wenn sich teilweise gegenteilige Aussagen finden lassen bei Canon und anderen Anbietern. Wir werden schnellstmöglich korrigieren.
Sind sie sich sicher, dass das Objektiv (24-105 IS STM) Staub-/Spritzwassergeschützt ist? Canon wirbt anscheinend nicht direkt damit.
@Anna_C: Wir schrieben: "Ein Gehäuse lässt sich allein nicht testen, weil es mit dem Objektiv „spricht“: Die Leistungen beider (gemeint sind Gehäuse und Objektiv) hängen von der Kommunikation untereinander ab (z.B. Fehlerkorrekturen). Deshalb sind Zoomfaktor und Blendenzahlen Eigenschaften der Kamera, und deshalb testen wir Kameras."
Das soll heißen:
Eine Kamera ist ein Fotoapparat, und der besteht aus dem Gehäuse und dem Objektiv. So benennen wir die Kamera auch: Gehäusebezeichnung plus Objektivbezeichnung. Und diese Kombination testen wir im Test der Kameras.
"Deshalb sind Zoomfaktor und Blendenzahlen Eigenschaften der Kamera, und deshalb testen wir Kameras."
Diese Aussage ist, mit Verlaub, schlicht falsch. Bei der Canon EOS R7 beispielsweise geben Sie als Zoomfaktor beachtliche 7,9 an. Bei der Canon R50 dagegen sind es nur 2,4. Bei ersterer haben Sie ein Objektiv mit 18-150mm Brennweite angeschlossen, bei letzterer eins mit 18-45mm. Was, wenn ich die Objektive austausche? Wenn - wie Sie sagen - der Zoomfaktor eine Eigenschaft der Kamera ist, müsste dieser ja unabhängig vom Objektiv bestehenbleiben. Ist das der Fall?
Bei der Angabe der größten Blende haben Sie - um bei denselben Beispielen zu bleiben - 3,5/6,3 bzw. 4,5/6,3 angegeben. Diese Zahlen beziehen sich ganz offensichtlich auf das verwendete Objektiv; mit dem Body haben sie nichts zu tun. Oder würden diese Zahlen etwa auch bestehenbleiben, wenn ich eine 50mm-Festbrennweite mit max. Blende 1,7 anschließe? Sie wollen doch sicher nicht sagen, dass das Gehäuse keine Blende 1,7 kann?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
"Auch wenn man sich bereits für ein System entschieden hat, geben unsere Testergebnisse wertvolle Hinweise zu den Nachfolgeprodukten." - 90% des Tests betrifft für mich uninteressante Systeme. Und die fehlende Vergleichbarkeit bleibt:
"Kameragehäuse und Objektiv bilden gemeinsam die Kamera." - Wenn ich Canon-Body A + Objektiv X vergleiche mit Sony-Body B + Objektiv Y, weiß ich nicht, ob das Testergebnis eine Aussage über das Objektiv, die Kamera oder das Zusammenspiel zwischen beiden macht. Ein ernsthafter Vergleich wäre nur möglich, wenn ich 1 Body mit verschiedenen Objektiven oder 1 Objektiv mit verschiedenen Bodys teste.
"Tatsächlich sind in unserem Test die Urteile für das „Bild mit automatischen Einstellungen“ vergleichbar für Systemkameras und Kompaktkameras." - Systemkameras spielen ihre Stärke erst aus, wenn ich die Automatik ausschalte. Wenn ich mit automatischen Einstellungen fotografieren will, ist eine Systemkamera rausgeworfenes Geld.