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Testergebnisse für 12 Craft BeerIm Test: Wir wählten exemplarisch 12 Craft-Biere aus, die bundesweit stationär oder online erhältlich sind. Wir berücksichtigten Brauereien aus möglichst vielen verschiedenen Bundesländern. Wir kauften im Februar und März 2024 ein. Die Preise ermittelten wir per Anbieterbefragung im Juni 2024.
Sensorisches Urteil: 50 %
Jeweils zehn für die sensorische Beurteilung von Bier geschulte Prüfpersonen verkosteten die anonymisierten Produkte unter gleichen Bedingungen, auffällige Produkte mehrmals. Sie dokumentierten Details zu Aussehen, Geruch, Geschmack, Rezenz (Spritzigkeit) und Nachgeschmack der auf 10 bis 12 Grad Celsius temperierten Biere.
Die sensorischen Prüfungen erfolgten in Anlehnung an Methode L 00.90–11/1 (konventionelles Profil) und L 00.90–11/2 (Konsensprofil) der ASU. Die Abkürzung ASU steht für Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB). Das im Konsens aller Prüfer der Gruppe verabschiedete Ergebnis beinhaltete keine Bewertungen, sondern lediglich abgestimmte Produktprofile, bei denen gegebenenfalls unterschiedliche Beschreibungen aus den Einzelprüfungen zuvor in der Gruppe verifiziert wurden. Der Konsens war Basis für die Bewertungen.
Schaumhaltbarkeit: 10 %
Wir bestimmten die Haltbarkeit des Schaumes mit einem vollautomatischen Schaumstabilitätsmessgerät, dem Steinfurth Foam Stability Tester, in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM 2012, Kap. 2.18.4. Die Abkürzung MEBAK steht für die Mitteleuropäische Brautechnische Analysenkommission, die Abkürzung WBBM für die Methodensammlung für brautechnische Analysenmethoden für Würze, Bier und Biermischgetränke.
Schadstoffe: 10 %
Wir prüften auf Nitrat, Schwermetalle, Pflanzenschutzmittel, darunter Glyphosat und sein Abbauprodukt, sowie auf Nitrosamine. Dosenbiere untersuchten wir auf Bisphenol A.
Wir prüften zudem auf 2-Chlorethanol, die Ergebnisse waren unauffällig.
Wir prüften auf folgende Schadstoffe:
- Nitrat: mittels Ionen-Chromatografie (IC-UV)
- Schwermetalle: in Anlehnung an Methode Din EN 15763 nach Aufschluss in Anlehnung an Methode Din EN 13805
- Pflanzenschutzmittel: in Anlehnung an Methode Din EN 15662
- Glyphosat und sein Abbauprodukt: mittels Flüssigkeits-Chromatografie (LC-MS/MS)
- Nitrosamine: in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM, 2012, Kap. 2.6.4.2 mittels Gas-Chromatografie mit Chemolumineszenz-Detektion nach Anreicherung an einer Kieselgur-Säule
- Bisphenol A: mittels Flüssigkeits-Chromatografie (LC-MS/MS)
- 2-Chlorethanol: mittels Gas-Chromatografie (GC-MS)
Mikrobiologische Qualität: 5 %
Wir prüften auf bierschädliche Bakterien und Hefen in Anlehnung an MEBAK Bd. III, 2. Auflage, Kap. 10.5 sowie nach Anreicherung in einer Hefepilzbrühe: YM-Bouillon mit Kupfersulfat.
Bei allen Bieren analysierten wir die biologische Haltbarkeit durch Prüfung auf Trübung, Bodensatzbildung durch Eiweiß oder Kontamination durch Mikroorganismen nach vierwöchiger Aufbewahrung bei 27 Grad Celsius in Anlehnung an Methode MEBAK Bd. III 2. Auflage, Kap. 10.11.1.5.
Verpackung: 10 %
Wir prüften, wie sich die Flaschen und Dosen öffnen lassen und ob weitere Verpackungsmaterialien zum Einsatz kamen. Wir ermittelten zudem, ob die Flaschen und Dosen Einweg-, Mehrweg- sowie Pfandangaben tragen. Mehrweggebinde bewerteten wir besser als Einweggebinde, da sie wiederbefüllt werden und so Abfall vermeiden.
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Testergebnisse für 12 Craft BeerDeklaration: 15 %
Wir beurteilten, ob die Angaben auf den Produkten lebensmittelrechtlich vollständig und korrekt waren. Zudem bewerteten wir freiwillige Angaben und Werbeaussagen, etwa ob die Angaben zum Geschmack auch in der sensorischen Prüfung bestätigt wurden. Drei Fachleute beurteilten die Leserlichkeit und Übersichtlichkeit der Angaben.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt aufs test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit Stern *) gekennzeichnet.
Folgende Abwertungen setzten wir ein: Das test-Qualitätsurteil konnte maximal eine halbe Note besser sein als das sensorische Urteil. Im Urteil Schadstoffe bestimmte das schlechteste Einzelurteil die Note. Lautete das Urteil für Deklaration Ausreichend, werteten wir das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note ab.
Weitere Untersuchungen
Wir bestimmten biertypische Parameter wie pH-Wert, Dichte, Alkohol, Stammwürze, Farbe, Kohlensäure und Bittereinheiten. Wir ermittelten zur Berechnung des Brennwerts außerdem die Gehalte an Kohlenhydraten und Eiweiß. Bei sensorisch auffälligen Bieren prüften wir auf Aromastoffe, die die Fehlaromen hervorrufen können.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- pH-Wert: in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM, 2012, Kap. 2.13 mittels Glaselektrode
- Dichte: mittels Biegeschwinger-Verfahren
- Relative Dichte d20/20: in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM, 2012, Kap. 2.9.6.3, berechnet aus Dichte, die mit einem Biegeschwinger bestimmt wurde
- Scheinbarer Extrakt: in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM, 2012, Kap. 2.9.6.4 berechnet aus Dichte (Rohrzuckertafel nach Goldiner/Klemann, Block, Kämpf, 2005), die mit einem Biegeschwinger bestimmt wurde
- Wirklicher Extrakt: in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM, 2012, Kap. 2.9.6.3, berechnet aus Dichte und Alkohol nach der Tabarié-Beziehung nach Bestimmung der Dichte mit einem Biegeschwinger und Alkohol mittels NIR (Nahinfrarot-Absorption)
- Alkohol: enzymatisch in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM, 2012, Kap. 2.9.7.1 und mittels NIR in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM, 2012, Kap. 2.9.6.3
- Stammwürze: in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM, 2012, Kap. 2.9.6, berechnet aus Dichte und Alkohol über die Ballingformel, nach Bestimmung der Dichte mit einem Biegeschwinger und Alkohol mittels NIR
- Farbe: spektralphotometrisch in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM, 2012, Kap. 2.12.2
- Kohlensäure: mittels CO2–Messgerät in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM, 2012, Kap. 2.26.1.3
- Bittereinheiten: spektralphotometrisch in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM, 2012, Kap. 2.17.1
- Kohlenhydrate: berechnet laut Methode MEBAK WBBM 2.10.3.6; Bestimmung des Zuckerspektrums in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM, 2012, Kap. 2.7.1, Angabe des Zuckers in Anlehnung an LMIV, Anh. 1
- Eiweiß: Rohprotein mittels Kjeldahl-Methode in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM, 2012, Kap. 2.6.1.1
- Aromastoffe: Stoffwechselprodukte der Hefte, sogenannte vicinale Diketone (Diacetyl, 2,3-Pentandion) aus dem Dampfraum (Headspace) in Anlehnung an Methode MEBAK WBBM 2021, 2.21.5.1 bzw. B-420.21.157
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Testergebnisse für 12 Craft Beer-
- Keine Promille und kalorienärmer als das Original: Im Test der Stiftung Warentest zeigt sich alkoholfreies Bier erstaunlich vielfältig im Geschmack.
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- Die fünfstufige Farbskala wurde überholt: Gute Inhaltsstoffe bewertet sie nun positiver, kritische strenger. Wir nennen Auf- und Absteiger – sowie den Haken an der Sache.
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- Marinaden verleihen Gegrilltem die besondere Note. Mit wenig Aufwand können Sie kulinarische Experimente starten oder unsere 9 Marinaden für Fisch und Fleisch probieren.
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Kommentarliste
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@Gglawits: Ihre Informationen leiten wir gerne an unsere zuständige Fachabteilung weiter.
IBU...International Bitterness Units
Viele Bars und Restaurants in den USA geben den IBU-Wert auf der Speisekarte an, damit man schon vor der Bestellung eines Craft Biers einschätzen kann, wie bitter es sein wird.
Ich finde es enttäuschend, dass ausgerechnet bei einem TEST dieser Wert nicht angegeben wurde.
Hier wird auf einen Test von alkoholfreien Bieren verlinkt. Das ist gut, aber viele alkoholfreie Biere kommen einfach a den Geschmack von “echtem” Bier nicht ran.
Pale Ale und IPA schmecken durch die unterschiedlichen Hopfensorten interessanter und machen den Verzicht super einfach.
Der überflüssigste Test den ich je gelesen habe. Wenn, wie beschrieben, der Marktanteil unter 1% liegt - welche andere Artikel ist dann jemals getestet worden. Hier wurde sinnlos Geld verschwendet.
Sie werten Artikel mit krebserregenden Stoffen im ppm oder ppb Bereich massiv ab und verteilen Getränken mit dem Zellgift Ethanol gute Noten. Das passt meines Erachtens nicht zusammen und auch der Hinweis über verantwortungsbewussten Konsum macht es nicht besser. Erst kürzlich hat die Gesellschaft für Ernäherung festgestellt, dass es keinen gesundheitlich unbedenklichen Alkoholkonsum gibt. Wie passt das mit der Risikobewertung anderer krebserregender Stoffe zusammen?