
Feuer, Wasser, Sturm und Naturgefahren. Hausbesitzer sollten Elementarschäden in ihre Wohngebäudeversicherung einschließen. © Stiftung Warentest / René Reichelt
Das aktuelle Hochwasser zeigt: Wer ein Haus hat, braucht diese Police. Doch die Preise steigen stark. Wir zeigen 189 Tarife im Vergleich.
freischalten
Testergebnisse für 189 Wohngebäudeversicherungen mit ElementarschutzFeuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel: Für Eigenheimbesitzer ist eine Wohngebäudeversicherung zwingend. Für die meisten ist es unmöglich, einen hohen Schaden – oder gar einen Totalschaden – selbst auszugleichen. Mit einer Wohngebäudeversicherung schützen sich Hauseigentümer vor finanziellen Folgen.
Die schlechte Nachricht: Die Policen werden teurer. Im Jahr 2025 erhöht sich der Anpassungsfaktor für Beiträge um 2,46 Prozent und steigt damit wieder um das durchschnittliche Niveau der letzten zehn Jahre. Besonders stark legte der Faktor in den vergangenen zwei Jahren zu – erst um 14,7 und dann um 7,5 Prozent. Gleichzeitig sind die Preisunterschiede riesig, auch bei den besten Wohngebäudeversicherungen im Vergleich der Stiftung Warentest. In unserem Modellfall in Gera beispielsweise gibt es einen preisgünstigen, sehr guten Vertrag mit Elementarschutz schon für 442 Euro Jahrespreis. Teure Tarife kosten drei- oder gar viermal so viel. Ein Preisvergleich lohnt sich also.
Warum sich der Wohngebäudeversicherungs-Vergleich für Sie lohnt
Testergebnisse
Die Tabelle zeigt Bewertungen der Stiftung Warentest für 189 Wohngebäudeversicherungen – das Notenspektrum reicht von Sehr gut bis Mangelhaft. Schlechte Tarife haben empfindliche Lücken, beispielsweise bei Schäden durch grobe Fahrlässigkeit, Mehrkosten durch strengere Bauauflagen, Abbruch- und Aufräumkosten oder Hotelkosten, wenn das Haus nach einem Schaden länger nicht bewohnbar ist.
Elementarschadenschutz als Mindeststandard
Nicht alle Naturgefahren sind automatisch versichert. Starkregen, Überschwemmung, Lawinen, Erdrutsche müssen extra eingeschlossen werden. Dieser Schutz ist wichtig. Wie empfehlen ihn immer mit abzuschließen. Daher haben wir nur Tarife in den Test aufgenommen, die eine Elementarschadenversicherung anbieten. Im Preis pro Tarif ist er enthalten.
Tipps für Neukunden und Tarifwechsler
Wir sagen Ihnen, wie Sie Ihren persönlichen Testsieger finden, worauf Sie beim Abschluss eines Versicherungsvertrags unbedingt achten müssen – und warum vor allem Hauseigentümer, die schon lange eine Versicherung haben, ihre Police prüfen sollten. Unsere Checkliste der Leistungen hilft Ihnen, den Überblick zu behalten.
Modellrechnung
Der Preisvergleich zeigt: Die Preisunterschiede sind riesig, auch bei den besten Wohngebäudeversicherungen. In unserem Modellfall in Gera beispielsweise gibt es einen preisgünstigen, sehr guten Vertrag mit Elementarschutz schon für 442 Euro Jahrespreis. Teure Tarife kosten drei- oder gar viermal so viel. Ein Preisvergleich lohnt sich also.
freischalten
Testergebnisse für 189 Wohngebäudeversicherungen mit ElementarschutzWohngebäudeversicherung im Vergleich – neue Risiken einschließen
Bei Starkregen, Überschwemmung, Lawinen, Erdbeben und anderen Naturgefahren greift die Gebäudeversicherung nicht automatisch. Der Zusatz „Elementarschutz“ muss extra abgeschlossen werden. Das empfehlen wir dringend, denn vor allem Starkregen-Fälle nehmen im Zuge des Klimawandels deutlich zu und solch ein Wasserschaden ist im mitversicherten Risiko Leitungswasser nicht enthalten. Daher zeigen unsere Testergebnisse nur Tarife, bei denen dieser Baustein mitversichert werden kann. Bisher fehlt dieser Schutz bei jedem zweiten Gebäude, vor allem in Altverträgen.
Elementarschutz für unter 100 Euro
Etwa 1,5 Prozent aller Adressen liegen in den Hochrisikozonen Zürs 3 und 4. Viele Tarife in unserem Vergleich bieten Elementarschutz in Zürs 1 schon für deutlich unter 100 Euro im Jahr. Teurer wird es in Risikogebieten.
Oft gibt es den Elementarschutz aber nur, wenn es im Keller eine Rückstauklappe eingebaut ist. Sie verhindert, dass Schmutzwasser ins Haus läuft, wenn die Kanalisation durch viel Wasser überlastet wird.
Tipp: Auch bei der Hausratversicherung kann der Elementarschutz sinnvoll sein.
Wohnflächentarif oder Wert 1914
Wie viel eine Wohngebäudeversicherung kostet, hängt von der Größe eines Hauses, seinem Alter, seiner Lage und Ausstattung ab. So lassen sich die Kosten pro Quadratmeter nicht direkt berechnen. Es gibt aber Anbieter, die nur nach der Ausstattung und der Wohnfläche eines Gebäudes fragen, um den Beitrag zu bestimmen – sogenannte Wohnflächentarife.
Andere Versicherer nehmen den theoretischen Wert des Hauses im Jahr 1914 als Basis und entwickeln mit den Preisindizes des Statistischen Bundesamts den heutigen Neubauwert. Versicherer zahlen bei einer vollständigen Zerstörung das, was der Wiederaufbau nach einem Schaden kostet. Deshalb ist es wichtig, dass alle wertbestimmenden Bestandteile eines Hauses benannt wurden und auch während der Vertragszeit ergänzt werden, wenn zum Beispiel Anbauten erfolgen.
Testverfahren vorab einsehen
Auch ohne eingeloggt zu sein, können Sie unter „So haben wir getestet“ nachlesen, wie wir in unserer Untersuchung vorgegangen sind, welche Produktkategorien wir getestet haben. Sie können auch einsehen, welche Tarife im Test enthalten sind und wonach Sie filtern können.
Günstigste Wohngebäudeversicherung finden
Die Preise für Wohngebäudeversicherungen variieren stark je nach Tarif, Anbieter und Risikozone. Aktuell steigen die Preise erheblich. Wir nennen Preisbeispiele für ein 2004 erbautes Modellhaus an zwei Standorten – einer Region mit geringem Hochwasserrisiko (Geiselberg) und einem etwas höheren (Gera). So können Sie eine günstige Wohngebäudeversicherung finden.
Einen Beispielpreis für ein Mehrfamilienhaus nennen wir nicht, die Leistungsbewertungen können für solche Gebäude nutzbar sein, wenn sie identisch mit denen der getesteten Tarife sind. Interessenten müssten das mit dem jeweiligen Anbieter klären. Als Altbau gelten Häuser manchmal übrigens schon zehn Jahre nach ihrer Fertigstellung. So verteilen sich die Urteile:

© Stiftung Warentest
Wichtige Leistungen in der Gebäudeversicherung
Diese Leistungen sollte jede Police neben dem vollen Schutz mit allen vier Leistungsbereichen enthalten:
- Grobe Fahrlässigkeit, wenn der Versicherte etwa durch unbeaufsichtigt brennende Kerzen einen Schaden verursacht. Manche Versicherer kürzen die Leistung in solchen Fällen. Wir empfehlen ausschließlich Tarife, die auf eine Kürzung verzichten.
- Mehrkosten, die beim Wiederaufbau entstehen, weil behördliche Auflagen heute strenger sind als zum ursprünglichen Bauzeitpunkt.
- Dekontamination des Erdreichs, wenn zum Beispiel Heizöl ausgetreten ist oder die Feuerwehr einen Brand mit Schaum gelöscht hat,
- Überspannung, wenn der Blitz nicht direkt ins Haus einschlägt, sondern in eine Überlandleitung, und dadurch die Haustechnik lahmgelegt wurde,
- Bewegungs- und Schutzkosten, wenn etwa nach einem schweren Schaden das gesamte Mobiliar monatelang ausgelagert werden muss,
- Abbruch- und Aufräumkosten.
In vielen, vor allem auch älteren Verträgen fehlen einige dieser wesentlichen Deckungen.
Tipp: Immobilienbesitzer, die vermieten, sollten auch auf eine gute Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung achten.
freischalten
Testergebnisse für 189 Wohngebäudeversicherungen mit ElementarschutzDie vier versicherten Gefahren im Überblick
Vier Bausteine machen die Gebäudeversicherung aus: Feuerversicherung, Sturm/Hagel, Leitungswasser, Elementarschäden – wir nennen auch Beispiele für nicht versicherte Schäden.
Feuerversicherung

Feuerschäden. Sie führen oft zu sehr hohen Schäden. © Stiftung Warentest / René Reichelt
Brand
Versichert ist Schaden durch Feuer, das sich aus eigener Kraft ausbreiten kann.
Beispiel: Zimmerbrand infolge eines Kurzschlusses.
Blitzschlag
Direkter Einschlag in das Gebäude. Versichert sind auch Folgeschäden.
Beispiel: Antenne wird durch Blitzeinschlag zerstört. Ein vom Blitz getroffener Baum beschädigt das Dach.
Überspannung durch Blitz
Versichert sind Schäden an elektrischen Einrichtungen.
Explosion
Plötzliches Freiwerden von Energie verursacht durch Gase.
Beispiel: Gasexplosion in der Nachbarschaft.
Nicht versichert (Beispiele)
Sengschäden: Zigarettenglut brennt ein Loch ins Parkett.
Leitungswasser

Leitungswasserschäden. Sie kommen am häufigsten vor. © Stiftung Warentest / René Reichelt
Rohrbruch
Versichert sind Heizungs- und Wasserrohre, ebenso Wasserzuleitungsrohre auf dem Grundstück, die das Haus versorgen.
Beispiel: Bruch der Zuleitung im Garten.
Frost
Versichert sind Heizungsanlagen und sanitäre Einrichtungen.
Beispiel: Frostschaden infolge eines plötzlichen, nicht vorhersehbaren Temperatursturzes.
Nässeschäden
Wasser, das aus dem Rohrsystem sowie aus Aquarien oder Wasserbetten ausgetreten ist.
Nicht versichert (Beispiele)
Pfütze: Wasser, das nicht aus Leitungen dringt, zum Beispiel die Blumenvase auf dem Klavier oder ein umgekippter Putzeimer.
Frost: Schäden durch Einfrieren, wenn trotz Frost nicht geheizt oder das Wasser nicht abgelassen wurde.
Sturmversicherung

Schäden durch Sturm. Sie sind ab Windstärke 8 versichert. © Stiftung Warentest / René Reichelt
Sturm
Wind ab Stärke 8. Versichert sind auch Folgeschäden.
Beispiel: Sturm deckt das Dach ab. Ein auf das Haus geworfener Baum drückt eine Mauer ein.
Hagel
Eiskörner. Versichert sind auch Folgeschäden.
Beispiel: Hagelschaden an der Verglasung.
Nicht versichert (Beispiele)
Sturm: Schnee, Hagel dringen durch ein offenes Fenster ein.
Elementarschaden – sollte unbedingt enthalten sein!

Naturgefahren. Durch den Klimawandel nehmen vor allem Schäden durch Starkregen und Überschwemmung zu. © Stiftung Warentest / René Reichelt
Überschwemmung
Hochwasserschaden sowie Überschwemmung des Grundstücks durch Regen oder das Ausufern von Gewässern oder den Austritt von Grundwasser durch diese Ursachen.
Rückstau
Eindringen von Wasser aus den Ableitungsrohren des Gebäudes in das Haus, verursacht durch Regen oder das Ausufern von Gewässern.
Erdbeben
Naturbedingte Erschütterung des Erdbodens durch Vorgänge im Erdinnern.
Erdsenkung
Naturbedingte Absenkung des Erdbodens über natürlichen Hohlräumen.
Erdrutsch
Naturbedingtes Abrutschen von Erd- oder Gesteinsmassen.
Schneedruck
Wirkung des Gewichts von Schnee und Eismassen.
Lawinen
An Berghängen niedergehende Schnee- und Eismassen.
Nicht versichert (Beispiele)
Grundwasser: Steigt Grundwasser ohne dass es zuvor zu oberflächigen Überschwemmungen kam, zahlt die Elementarversicherung nicht.
Erdsenkung: Schäden durch künstliche Hohlräume, zum Beispiel durch Bergbau.
Lawinen: Schnee- und Eismassen, die nicht vom Berg niedergehen, sondern zum Beispiel von Bäumen aufs Haus fallen.
Keine Pflicht zur Elementarversicherung
Immer wieder gibt es Forderungen nach einer Elementarversicherungspflicht. Bisher ohne Erfolg. Ob Hausbesitzer ihr Eigenheim absichern, bleibt ihnen damit selbst überlassen. In älteren Verträgen fehlt oft der Elementarschutz. In den Ländern, die zuletzt besonders stark von Hochwassern betroffen waren, wie Rheinland-Pfalz, Saarland und Bayern, sind weniger als die Hälfte aller Gebäude vor Schäden durch Wassermassen geschützt. Schutz vor Elementarschäden bieten die meisten Versicherer nur in Kombination mit einem der anderen drei Leistungsbereiche an. Wir empfehlen, alle vier Bereiche abzusichern.
freischalten
Testergebnisse für 189 Wohngebäudeversicherungen mit Elementarschutz-
- Starkregen, Hochwasser und stürmische Böen: Wetterextreme treffen Deutschland auch aktuell wieder. Wir sagen, welche Versicherungen bei welchen Schäden einspringen.
-
- Über 3 000 Leitungswasserschäden gibt es pro Tag, jede Minute zwei. Welche Versicherung zahlt? Wir schildern typische Fälle, sagen, welche wann zuständig ist.
-
- Stromspeicher von Photovoltaik-Anlagen können nach einer Überflutung in Brand geraten − auch Tage später noch. Diese Tipps helfen.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@jl7: Wohngebäudeversicherer bieten ihre Tarife grundsätzlich auch für ältere Häuser und Altbauten an. Zum Teil gelten Immobilien bereits nach zehn Jahren als Altbau. In den Bedingungen der Versicherer findet man keine Beschränkungen hinsichtlich des Alters des Hauses. Trotzdem kann es schwieriger sein, einen (günstigen) Tarif zu finden. Nicht nur ein hohes Alter, auch Vorschäden, ein unsaniertes Leitungsnetz, Denkmalschutzauflagen u.a. können eine Hürde für den Vertragsabschluss darstellen.
Bei denkmalgeschützten Häusern oder bei hohem Alter müssen Hausbesitzer mit Zuschlägen rechnen (oder mit der Ablehnung des Versicherungsschutzes).
Tipp: Hier empfiehlt sich die individuelle Beratung durch einen Makler.
@jl17: Bei der Ortsauswahl haben wir uns nicht an der Lage des Ortes in Deutschland oder an der Größe orientiert, sondern Standorte ermittelt, die eine niedrige und eine höhere elementaren Gefährdung widerspiegeln.
• Für die niedrige Gefährdung haben wir einen Ort ausgewählt, der zugleich mit der Hochwassergefährdungsklasse 1, der Starkregengefährdungsklasse 1und der GDV-Erdbebenklasse 1 eingeordnet wird.
• Der zweite Modellort hat eine Hochwasser- und Starkregengefährdungsklasse 2 und GDV-Erdbebenklasse 2 vorweist.
@Insomnia: Dem Test liegen die zum Stichtag des 01.01.2025 geltenden Versicherungsbedingungen vor. (Der jeweilige Stichtag befindet sich am Ende der Einzelansicht des Tarifes.).
Wo kann ich ersehen, welche VGB dem jeweiligen Produkt zu Grunde liegt? Die HUK24 hat z.B. die SB Bedingungen mit den VGB 2024 zu 2022 verschlechtert.
Der Test läßt leider völlig außer acht, daß ältere Wohngebäude bei manchen Versicherern gar nicht versicherbar sind oder nur im telefonischen Kontakt ein Angebot erstellt wird. Ist mir jetzt bei einer Immobilie älter 50 Jahre so gegangen.
Ebenso finde ich die Auswahl der beiden Modellregionen wenig aussagefähig. Es ist nicht ersichtlich, nach welchen Kriterien diese ausgewählt wurden. Soviel zur Wissenschaftlichkeit des Tests.