Wohn­gebäude­versicherung im Vergleich

So haben wir getestet

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Wohn­gebäude­versicherung im Vergleich Testergebnisse für 197 Wohn­gebäude­ver­sicherungen mit Ele­mentar­schutz freischalten

Im Test

Die Stiftung Warentest hat 197 Wohn­gebäudetarife von 71 Versicherern und markt­bedeutenden Vermitt­lern für die gleitende Neuwert­versicherung anhand der Versicherungs­bedingungen untersucht. Bei neun Anbietern haben wir die Daten verdeckt erhoben. Sie wurden nicht bestätigt.

Untersucht haben wir für mehrere Modell­häuser den Vierfach­schutz Feuer, Leitungs­wasser, Sturm/Hagel und weitere Naturgefahren (Hoch­wasser, Stark­regen, Erdbeben, Erdrutsch, Schnee­druck, Lawinen, Vulkane).

Enthalten sind nur Tarife, die ohne weiteren Vertrag beim Versicherer erhältlich sind. Sie stehen allen Kunden offen.

Unser Modell­kunde ist 45 Jahre alt. Vertrags­lauf­zeit ist ein Jahr mit jähr­licher Beitrags­zahlung. Der Vertrag verlängert sich auto­matisch, wird er nicht gekündigt. Stichtag für die Versicherungs­bedingungen ist der 1. September 2023, für die Beitrags­höhe der 1. Januar 2023.

In den Testergebnissen stehen alle untersuchten Tarife.

Unter­suchung

Wir haben für den Test die Leistungen ausgewählt, die ein guter Tarif nach unserer Ansicht bieten soll.

Aktualisierung

Wir beob­achten den Markt fort­laufend. Passen Anbieter ihre Tarifbedingungen an, berück­sichtigen wir das in unseren Bewertungen.

Grund­schutz (70 %)

Der Grund­schutz enthält die Leistungen, die für alle Versicherten wichtig sind:

  • Keine Kürzung bei grob fahr­lässigem Herbeiführen des Versicherungs­falls,
  • Aufräum- und Abbruch­kosten,
  • Bewegungs- und Schutz­kosten,
  • Mehr­kosten durch Behörden­auflagen,
  • Dekontaminations­kosten,
  • Über­spannungs­schäden durch Blitz.

Tarife, die bei grober Fahr­lässig­keit die Leistung kürzen, sind mit einem Mangelhaft bewertet. Ist ein Tarif in einer der Leistungen des Grund­schutzes ausreichend oder schlechter, kann das Grund­schutz­urteil nur eine Note besser als die schlechteste Einzelnote sein.

Zusatz­leistungen (30 %)

Neben dem Grund­schutz haben wir auch weitere Leistungen der Wohn­gebäude­versicherung untersucht. Sie sollen ohne Aufpreis enthalten sein und gehen mit insgesamt 30 Prozent in unser Qualitäts­urteil ein:

  • Über­nahme von Hotel­kosten bei Unbe­wohn­barkeit des Hauses oder Erstattung des orts­üblichen Miet­wertes,
  • Kosten im Sach­verständigen­verfahren,
  • Leistung auch bei Rauch und Ruß ohne Eintritt einer versicherten Gefahr,
  • Anprall von Land­fahr­zeugen wie Autos und Schienenfahr­zeuge,
  • Frost- und Bruch­schäden an Ableitungs­rohren auf dem Grund­stück,
  • Leistung trotz unklarer Zuständig­keit bei Versicherer­wechsel,
  • Vorsorge. Die Baumaß­nahme muss nicht vorab gemeldet werden.

Erhalten Versicherte bei unserem 50 Jahre alten Modell­haus keine Entschädigung bei Frost- oder Bruch­schäden an Ableitungs­rohren auf dem Grund­stück, bewerten wir diesen Punkt mit Ausreichend. Bei Tarifen, die auch bei jüngeren Häusern nicht leisten, gibt es ein Mangelhaft.

Stand­orte der Modell­häuser

Wir haben Beiträge für Häuser an einem güns­tigen Stand­ort (Dresden-Langebrück, Gefähr­dungs­klasse Zürs 1) und an einem teuren (Düssel­dorf, Zürs 2) ermittelt. Die Test­ergeb­nisse zeigen, ob es sich um einen Wohn­flächen­tarif oder einen Tarif mit Wert­berechnung auf Basis des Jahres 1914 handelt, für den die Werte der Versicherer für Häuser mit und ohne Photovoltaikanlage angegeben sind.

Annahmen für die drei Modell­häuser

Jeweils Einfamilien­haus, 150 Quadrat­meter Wohn­fläche, davon 50 Quadrat­meter im ausgebauten Dach. Bauartklasse I (massive Außenwände, Ziegeldach). Voll­unterkel­lerung ohne Wohn­raum. Garage auf dem Grund­stück. Ständig bewohnt, vom Eigentümer nur zu Wohn­zwecken genutzt. Das Haus hat eine normale Ausstattung. Es gibt keine feuergefähr­lichen Betriebe in der Nähe.

  • Der Neubau ist im Dezember 2022 bezugs­fertig geworden und hat eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.
  • Die zweite Immobilie wurde im Jahr 2003 erbaut. Der Eigentümer wechselt den Versicherer und schließt einen neuen Vertrag ab. Es gibt keine Vorschäden.
  • Das dritte Haus wurde im Jahr 1973 gebaut und bisher nicht umfang­reich saniert. Im Jahr 2021 gab es einen Leitungs­wasser­schaden von 4 000 Euro.

Wohn­gebäude­versicherung im Vergleich Testergebnisse für 197 Wohn­gebäude­ver­sicherungen mit Ele­mentar­schutz freischalten

Beiträge

Wir weisen Jahres­beiträge für Vierfach­schutz aus. Für die Gefahren Feuer, Leitungs­wasser und Sturm/Hagel gibt es keinen Selbst­behalt im Schadens­fall, bei Naturgefahren wird Selbst­behalt fällig.

Feuerrohbau­versicherung

Ist oft beitrags­frei abschließ­bar vor Fertigstellung des Hauses (siehe Test­ergeb­nisse).

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Testibus am 22.11.2023 um 16:49 Uhr
    Ungedeckte Risiken bei meiner Gebäudeversicherung

    Diesen Beitrag habe ich zum Anlass genommen, beim WGV wegen der Silikonfugen anzufragen - es kam ein klares Nein. Aber ich habe noch ein weiteres Problem: Überschwemmungsgefahr im Flusstal! Wir hatten in den 70-ern im Keller durch 1 aufsteigendes Grundwasser einen Schaden. Der wurde damals durch die staatliche Elementarschadenversicherung Baden.-Württemberg anstandslos reguliert.
    Die Gefahr besteht aber weiterhin, da die Behörden zwar Pläne haben, wie sie den Hochwasserschutz verbessern, aber das geht noch einige Jahre....
    Aufsteigendes Grundwasser im Gebäude entstand damals, weil viele Äcker und Wiesenflächen überflutet waren und das Wasser dann in den Boden einsickerte - durch den sog. hydraulischen Ausgleich stieg es dann durch den Boden und auch durch nicht dichtes Mauerwerk langsam im Keller hoch, aber nicht so hoch wie die Erdoberfläche.
    Somit stehe ich mit den ganzen Einrichtungen wie Heizung, Öltank, etc. für diese Situation unversichert da- das Ahrtal lässt grüßen......

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 20.11.2023 um 10:36 Uhr
    Vorliegen eines Sturmschadens

    @FamBei: Die Voraussetzung für den Ersatz des Schadens ist, dass ein Sturmschaden vorlag. Können Sturmböen der Windstärke 8 nachgewiesen werden, wird unterstellt, dass der Schaden am Wohngebäude auf einen Sturm zurückzuführen ist.
    Kann man die Windstärke zum Zeitpunkt des Schadenseintritts nicht nachweisen, kann das Vorleigen eines Sturmschadens auch mithilfe anderer Anhaltspunkte nachgewiesen werden, wie zum Beispiel durch das Vorliegen von Schäden an einwandfreien Nachbarhäusern nach einer wetterbedingten Luftbewegung.
    Der Nachweis der Sturmstärke ist also nicht die einzige Möglichkeit, um den Zusammenhang zwischen Sturm und Schaden herzustellen. Auch in den Bedingungen, die konkret Windstärke 8 aufführen gibt es die Möglichkeit, einen Sturmschaden anhand anderer Kriterien nachzuweisen.

  • FamBei am 18.11.2023 um 14:17 Uhr
    Frage zur Voraussetzungen für Sturmschäden

    Oft wird als Voraussetzungen für Sturmschäden Windstärke 8 vorausgesetzt. Manche Versicherer gebene als Vorausetzung wetterbedingte Luftbewegungen (ohne Wind-
    stärkenregelung) an, z. B. DEMA-Exklusiv.
    Was ist für den Versicherten hier "günstiger" hinsicht ein ggf. notwendigen Nachweises?

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 14.11.2023 um 13:22 Uhr
    Wie kriegt man Versicherungsangebote?

    @Kai-K: Wenn Sie einmal nach "Wohngebäudeversicherungen online abschließen" über eine Suchmaschine suchen, erhalten Sie Links zu Versicherern, die das ermöglichen. Wichtig beim Abschluss der Versicherung ist die Ermittlung der exakten Wohnfläche oder des genauen Versicherungswerts. Hier sind Sie auf der sicheren Seite, wenn Sie die Ermittlung der Versicherung/dem Vertreter oder dem Makler überlassen.

  • Kai-K am 13.11.2023 um 16:34 Uhr
    Wie kriegt man Versicherungsangebote?

    Wollte Angebote einholen. Die angemailten Versicherungen haben an Versicherungsvertreter verwiesen. Die Versicherungsvertreter, bei denen ich (ebenfalls per Mail) nach den Kosten von konkreten Produkten für unser Haus fragte, wollen unbedingt telefonieren oder zu Besuch kommen. Dafür habe ich keine Zeit- und ich kann in diesem Stadium auch keinen Nutzen für mich darin sehen.
    Wie hole ich am effektivsten Angebote ein?