VPN-Test

So testet die Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest bewertet VPN-Dienste in fünf Disziplinen: Geschwindig­keit und Zuver­lässig­keit, Schutz persönlicher Daten, Einrichtung und Betrieb, Vielseitig­keit, Mängel in den allgemeinen Geschäfts­bedingungen. Aus den fünf Teilnoten („Gruppen­urteilen“) ergibt sich die Gesamt­note, das test-Qualitäts­urteil.

VPN-Test Testergebnisse für 14 VPN-Dienste 06/2021 freischalten

VPN-Dienste im Test

Wir haben 14 Dienste für virtuelle private Netz­werke (VPN) mit deutsch­sprachiger Website sowie Software für Wind­ows, Android und iOS geprüft. Wir wählten Anbieter aus, die in besonders vielen Ländern eigene VPN-Server haben (Stand: November 2020). Zudem prüften wir beispielhaft zwei Browser mit VPN-Funk­tion: Brave und Opera.

Unter­suchungen

Wir nahmen alle Dienste verdeckt über die Software für Wind­ows, Android und iOS in Anspruch. Als wichtigsten Zugangsweg wählten wir Wind­ows – damit prüften wir Geschwindig­keit und Zuver­lässig­keit sowie allgemeine Geschäfts­bedingungen. Alle anderen Daten erfassten wir separat nach Betriebs­system. Die Daten­erhebung lief von Januar bis April 2021. Eine Anbieterbefragung erfolgte im April 2021. Die Preise erhoben wir am 28. April 2021 auf den Anbieter-Websites.

Geschwindig­keit und Zuver­lässig­keit: 35 %

Um die Surf-Geschwindig­keit zu ermitteln, erfassten wir mit der jeweiligen Wind­ows-Variante die Download- und Upload-Geschwindig­keit, die Latenz (Reaktions­zeit) sowie die Anzahl von Verbindungs­abbrüchen – wir verglichen diese Werte dann mit dem Zustand ohne VPN. Über einen Zeitraum von mindestens sieben Tagen wurde alle zwei Stunden sequenziell und auto­matisiert die Geschwindig­keit der Internet­verbindung gemessen

Wie sich Geoblocking umgehen lässt, haben wir aus zwei Richtungen untersucht. Einer­seits versuchten wir, aus Deutsch­land auf blockierte US-amerikanische (HBO Max, ESPN+) sowie britische Video­portale (BBC iPlayer) zuzugreifen. Anderer­seits simulierten wir den Zugriff auf deutsche Mediatheken (ARD-Sport­schau, ZDF und ARTE) vom Ausland aus.

Wie sich Zensurmaß­nahmen umgehen lassen, prüften wir anhand von Testern im Ausland, die versuchten, dort gesperrte Websites aufzurufen.

Schutz persönlicher Daten: 35 %

Wir prüften jeweils für die Wind­ows-, Android- und iOS-Anwendung den Umfang der erhobenen Nutzer­daten, Anbieter­aussagen zur „No-Log Policy“, tech­nische Schutz­maßnahmen bezüglich „Leak-Test“ und „Kill-Switch-Test“, den Daten­verkehr zwischen der VPN-Software und Servern im Internet, den Zugangs­schutz beim Nutzer­konto (zum Beispiel Pass­wort­politik und häufige Anmelde­versuche) sowie die Verschlüsselung der Daten­über­mitt­lung. Ein Jurist suchte nach Mängeln in der Daten­schutz­erklärung, etwa unzu­reichenden Informationen.

Einrichtung und Betrieb: 15 %

Jeweils für die Wind­ows-, Android- und iOS-Anwendung untersuchten wir, wie einfach und schnell die Erst­einrichtung verläuft, wie sicher die Voreinstel­lungen sind, wie einfach Anpassungen daran gelingen, wie Verbindungs­aufbau und -wechsel verlaufen, welche Hilfs­angebote vorhanden sind, welche Informationen der Anbieter über sich selbst gibt, wie die Update-Politik gestaltet ist und ob Bewertungs­aufforderungen oder störende Werbung einge­blendet werden.

Vielseitig­keit: 15 %

Wir erfassten, welche Hard- und Software-Platt­formen sowie Kommunikations­protokolle unterstützt werden, ob eine parallele Nutzung auf verschiedenen Geräten möglich ist, welche Vertrags­lauf­zeiten und Zahlungs­möglich­keiten zur Auswahl stehen, ob die Dienste kostenlose Probephasen ermöglichen und welche Zusatz­funk­tionen (etwa „Split Tunneling“) zu den Programmen gehören.

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Mängel in den AGB (allgemeine Geschäfts­bedingungen): 0 %

Ein Jurist prüfte die allgemeinen Geschäfts­bedingungen auf unzu­lässige Klauseln, die Verbraucher benach­teiligen.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Mängel verstärkt auf überge­ordnete Urteile auswirken. Sie sind mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen haben wir einge­setzt: Bei ausreichendem Schutz persönlicher Daten werteten wir das test-Qualitäts­urteil um eine Note ab – bei mangelhaftem Schutz konnte das test-Qualitäts­urteil nicht besser sein als die Note für den Schutz persönlicher Daten. Bei gravierenden Mängeln in der Daten­schutz­erklärung werteten wir das Urteil für den Schutz persönlicher Daten um eine Note ab – zudem konnte es nicht besser sein als Befriedigend (3,5). Bei sehr deutlichen Mängeln in den allgemeinen Geschäfts­bedingungen werteten wir das test-Qualitäts­urteil um eine halbe Note ab, bei deutlichen Mängeln um 0,3 Noten.

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56 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 08.09.2025 um 15:20 Uhr
    kommt ein neuer Test?

    @Didi160: Leider haben wir keinen Tipp: Grundsätzlich können wir nur die Tests des jeweils kommenden Heftes ankündigen, da wir unsere Tests vor Einmischungen der Anbieter schützen müssen.

  • Didi160 am 07.09.2025 um 17:11 Uhr
    Der letzte Test war 2021? Für wann ist der ....

    Für wann ist der nächste Test geplant, kann man das schon sagen? Seit 2021 hat sich sehr viel verändert. Ich hatte Nord VPN und es war alles o.k., als ich noch meinen eigenen Account bei Nord VPN hatte.
    Plötzlich mußte ich ein Update machen und in meinem Account von Nord VPN stand geschrieben, ich könne es nur im Apple-Store machen. Seit dem funktionierte Nord VPN gar nicht mehr und die Mails in englischer Sprache von dort waren fatal und nicht mal mit dem Google-Übersetzer zu verstehen. Keine weitere Hilfe, also habe ich den VPN kündigen müssen ...

  • Trentino2017 am 21.01.2025 um 08:59 Uhr
    Mullvad VPN

    Ich habe bereits praktische Erfahrungen mit Mullvad VPN gemacht.
    Die Pluspunkte wären meiner Meinung nach:
    + die einfache Installation/Bedienung
    + die deutsche Bedienersprache für alle, die nicht so gut Englisch können
    + eine übersichtliche Kostenstruktur
    + die Server sind relativ schnell
    + die Bezahlung z. B. via Gutschein (ohne Paypal/Kreditkarte)
    Die größten Nachteile wären aus meiner Sicht:
    - die vergleichsweise geringe Anzahl an Serverstandorten
    - das Verhindern von Geoblocking funktioniert nicht immer
    - nicht alle Server befinden sich im Eigentum von Mullvad
    Was den Datenschutz angeht, muss man allen VPN-Anbietern "vertrauen", da man das leider nur schwer bzw. nicht überprüfen kann.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 21.04.2023 um 15:46 Uhr
    Mullvad VPN

    @yellowDot: Danke für die Hinweise zu Mullvad! Wir haben den VPN-Test im Frühjahr 2021 durchgeführt. Beim nächsten Test werden wir erneut vorab intensiv den Markt sichten und dann gegebenenfalls auch Mullvad prüfen.

  • YellowDot am 20.04.2023 um 06:01 Uhr
    Mullvad VPN

    @joe76 ich finde es auch schade das Mullvad VPN hier nicht berücksichtigt wurde. Die machen auch drum herum wirklich gute Arbeit, so sind sie beispielsweise Sponser für das Tor Netzwerk mit über 100.000 $ und haben vor kurzem den Mullvad Browser veröffentlicht. Damit kann man sich auch unabhängig von Mullvad VPN etwas gegen das Tracking mit Browser Fingerprints schützen.
    Bei deren offiziellen Partner aus Leipzig, dem ProxyStore gibts Mullvad auch aktuell mit 10% Rabatt.
    https://proxysto.re
    https://mullvad.net/en/help/partnerships-and-resellers/