
Wer sein Handy verliert, läuft Gefahr, dass mit ihm wichtige persönliche Daten in falsche Hände gelangen. Hier lesen Sie, was Sie tun können, um das zu verhindern. © Alamy Stock Photo / Farknot Architect
Das Smartphone ist weg – der Albtraum jedes Nutzers. Erste Maßnahme: das vermisste Handy mit einem anderen Telefon anrufen. Ist kein Klingeln oder Vibrieren zu hören, ist das Handy vermutlich verloren gegangen oder wurde gestohlen. Dann besteht die Gefahr, dass persönliche Daten in fremde Hände gelangen, und Eile ist geboten. Hier lesen sie, wie Sie Ihr Smartphone orten und sperren können und welche Voreinstellungen Sie vornehmen sollten.
Wichtig: Bildschirmsperre einrichten
Wer erst handelt, wenn sein Handy weg ist, ist wahrscheinlich zu spät dran: Sichern Sie es unbedingt bereits im Vorfeld gegen fremden Zugriff ab – sonst kann ein Finder oder Dieb eventuell auf Ihr E-Mail-Konto oder andere wichtige Daten zugreifen! Richten Sie eine automatische Bildschirmsperre ein, die sich nur mit einer persönlichen Identifikationsnummer (Pin) aufheben lässt.
Diese Pin sollte für Unbefugte nicht zu erraten sein – „1234“ oder der eigene Geburtstag sind nicht sicher. Bequemer funktioniert das Entsperren per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Doch Vorsicht: Die Gesichtserkennung lässt sich bei manchen Geräten mit Tricks überlisten – etwa einem Porträtfoto des Handybesitzers.
Tipp: Auch im laufend aktualisierten Test von Smartphones der Stiftung Warentest finden sich viele Android-Geräte, deren Gesichtserkennung sich zum Zeitpunkt der Untersuchung mit einem Foto austricksen ließ. Nach einem Update auf Version 10 oder 11 des Betriebssystems sollte diese Sicherheitslücke in den meisten Fällen behoben sein.
Riskant: Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm
Viele Handys sind außerdem so voreingestellt, dass sie den Inhalt eingehender Nachrichten wie Mails oder SMS auf dem Sperrbildschirm anzeigen. Das mag im Alltag praktisch sein, wird aber zum Sicherheitsproblem, wenn Sie Ihre Handynummer fürs mobile Tan-Verfahren beim Online-Banking oder als Identifikationsmöglichkeit bei anderen Online-Diensten einsetzen. Sensible Informationen können dann unter Umständen trotz Bildschirmsperre eingesehen werden. Richten Sie Ihr Handy deshalb besser so ein, dass der Sperrbildschirm keine Benachrichtigungen anzeigt oder deren Inhalt ausblendet.
So unterdrücken Sie beim Handy die Benachrichtigungsanzeige

Die Vorschau von Benachrichtigungen bei gesperrten Handys lässt sich auf iPhones (links) im Menü „Mitteilungen“ abschalten, bei Samsung-Handys (rechts) im „Sperrbildschirm“-Menü.
Bei iPhones lässt sich im Menü „Mitteilungen“ für jede App und jeden E-Mail-Dienst separat einstellen, dass eine Vorschau von Benachrichtigungen nur angezeigt wird, wenn das Handy entsperrt ist.
Bei Android-Handys kann die Menüstruktur je nach Anbieter variieren. Bei Samsung-Handys findet man die entsprechenden Optionen zum Beispiel im „Sperrbildschirm“-Menü unter dem Punkt „Benachrichtigungen“.
So machen Sie Ihr iPhone fit für die Fernortung
Die gute Nachricht: Moderne Smartphones lassen sich übers Internet aus der Ferne orten. Bei Bedarf kann man sie auch klingeln lassen, sie sperren oder alle darauf befindlichen Daten löschen. Voraussetzung: Das verschwundene Handy muss eine Internetverbindung haben. Für die Fernortung muss zudem seine Ortungsfunktion eingeschaltet sein.
Bei iPhones (ab iOS 13) lässt sich die Fernortung über die bordeigene App „Wo ist?“ aktivieren. Das funktioniert so:
1. Tippen Sie in der App „Einstellungen“ auf Ihren Namen.
2. Tippen Sie auf „Wo ist?“, anschließend auf „Mein iPhone suchen“.
3. Aktivieren Sie die Option „Mein iPhone suchen“.
4. Wollen Sie, dass Ihr Gerät auch ohne aktive WLan- oder Mobilfunkverbindung gefunden werden kann, aktivieren Sie „Offline-Suche aktivieren“. Dann sendet das Handy ein anonymes und verschlüsseltes Bluetooth-Signal an andere iOS-Geräte in seiner Umgebung, die es an den Dienst iCloud weiterleiten. Eventuell werden Sie beim Aktivieren der Funktion aufgefordert, Ihr Profil per Zwei-Faktor-Authentifizierung zu schützen. Dabei hinterlegen Sie zusätzlich zu Ihrer Apple-ID eine andere Mobilnummer, an die Sie im Fall einer Fernortung eine SMS geschickt bekommen, um Ihre Identität zu bestätigen.
5. Soll im Verlustfall der letzte Standort des Gerätes an Apple – und damit an Ihr Profil – übermittelt werden, kurz bevor der Akku schlappmacht, dann aktivieren Sie auch die Option „Letzten Standort senden“.
6. Um das Gerät auf einer Karte wiederzufinden, aktivieren Sie die Ortungsdienste unter „Einstellungen“ – „Datenschutz“ – „Ortungsdienste“.
Extra-Tipp: Wer ein iPhone mit einer älteren iOS-Version besitzt, aktiviert die Funktion unter „Einstellungen“ - „iCloud“ - „Mein iPhone suchen“.
So machen Sie Ihr Android-Handy fit für die Fernortung
Bei Android-Handys läuft die Ortung über das Google-Konto, mit dem sich der Nutzer auf dem verlorenen Gerät angemeldet hat. Aktivieren Sie hier die Funktion „Mein Gerät finden“ sowie die Standortermittlung.
1. Je nach Android-Version und Handymodell tippen Sie dazu unter „Einstellungen“ auf „Sicherheit“ oder erst auf „Google“, dann auf „Sicherheit“. Alternativ kann der Menüpunkt etwa auch „Sicherheit & Standort“ oder „Sperrbildschirm & Sicherheit“ heißen.
2. Tippen Sie dann auf „Mein Gerät finden“ und aktivieren Sie diese Option.
3. Zum Aktivieren der Standortermittlung tippen Sie unter „Einstellungen“ auf den Menüpunkt „Standort“ oder „Sicherheit & Standort“.
5. Aktivieren Sie die Option „Standort“.
So orten Sie Ihr iPhone aus der Ferne

Ist das Smartphone tatsächlich weg, will man natürlich zuerst wissen, wo es steckt. Bei iPhones funktioniert die Fernortung über die iOS-App „Wo ist?“ auf einem anderen Apple-Gerät oder mit jedem beliebigen Rechner über die Internetseite www.icloud.com .
Ortung des iPhones mit einen anderen Apple-Gerät
Nutzer der App „Wo ist?“ folgen diesen Schritten (Beispiel: iPad Air 2 mit iPadOS 13.7):
1. Melden Sie sich mit Ihrer Apple-ID auf dem Gerät an.
2. Öffnen Sie die App „Wo ist?“.
3. Tippen Sie unter „Geräte“ auf das Gerät, das Sie vermissen.
4. Auf der Karte wird dann dessen Standort angezeigt.
5. Lassen Sie je nach Fundort das Gerät einen Ton abspielen, sich die Route anzeigen (bei aktivierten Standortdaten) oder sperren Sie das Gerät mit einem Code. Zusätzlich können Sie auf dem Sperrbildschirm eine Mitteilung für einen etwaigen ehrlichen Finder samt Ihrer Telefonnummer hinterlassen.
Ortung des iPhones über iCloud
Über www.icloud.com ist eine Fernortung des iPhones sowohl von Apple-Geräten als auch von Windows-Rechnern aus möglich.
1. Loggen Sie sich mit Ihrer Apple-ID in Ihr iCloud-Konto ein.
2. Klicken Sie auf die Funktion „iPhone-Suche“.
3. Klicken Sie auf „Alle Geräte“ und wählen Sie das vermisste iPhone aus.
3. Anschließend können Sie das Gerät einen Signalton abspielen lassen („Ton wiedergeben“), es mit einem Code sperren sowie eine eigene Nachricht aufs Display schicken (Modus „Verloren“) oder die Daten löschen („iPhone löschen“).
So orten Sie Ihr Android-Handy aus der Ferne

1. Melden Sie sich auf einem anderen Android-Gerät oder einem Windows-Rechner mit den Zugangsdaten zu Ihrem Google-Konto an.
Ortung des Handys mit einem anderen Android-Gerät (Beispiel: Samsung Galaxy S9+ mit Android 10)
2. Rufen Sie wie oben die Funktion „Mein Gerät finden“ auf.
3. Auf der sich öffnenden Karte können Sie sämtliche Android-Geräte orten und sperren, die mit demselben Google-Konto verbunden sind.
Ortung des Handys mit einem Windows-Rechner
2. Öffnen Sie einen Internet-Browser.
3. Melden Sie sich auf www.google.de in Ihrem Konto an.
3. Geben Sie die Adresse www.android.com/find ein.
4. Wählen Sie das verloren gegangene Gerät aus – auf der Karte sehen Sie dessen Standort.
5. Wählen Sie aus, ob sie dieses Gerät klingeln lassen, mit einem Code sperren oder sämtliche Daten darauf löschen wollen.
Extra-Tipp: Manche Sicherheits-Apps bieten zusätzlich die Möglichkeit, das Handy statt per Internet auch über SMS-Befehle zu orten oder zu sperren.
-
- Die Programme erstellen starke Passwörter und schützen vor Angriffen. Auf sie zu verzichten, kann teuer werden. Doch im Test fanden wir nicht nur zuverlässige Manager.
-
- Smartphones können andere Geräte per Hotspot ins Internet „mitnehmen“. Stiftung Warentest zeigt, wie das geht und was dabei zu beachten ist.
-
- Das Angebot an Sicherheitssoftware für Android-Handys ist groß. Doch was taugen die Schutzprogramme? Wie gut schützen sie das Handy vor Schadsoftware und den Nutzer...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Zuerst mal vielen Dank für die guten Tips.
Bei meinem iPhone mit IOS 14.2 ist mit Absicht Bluetooth und die Standortbestimmung abgeschaltet, denn ich möchte nicht, das meine Bewegungsdaten, von wem auch immer, verfolgt werden können.
Verstehe ich es richtig in ihrer Beschreibung, dass dann mein Gerät nicht gefunden werden kann.
Vielen Dank