Fahr­radhelme im Test

Check­liste Fahr­radhelm-Kauf: Perfekt ausgestattet

Fahr­radhelme im Test - Sicherheit für unter 50 Euro

Fahr­radhelme mit groß­zügiger Belüftung und Fliegengitter sind besonders im Sommer und bei sport­lichem Fahr­stil angenehm. © Pablo Castagnola

Welche Ausstattungs­merkmale sind bei einem Fahr­radhelm wirk­lich wichtig? Wir erklären, wie Sie den passenden Kopf­schutz für sich finden.

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Mit Schirm oder ganz rund?

Ein Schirm kann die Augen­partie vor blendendem Licht, Sonne und Regen schützen. Einige Schirme sind abnehm­bar und verstell­bar. Besondere Nachteile haben die Schirme bei den Fahrradhelmen im Test in der Regel nicht. Achten Sie darauf, dass der Schirm die Sicht nicht einschränkt. Das kann etwa in manchen Sitz­positionen wie auf dem Mountain­bike der Fall sein.

Wie viel Belüftung?

Wer sport­lich und auch bei Hitze fährt, braucht groß­zügige Öffnungen im Helm. Kopf­schützer mit kleinen Luft­löchern eignen sich eher in der kalten Jahres­zeit, für lang­same Fahrer und gemütliche E-Biker. Ganz­jahres­fahrer können einen Helm mit guter Belüftung wählen und gleich schon beim Anpro­bieren testen, ob der sich auch mit einer speziellen Helm-Mütze darunter passend einstellen lässt. Teil­weise kann man die Lüftungs­schlitze auch nach Bedarf öffnen und schließen. Regen­schutz­hüllen für Fahr­radhelme können bei Kälte die Lüftungs­schlitze ebenfalls etwas abdichten. Manche Fahr­radhelme haben auch abnehm­bare Ohren­schützer im Zubehör. Wir empfehlen, diese anzu­probieren und zu prüfen, ob sie drücken und sich gegebenenfalls mit der Brille vertragen.

Hat der Helm ohnehin nur wenig oder nur kleine Öffnungen, ist auch der Insekten­schutz weniger wichtig. Ansonsten sind Fliegengitter in der warmen Jahres­zeit durch­aus hilf­reich.

Leuchtende Farben und Lampen

Viele, aber nicht alle Fahr­radhelme sind mit Rück­lichtern und Reflektoren ausgestattet. Bei unserem Test der Sicht­barkeit im Dunkeln punkten Helme mit Rück­lichtern sowie hinten und seitlich angebrachten Reflektoren. Darauf zu verzichten ist eine verschwendete Gelegenheit, Unfällen vorzubeugen, auch wenn das Licht am Helm die Beleuchtung am Fahr­rad nicht ersetzt. Rück­lichter sind meist wieder­aufladbar, entweder per USB oder mit wechsel­baren Batterien.

Tipp: Man kann die eigene Sicht­barkeit auch bei Tages­licht durch grell leuchtende Farben wie Neongelb, Neongrün oder Neonpink erhöhen. Das ist besonders hilf­reich im Morgen­grauen, in der Dämmerung und bei schlechtem Wetter. Aus diesem Grund sieht die Norm für Schulranzen übrigens neben Reflektoren auch große Flächen in solchen Signalfarben vor.

Am wichtigsten ist, dass er passt

Der hoch­wertigste Helm bringt wenig, wenn er nicht die richtige Größe hat. Um gut und bequem zu sitzen, sollte er außerdem mit der persönlichen Kopf­form harmonieren. Die Größen­angaben an den Produkten beziehen sich auf den Kopf­umfang in Zenti­metern. Um den zu ermitteln, legen Sie ein Maßband am Hinterkopf ober­halb der Ohren an und führen Sie es ein bis zwei Zenti­meter über den Augen­brauen zusammen. Wenn Sie kein Maßband haben, können Sie sich mit einer Schnur behelfen und den damit ermittelten Umfang dann mit dem Zoll­stock messen.

Der Mess­wert ist aber nur ein erster Anhalts­punkt. Am besten probieren Sie im Fahr­radgeschäft mehrere Helme im Vergleich und lassen sich beraten. Der Helm sollte so groß sein, dass die gepols­terten Stellen der Schale ohne Druck den Kopf berühren und sich das Kopf­band dann noch mit dem Rädchen fein­einstellen lässt. Noch besser gelingt die Einstellung oft, wenn das Kopf­band auch noch höhen­verstell­bar ist. Mit geschlossenem Kinn­riemen sollte der Helm auch dann nicht wackeln oder rutschen, wenn Sie den Kopf schütteln. Drücken darf er natürlich auch nicht.

Tipp: Hier beschreiben wir, wie Sie den Helm optimal einstellen.

Auch an Brille und Hörgerät denken

Um zu vermeiden, dass der Helm die Sehhilfe, die Sonnen- oder die Sport­brille unangenehm auf die Nase drückt, nehmen Sie am besten alle relevanten Brillen gleich zum Anpro­bieren und Einstellen des Helms mit ins Geschäft. Das Gleiche gilt, wenn Sie ein Hörgerät tragen. Unsere Probandinnen und Probanden im Test berichteten je nach Helm von deutlichen Unterschieden.

Fahr­radhelm gebraucht kaufen?

Von Second-Hand-Fahr­radhelmen müssen wir leider abraten. Der Grund: Helme, die schon einmal einen Sturz mitgemacht haben, können an Schutz­wirkung verloren haben. Kaufen Sie Helme und besonders auch Kinderfahrradhelme, die im täglichen Gebrauch häufig mal aus der Hand runterfallen, daher besser neu. Auch wenn Sie oder Ihr Kind selbst schon einmal mit dem Helm auf dem Kopf gestürzt sind, ist ein neuer Helm fällig, selbst wenn der alte äußerlich unbe­schädigt wirkt.

Tipp: Ist der richtige Kopf­schutz gefunden, können Sie als nächstes an Ihr Fahr­rad denken. Hier geht es zu unserem aktuellen Fahrradschloss-Test.

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192 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Günni.Allgäu am 06.06.2025 um 15:50 Uhr
    Sicherheit fängt bei der Sichtbarkeit an

    Wenn sie sich um die Sicherheit der Radfahrer und E-Biker sorgen, kann ich es nicht ganz nachvollziehen hier nur graue und schwarze Helme abzubilden. Es mag Mode sein aber trägt nicht zur Sicherheit bei. Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin und auch gesehen werden will, damit ich nicht übersehen werde, sollte ich doch etwas Farbe wagen.
    Wenn ich auf meinen Touren unterwegs bin , frage ich mich oft, wollt ihr von den Autofahrern übersehen werden, dunkle, eintönige Kleidung, dunkle Helme. Schon zur Tageszeit an Waldrändern und erst Recht während der Dämmerung nicht mehr sichtbar. Dies wäre doch einmal ein Thema, das mit in die Test aufgenommen werden sollte, wenn sie es mit der Sicherheit ernst nehmen.
    Vielleicht sind sich manche Radler dessen nicht bewusst, aber es kann ebenso Leben retten wie ein guter Helm.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 14.03.2025 um 09:40 Uhr
    Neuer Test

    @stoniep: Für die nächste Ausgabe ist keine neue Veröffentlichung in diesem Bereich geplant. Informationen über zukünftige Untersuchungsvorhaben oder andere geplante Veröffentlichungen unterliegen der Verschwiegenheit. Da wir keine Informationen über zukünftige Untersuchungsvorhaben nach außen tragen dürfen, können wir Ihnen nicht mitteilen, ob ein Test bereits vorbereitet wird oder geplant ist. Das gilt auch für andere Testvorhaben. Wir können Sie nur auf unsere Heftvorschau in unserem Shop verweisen: https://www.test.de/shop/stiftung-warentest-hefte/vorschau/

  • stoniep am 13.03.2025 um 23:17 Uhr
    Wann wird erneute getestet

    Liebes Team von Stiftung Warentest,
    Ich würde interessieren, ob Sie demnächst erneut Fahrradhelme testen und ob ich dementsprechend mit meiner Kaufentscheidung etwas warten sollte. Generell fände ich es sehr spannend und hilfreich, wenn es eine Übersicht der anstehenden Warentests gäbe und in den jeweiligen Artikel der geplante nächste Test steht.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 26.02.2025 um 09:48 Uhr
    Haltbarkeit der Fahrradhelme

    @psbjost: Vielen Dank für diese Nachfrage. Generell sollte ein Helm nach einem Sturz ersetzt werden: Es können dabei nicht sichtbare Schäden entstanden sein. Dadurch ist dann die Schutzfunktion des Helms teilweise oder vollständig beeinträchtigt.
    Entsprechend der Norm DIN EN 1078; „Helme für Radfahrer und für Benutzer von Skateboards und Rollschuhen“ muss das Jahr und das Quartal der Herstellung im Helm gekennzeichnet sein. Dies war auch bei allen getesteten Helmen der Fall. Zudem gibt es in jeder Bedienungsanleitung eine Empfehlung für die Nutzungsdauer. Diese liegt je nach Anbieter meistens zwischen 6-8 Jahren nach dem Produktionsdatum und zwischen 3-5 Jahren nach dem ersten Gebrauch. Bitte, orientieren Sie sich an diesen Angaben.

  • psbjost am 26.02.2025 um 08:29 Uhr
    Haltbarkeit

    Ein allgemeiner Hinweis, wann man einen Fahrradhelm aus Alterungsgründen austauschen sollte, konnte ich in dem Artikel leider nicht finden.