
Fahrradhelme mit großzügiger Belüftung und Fliegengitter sind besonders im Sommer und bei sportlichem Fahrstil angenehm. © Pablo Castagnola
Welche Ausstattungsmerkmale sind bei einem Fahrradhelm wirklich wichtig? Wir erklären, wie Sie den passenden Kopfschutz für sich finden.
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Testergebnisse für 28 FahrradhelmeMit Schirm oder ganz rund?
Ein Schirm kann die Augenpartie vor blendendem Licht, Sonne und Regen schützen. Einige Schirme sind abnehmbar und verstellbar. Besondere Nachteile haben die Schirme bei den Fahrradhelmen im Test in der Regel nicht. Achten Sie darauf, dass der Schirm die Sicht nicht einschränkt. Das kann etwa in manchen Sitzpositionen wie auf dem Mountainbike der Fall sein.
Wie viel Belüftung?
Wer sportlich und auch bei Hitze fährt, braucht großzügige Öffnungen im Helm. Kopfschützer mit kleinen Luftlöchern eignen sich eher in der kalten Jahreszeit, für langsame Fahrer und gemütliche E-Biker. Ganzjahresfahrer können einen Helm mit guter Belüftung wählen und gleich schon beim Anprobieren testen, ob der sich auch mit einer speziellen Helm-Mütze darunter passend einstellen lässt. Teilweise kann man die Lüftungsschlitze auch nach Bedarf öffnen und schließen. Regenschutzhüllen für Fahrradhelme können bei Kälte die Lüftungsschlitze ebenfalls etwas abdichten. Manche Fahrradhelme haben auch abnehmbare Ohrenschützer im Zubehör. Wir empfehlen, diese anzuprobieren und zu prüfen, ob sie drücken und sich gegebenenfalls mit der Brille vertragen.
Hat der Helm ohnehin nur wenig oder nur kleine Öffnungen, ist auch der Insektenschutz weniger wichtig. Ansonsten sind Fliegengitter in der warmen Jahreszeit durchaus hilfreich.
Leuchtende Farben und Lampen
Viele, aber nicht alle Fahrradhelme sind mit Rücklichtern und Reflektoren ausgestattet. Bei unserem Test der Sichtbarkeit im Dunkeln punkten Helme mit Rücklichtern sowie hinten und seitlich angebrachten Reflektoren. Darauf zu verzichten ist eine verschwendete Gelegenheit, Unfällen vorzubeugen, auch wenn das Licht am Helm die Beleuchtung am Fahrrad nicht ersetzt. Rücklichter sind meist wiederaufladbar, entweder per USB oder mit wechselbaren Batterien.
Tipp: Man kann die eigene Sichtbarkeit auch bei Tageslicht durch grell leuchtende Farben wie Neongelb, Neongrün oder Neonpink erhöhen. Das ist besonders hilfreich im Morgengrauen, in der Dämmerung und bei schlechtem Wetter. Aus diesem Grund sieht die Norm für Schulranzen übrigens neben Reflektoren auch große Flächen in solchen Signalfarben vor.
Am wichtigsten ist, dass er passt
Der hochwertigste Helm bringt wenig, wenn er nicht die richtige Größe hat. Um gut und bequem zu sitzen, sollte er außerdem mit der persönlichen Kopfform harmonieren. Die Größenangaben an den Produkten beziehen sich auf den Kopfumfang in Zentimetern. Um den zu ermitteln, legen Sie ein Maßband am Hinterkopf oberhalb der Ohren an und führen Sie es ein bis zwei Zentimeter über den Augenbrauen zusammen. Wenn Sie kein Maßband haben, können Sie sich mit einer Schnur behelfen und den damit ermittelten Umfang dann mit dem Zollstock messen.
Der Messwert ist aber nur ein erster Anhaltspunkt. Am besten probieren Sie im Fahrradgeschäft mehrere Helme im Vergleich und lassen sich beraten. Der Helm sollte so groß sein, dass die gepolsterten Stellen der Schale ohne Druck den Kopf berühren und sich das Kopfband dann noch mit dem Rädchen feineinstellen lässt. Noch besser gelingt die Einstellung oft, wenn das Kopfband auch noch höhenverstellbar ist. Mit geschlossenem Kinnriemen sollte der Helm auch dann nicht wackeln oder rutschen, wenn Sie den Kopf schütteln. Drücken darf er natürlich auch nicht.
Tipp: Hier beschreiben wir, wie Sie den Helm optimal einstellen.
Auch an Brille und Hörgerät denken
Um zu vermeiden, dass der Helm die Sehhilfe, die Sonnen- oder die Sportbrille unangenehm auf die Nase drückt, nehmen Sie am besten alle relevanten Brillen gleich zum Anprobieren und Einstellen des Helms mit ins Geschäft. Das Gleiche gilt, wenn Sie ein Hörgerät tragen. Unsere Probandinnen und Probanden im Test berichteten je nach Helm von deutlichen Unterschieden.
Fahrradhelm gebraucht kaufen?
Von Second-Hand-Fahrradhelmen müssen wir leider abraten. Der Grund: Helme, die schon einmal einen Sturz mitgemacht haben, können an Schutzwirkung verloren haben. Kaufen Sie Helme und besonders auch Kinderfahrradhelme, die im täglichen Gebrauch häufig mal aus der Hand runterfallen, daher besser neu. Auch wenn Sie oder Ihr Kind selbst schon einmal mit dem Helm auf dem Kopf gestürzt sind, ist ein neuer Helm fällig, selbst wenn der alte äußerlich unbeschädigt wirkt.
Tipp: Ist der richtige Kopfschutz gefunden, können Sie als nächstes an Ihr Fahrrad denken. Hier geht es zu unserem aktuellen Fahrradschloss-Test.
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Kommentarliste
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Wenn sie sich um die Sicherheit der Radfahrer und E-Biker sorgen, kann ich es nicht ganz nachvollziehen hier nur graue und schwarze Helme abzubilden. Es mag Mode sein aber trägt nicht zur Sicherheit bei. Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin und auch gesehen werden will, damit ich nicht übersehen werde, sollte ich doch etwas Farbe wagen.
Wenn ich auf meinen Touren unterwegs bin , frage ich mich oft, wollt ihr von den Autofahrern übersehen werden, dunkle, eintönige Kleidung, dunkle Helme. Schon zur Tageszeit an Waldrändern und erst Recht während der Dämmerung nicht mehr sichtbar. Dies wäre doch einmal ein Thema, das mit in die Test aufgenommen werden sollte, wenn sie es mit der Sicherheit ernst nehmen.
Vielleicht sind sich manche Radler dessen nicht bewusst, aber es kann ebenso Leben retten wie ein guter Helm.
@stoniep: Für die nächste Ausgabe ist keine neue Veröffentlichung in diesem Bereich geplant. Informationen über zukünftige Untersuchungsvorhaben oder andere geplante Veröffentlichungen unterliegen der Verschwiegenheit. Da wir keine Informationen über zukünftige Untersuchungsvorhaben nach außen tragen dürfen, können wir Ihnen nicht mitteilen, ob ein Test bereits vorbereitet wird oder geplant ist. Das gilt auch für andere Testvorhaben. Wir können Sie nur auf unsere Heftvorschau in unserem Shop verweisen: https://www.test.de/shop/stiftung-warentest-hefte/vorschau/
Liebes Team von Stiftung Warentest,
Ich würde interessieren, ob Sie demnächst erneut Fahrradhelme testen und ob ich dementsprechend mit meiner Kaufentscheidung etwas warten sollte. Generell fände ich es sehr spannend und hilfreich, wenn es eine Übersicht der anstehenden Warentests gäbe und in den jeweiligen Artikel der geplante nächste Test steht.
@psbjost: Vielen Dank für diese Nachfrage. Generell sollte ein Helm nach einem Sturz ersetzt werden: Es können dabei nicht sichtbare Schäden entstanden sein. Dadurch ist dann die Schutzfunktion des Helms teilweise oder vollständig beeinträchtigt.
Entsprechend der Norm DIN EN 1078; „Helme für Radfahrer und für Benutzer von Skateboards und Rollschuhen“ muss das Jahr und das Quartal der Herstellung im Helm gekennzeichnet sein. Dies war auch bei allen getesteten Helmen der Fall. Zudem gibt es in jeder Bedienungsanleitung eine Empfehlung für die Nutzungsdauer. Diese liegt je nach Anbieter meistens zwischen 6-8 Jahren nach dem Produktionsdatum und zwischen 3-5 Jahren nach dem ersten Gebrauch. Bitte, orientieren Sie sich an diesen Angaben.
Ein allgemeiner Hinweis, wann man einen Fahrradhelm aus Alterungsgründen austauschen sollte, konnte ich in dem Artikel leider nicht finden.