„Igitt – Synthetics“, rümpfen viele die Nase und denken dabei an die berühmt-berüchtigten Nyltest-Hemden aus den 60er Jahren. Doch mit den müffelnden Textilien von früher haben moderne Synthetics dank verbesserter Technologie nur noch wenig gemein.
Chemiefasern
Vor allem Erdöl dient als Rohstoff für synthetische Fasern. Die Fäden entstehen, indem die zähe Spinnflüssigkeit durch Düsen gedrückt wird. Früher kamen sie dünn und rund wie Spaghetti aus den Spinndüsen und konnten deshalb kaum Feuchtigkeit ableiten. Heute haben sie eine viel größere Oberfläche. Nicht mehr Spaghetti, sondern eher Spiralnudel. Oder es werden viele superdünne Fäden (Mikrofasern) versponnen. Auch das schafft Platz, damit der Schweiß schnell von der Faseroberfläche abfließen kann. Polyacryl (Markenbezeichnung unter anderem Dralon, Orlon), Polyamid (Nylon, Perlon, Nyltest, Helanca, Tactel), Polyester (Dacron, Diolen, Trevira), und Polypropylen sind die gebräuchlichsten Synthetics für Funktionswäsche. Polypropylen, von Hause aus genauso Wasser abweisend (hydrophob) wie PVC, braucht allerdings eine Wasser annehmende (hydrophile) Ausrüstung. Viel Chemie steckt auch in Fasern wie Acetat, Cupro, Modal, Viskose – oft beschönigend als Naturfasern bezeichnet, weil aus Zellulose (Holz). Doch dafür ist viel Energie und ein aufwendiges chemisch-technisches Verfahren nötig.
Baumwolle
Baumwolle wird gerade bei herkömmlicher Unterwäsche gern getragen, weil sie sich heiß waschen lässt und deshalb als besonders hygienisch gilt. Aber Cotton speichert die vom Menschen abgegebene Feuchtigkeit wie ein Schwamm, kann sie schlecht wieder abgeben. Das verschwitzte Hemd klebt leicht an der Haut, kühlt den Körper schnell aus. Deshalb ist reine Baumwolle für schweißtreibende Sportarten schlecht geeignet. Baumwolle – das klingt nach Natur. Doch „natürlich“ ist sie als Textilfaser schon lange nicht mehr. Durch allerlei Behandlungen wird die Faser „veredelt“, zum Beispiel mit Kunstharzen oder anderen chemischen Substanzen ausgerüstet.
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