Sportunterwäsche Synthetik macht das Rennen

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Das Baumwollhemd ist passé. Der Sportler von Welt trägt Synthetik pur. Moderne Kunstfasern leiten den Schweiß besser ab. Sportwäsche hält im Winter warm und im Sommer angenehm kühl. Aber nicht immer: Nur fünf von 16 Unterwäsche-Garnituren schaffen prima Klima. test.de sagt welche.

Angenehmer schwitzen

Normale Unterwäsche aus Baumwolle saugt den Schweiß auf wie ein Schwamm. Ungünstig beim Sport: Die nasse Wäsche klebt auf der Haut und wird unangenehm kalt. Baumwolle trocknet nur langsam. Der Körper kann auskühlen. In Sportunterwäsche schwitzen Sportler nicht weniger, aber angenehmer. Moderne Kunstfasern nehmen den Schweiß auf und leiten ihn nach außen ab. Dort verdunstet die Feuchtigkeit. Im Winter wird sie an die Oberbekleidung weitergeleitet und verdunstet dort. Ergebnis: Der Körper bleibt weitgehend trocken und angenehm warm.

Nur fünf sind gut

Soweit die Theorie. In der Praxis funktioniert das nicht immer. Nur fünf von 16 getesteten Produkten schaffen prima Klima. Erste Wahl für den Winter sind Gonso Hightex Thermo und Odlo Warm. Lange Hose und Ärmelhemd kosten zusammen 80 beziehungsweise 98 Euro. Billiger und kaum schlechter ist die Garnitur von Globetrotter Four Seasons Classic. Preis für lange Hose und Hemd: 60 Euro. Im Sommer machen Big Pack Aktive und Odlo Light das Rennen. Boxershort und T-Shirt kosten zusammen etwa 60 beziehungsweise 65 Euro.

Synthetik pur

Die Testsieger sind allesamt aus Polyester. Synthetik pur ist angesagt. Andere Produkte setzen auf Polypropylen oder Polyamid. Kombinationen mit Baumwolle (Schiesser, Löffler) schaffen es nicht aufs Treppchen. Wärmeregulierung und Feuchteregulierung funktionieren hier nicht optimal. Noch deutlicher ist das Problem bei Gore Concurve Windstopper. Eine Spezialgarnitur für kalte und schnelle Sportarten. Die Unterwäsche kombiniert Polyester und expandiertes Polytetrafluorethylen. Sie soll winddicht sein und extrem atmungsaktiv. Winddicht stimmt. Aber der versprochenen Membran-Effekt funktioniert nicht gut: Das Material trocknet schlecht, wenn es nass geworden ist. Der Sportler friert.

Schicht für Schicht

Dann besser separat vor Regen, Wind und Kälte schützen. Experten empfehlen den Zwiebel-Look: Gute Sportwäsche auf der Haut, dann eine wärmende Zwischenschicht aus Baumwolle, Wolle oder Fleece und schließlich die schützende Außenhaut gegen Wind und Wetter. Besonders wichtig ist dieses Schichtsystem für Skiläufer oder Golfer. Hier wechseln sich körperliche Höchstleistungen mit bewegungsarmen Phasen ab. In den Ruhepausen muss die Kleidung wärmen, in den Belastungsphasen Schweiß und Körperwärme nach außen ableiten.

Gutes Ergebnis verwaschen

Sportwäsche muss häufiges Waschen und Trocknen aushalten. Sonst müffelt sie schnell. 30– und 40-Grad-Programme mit Feinwaschmittel reichen auf Dauer nicht aus. Schweißgeruch und Bakterien sind hartnäckig. Ab und zu sollte bei 60 Grad mit Vollwaschmittel gewaschen werden. Gute Synthetikwäsche hält das aus. Viele Anbieter geben die Waschtemperatur aber zu niedrig an. Wohl aus Sicherheit: Um Reklamationen zu vermeiden. Globetrotter Four Seasons light blutete tatsächlich schon bei 40 Grad stark aus. Außerdem lösen sich Nähte und es entstehen Löcher. Fazit: Die gute Funktion dieser Garnitur wird buchstäblich verwaschen.

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