Die Securenta AG, ein Unternehmen der Göttinger Gruppe (GG), hält sich nicht an ihre Zahlungszusagen. Das berichten Rechtsanwälte, die mit dem Unternehmen einen so genannten Vergleich über die Aufhebung von Beteiligungsverträgen abgeschlossen haben. Damit verpflichtete sich das Unternehmen gegenüber Anlegern, etwa 60 Prozent der Anlagesumme zurückzuzahlen.
Dennoch zahlte die Securenta AG nicht, erklärten Anwälte gegenüber Finanztest. Mahnbescheide greife sie mit einem Widerspruch an, berichtet Rechtsanwalt Frank Marzillier aus München. Er habe die Securenta AG deshalb verklagt. In zwei Fällen sei die Gesellschaft vom Landgericht Göttingen inzwischen zur Zahlung der ausgehandelten Vergleichssumme verurteilt worden (Az. 2 O 446/01 und Az. 29 C 265/01).
Die GG begründet ihr Verhalten mit dem Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 1999. Dieser habe Auswirkungen auf die ursprünglich ausgehandelten Summen. An diesen Summen könne man wegen der zwischenzeitlich wesentlich veränderten wirtschaftlichen Lage "im Interesse der Solidargemeinschaft" nicht mehr festhalten, erklärte Unternehmenssprecherin Almud Harig-Metke.
Wie berichtet, hat die Securenta AG für 1999 einen Bilanzverlust von umgerechnet knapp 100 Millionen Euro ausgewiesen.
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