Saugroboter im Test

Saugroboter-Test (12/20)

Datum:
  • Text: Reiner Metzger
  • Wissenschaftliche Leitung: Dr. Axel Neisser
  • Produkt­auswahl: Diana Senger
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens

Saugroboter im Test Testergebnisse für 51 Saug- und Wischroboter freischalten

Im Test: Zwölf Saugroboter ohne Wisch­funk­tion, davon zehn mit Apps. Wir kauf­ten sie von Juni bis Juli 2020 ein. Zu Preisen und Zubehör befragten wir die Anbieter im Oktober 2020. Die Preise der beiden Modelle aus test 3/2019 ermittelten wir auf den Websites der Anbieter.

Hartboden saugen: 30 %

Auf einer Hartboden-Fläche prüften wir in Anlehnung an die Din EN 62929:2015–05, Abschnitt 6.3, wie die Saugroboter Mineralstaub aufnehmen. Die Roboter fuhren zehnmal geradlinig über eine Fläche, auf der Staub verteilt wurde. Dann ermittelten wir die aufgesaugte Staubmenge. Bei der Aufnahme von gröberem Schmutz (Kunststoff-Hutmuttern) fuhren die Roboter einmal über die Fläche, dann zählten wir die aufgesaugten Hutmuttern. Wie die Geräte Ecken und Kanten reinigen, prüften wir in einer mit Hartboden ausgelegten Testbox. Entlang der Wände streuten wir gleich­mäßig einen 10 Zenti­meter breiten Kaffee­pulver-Streifen mit insgesamt 10 Gramm aus. Nach dem ersten Stopp des Roboters und nach zehn Minuten ermittelten wir unge­reinigte Abschnitte und die Menge des aufgesaugten Kaffee­pulvers.

Teppichboden saugen: 10 %

Auf Teppichboden wieder­holten wir den Test der Mineralstaub­aufnahme in Anlehnung an die Din EN 62929:2015–05, Abschnitt 6.4. Zudem walzten wir Fasern in den Teppich ein und bewerteten die Faser­aufnahme nach fünf Über­fahrten der Roboter. Saugen an Ecken und Kanten prüften wir auf Teppich mit Semmelbröseln. Entlang der Wände streuten wir gleich­mäßig einen 10 Zenti­meter breiten Streifen Semmelbrösel mit insgesamt 10 Gramm aus. Wir ermittelten unge­reinigte Abschnitte und aufgesaugte Brösel nach dem ersten Stopp des Roboters und nach zehn Minuten.

Härtetest mit Haaren: 5%

Saugroboter im Test - Die besten Saug- und Wischroboter für Teppich und Hartboden

Haarig. Im neuen Härtetest streuen wir Haare aus. © Stiftung Warentest

Wir ließen die Geräte für 2,5 Stunden Fahr­zeit im Reinigungs­modus auf einer Test­fläche fahren, je zur Hälfte mit Hart- und Teppichboden belegt. Neben Mineralstaub als übliche Verschmut­zung streuten wir 3 Gramm 20 Zenti­meter langes Haar aus. Wir bewerteten komplette Geräte­ausfälle und wie oft die Saugroboter wegen Betriebs­störungen ausfielen. Dann beur­teilten wir, wie stark die Haar­umwick­lung an Bürsten und Lagern und wie hoch der Reinigungs­aufwand war.

Saugroboter im Test - Die besten Saug- und Wischroboter für Teppich und Hartboden

Lockenwickler. Einige Roboter streikten, wenn Bürste oder Lager gereinigt werden mussten. © Stiftung Warentest

Navigation: 25 %

Im Prüf­raum ermittelten wir, wie gut die Roboter Hinder­nisse über­wanden und wir beur­teilten bewältigte Höhen­unterschiede, Durch­fahrts­breiten und -höhen. Und wir prüften in Anlehnung an die Din EN 62929:2015–05, Abschnitt 7, wie flächen­deckend die Roboter mit ihrem Saug­mund einen ca. 20 Quadrat­meter großen, möblierten Raum der abfuhren.

Hand­habung: 15 %

Ein Experte beur­teilte die Voll­ständig­keit, Lesbarkeit, Über­sicht­lich­keit und Verständlich­keit der Gebrauchs­anleitung. Fünf Nutzer beur­teilten, wie sich die Geräte in Betrieb nehmen und Räume abgrenzen ließen. Sie beur­teilten das Bedienen am Gerät und, wenn vorhanden, per Fernbedienung. Zwei Experten beur­teilten das Bedienen per App. Die fünf Nutzer bewerteten beim Leeren des Staubbehälters, Reinigen des Geräts sowie Reinigen oder Wechseln der Filter, wie gut und hygie­nisch das möglich war. Sie prüften, wie sich die Geräte tragen lassen.

Saugroboter im Test Testergebnisse für 51 Saug- und Wischroboter freischalten

Umwelt­eigenschaften: 15 %

Auf Hart- und Teppichboden maßen wir das Geräusch (Schall­leistungs­pegel) in Anlehnung an die EN 60704–2–1. In einem Prüf­raum ermittelten wir in einer definierten Zeit und Höhe die Staubbelastung der Raum­luft während des Betriebs des Roboters. Wir berechneten den jähr­lichen Strom­verbrauch für die tägliche Reinigung des Navigations­raums (20 Quadrat­meter). Dabei berück­sichtigten wir die Lauf- und Lade­zeiten, den Energieverbrauch fürs Auf- und Erhaltungs­laden des Akkus sowie den Standby-Verbrauch der Lade­station.

Daten­sende­verhalten der Apps: 0 %

Wir prüften, in welchem Umfang die Apps der Saugroboter (Android und iOS) Nutzer- oder Geräte­daten an Server sendeten. Wir protokollierten diesen Daten­verkehr, analysierten ihn und entschlüsselten, falls notwendig, TLS-Verbindungen. Sendete die App Daten, die für den Betrieb nicht notwendig sind, etwa Mobil­funkanbieter oder Geräte-ID, stuften wir sie als kritisch ein. Sendete die App Nutzer­namen und Pass­wort unver­schlüsselt, stuften wir sie als sehr kritisch ein. Zudem über­prüften wir die Systeme auf zehn potenzielle Sicher­heits­lücken.

Sicherheit

Alle Geräte bestanden die Teil­prüfungen aus der EN 60335–1 und –2–2 zur elektrischen Sicherheit und die Prüfungen zu Absturz- und Verletzungs­gefahren.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen haben wir einge­setzt: Lauteten die Urteile für das Saugen von Hartboden oder Teppichboden ausreichend, wurde das test-Qualitäts­urteil maximal um eine halbe Note abge­wertet. Beur­teilten wir das Daten­sende­verhalten der Apps als sehr kritisch, werteten wir das test-Qualitäts­urteil um eine Note ab. Die Urteile Hartboden saugen oder Teppichboden saugen konnten maximal eine Note besser sein, wenn die Unter­urteile – Aufnahme von Mineralstaub, Kaffee­pulver an Ecken und Kanten oder Aufnahme von Semmelbröseln an Ecken und Kanten – ausreichend oder schlechter waren. Lautete das Urteil Geräusch auf Hartboden ausreichend, konnten die Umwelt­eigenschaften maximal eine halbe Note besser sein. War Staubbelastung der Raum­luft ausreichend, konnten die Umwelt­eigenschaften maximal eine ganze Note besser sein.

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421 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 06.08.2025 um 15:07 Uhr
    Rotierende Bürsten belasten Schur-Wollteppiche

    @diederich: Vor allem bei Geräten mit rotierender Bürste, bei dem die Borsten in den Teppich eingreifen, findet eine entsprechende mechanische Belastung statt. Das ist bei niedrigflorigem Velour weniger ein Problem, bei grob geschlungener Schurwolle aber durchaus. Die Materialschonung ist kein Bewertungskriterium im Test, denn es gibt unzählige Teppiche, die wir nicht alle testen können. Hier ist in der Tat der Hersteller des Teppichs gefragt, entsprechende Empfehlungen zu geben.

  • diederich am 05.08.2025 um 15:05 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 03.07.2025 um 16:03 Uhr
    Opjekterkennung und Spotreinigung

    @SvenHo2016:Im „So haben wir getestet“ (auf test.de „So testet die Stiftung Warentest“) finden Sie auch Angaben zur Bewertung der Objekterkennung: „Mit Hilfe eines Weinglases und einer Attrappe von Hundekot beob¬achten wir, ob die Roboter Objekte erkennen und ihnen ausweichen.“ Wenn diese Objekte also angefahren, weggeschoben oder umgestürzt werden, senkt das die Note.
    Gibt es eine „Auf-der-Stelle“-Saugfunktion (auch „Spot-Reinigung“ oder „Bereichsreinigung“ genannt), wird dabei vorzugsweise die App-Funktion geprüft. Dabei wird der zu reinigende Bereich in der App angegeben und die entsprechende Reinigungsfunktion genutzt. Bewertet wird in diesem Zusammenhang neben der Schmutzaufnahme auch die Handhabung der App-Funktion. Sollte die App keine solche Funktion aufweisen, wird ersatzweise die „Spot“-Reinigung (als Taste am Roboter selbst) geprüft.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 03.07.2025 um 12:54 Uhr
    Datensicherheit und Datensendenverhalten

    @SvenHo2016: Wie im Heft beschrieben, finden Sie unter test.de/saugroboter/methodik unser ausführliches Prüfprogramm "So haben wir getestet". Unter "Sichherheit" prüften wir, ob grund­legende Sicher­heits­anforderungen beim Daten­verkehr vorhanden sind (ausgewählte OWASP-Prüfungen, Open Web Application Security Project).
    Und unter "Daten­sende­verhalten der Apps" prüfen wir unter anderem, ob und inwieweit die Apps (Android und iOS) für den Betrieb nicht notwendige Daten senden (etwa Geräte­daten des Smartphones). Die Ergebnisse sind auch im Heft in der Tabelle zu finden.
    Unter Praxistauglichkeit unter­suchen die Prüfer das punktuelle Reinigen, die sogenannte Spotreinigung.

  • SvenHo2016 am 03.07.2025 um 12:35 Uhr
    Sehr inhaltsleerer Testbericht

    Ich habe mir online das Testheft 01/25 gekauft um den Testbericht zu den Saug- und Wischrobotern zu lesen. Und bin super enttaeuscht - mehr Bilder als Text, ohne Vorkenntnisse ist der Bericht recht nutzlos, und ich kaufe ja ein Testheft um alle Infos geliefert zu bekommen, nicht um noch woanders recherchieren zu muessen. Ueber Datensicherheit wird kein Wort verloren, eine Erklaerung was eine Spotreinigung ist fehlt, der Ablauf und moegliche Schwierigkeiten der Kartierung werden nicht erwaehnt. Was fuer Auswirkungen es hat, wenn ein Roboter Objekterkennung nicht beherrscht wird ebenfalls nicht aufgefuehrt. Insgesamt ein sehr schwacher Testbericht, den haette Chat GPT besser hinbekommen ;-) Und nicht falsch verstehen - ich lese Test seit bestimmt 25 Jahren, und war eigentlich immer zufrieden!