
Eine Bügelstation mit separatem Druckboiler erzeugt fast viermal so viel Dampf wie ein durchschnittliches Dampfbügeleisen. So verschwinden sogar hartnäckige Falten. Ohne Druckboiler klappt das nicht ganz so gut. 360 Euro kostet die beste Station – fast achtmal so viel wie das günstigste gute Dampfbügeleisen. Im Test: sieben Dampfbügeleisen und acht Bügelstationen (Preise: 46 bis 550 Euro). Fazit: In beiden Kategorien gibt es gute Geräte – und mangelhafte.
Echte Bügelstationen erzeugen Dampf mit Druck
Unter dem Begriff Dampfbügelstation vermarkten Anbieter zweierlei: zum einen Geräte, die in einem separaten Boiler unter Druck Dampf erzeugen. Sie kosten 245 bis 550 Euro. Im Unterschied dazu bewerben Anbieter auch solche Modelle als Stationen, die ähnlich aussehen, aber ohne Druckboiler arbeiten. Die getesteten Modelle leiten Wasser mit einer Motorpumpe entweder zum Bügeleisen oder in einen drucklosen Boiler, wo es verdampft. Ihr hauptsächlicher Vorteil besteht darin, dass der separate Behälter mehr Wasser fasst als der eines Dampfbügeleisens. Diese Geräte sind billiger als Stationen mit Druckboiler, überzeugten aber nicht im Test.
Dampfbügeleisen ohne Dampf bei Stufe 1
Im Labor musste jedes Gerät sowohl empfindliche als auch robuste Textilien plätten: Mischgewebe, Seide, Baumwolle, Leinen. Die größten Unterschiede zeigten sich am Mischgewebe. Es darf nicht zu heiß gebügelt werden. Die meisten Dampfbügeleisen und Stationen ohne Druckboiler liefern in Temperaturstufe 1 jedoch keinen Dampf. Falten lassen sich kaum entfernen. Das Mischgewebe sah nach dem Bügeln immer noch knittrig aus.
Dampf auch mit niedriger Temperatur
Ganz anders die echten Bügelstationen mit Druckboiler. Sie stoßen Dampf auch bei Temperaturstufe 1 aus, wenn die Bügelsohle nicht so heiß ist. Auf diese Weise verschwinden Falten selbst aus empfindlichen Textilien. Lediglich die teuerste Station im Test patzte in dieser Prüfung: Das Gerät bietet nur die Temperaturstufen 2 und 3. Für empfindliche Textilien empfiehlt der Anbieter eine Aufstecksohle. Bei Nutzung dieser Schutzsohle tropfte beim Dampfbügeln des Mischgewebes jedoch Wasser auf die Wäsche. Daher verzichteten die Testerinnen – drei erfahrene Büglerinnen – auf Dampf. Die Wäsche blieb knittrig.
Genug Dampf für Robustes
Ab Temperaturstufe 2 dampfen auch die klassischen Bügeleisen. Robuste Textilien wie Baumwollhemden und Bettwäsche bügelten sie ähnlich glatt wie die Stationen mit Druckboiler. Die Dampfbügeleisen erzeugen weniger Dampf pro Minute: durchschnittlich 37 Gramm, die Bügelstationen erzeugen 100 Gramm. Diese Mengen lassen sich jedoch nicht direkt vergleichen, da die Geräte unterschiedlich zu bedienen sind. Die klassischen Bügeleisen stoßen permanent Dampf aus. Die Stationen liefern ihn nur durch Drücken der Dampftaste. Innerhalb weniger Sekunden befeuchten sie die Wäsche stark und bügeln sie anschließend ohne Dampf trocken. Der Test zeigt: Ab Temperaturstufe 2 lieferten fast alle klassischen Eisen genug Dampf für gute Bügelergebnisse.
Kleine Tanks leeren sich schnell
Je mehr es dampft, desto schneller leert sich der Wassertank. Klassische Dampfbügeleisen mit ihren kleinen Wasserreservoirs müssen nach fünf bis zehn Minuten Volldampf nachtanken. Mit weniger Dampf reicht das Wasser länger. In der Praxis müssen sie meist nach 10 bis 20 Minuten nachgefüllt werden. Bügelstationen dagegen überstehen locker einen „Tatort“-Krimi am Sonntagabend.
Eine Temperatur für alle Textilien
Einige Geräte erleichtern die Arbeit zusätzlich, indem sie alles mit einer festeingestellten Temperatur plätten. Trotz der relativ hohen Temperaturen beschädigten sie empfindliche Textilien nicht. So entfällt das Vorsortieren der Wäsche nach empfindlichen und weniger empfindlichen Textilien. Niemand muss mehr auf die richtige Sohlentemperatur warten. So geht alles schneller.
Regelmäßiges Entkalken ist ratsam
Ein Bügeleisen und eine Station brachen im Falltest aus 90 Zentimeter Höhe. Stromleitende Teile des Bügeleisens waren berührbar. Das ist ein Sicherheitsrisiko – beide sind mangelhaft. Weitere Produkte hielten im Dauertest nicht durch. Sie verkalkten – teilweise trotz spezieller Antikalkpatronen. Die kosten 10 beziehungsweise 6 Euro und müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Dennoch setzte der Kalk diese Geräte vergleichsweise schnell zu.
Richtig Entsorgen
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