Rauchmelder im Test

Rauchmelder richtig anbringen

Rauchmelder im Test - Gute Rauchwarnmelder für unter 20 Euro

Dreierlei. Halterung an die Decke schrauben, Melder einrasten, per Tasten­druck akti­vieren. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser, Getty Images (M)

„Täglich verunglü­cken in Deutsch­land durch­schnitt­lich zwei Menschen tödlich durch ein Feuer. Meistens in den eigenen vier Wänden. Die Mehr­heit der Betroffenen stirbt an einer Rauch­vergiftung. Zwei Drittel aller Brand­opfer wurden nachts im Schlaf über­rascht“, warnt die Berliner Feuerwehr. Im Schnitt bleiben den Betroffenen nur wenige Minuten zur Flucht. Umso wichtiger ist es daher, die Rauchmelder an der richtigen Stelle zu montieren und regel­mäßig zu warten. Wir sagen, worauf Sie dabei achten müssen.

Rauchmelder im Test Testergebnisse für 16 Rauchmelder 01/2021 freischalten

Wo montieren?

Im Schlaf­zimmer. Schlafende vor dem Ersti­ckungs­tod zu bewahren, hat oberste Priorität. Darum ist es am wichtigsten, über­all dort Rauchmelder anzubringen, wo jemand schläft.

Im Flur. Sichern Sie ebenfalls den ­Bereich vor den Schlaf­zimmern. Vor allem auch den Fluchtweg, der bei einem Brand zum Telefon und zur Wohnungs­tür führen würde.

Im Dach­geschoss. Direkt unter der Dach­spitze kann sich ein Polster aus heißer Luft bilden. Da kommt der Rauch nicht hin. Deshalb den Rauchmelder etwa einen Meter unter der Spitze montieren.

Weitere Rauchmelder. Vor allem in Räumen sinn­voll, in denen sich elektrische Heizgeräte, Heizkissen oder andere Elektrogeräte befinden, oder wo ab und zu Kerzen brennen oder viel brenn­bares Inventar steht.

Wo besser nicht?

Wasser­dampf und Staub können Alarm auslösen. In Küche und Bad bringen Sie also besser keinen Rauchmelder an. Auch in Hobby­räumen und Werk­stätten, in denen es gelegentlich dampft oder staubt, können Rauchmelder problematisch sein.

Wie montieren?

Immer an der Zimmerdecke, weil der warme Rauch dorthin aufsteigt. Möglichst in der Raum­mitte, nicht am Rand oder in toten Winkeln. Lesen Sie unbe­dingt die Montage-Anleitungen! Dort finden sich oft sehr hilf­reiche Tipps.

Wann sind Funk­melder sinn­voll?

Je größer das Haus und je mehr Zwischentüren das Alarm­signal „schlu­cken“ oder dämpfen, desto sinn­voller sind Funk­melder. Nützlich können sie auch sein, um etwa Dach­geschoss oder Keller mit zu über­wachen.

Welche Befestigung?

Dübel und Schrauben. In der Regel liegen den Rauchmeldern zwei einfache Dübel und zwei Schrauben bei. Für die Montage ist dann also nur ein passender Bohrer erforderlich sowie ein Schraubendreher. Vorsicht bei Über­kopf­arbeiten: Bohr­staub kann ins Auge gehen. Tragen Sie deshalb vorbeugend eine Schutz­brille.

Magnetklebepads. Angeboten werden auch Magnethalterungen für Rauchmelder: Die eine Hälfte wird an der Zimmerdecke fest­geklebt, die andere haftet am Sockel des Rauchmelders. Der Melder lässt sich so bei Bedarf einfach abnehmen und anschließend genauso problemlos wieder anbringen. Dies ist zum Beispiel praktisch, wenn Sie die Zimmerdecke streichen. Sie sollten allerdings unbe­dingt über­prüfen, ob die Klebefläche sicher an der Zimmerdecke haftet. Im Zweifels­fall zusätzlich mit Dübel und Schraube sichern.

Welche Garantie habe ich?

Hersteller geben meist zwei bis zehn Jahre Garantie auf die Rauchmelder. Daran sind mitunter Bedingungen geknüpft, etwa, dass die Geräte regel­mäßig gewartet werden. Kassenbon aufbewahren.

Was muss ich sonst noch beachten?

Rauchmelder­pflicht kennen. Für Neubauten gilt die Pflicht schon Jahre bundes­weit. Auch alle Über­gangs­fristen für Altbauten sind abge­laufen, die letzten zum 31. Dezember 2020 in Berlin und Brandenburg. Welche Regeln wo gelten, und wer für Einbau und Wartung zahlen muss, verraten unsere FAQ Rauchmelder.

Regel­mäßig über­prüfen. Alle Rauchmelder verfügen über eine Prüftaste. Deren Funk­tion beschreibt die Anleitung. Betätigen Sie diese Taste zumindest einmal jähr­lich. Nehmen Sie den Probealarm zum Anlass, um die Familien­mitglieder auf den Rauchmelder hinzuweisen. Verlassen Sie sich nicht auf den Vermieter: Meist müssen Mieter ihre Melder selbst warten.

Gelegentlich absaugen. Wenn Rauchmelder stark verstauben, könnte die Funk­tion beein­trächtigt werden. Saugen Sie den Rauchmelder deshalb gelegentlich mit dem Staubsauger ab – zumindest einmal jähr­lich beim großen Früh­jahrs­putz.

Nicht über­streichen. Achten Sie darauf, dass die Raum­luft an der Zimmerdecke immer ungehindert zum Melder hin und in ihn hinein­gelangen kann. Nur so kann das Gerät zuver­lässig prüfen, ob Rauch­partikel in der Luft sind. Bei Reno­vierungs­arbeiten auf keinen Fall über­streichen.

Vorbereitet sein. Beugen Sie Bränden vor. In unserem Brandschutz-Special finden Sie entsprechende Tipps – auch für den Fall, dass es tatsäch­lich mal brennt. Nehmen Sie die Montage der Rauchmelder zum Anlass, um mit allen Familien­mitgliedern gemein­sam zu besprechen, wie sich jeder im Falle eines Falles zu verhalten hat. Welche Lösch­geräte bei kleinen Bränden in der Wohnung helfen, zeigt unser Special Feuer löschen.

Recht­zeitig austauschen. Im Melder sendet eine LED Licht­strahlen aus. Rauch streut das Licht. Ein Sensor erkennt das und löst Alarm aus. Nach zehn Jahren ist das Risiko hoch, dass der Sensor verschmutzt ist und nicht mehr zuver­lässig arbeitet. Zeit, das Gerät auszutauschen – egal, wie teuer es war.

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396 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • dktz am 18.07.2025 um 11:27 Uhr
    Wunsch nach 10 Jahres Test

    Leider gibt es immer wieder Hinweise (inklusive eigener Erfahrung bei Abus), dass die Batterien wesentlich kürzer als 10 Jahre halten. Daher mein dringender Wunsch: testen sie die (sowieso angeschafften Geräte) bitte 10 Jahre. Bzw. Prüfen sie die Geräte (nach dem diese im Schrank lagen) nach 10 Jahren erneut. So ergibt sich mit der Zeit ein Bild welchem Hersteller eher zu vertrauen ist.
    Besten Dank!

  • dahmu am 09.07.2025 um 16:31 Uhr
    Hekatron Genius Plus X Edition - lebensgefährlich?

    Aufgrund der Testergebnisse habe ich für unser Haus mit einem offenen Treppenhaus die o.g. Rauchmelder angeschafft. Die Haltbarkeit lt. Hersteller bis 09/2034 (!) Bereits nach 15 Monaten meldeten 2 von 3 Geräten eine schwache Stromversorgung. Lt. Hersteller sind die Akkus nicht austauschbar und die Geräte ebenso konzipiert.
    2 Geräte nachgekauft, davon wieder ein Ausfall, lange vor der angegebenen Mindestlaufzeit.
    Den Garantieversuch habe ich mir dann erspart, da nicht klar ist wann ich funktionierende und ausdauernde Geräte erhalte. Das Vertrauen in den Hersteller und das Produkt sind nach dieser Erfahrung einfach nicht mehr vorhanden.
    Da "test" nur Geräte mit Langzeitbatterien aufgrund der Sicherheit testet, wäre es auch sinnvoll, diese Tests regelmäßig durchzuführen und zu veröffentlichen.
    Wenn bei uns im Keller mit Heizung, Trockner und anderen elektrisch betriebenen Geräten ein Brand ausbricht, die Schlafzimmer sich im 1. OG befinden, nützt es mir leider auch nicht, wenn ein sta

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 07.04.2025 um 12:07 Uhr
    Funktion & Haltbarkeit der Rauchwarnmelder

    @Strumpfloch: Rauchmelder prüfen wir mit dem Fokus auf die Zuverlässigkeit des Alarms, u.a. ob sie Rauchpartikel erkennen können. Die meiste Zeit ruhen diese Geräte einfach. Eine Haltbarkeitsprüfung für die Rauchmelder bzw. die verbauten Batterien führen wir nicht durch, weil diese in Echtzeit verlaufen müsste, d.h. die Ergebnisse wären nach 10 Jahren verfügbar.
    Zehn Jahre ist für die Elektronik eines Rauchmelders schon eine relativ lange Lebensdauer. Auch für die Batterie. Da es sich um ein Gerät zum Brandschutz handelt, hat hier die Sicherheit Vorrang vor einer weiter ausgereizten Langlebigkeit. Auch die Norm für Rauchmelder schreibt vor, dass nach gut zehn Jahren ein Rauchmelder durch einen neuen ersetzt werden muss.
    Ob austauschbare Batterien 10 Jahre halten, können wir in einem aktuellen Test genauso wenig prüfen, wie die 10-jährige Haltbarkeit fest verbauter Modelle. Leider gibt es dafür kein zeitraffendes Prüfverfahren.

  • Strumpfloch am 05.04.2025 um 13:27 Uhr
    Hält das "10-Jahres" Label was es verspricht?

    Die Menge an Elektroschrott in der EU wird immer größer und stellt ein großes Problem dar. Elektrowegwerfprodukte wie "10-Jahres-Rauchmelder" leisten dazu Ihren Beitrag. Sie testen aber ausschließlich diese "10-Jahres"-Variante und begründen das mit dem Aufwandsargument Akkus alle paar Jahre zu wechseln sei zu viel Aufwand. Auf der anderen Seite testen sie dann nicht ob diese "10-Jahres"-Rauchmelder auch tatsächlich das Potenzial haben 10 Jahre zu halten. Hält das "10-Jahres"-Label wirklich was es verspricht? Wenn Sie dann nämlich doch früher leerlaufen (s. Kommentar von gerzog) ist Ihr Aufwands-Argument nämlich hinfällig und der Berg von Elektroschrott wieder etwas höher geworden. Im Vergleich könnte man einen normalen Rauchmelder mit Batterie oder Akku nämlich dann tatsächlich 10 Jahre laufen lassen.

  • Strumpfloch am 05.04.2025 um 13:06 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.