
Quetsch-Sieger. Diese Produkte von Pumpkin Organics, dm Bio und Hejo schneiden im Test sehr gut ab. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Im Quetschie-Test aus Österreich überzeugen fast alle Produkte. Trotzdem sollten Kinder das Fertig-Fruchtmus aus dem Beutel nur ausnahmsweise essen.
Die Auswahl an Quetschies in Supermärkten und Drogerien ist riesig, denn das Mus im Beutel kommt bei Klein und Groß gut an: Den Kindern schmeckts. Und auch Eltern schätzen Quetschies, weil sie praktisch für unterwegs und vermeintlich gesund sind.
Das österreichische Magazin Konsument hat 30 Quetschies geprüft, darunter 25 Bio-Produkte. Jeder zweite Quetschie im Test besteht ausschließlich aus Obst, zehn enthalten auch Getreide und fünf haben einen Gemüseanteil.
Gute Noten für viele Quetschies
Das Team aus Österreich hat die Produkte auf Schadstoffe untersucht sowie Aufmachung und Zusammensetzung bewertet. Das positive Testergebnis: Vier bekommen ein Sehr gut, 18 ein Gut, der Rest schneidet durchschnittlich ab.
Das sind die Testsieger
Die vier sehr guten Quetschies aus dem Test unserer österreichischen Partner sind auch bei uns erhältlich. Die Preise haben wir bei den Anbietern erfragt (Stand November 2024):
- dm Bio Karotte mit Mango, Banane, Birne: 0,75 Euro, 100 Gramm.
- Pumpkin Organics Kürbis, Karotte, Apfel, Banane, Pfirsich: 1,29 bis 1,49 Euro, 100 Gramm.
- Pumpkin Organics Kürbis, Birne, Apfel, Pflaume, Hafer: 1,09 Euro, 100 Gramm.
- Hejo Bio Eiskönigin Zauberquetschie Apfel & Erdbeere: 1,19 Euro,100 Gramm.
Keine Schwermetalle, Bio ohne Pestizide
Für Eltern besonders erfreulich: In Sachen Schadstoffe sind fast alle Produkte unauffällig. Die Schwermetalle Blei und Kadmium haben die Testerinnen und Tester in keinem Quetschie nachgewiesen. Auch das Schimmelpilzgift Patulin, das in Äpfeln und auch in Apfelsaft auftreten kann, war in keinem Produkt mit Apfel bestimmbar.
Alle 25 Bio-Quetschies waren frei von Pestiziden. In drei der fünf konventionell hergestellten Fruchtmuse waren dagegen Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachweisbar, was ein durchschnittliches Testurteil zur Folge hat.
Obst und Gemüse kauen statt quetschen
Egal ob fertig gekauft oder selbst gemacht: Quetschies sind schlecht für die Zähne, weil an ihnen Püriertes eher haften bleibt als festes Essen. Nuckeln Kinder lange an den Beuteln, steigt die Kariesgefahr noch. Und: Eltern sollten Kindern Quetschies nur ab und zu geben und lieber auf geschnittenes Obst und Gemüse setzen, denn beim Kauen trainieren die Kleinen Mund- und Kiefermuskulatur, was für die Sprachentwicklung wichtig ist.
Tipp: Gesunde Kinderzähne brauchen Pflege von Anfang an. In unserem Test Kinderzahnpasta finden Sie die richtige Zahncreme für empfindliche Milchzähne.
Zwei bis sechs Stück Würfelzucker pro Beutel
Im Fokus des Tests standen weniger süße Quetschies, die keine zusätzlichen Zuckerquellen wie Pudding, sondern nur Obst und Gemüse enthalten. Trotzdem gibt es beim Zuckergehalt große Unterschiede: Das süßeste Produkt kommt auf 19 Gramm Zucker – umgerechnet also rund sechs Stück Würfelzucker. Das am wenigsten süße Mus bringt 6,4 Gramm mit, was rund zwei Stück Würfelzucker gleichkommt.
Mit unserem Ernährungsrechner finden Sie schnell heraus, wie viel Prozent des täglichen Zuckerlimits Ihr Kind mit verpackten Lebensmitteln wie Quetschies ausschöpft.
Tipp: Vergleichen Sie die Produkte beim Einkauf. Ein hoher Gemüseanteil im Quetschie senkt oft den Zuckergehalt. Wählen Sie kleinere Größen, denn mehr Inhalt sorgt für mehr Zucker. Die Füllmenge im Test lag bei 90 bis 120 Gramm.
Bis zu 79 Prozent Apfelanteil im Quetschie
Im Test fiel auf: Die Zusammensetzung der Quetschies passt oft nicht zu den Namen der Produkte und den Abbildungen auf dem Etikett. So werden etwa Früchte dominant hervorgehoben, die im Produkt mitunter nur einen kleinen Teil ausmachen. Die Hauptzutat ist jedoch meist Apfel: 27 der 30 Produkte enthalten das Kernobst, bei rund zwei Dritteln macht es mehr als 50 Prozent am Produkt aus. Auch bei Smoothies und gemischten Säften ist das eine gängige Praxis.
Selbermachen spart Geld, Müll und Zucker
Im Quetschie-Check der Stiftung Warentest von 2020 zeigte sich: Das Fruchtmus im Beutel ist teurer als ähnliche Produkte, die in Gläschen oder Kartons verkauft werden. Zudem entsteht viel Kunststoffmüll.
Eine gute Alternative zu den Quetschies sind nachfüllbare Behältnisse. In unserem Schnelltest Wiederverwendbare Quetschbeutel und Quetschflasche konnten drei Produkte überzeugen. Sie enthielten keine Schadstoffe, ließen sich leicht befüllen und hielten dicht. Auf lange Sicht lohnen sie sich für Quetschie-Fans auch preislich.
Tipp: Sparen lässt sich mit Selbstgekochtem vor allem beim Zuckergehalt. Probieren Sie unser Rezept für Beeren-Hafer-Mus.
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