Online-Rechts­beratung Rechts­rat aus dem Netz ist schnell – aber nicht immer gut

Online-Rechts­beratung - Rechts­rat aus dem Netz ist schnell – aber nicht immer gut

Anwalt­sportale. Auch im Internet geben Rechts­anwältinnen und Rechts­anwälte Antworten auf Rechts­fragen. © Lucia Götz, Getty Images / Westend61 (M)

Wer Streit mit Arbeit­geber oder Vermieter hat, kann Online-Rechts­beratung nutzen. Im Test gab es große Unterschiede zwischen sieben Anwalt­sportalen und Online-Kanzleien.

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Wer recht­lichen Ärger hat, etwa mit dem Vermieter oder dem Arbeit­geber, braucht oft schnell einen Rat. Da liegt es nahe, im Internet zu suchen. Doch wie nützlich ist es, einen Anwalt online zu fragen? Sind die Angebote seriös?

Finanztest hat fünf Platt­formen für Online-Rechts­beratung und zwei Online-Kanzleien unter die Lupe genommen – mit durch­wachsenem Ergebnis. Dabei ging es zum einen um die Qualität der Antworten auf Testfälle, zum anderen zum Beispiel um die Nutzerfreundlich­keit, die Daten­schutz­bestimmungen und die Kosten.

Warum sich der Vergleich Online-Rechts­beratung für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Webseite-Expertinnen haben bewertet, wie nutzerfreundlich die Portale sind. Zusätzlich haben juristische Gutachter die Allgemeinen Geschäfts­bedingungen und Daten­schutz­erklärungen geprüft.

Der beste Anbieter für Sie

Neben Kriterien wie der Nutzerfreundlich­keit kommt es auf die Qualität der Beratung an. Kein Anbieter hat in allen fünf Testfällen über­zeugt, manch einer gab über­haupt keine brauch­baren Antworten.

Modell­fälle

Für fünf konkrete Musterfälle aus wichtigen Bereichen wie Arbeits-, Vertrags- und Mietrecht präsentieren wir Musterlösungen und bewerten Antworten der Anbieter. Ernüchternd: Die Qualität reichte von mustergültig bis spektakulär daneben.

Heft­artikel als PDF

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Portale vermitteln Rechts­anwälte

Die fünf Platt­formen für Online-Rechts­beratung vermitteln zwischen den Ratsuchenden und Rechts­anwältinnen und Rechts­anwälten. Die beiden Online-Kanzleien haben selbst Anwälte, die für sie arbeiten. Der Test klärt, wie gut die fachliche Qualität der Antworten ist. Mit der Testtabelle lassen sich Form und Ablauf der Rechts­beratung, Kosten und Zahl der erreich­baren Anwälte schnell vergleichen. Zusätzlich erkennen Sie, welche Zusatz­services im Angebot sind und wie wir die Allgemeinen Geschäfts­bedingungen und Daten­schutz­erklärungen bewertet haben.

Nutzer können Einfluss auf die Kosten nehmen

Die Anbieter haben unterschiedliche Preismodelle. In einigen Fällen können Nutze­rinnen und Nutzer selbst angeben, wie viel ihnen die Rechts­beratung online wert ist. Sie stellen etwa mit einem Schieberegler ein, wie schnell und wie detailliert die gewünschte Rechts­auskunft ausfallen soll. Außerdem geben diese Portale einen Mindest­preis dafür vor, Rechts­fragen online zu klären. Nur bei einem Portal gibt es eine kostenlose schriftliche Ersteinschät­zung. Kleine Einschränkung: Diese ist nicht rechts­verbindlich. Andere Platt­formen schi­cken erst nach erfolgter Anfrage ein Preis­angebot für die Rechts­auskunft.

Qualität der Online-Rechts­beratung war durch­wachsen

Bei allen Portalen für Online-Rechts­beratung im Test haben die Finanztest-Juristen Rechts­fragen zu fünf konkreten, typischen Fällen gestellt und die Antworten der Anwälte geprüft. Die Fälle kamen aus den Gebieten Arbeits­recht, Vertrags­recht, Mietrecht, Verkehrs­recht und Bankenrecht.

Die Qualität der Beratung fiel unterschiedlich aus. Bei den Onlineportalen hängt es stark vom einzelnen Anwalt ab, wie gut oder schlecht der Rechts­rat ausfällt – wie bei der Kanzlei um die Ecke. Kein Anbieter hat in allen fünf Fällen über­zeugt, manch einer gab über­haupt keine brauch­baren Antworten.

Einen geeigneten Anwalt finden

Ob ein Online-Anwalt eine wirk­liche, vielleicht auch güns­tigere, Alternative zur Kanzlei um die Ecke sind, lässt sich so pauschal nicht fest­halten. Entscheidend ist, dass Nutze­rinnen und Nutzer einen geeigneten Rechts­beistand für ihren individuellen Einzel­fall finden. Ist die Suche nach einem guten Anwalt ein Glücks­piel? Der Testbe­richt enthält auch Tipps zur Anwalts­suche und zeigt im Heft-PDF, wie hoch die gesetzlichen Gebühren für die Testfälle sind.

Legal Techs und Rechts­schutz­versicherungen

Stiftung Warentest hat in weiteren Unter­suchungen auch zahlreiche sogenannte „Legal Techs“ getestet. Sie versprechen, auto­matisiert und kostengünstig Rat und Hilfe, etwa beim Abfassen eines Testaments oder beim Streit mit dem Reiseanbieter. Wer eine Rechts­schutz­versicherung möchte, findet im Vergleich Rechtsschutzversicherung auch Informationen, wie Anwälte das Abwick­lungs­verhalten der Versicherungen einschätzen.

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17 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • RatsuchendeNord am 28.02.2025 um 14:03 Uhr
    Rausgeworfenes Geld

    Was soll mir dieser "Test" bringen? Ich vermisse eine Bewertung oder gar eine Empfehlung der Kanzleien/Portale. Konnte man die Artikelbewertungen (und die ausweichenden Antworten der Stiftung Warentest) vorher lesen? Dann habe ich sie wohl übersehen. Die Kritik ist berechtigt, der "Test" taugt nichts. Schade um die 4,90€.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 12.09.2024 um 12:35 Uhr
    Keine Testnoten / keine Empfehlungen

    @alle: Wie gesagt. Um eine Aussage zur durchschnittliche Beratungsqualität treffen zu können, hätten wir mehr Testfälle erarbeiten und bei den Anbietern einreichen müssen. Wir werden unser Prüfprogramm weiterentwickeln und hoffen in Zukunft die Beratungsqualität sinnvoll bewerten zu können.

  • Akribisch_Interessiert am 11.09.2024 um 15:12 Uhr
    Keine nützliche Antwort

    @Stiftung_Warentest: Ihre Antwort hilft mit nichts weiter. A) habe ich keine Rückerstattung bekommen. 4,9€ für dieses völlig mangelhafte Machwerk, das ist ein kostenloser Blog-Artikel mehr nicht.
    B) Es ist VÖLLIG sinnfrei zu sagen: Weil es im Test Probleme mit den Antworten gab, kann man keine Durchschnittsnote auf die Beratungsqualität vergeben. Klar kann man das??
    Vor langer Zeit hatten sie mal einen Test über die Beratungsqualität von Bausparverträgen. Da haben sie auch nicht bewertet wie "schön die Filiale" ist oder wie "gut der der Kaffee" schmeckt.
    Wenn ich mich recht entsinne waren damals sogar 4 von 5 Beratungen mangelhaft. Das haben sie dann so bewertet und das ist eine sehr gute Info.
    Es macht sehr wohl einen Unterschied ob ein Portal eine Durchschnittsnote in der Beratungsqualität von 3,5; 4,5 oder einer 5 Minus hat.... Genau darum geht es...
    Ich wünsche mir die alte Stiftung Warentest zurück: Weniger Genderquatsch mit "...Verbraucherinnen", sondern Tests die weiterhelfen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 30.08.2024 um 08:57 Uhr
    Keine Testnoten

    @Akribisch_Interessiert: Unsere Stichproben hat ergeben, dass Verbraucher und Verbraucherinnen bei jedem Anbieter mit unzureichendem oder falschem Rat rechnen müssen. Für Rechtsfragen, die sich nicht auch für Laien per Suchmaschine beantworten lassen, lässt sich leider nicht sagen, wie man zuverlässig zur richtigen Antwort kommt.

  • Akribisch_Interessiert am 29.08.2024 um 17:01 Uhr
    Ich hätte gerne eine Rückerstattung der 4,90€

    Ich finde diesen Test völlig mangelhaft.
    Ich möchte am Ende doch auf welcher Website am besten "beraten" wurde???
    Sie liefern nur Testnoten für komplett unnützes Beiwerk wie:
    Informationen zum Beratungsangebot, wie gut die Website zu benützen ist und die üblichen Mängel in den AGB und Datenschutz. Ich möchte doch hauptsächlich wissen wie gut die Anwälte die Fälle gelöst haben? Dazu steht dann nur bei den Testfällen mal 1-3 Plattformen erwähnt aber nichts in der Testtabelle am Ende?? Mal abgesehen das 5 Fälle schon echt wenig sind
    gibt's am Ende keine Durschnittsnote der Rechtsberatung??
    Bitte erstatten sie meinem KUndenkonto das Geld zurück, ich finde das ist total mangelhaft und entspricht nicht Stiftung Warentest. Das ist ein kostenloser Artikel mehr nicht...