Glasfaser ist superschnell, TV-Kabel preisgünstiger als Glasfaser und schneller im Upload als DSL – dafür punktet DSL mit viel Auswahl und günstigen Preisen.
Glasfaser ist fast immer im Spiel
Internet via Festnetz gilt als leistungsfähig und stabil. Vor allem, wenn die Daten mit Lichtgeschwindigkeit durch Glasfaser flitzen. Viele Kunden profitieren heute schon von dieser Technik, obwohl sie keinen Glasfaseranschluss haben. Die schnellen Lichtleiter müssen nicht unbedingt bis zum Endkunden laufen. Vielerorts reicht es, wenn die Internetprovider Glasfaser für die Zulieferung einsetzen, um das Internetsignal spürbar zu beschleunigen. Auf der „letzten Meile“ läuft das Signal dann via DSL/VDSL (Telefonkabel) oder TV-Kabel zum Kunden.
Im Folgenden beleuchten wir die Vor- und Nachteile der drei Zugangsarten.
Internet via DSL
DSL steht für Digital Subscriber Line = Digitaler Teilnehmeranschluss. Das ist Internet über das klassische Telefonkabel aus Kupfer. Diese Technik ist fast bundesweit verfügbar. Heute oft schon „geboostert“ durch Glasfaser bis zum Verteilerkasten auf der Straße. Nur die Verbindungen in die einzelnen Haushalte laufen dann noch über Telefonkabel. DSL erreicht maximale Übertragungsgeschwindigkeiten von 32 Megabit pro Sekunde (Megabit pro Sekunde). VDSL mit Vectoring-Technik liefert Datenraten bis 100 Megabit pro Sekunde, VDSL mit Supervectoring-Technik sogar Datenraten bis 250 Megabit pro Sekunde.
Typische Anbieter: 1&1, O2, Telekom, Vodafone sowie regionale Netzbetreiber wie EWE, M-Net und NetCologne.
Vorteile: Oft preisgünstig und fast bundesweit zu haben. Viel Konkurrenz: verschiedene Anbieter und Tarife zur Auswahl. Jeder Haushalt bekommt über das Kupferkabel seine Bandbreite, unabhängig vom tagesaktuellen Surfverhalten der Nachbarn.
Nachteile: In einigen Regionen ist DSL immer noch relativ langsam und auf geringere Bandbreite weit unter 30 Megabit pro Sekunde beschränkt. Das gilt vor allem für Hausanschlüsse, die keinen schnellen Verteilerkasten in ihrer Nähe haben. Je länger der Übertragungsweg durch klassische Kupferkabel, desto geringer die Geschwindigkeit am Ziel.
Internet via TV-Kabel
Internet über TV-Kabel gibt es vor allem in Städten und Ballungsräumen. Auch hier kommt längst Glasfaser als Booster zum Einsatz. Je nach Ausbaugebiet können Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde erreicht werden. Vielerorts üblich sind Datenraten zwischen 100 und 250 Megabit pro Sekunde.
Typische Anbieter: Vodafone und Tele Columbus mit der Marke PŸUR. Es gibt auch regionale Anbieter wie etwa NetCologne. Zu den Kabelhochburgen zählen Bremen, Berlin und Hamburg, sowie Teile von Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Niedersachsen.
Vorteile: TV-Kabel sind abgeschirmt und weniger störanfällig als Telefonkabel aus Kupfer (DSL). Vielerorts sind höhere Bandbreiten möglich als bei DSL. Deutlich höhere Bandbreiten im Upload als bei DSL. Relativ preisgünstig.
Nachteile: Internet über TV-Kabel ist ein geteiltes Medium. Das heißt, alle Kunden im Zielbereich empfangen und senden auf einem Kabel. Bei voller Auslastung sind Engpässe möglich und die Geschwindigkeit sinkt. Kaum Konkurrenz: Das TV-Kabel gehört immer zu einem Netzbetreiber – und der gibt seine Tarife vor.
Internet via Glasfaser
Die modernste Verbindung mit dem Internet: schnell, stabil und leistungsfähig. Beim echten Glasfaseranschluss führen die Lichtleiter bis zum Endkunden. Damit sind höchste Geschwindigkeiten möglich. Gängige Angebote bereits mit 1000 Mbit pro Sekunde im Download und bis zu 500 Mbit pro Sekunde im Upload. Grundsätzlich sind sogar mehrere Gigabit pro Sekunde möglich.
Typische Anbieter (Auswahl): Telekom, Vodafone, Deutsche Glasfaser sowie Stadtnetze wie M-Net, NetCologne und Osnatel.
Regionen: Am stärksten mit Glasfaser versorgt sind Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.
Vorteile: Besonders schnelle und stabile Internetverbindung. Erstklassig für Online-Gamer. Sehr gut für gewerbliche und professionelle Anwender geeignet.
Nachteile: Für Singles, Paare und moderne Kleinfamilien eher überdimensioniert und teuer. Die Einrichtung eines neuen Glasfaseranschlusses kostet etwa 1500 Euro – vorausgesetzt, das Glasfaserkabel liegt bereits an der Grundstücksgrenze. In Ausbaugebieten wird der Anschluss oft von den Providern übernommen. Die monatlichen Kosten für den Glasfasertarif betragen, je nach Anbieter und Tarif, etwa 40 bis 120 Euro.
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Die Telekom hat im März 2024 den "MagentaZuhause M mit VDSL 50" kostenlos auf 20 Mbit Upload umgestellt.
Die Breitbandmessung mit Linux liegt über den Sollwerten
Download=59Mbit, Upload 21,7Mbit
Fritzbox ( 63 MBit Down, 23 Up)