
Schlecht, mittel, gut. Der Bafin-Kontenvergleich soll eine Übersicht über alle in Deutschland angebotenen Girokontomodelle bieten. © Getty Images / Javier Zayas
Die Finanzaufsicht Bafin hat eine Webseite für die Suche nach einem Girokonto gestartet. Sie zeigt die Gebühren von rund 6 900 Kontomodellen.
Banken müssen Vergleichskriterien melden
Erstmals gibt es eine lückenlose Übersicht über alle Girokonten in Deutschland. Die kostenlose Übersicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) enthält alle verfügbaren Girokonten für Privatpersonen. Insgesamt sind es fast 6 900 unterschiedliche Kontenmodelle von rund 1 100 Anbietern. Das sind neben Banken und Sparkassen auch Neo-Banken und FinTechs, die Girokonten anbieten. Sie alle sind gesetzlich verpflichtet, insgesamt 27 Vergleichskriterien an die Bafin zu melden, zum Beispiel die monatlichen Gebühren, Preise für Debit- und Kreditkarten sowie Haben- und Überziehungszinssätze.
Alle verfügbaren Kontomodelle gelistet
Neben den Girokonten führt der Kontenvergleich auch Basiskonten auf, die Banken seit 2016 anbieten müssen, sowie Kontenmodelle für Minderjährige, Auszubildende, Studierende oder Menschen in Rente. In die Kontoeröffnung ist die Bafin nicht eingebunden. Sie will die große Bandbreite unterschiedlicher Kontenmodelle mit vielen Nebenbedingungen vergleichbar machen.
Suchfunktionen und Filter
Die Nutzerinnen und Nutzer können per Suchfunktion und Filter die Merkmale für ihr Wunschkonto festlegen, wie Kontoführungsgebühr, unentgeltliche Bargeldauszahlung im Ausland oder Ausgabe einer Kreditkarte. Die Suchergebnisse werden werbefrei dargestellt. Die Bafin gibt keine Empfehlung für ein Konto oder einen Anbieter. Suchergebnisse lassen sich online speichern, weiterleiten und herunterladen.
Gesetzliche Grundlagen
Grundlage des Bafin-Kontenvergleichs ist die EU-Zahlungskontenrichtlinie. Sie schreibt unter anderem vor, dass jeder Mitgliedsstaat der Europäischen Union für Verbraucherinnen und Verbraucher einen entgeltfreien Zugang zu einer privat oder staatlich betriebenen Vergleichswebsite für Zahlungskonten sicherstellen muss. Im Zahlungskontengesetz (ZKG) hat der Gesetzgeber die Bafin damit beauftragt.
Tipp: Im Girokonto-Vergleich der Stiftung Warentest finden Sie neben einer Übersicht über die 676 wichtigsten Kontomodelle von 180 Banken auch den Jahrespreis für eine Modellperson. Damit ist es leichter, die Kosten anhand eines realistischen Beispiels zu vergleichen. Bei der Modellperson orientieren wir uns am Verhalten der Mehrzahl der Bankkundinnen und Bankkunden. Pro Kontomodell erheben wir rund 100 Merkmale.
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