
Die Adcada GmbH aus Bentwisch hat beim Amtsgericht Rostock einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Unternehmen will aber in enger Abstimmung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter einen Sanierungsplan entwickeln. Anleger der Adcada müssen um ihr Geld fürchten.
Adcada bereits seit 2018 auf Finanztest-Warnliste
Die Stiftung Warentest hatte die Adcada bereits Anfang 2019 wegen irreführender Werbung auf ihre Warnliste Geldanlage gesetzt. Damals hatte das Unternehmen riskante Geldanlagen als „die clevere Festgeld-Alternative“ beworben. Später bekam die Adcada dann auch Ärger mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).
Ein Unternehmen mit zahlreichen Problemen
So hatte sie für eine Inhaber-Teilschuldverschreibung keinen in der europäischen Union vorgeschriebenen Wertpapierprospekt herausgegeben. Für eine Immobilienanleihe hat die Bafin einen Abwickler eingesetzt. Die groß angekündigte Herstellung von Mund- und Nasenschutzmasken lief ebenfalls nicht so wie angekündigt.
[Update 20.11.2020] Adcada-Imperium bricht zusammen
Das Amtsgericht Rostock hat am 11. November 2020 das Insolvenzverfahren über Adcada GmbH (Az. 60 IN 352/20) aus Bentwisch eröffnet. Zudem hat das Gericht für weitere neun Tochtergesellschaften das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet. Für die Anleger von Adcada-Firmen bedeutet das nichts Gutes. Sie müssen um ihre Einlagen fürchten.
Folgende Adcada-Tochtergesellschaften sind betroffen:
- adcada.capital GmbH (Az. 61a IN 373/20)
- adcada.fashion GmbH(Az. 60 IN 374/20)
- adcada.finance GmbH (Az. 62 IN 372/20)
- adcada.immo GmbH (Az.62 IN 371/20)
- adcada.marketing. GmbH (Az: 60 IN 370/20)
- adcada.shop GmbH &Co. KG (Az. 60 IN 369/20)
- outlet.fashion GmbH & Co.KG (Az. 61 IN 368/20)
- Fashion Zone GmbH & Co. KG (Az. 62 IN 367/20)
- Adcada healthcare GmbH (Az. 62 IN 392/20)
Forderungen bis 23. Dezember 20 anmelden
Anleger der Adcada GmbH aus Bentwisch müssen ihre Forderungen bis zum 23. Dezember 2020 beim vom Gericht bestellten Insolvenzverwalter Tobias Schulze, Ecovis Insolvenz und Sanierungs AG, Am Campus 1-11, 18182 Rostock (tobias.schulze@ecovis.com) anmelden. Dazu haben sie bis zum 23. Dezember 2020 Zeit.
Finanzaufsicht setzt erneut Abwickler ein
Unterdessen hat die Finanzaufsicht Bafin im Fall der Adcada-Firmengruppe weitere Abwicklungen verfügt (noch nicht bestandskräftig). Danach haben auch die Adcada International AG und die Adcada Immobilien AG PCC, die in Ruggell in Liechtenstein sitzen, unerlaubte Einlagengeschäfte betrieben. Sie müssten Anlegern, die Anlagen mit dem Namen „adcada.money Festzins“ und „adcada.money Hypozins“ umgehend ihr Geld zurück überweisen, teilt die Bafin mit. Für die Durchsetzung der Abwicklungsanordnungen wurde wie schon für andere Adcada-Firmen Rechtsanwalt Gerhard Brinkmann, Schillerstraße 18, 18055 Rostock als Abwickler bestellt. Die Bafin fordert Anleger auf ihre Forderungen bei Brinkmann anzumelden. Auch Anleger der Adcada Investments AG PCC, die ebenfalls in Rugell in Liechtenstein sitzt, sind aufgerufen, ihre Ansprüche beim Abwickler anzumelden. Ihnen waren für eine „Adcada healthcare Anleihe 2020“ feste Zinsen versprochen worden. [Ende Update]
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