„Sie wollen sich beim Arzt nicht wie Schlachtvieh fühlen?“, fragt ein Manfred Speitelsbach im Internet auf ämg.de, das für „Ärzte mit Grenzen“ steht. Er bietet eine Krankenversicherung an, die nur zahlt, wenn die Behandlung Erfolg hatte. Die Geschäftsidee: Kunden kaufen für monatlich 300 oder 800 Euro Forschungsanleihen. „Die damit entwickelten medizinischen Therapien können nur mit diesen Forschungsanleihen bezahlt werden“, heißt es. Der Arzt soll sie angeblich in Euro tauschen können.
Finanzaufsicht warnt
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) warnt: „Speitelsbach hat keine Erlaubnis zum Betrieb einer Krankenversicherung.“ Ähnliche Angebote tauchen öfter mal auf, etwa eine „preußische Krankenkasse“ oder eine „Deutsche Gesundheitskasse“. Beide legte die Bafin still. Sie stellte klar: Eine Mitgliedschaft entbindet nicht von der Krankenversicherungspflicht. Wer dort einzahlt, muss weiterhin auch die Beiträge zur Krankenkasse leisten. Was auffällt: Auf ämg.de wimmelt es vor Absurditäten. Den meisten Müttern würden „bei der Geburt die maximal möglichen Schmerzen zugefügt“, herkömmliche psychiatrische Behandlungen hätten noch nie nachweislich geheilt, Doping erhöhe die Lebenserwartung. Abstruser gehts kaum.
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"... wir bezahlen Ihren Arzt mit den passenden Forschungsanleihen. Ihr Arzt kann diese dann einfach in € wechseln und den Kassensatz einstreichen oder mehr daraus machen."
Der Arzt ist ja schon begeistert, wenn er den Privatpatienten zum Kassensatz behandeln soll. Und dann soll er nicht mal Geld, sondern irgendwelche ominösen Anleihen bekommen?
Viel Spaß bei der Suche nach dem Arzt, der das mitmacht.