
Lebensversicherer tun sich zunehmend schwer, die Zinsen zu erwirtschaften, die sie ihren Kunden garantiert haben – und müssen darum auf Reserven und Risikoüberschüsse zurückgreifen.
Kunden mit einer privaten Rentenversicherung oder eine Lebensversicherung mit Garantiezins legen Wert auf Sicherheit. Dies ist wichtig für die Planung ihrer Altersvorsorge. Doch die Versicherer schmelzen Garantien weiter ab. Eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest für die Jahre 2016 bis 2018 zeigt: 13 von 31 Versicherern konnten in keinem der drei Jahre ihre Garantieverpflichtungen mit Kapitalerträgen finanzieren.
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Lebensversicherer unter Druck
Finanztest hat die Geschäftszahlen der Lebensversicherer unter die Lupe genommen und festgestellt: 31 Versicherer konnten höchstens in einem der Jahre 2016, 2017 und 2018 mit ihren Kapitalerträgen die garantierte Verzinsung erwirtschaften. Um die Garantien zu erfüllen, mussten sie Geld aus Reserven oder aus Risikoüberschüssen und übrigen Überschüssen zuschießen. Das schmälert die Überschussbeteiligung der Kunden.
Das bietet der Ertrags-Check der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt, welche Lebensversicherer mit ihren Kapitalerträgen ihre Garantieverpflichtungen nicht in allen drei Jahren von 2016 bis 2018 erwirtschaften konnten.
Tipps und Hintergrund. Der Artikel verdeutlicht, auf was langjährige Kunden mit einer Lebensversicherung oder einer privaten Rentenversicherung bei ihrer Vorsorgeplanung achten sollten. Der Text beschreibt den Fall eines Kunden, der sich erfolgreich gewehrt hat gegen eine geringere Verzinsung für die Erhöhungsbeiträge seiner privaten Rentenversicherung mit Dynamik. Und macht klar, auf was sich neue Kunden einstellen müssen.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus Finanztest 4/2020.
Drehen an der Garantie
Für Neuverträge wird der Garantiezins ab 2021 wohl sinken. Versicherungsmathematiker schlagen eine Senkung von derzeit 0,9 Prozent auf 0,5 Prozent vor. Der Garantiezins ist wichtig für Kunden mit einer klassischen Police, weil die Versicherer mit ihren Kapitalanlagen angesichts niedriger Zinsen kaum noch Zinsüberschüsse für ihre Kunden erwirtschaften. An den Garantieverpflichtungen ist jedoch nicht zu rütteln. Unser Fallbeispiel zeigt, dass Versicherer Stellschrauben suchen, um selbst in bestehenden Verträgen an der Garantie zu drehen. Auch Kunden mit einem Riester-Vertrag sind betroffen.
Dieses Thema ist im Mai 2018 erschienen und wurde am 17. März 2020 vollständig aktualisiert.
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