Im Test
Die Stiftung Warentest hat Aktienfonds Welt, Aktienfonds Schwellenländer, Aktienfonds Europa und Aktienfonds Deutschland getestet. 1 075 Fonds aus den genannten Fondsgruppen haben wir als potenziell nachhaltig identifiziert. Entweder die Anbieter haben selbst angegeben, es handle sich um einen nachhaltigen Fonds, oder sie haben den Fonds nach Artikel 8 oder 9 der EU-Offenlegungsverordnung eingestuft. Die Fonds haben wir einem Vorab-Screening unterzogen. Den Anbietern der Fonds, die es bestanden haben, haben wir einen Fragebogen geschickt.
Wir haben außerdem die Fonds der Gruppen Aktien Neue Energien Welt, Aktien Umwelt & Klima Welt sowie Aktien Wasser Welt dem Vorab-Screening unterzogen.
Bildet ein Fonds einen Index ab, so kam er für den Test nur infrage, wenn er im Index enthaltene Aktien kauft, also physisch repliziert. Ausgeschlossen von der Prüfung der Nachhaltigkeit haben wir Fonds, die einen Index synthetisch replizieren. Hierbei werden andere Aktien als die im Index enthaltenen gekauft und die Wertentwicklung des Index mittels eines Swaps, also eines Tauschgeschäfts, sichergestellt.
Hinweis: Wenn Sie sich für Rentenfonds interessieren, finden Sie die entsprechenden Testkriterien im Beitrag So haben wir nachhaltige Rentenfonds getestet.
Das Vorab-Screening
Zunächst werfen wir mithilfe des Prüfinstituts The Value Group und der Daten des Indexanbieters MSCI einen Blick in die Fonds. Wir schauen in einem zweistufigen Verfahren, ob sie gegen essenzielle Nachhaltigkeitskriterien verstoßen. In der ersten Stufe identifizieren wir sehr schwere Verstöße, in der zweiten Stufe schwere Verstöße gegen unsere Ausschlusskriterien. Fonds, die unsere Mindestkriterien für Nachhaltigkeit nicht bestanden haben, erhalten lediglich einen von fünf möglichen Nachhaltigkeitspunkten.
Stufe 1 des Vorab-Screenings
Wir prüfen die Fondsportfolios auf sehr schwere Verstöße gegen unsere Nachhaltigkeitskriterien. Wir schauen ob die Fonds in Unternehmen investieren...
- ... mit hochwirksamen fossilen Brennstoffreserven (Kohle, Ölsand, Schieferöl und Schiefergas). Als sehr schweren Verstoß werten wir es, wenn der Anteil solcher Unternehmen am Portfolio größer ist als 5 Prozent.
- ... aus der thermischen Kohleindustrie. Als sehr schweren Verstoß werten wir es, wenn das Portfolio Unternehmen enthält, die 10 Prozent oder mehr ihres Umsatzes mit Kohleförderung und -verkauf erzielen.
- ... aus dem Kernenergie-Sektor. Als sehr schweren Verstoß werten wir es, wenn der Anteil solcher Unternehmen am Portfolio größer ist als 10 Prozent.
- ... aus der Tabakbranche. Als sehr schweren Verstoß werten wir es, wenn das Portfolio Unternehmen enthält, die mehr als 5 Prozent ihres Umsatzes mit der Produktion von Tabak beziehungsweise mehr als 15 Prozent ihres Umsatzes mit dem Handel von Tabakprodukten erzielen.
- ... aus der Rüstungsbranche. Als sehr schweren Verstoß werten wir es, wenn das Portfolio Hersteller geächteter Waffen oder Hersteller von Nuklearwaffen enthält.
- ... , die gegen die OECD-Leitsätze oder den UN Global Compact verstoßen. Sie scheitern ebenfalls bereits in Stufe 1 unseres Vorab-Screenings. Die Vereinten Nationen (UN) formulieren zehn Grundsätze für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung. Unter anderem sollen die unterzeichnenden Unternehmen sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig machen und sich für die Abschaffung von Kinder- und Zwangsarbeit sowie gegen Korruption einsetzen.
Fonds, die die Stufe 1 nicht bestehen, screenen wir noch in Stufe 2, um sie auf sämtliche uns wichtigen Ausschlusskriterien abzuklopfen.
Stufe 2 des Vorab-Screenings
Wir prüfen die Fondsportfolios auf schwere Verstöße gegen unsere Nachhaltigkeitskriterien. Wir schauen ob die Fonds in Unternehmen investieren...
... mit allen Arten von fossilen Brennstoffreserven. Wir werten es als schweren Verstoß, wenn der Anteil solcher Unternehmen am Portfolio mehr als 5 Prozent beträgt.
... mit Umsätzen aus fossilen Brennstoffen. Wir werten es als schweren Verstoß, wenn der gewichtete Durchschnitt der Einnahmen aller Emittenten aus fossilen Brennstoffen mehr als 5 Prozent beträgt (einschließlich Gewinnung, Raffination und Stromerzeugung).
... mit Umsätzen aus Kohlegeschäften. Wir werten es als schweren Verstoß, wenn der Fonds in Unternehmen investiert ist, die mehr als 5 Prozent ihrer Einnahmen aus dem Abbau von thermischer Kohle, dem Verkauf an externe Parteien oder der Stromerzeugung erzielen.
... aus der Kernenergiebranche. Wir werten es als schweren Verstoß, wenn Unternehmen im Portfolio sind, die mehr als 5 Prozent ihres Umsatzes mit der Produktion von Kernkraftwerken erzielen oder – bei Lieferanten – die mehr als 15 Prozent ihres Umsatzes mit der Belieferung von Kernkraftwerken erzielen.
... die mehr als 5 Prozent ihres Umsatzes mit der Produktion grüner Gentechnik erzielen. Wir werten es als schweren Verstoß, wenn solche Unternehmen im Portfolio enthalten sind.
... die mehr als 5 Prozent ihres Umsatzes mit der Herstellung von Pornografie erzielen oder die mehr als 15 Prozent mit dem Handel oder dem Vertrieb von Pornografie erzielen. Wir werten es als schweren Verstoß, wenn solche Unternehmen im Portfolio enthalten sind.
... die mehr als 5 Prozent ihres Umsatzes mit Glücksspiel erzielen oder – bei deren Dienstleistern – die mehr als 15 Prozent ihres Umsatzes mit Dienstleistungen für Glücksspiel erzielen. Wir werten es als schweren Verstoß, wenn solche Unternehmen im Portfolio enthalten sind.
... aus dem Waffensektor. Wir werten es als schweren Verstoß, wenn Unternehmen im Portfolio sind, die mehr als 5 Prozent ihres Umsatzes mit der Produktion ziviler Schusswaffen und konventionellen Waffen erzielen. Außerdem gilt es als schwerer Verstoß, wenn die Fonds in Unternehmen investieren, die mehr als 15 Prozent ihres Umsatzes mit dem Handel ziviler Schusswaffen erzielen. Die Umsatzgrenze von 15 Prozent gilt ebenfalls für Lieferanten und Dienstleister im Bereich der konventionellen Waffen.
Fonds, die unser Vorab-Screening nicht bestanden haben, bewerten wir mit einem Punkt. Sie scheiden aus dem weiteren Testverfahren aus.
Unser Fragebogen
Den Anbietern der Fonds, die das Vorab-Screening bestanden haben, haben wir einen Fragebogen geschickt. Insgesamt haben wir für 835 Fonds und ETF eine Nachhaltigkeitsbewertung vergeben, 105 Fonds konnten wir genauer auswerten.
Bewertung des Anlageerfolgs
Wir messen den Anlageerfolg der Fonds anhand des Chance-Risiko-Verhältnisses. Im Fondsfinder veröffentlichen wir die monatlich aktualisierten Ergebnisse. Wir erläutern hier zudem Details zum Fondsrating.
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Testergebnisse für 24 769 InvestmentfondsDie Nachhaltigkeitsbewertung der Stiftung Warentest
Unsere Nachhaltigkeitsbewertung bezieht sich auf den gesamten Auswahlprozess der Fonds. Die Bewertung der Ausschlusskriterien macht 50 Prozent der Gesamtnote aus. In die anderen 50 Prozent fließen weitere Auswahlkriterien ein, etwa welche Auswahlstrategien der Fondsanbieter verfolgt, wie streng er bei der Auswahl der Aktien vorgeht oder ob er einen unabhängigen Nachhaltigkeitsbeirat einsetzt (siehe unten). Engagement und Transparenz fließen nicht in die Nachhaltigkeitsbewertung ein. Wir bewerten sie separat.
Die Bewertung für die Nachhaltigkeit lautet wie folgt:
fünf Punkte – Sehr hoch
vier Punkte – Hoch
drei Punkte – Mittel
zwei Punkte – Niedrig
ein Punkt– Sehr niedrig
Ausschlusskriterien im Detail
In unsere Bewertung fließen 29 Ausschlusskriterien ein:
- Kohleförderung zur Verwertung in thermischen Kraftwerken
- Konventionelle Erdgasförderung
- Konventionelle Ölförderung
- Förderung von Ölsand, Schieferöl und Schiefergas
- Betrieb von Kohlekraftwerken
- Betrieb von Erdgaskraftwerken
- Betrieb von Ölkraftwerken
- Kernkomponenten für Atomkraftwerke
- Betrieb von Atomkraftwerken
- Abbau von Uran
- Genetisch veränderte Organismen in der Landwirtschaft
- Massentierhaltung
- Tierversuche für Kosmetik
- Produktion von Palmöl
- Produktion von langlebigen organischen Schadstoffen
- Ernste oder wiederholte Umweltschäden
- Korruption, Steuervermeidung, Geldwäsche
- Arbeitsrechtsverletzungen gemäß Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO)
- Menschenrechtsverletzungen gemäß der Vereinten Nationen (Uno)
- Glücksspiel
- Pornografie
- Alkohol
- Tabak
- Kriegswaffen und Militärgüter
- Handfeuerwaffen
- Abgereicherte Uranmunition
- Massenvernichtungswaffen
- Anti-Personen-Minen
- Streumunition
Um die volle Punktzahl zu erreichen, durfte ein Fonds nur in Unternehmen investieren, die höchstens 5 Prozent ihres Umsatzes mit Geschäften machen, die gegen die Ausschlusskriterien des Fonds verstoßen, bis zur Grenze von 10 Prozent gab es die halbe Punktzahl. Ausnahmen sind geächtete Waffen, Ölsande und Fracking sowie Tabak und Pornografie. Hier lagen unsere Grenzen bei 0 für volle und bei 5 Prozent für halbe Punktzahl. Bei Umweltzerstörung, Korruption, Arbeits- und Menschenrechten kam es auf ernste und wiederholte Verstöße an.
Wir unterscheiden die Ausschlusskriterien in voll erfüllt, eingeschränkt und nicht erfüllt.
Beispiele „Fossile Energien“ und „Atomkraft“
Im Ausschlusskriterium „Fossile Energien“ zum Beispiel fassen wir die Punkte 1 bis 7 zusammen. Für jedes Einzelkriterium vergeben wir bei Umsätzen bis 5 Prozent die volle, bei Umsätzen bis 10 Prozent nur noch die halbe Punktzahl. Eine Ausnahme gilt für Punkt 4 „Ölsand, Schieferöl und Schiefergas“, hier gibt es einen vollen Punkt nur, wenn kein Umsatz in diesem Bereich gemacht wird, und einen halben Punkt bei Umsätzen bis 5 Prozent. Weil wir Kohleförderung und -verstromung stärker gewichten, beträgt die maximale Punktzahl 7 Punkte. Das Ausschlusskriterium „Fossile Energien“ gilt als voll erfüllt, wenn mehr als 5 Punkte erreicht sind. Bei mehr als 3,5 Punkten ist es eingeschränkt, darunter nicht erfüllt.
Bei „Atomkraft“ fassen wir die Punkte 8, 9 und 10 zusammen. Für jedes Einzelkriterium vergeben wir bei Umsätzen bis 5 Prozent einen Punkt, bei Umsätzen bis 10 Prozent einen halben Punkt. Das Ausschlusskriterium „Atomkraft“ gilt bei drei Punkten als voll erfüllt, ab einem Punkt als eingeschränkt und darunter als nicht erfüllt.
Weitere Auswahlkriterien
Die andere Hälfte der Gesamtnote für die Nachhaltigkeitsbewertung der Stiftung Warentest setzt sich aus weiteren Auswahlkriterien zusammen, zum Beispiel der Strenge der Auswahl. Je mehr Aktien im Auswahlprozess aussortiert werden, desto besser. Ein Ausschlussgrad von mehr als 75 Prozent ist hoch, von mehr als 50 Prozent mittel, darunter gering.
Wir bewerten es positiv, wenn der Anbieter für seinen Fonds einen Mindestanteil von 5 Prozent an Taxonomie-konformen Anlagen ausweist. Dieser Anteil darf nicht aus der Energieerzeugung mit Erdgas und Nuklearenergie stammen. Die EU-Taxonomie ist ein Regelwerk, in der umweltfreundliche Wirtschaftsaktivitäten definiert werden.
Ebenfalls positiv ist es, wenn ein ETF einen Index abbildet, der sich an den Beschlüssen des Pariser Klimaabkommens orientiert (Paris-aligned Benchmark). Solche Indizes müssen eine Treibhausgas-Intensität von weniger als 50 Prozent des klassischen Mutterindex aufweisen, dazu sehen sie eine jährliche Dekarbonisierungsrate von 7 Prozent vor. Sie schließen geächtete Waffen, Tabak, teilweise die Forderung von fossilen Brennstoffen, sowie Verstöße gegen die OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen und gegen UN Global Compact-Grundsätze aus.
Zudem bewerten wir, ob es einen Nachhaltigkeitsbeirat mit unabhängigen Experten gibt.
Nein‑X heißt, es gibt keinen solchen Beirat,
Ja‑Häkchenheißt, es gibt einen Beirat und dieser hat ein Mitspracherecht bei Festlegung der Nachhaltigkeitskriterien und Titelauswahl,
eingeschränkt heißt, dass der Beirat keine oder wenig Mitspracherechte hat.
Desweiteren bewerten wir die Auswahlstrategien. Hierzu gehören Best-in-Class (Auswahl der Besten einer Branche), Best-of-all-Classes (Auswahl der branchenunabhängig Besten), die absolute Auswahl (Auswahl von Titeln, die ein bestimmtes Rating erreichen) und die Themenauswahl.
Auswahlstrategien im Detail
Beim Best-in-Class-Ansatz wählen Fondsgesellschaften aus jeder Branche die Besten aus – die Unternehmen also, die jeweils am nachhaltigsten sind. Vorteil: Das Portfolio ist breit gestreut. Nachteil: So landen etwa auch Ölkonzerne im Portfolio, was vielen grünen Anlegern nicht gefällt. Oft wird der Best-in-Class-Ansatz allerdings mit Ausschlusskriterien verknüpft.
Bei der Best-of-all-Classes-Strategie wählen die Anbieter die nachhaltigsten Unternehmen über alle Branchen hinweg aus. Legen sie die Messlatte hoch genug, haben Unternehmen aus schmutzigen Branchen keine Chance. Explizite Ausschlusskriterien kann es trotzdem geben. Die Vorgehensweise ist strenger als der Best-in-Class-Ansatz, das Portfolio ist weniger breit gestreut, weil auch ohne Ausschlusskriterien weniger Branchen im Portfolio vertreten sind.
Während beim Best-in-Class- und Best-of-all-Classes-Ansatz die Unternehmen jeweils relativ zueinander bewertet werden, bekommen bei der absoluten Auswahl – sprich: der Auswahl der messbar besten Unternehmen – nur die Unternehmen eine Chance, die bestimmte nachhaltige Mindeststandards erfüllen. Gemessen wird der Mindeststandard zum Beispiel anhand von Ratings oder Scores. Wie nachhaltig der Fonds ist, hängt von der Strenge der Kriterien ab. Diese Auswahlmethode wird oft mit Best-in-Class kombiniert.
Bei der Themenauswahl definieren die Fonds Themen, zum Beispiel „globale Herausforderungen“, „Transformationsthemen“ oder Branchen wie „Erneuerbare Energien“ oder „Energieeffizienz“ und wählen die passenden Unternehmen aus. In der Praxis wird der Themenansatz oft mit einer der anderen Strategien kombiniert. Auch Ausschlusskriterien kommen zum Einsatz.
Engagement
Auch das Engagement in Sachen Nachhaltigkeit haben wir bewertet. Damit ist gemeint, ob der Fondsanbieter auf den Hauptversammlungen der Unternehmen, an denen er beteiligt ist, seine Stimmrechte ausübt und ob er direkt mit den Unternehmen kommuniziert.
Unsere Bewertung fiel umso besser aus, je mehr die Fondsanbieter die Firmen bei ihrem Engagement begleiten. Wir erwarteten von den Fondsanbietern, dass sie Konsequenzen ziehen und ihre Aktien verkaufen, wenn der Engagement-Prozess scheitert und ein Unternehmen bestimmte Missstände nicht abstellt. Außerdem bewerteten wir, wie gut die Anbieter über ihre Engagement-Strategie informieren. Beim Prüfpunkt „Umfang des Engagements“ greifen wir auf die Selbsteinschätzung der Anbieter zurück.
Transparenz
Hier bewerteten wir, wie oft der Anbieter das Portfolio im Internet veröffentlicht, ob er offenlegt, welche Aktien er aus Nachhaltigkeitsgründen verkauft hat, ob er seinen Nachhaltigkeitsansatz erläutert und regelmäßig darüber berichtet.
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Testergebnisse für 24 769 Investmentfonds-
- Für die meisten Investmentfonds gibt es mehrere Anteilsklassen, die sich im Detail oft deutlich unterscheiden. Wir sagen, worauf es bei der Auswahl ankommt.
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- Sparpläne liegen auf Jahressicht im Minus, Einmalanlagen trotz Ukrainekrise im Plus. Mittel- und langfristig verzeichnen alle Pantoffel-Portfolios ein deutliches Plus.
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- Die Krise setzt auch den weltweit anlegenden Aktienfonds zu. Viele gemanagte Fonds haben ihre Bestnote verloren. Eine Analyse.
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Wegen sehr oft ungültiger Kosten bei Investmentfonds müsste eine Fondsverwaltung Pauschalvergütungen erstatten. Die Anspruchshöhe weisen z. B. die hier bei test.de am 20.8.2025 beschriebenen ("Viele Fondsanleger können Geld zurückfordern – so gehts") jährlichen Kostenberichte aus, mit denen Depotinstitute für jeden Fonds einzeln mitteilen, was die Fondsgesellschaft kassiert hat. In den sog. Laufenden Kosten verbirgt sich oft die Pauschalvergütung. Beträgt sie nach der Kostenklausel in den Anlagebedingungen 1,8 % p. a. und hält man den Fonds seit vor 2018, kann man 12,6 % des durchschnittlichen Nettoinventarwerts zurückbekommen. Vier namhafte Fondsverwaltungen zahlten bereits und übernahmen Anwaltsgebühren und Gerichtskosten. Die ex - post - Kostenausweise ließen sich wie Gutscheine verwenden.
@jokaiser: Der Maßstab für die Einteilung in „enge“ (sehr ähnliche) und „weite“ (weniger ähnliche) Fondsfamilien ist der Index MSCI World. Er ist gleichzeitig Mittelpunkt der weiten Familie mit der Nummer 1. Wenn Anleger auf unterschiedliche weite Familien setzen, können sie sichergehen, dass sie möglichst unterschiedliche Fonds beimischen.
Die Nummern selbst, sowohl bei den engen als auch bei den weiten Familien, sagen eigentlich nichts aus. Wir hätten auch Buchstaben oder „Meyer“, „Müller“ und „Krause“ nehmen können.
Die Nummern zeigen nur, welche Fonds sich sehr ähnlich verhalten (jeweils alle Fonds einer engen Familie) oder etwas ähnlich (jeweils alle Fonds einer weiten Familie).
Die einzige Info, die sie aus den Nummern der Fondsfamilien ableiten können: Je höher die Nummer, desto unähnlicher ist der Fonds gegenüber dem MSCI World.
Ersatz eines Fonds:
Will man einen Fonds austauschen, schaut man nach Fonds der gleichen engen Familie.
Ergänzung des Depots
Will man einen Fonds durch einen weiteren ergänzen, sucht man nach Fonds, die nicht zur gleichen weiten Familie gehören.
Lesetipp: Unter dem folgenden Link finden Sie einen Artikel dazu, wie Anleger die Fondsfamilien nutzen können, um ein Basisdepot sinnvoll zu ergänzen:
www.test.de/Fonds-im-Depot-So-kombinieren-Sie-Fonds-perfekt-mit-Ihrer-Basisanlage-5558537-0
Bei einigen ETF gibt Finanztest Zahlenkodes für die weite und enge Familien an. Ich auf test.de keine Erklärung der Begriffe und Definition der Zahlen gefunden. Sollte man das nicht im Glossar aufnehmen?
@drulrich: Die "Sonstigen laufenden Kosten" belaufen sich auf 1,95 % - die weisen wir aus. Es kommen noch Transaktionskosten von zuletzt 0,55 % hinzu. Manchmal wird die Summe ausgewiesen - wie anscheinend bei der DKB (hier und da kann es zu Abweichungen wegen Rundungen kommen oder weil Zahlen des Vorjahres gezeigt werden). Die Transaktionskosten innerhalb des Fonds werden nicht sehr intuitiv berechnet. Manchmal kamen auch absurde Ergebnisse heraus. Deshalb haben wir sie bisher nicht berücksichtigt. Wir werden versuchen, die Transaktionskosten bald zusätzlich auszuweisen.
Habe den Algebris Financial Equity R EUR bei der DKB gekauft. Dort sind die laufenden Kosten in der Kosteninformation mit 2,48 % angegeben , und nicht wie bei test mit 1,95 % . Was ist korrekt ?