
Auf der Waage. Wir haben Sparpläne miteinander verglichen und Welt-Aktien-ETF gegen aktiv gemanagte Fonds laufen lassen. © Getty Images / Hector Roqueta Rivero, Stiftung Warentest (M)
Sparpläne mit globalen Aktienfonds eignen sich hervorragend zum Vermögensaufbau. In unserer Analyse haben Welt-Aktien-ETF besser abgeschnitten als aktiv gemanagte Fonds.
Wer bei seiner Sparkasse oder Filialbank einen Fondssparplan abschließen möchte und dem Rat seines Bankberaters folgt, landet in der Regel bei einem aktiv gemanagten Fonds aus der Palette der jeweiligen hauseigenen Fondsgesellschaft. Bei der Sparkasse ist das die Deka, bei Genossenschaftsbanken Union Investment, bei der Deutschen Bank die DWS. Wir haben analysiert, wie Sparplan-Anleger damit in der Vergangenheit abgeschnitten hätten – auch im Vergleich zu Sparplänen auf Welt-ETF.
Globale Aktienfonds im Test
In unserer Analyse konzentrierten wir uns auf weltweit anlegende Aktienfonds. Sie eignen sich ideal für langfristige Sparpläne. Wir haben berechnet, welche durchschnittliche Sparplanrenditen sich ergeben, wenn man monatlich den gleichen Betrag in ein Portfolio mit jeweils allen Weltfonds bei einer der drei großen deutschen Fondsgesellschaften Deka, DWS und Union eingezahlt hätte. Zum Vergleich ziehen wir zusätzlich drei weitere Portfolios heran. Eines, welches die durchschnittliche Wertentwicklung aller aktiv gemanagten Welt-Fonds aus unserer Fondsdatenbank abbildet. Eines, das alle breit streuenden MSCI-World-ETF mit dem Finanztest-Siegel „1. Wahl“ enthält. Und ein weiteres, welches den Index MSCI World abbildet, in dem keinerlei Kosten anfallen. Für die aktiv gemanagten Fonds haben wir Kaufkosten von 4 Prozent je Sparplanrate unterstellt, für die ETF setzten wir 1,5 Prozent an.
Sparplan mit 1. Wahl-ETF liegt vorn
Die folgende Tabelle und der Chart zeigen, wie sich die simulierten Portfolios entwickelt hätten. In allen drei von Finanztest untersuchten Zeiträumen lag der hypothetische Sparplan auf den Index MSCI World vorn. Er profitiert davon, dass bei dieser Simulation für ihn keinerlei Kosten anfallen. In der Praxis gibt es aber keine kostenfreien ETF. Das Portfolio mit den weltweit anlegenden 1. Wahl-ETF folgt aber relativ dicht dahinter. Über 15 Jahre betrug seine jährliche Sparplanrendite 11,3 Prozent, über fünf Jahre 12,7 Prozent. Auf dem dritten Platz in allen untersuchten Zeiträumen lag das Portfolio mit aktiv gemanagten Fonds von Union Investment. Deka rangierte in allen Zeiträumen auf dem sechsten und damit letzten Platz. Das DWS-Portfolio schaffte es über fünf und über zehn Jahre knapp auf den vierten Platz, über 15 Jahre liegt es auf dem vorletzten fünften Platz, knapp hinter dem Portfolio mit allen aktiv gemanagten Fonds.
Nach 15 Jahren rund 90 000 Euro
Vor allem das Ergebnis des ETF-Portfolios kann sich sehen lassen: Über 15 Jahre hätte ein Sparplan mit einer Monatsrate von 200 Euro rund 90 000 Euro erzielt. Beim Union Investment-Portfolio wären durchschnittlich 74 000 Euro rausgekommen, beim DWS-Portfolio 69 000 Euro und beim Deka-Portfolio 67 000 Euro.
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Von Glückspilzen und Pechvögeln
Bei aktiv gemanagten Fonds aus einer Fondsgruppe kann der Anlageerfolg sehr unterschiedlich ausfallen, wir auch unsere monatliche Fondsbewertung zeigt. Wir haben uns daher zusätzlich Portfolios angeschaut: Das „Glückspilz-Portfolio“ enthält jeden Monat die jeweils drei besten Welt-Fonds einer Gesellschaft, das „Pechvogel-Portfolio“ besteht aus den jeweils drei schlechtesten Fonds.
Anleger können vorher nicht wissen, welche Fonds in diese beiden Kategorien fallen werden. Unsere Fondsbewertung kann zwar dabei helfen, künftige Gewinner zu identifizieren, aber zu solchen Vorhersagen ist sie nicht imstande. Zudem wechseln zugegebenermaßen Anleger bei Sparplänen nicht ständig die Fonds. Dennoch illustriert der Vergleich von Glückspilz-Portfolio und Pechvogel-Portfolio gut die Chancen und Risiken eines Investments in aktiv gemanagte Fonds.
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Aktiv gemanagte Fonds: Mehr Chancen, mehr Risiken
Bei den marktbreiten ETF ist das Risiko, komplett daneben zu liegen, sehr gering. Selbst wenn man immer die drei schlechtesten marktbreiten MSCI-World-ETF im Portfolio gehabt hätte (Pechvogel-Portfolio), hätte man über 15 Jahre immer noch eine Sparplanrendite von 8,2 Prozent pro Jahr erzielt. Bei den Portfolios mit aktiv gemanagten Fonds dagegen hätte man dagegen zwar im besten Fall deutliche höhere Renditen erzielen können, im schlechtesten Fall aber auch seine Ersparnisse zugrunde richten können. Bei den drei deutschen Fondsgesellschaften war die Spanne bei der DWS am größten: Im bestem Fall hätten Anleger in unserer Sparplan-Simulation 44 Prozent pro Jahr erzielen können, im schlechtesten Fall dagegen minus 20,5 Prozent pro Jahr.
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- Sparpläne liegen auf Jahressicht im Minus, Einmalanlagen trotz Ukrainekrise im Plus. Mittel- und langfristig verzeichnen alle Pantoffel-Portfolios ein deutliches Plus.
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