Fernseher im Test

Fernseherkauf – so gehen Sie vor

Datum:
  • Journalistische Leitung: Georg Dahm
  • Testleitung: Jenny Braune
  • Produkt­auswahl: Philipp Damm­schneider
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens

Bild­schirm­größe, OLED oder LCD, Betrachtungs­winkel? Vor dem Kauf eines neuen TV-Geräts stellen sich viele Fragen. Hier finden Sie einige Antworten.

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Die richtige Bild­schirm­größe

Die Preise großer Fernseher sind in den vergangenen Jahren stark gesunken. Nun entscheiden sich zunehmend mehr Menschen für den Kauf eines Fernsehers mit 55, 65 oder gar 75 Zoll Bild­diagonale (140, 165 oder 190 Zenti­meter).

Die Geräte nehmen aber viel Platz weg. Kleinere Modelle werden besonders von den großen Anbietern zunehmend stiefmütterlich behandelt: Top-Bild­qualität ist großen Fernsehern vorbehalten, etliche Anbieter bringen schon gar keine 32- oder 24-Zöller mehr auf den Markt.

Fernseher im Test - Gutes Bild und guter Ton – geht günstig

Von Riesen- bis Normalgröße. Vier gängige Bild­schirm­diagonalen im Größen­vergleich. © Stiftung Warentest

Und welcher Sitz­abstand?

  • Faust­regeln zur Berechnung des minimalen Sitz­abstands wie Bild­diagonale mal drei halten wir für veraltet.
  • Es kommt auf die Qualität des Bild­materials an: Bei einer Serie in UHD-Auflösung werden auch aus zwei Metern Entfernung keine Pixel zu sehen sein. Das jahrealte Urlaubs­video hingegen sieht aus der Nähe unscharf aus.

Den richtigen Bild­schirm­typ wählen

Wer einen neuen Fernseher kaufen möchte, hat die Wahl zwischen zwei Bild­schirm­typen: Liquid Crystal Displays (LCD) und Organic Light Emitting Diodes (OLED).

LCD-Fernseher

Stan­dard sind seit vielen Jahren LC-Displays mit Flüssig­kristallen und LED-Hintergrund­beleuchtung. Zu den Neuentwick­lungen gehören mit Nanop­artikeln ausgestattete LCD-Fernseher, oft unter den Begriffen LED, NanoCell, QLED oder Triluminos vermarktet. Außerdem gibt es voll­flächig montierte und lokal dimm­bare Leucht­dioden, die für einen besseren Kontrast sorgen. LC-Bild­schirme sind sehr hell und können große weiße Flächen wie Schnee­land­schaften gut darstellen. In dunklen Bild­bereichen scheint die Hintergrund­beleuchtung teil­weise aber etwas durch. Die Folge: Eigentlich schwarze Bereiche sehen eher dunkelgrau aus.

Tipp: In unserem großen TV-Geräte-Vergleich können Sie nach den Test­ergeb­nissen für Fernseher mit LCD suchen.

OLED-Fernseher

Bei OLED-Fernsehern leuchten die einzelnen Bild­punkte selbst, weshalb sie keine Hintergrund­beleuchtung brauchen. Sie stellen ein sehr sattes Schwarz dar, weil die Pixel im ausgeschalteten Zustand nicht mehr leuchten. Auch bei schrägen Blick­winkeln ist die Darstellung bei ihnen meist noch gut, anders als bei LCD. In unseren Tests erzielen OLED-Fernseher die besten Noten bei der Bild­qualität – dafür sind sie im Durch­schnitt auch teurer als die LCD-Konkurrenz.

Tipp: In unserer Daten­bank lassen sich die Test­ergeb­nisse für alle Fernseher mit OLED heraus­filtern.

Die Technik wird immer besser

Alle Techniken haben Stärken und Schwächen, die sich verallgemeinern lassen. Beim Kauf kommt es aber selbst­verständlich auf das konkrete Modell an: Im Einzel­fall kann ein LCD-Fernseher durch­aus mal besser sein als ein OLED-Gerät.

Die Hersteller der Bild­schirme, Panels genannt, vermindern deren spezi­fische Nachteile kontinuierlich. OLED-Fernseher zeigen hellere Bilder als zuvor und LCD-Modelle schaffen ein satteres Schwarz, also besseren Kontrast und knackigere Bilder als noch vor einigen Jahren.

Gute Fernseh­bilder auch von der Seite

Beim Blick von der Seite büßen Flach­bild­fernseher Kontrast ein. Bilder sehen dann flauer aus als von vorn – beim frontalen Blick auf den Bild­schirm.

Wer häufig mit der Familie Filme sieht oder Freunde zum Fußball­schauen einlädt, sollte auf das Einzel­urteil „Betrachtungs­winkel“ achten – zu finden in unserer Fernseher-Datenbank, wenn Sie auf ein Modell klicken und dann das Gruppen­urteil „Bild“ aufklappen.

Fernseher richtig einstellen

Im Auslieferungs­zustand liefern Fernseher oft nicht das best­mögliche Bild. Wie Sie die Darstellung und den Ton verbessern können, lesen Sie im Artikel Bild und Ton optimal einstellen.

Die richtige Auflösung des Fernsehers

Flach­bild­fernseher können scharfe Bilder zeigen. Dafür brauchen sie aber entsprechend detailreiche Signale. Stand der Technik sind Fernseh­über­tragungen in High Definition (HD). Es werden Bilder mit bis zu 1920 mal 1080 Pixeln, also rund 2 Millionen Bild­punkten, gesendet. Die öffent­lich-recht­lichen Sender können Sie immer in HD empfangen. Stellen Sie die Programm­plätze gleich auf die HD-Programme von ARD, ZDF und so weiter. Die privaten Sender verlangen für HD-Qualität einen Obolus.

Tipp: Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel So empfangen Sie HD- und UHD-Fernsehen.

Fernsehgeräte mit Ultra HD

Ultra High Definition (UHD) verfügt über 3840 mal 2160 Bild­punkte – viermal so viel wie Full HD. UHD-Fernseher zeigen nicht nur mehr Details, die neueren verbessern auch Kontraste und zeigen mehr Farb­abstufungen (HDR).

Im klassischen Fernseh­programm fristet UHD noch ein Nischendasein, Streaming-Portale aber stellen ihr Angebot über das Internet nach und nach auf UHD um. Eine Alternative sind Ultra-HD-Discs, die jedoch nur auf UHD-Blu-Ray-Spielern laufen.

Glossar: Das TV-Chinesisch erklärt

Ihnen schwirrt der Kopf vor lauter Fach­begriffen? Unser Glossar Fernseher erläutert die zentralen Begriffe wie etwa LCD, OLED, Upscaling und HDMI.

Informationen zur Leistungs­aufnahme der Fernseher im Standby gibt es im Artikel Standby: Aus ist aus?.

Warum HDR für Fernseher wichtig ist

Die Abkür­zung steht für High Dynamic Range, für einen hohen Kontrast­umfang. Fernsehgeräte mit dieser Technik können mehr Farb­abstufungen und stärkere Kontraste anzeigen als Geräte ohne HDR.

Insbesondere größere Modelle mit UHD-Auflösung sollten unbe­dingt HDR bieten, denn ohne diese Technik ist die hohe Auflösung wenig sinn­voll.

Auf den Strom­verbrauch des Fernsehers achten

Kalkulieren Sie die Strom­kosten ein. Die hängen stark von der Größe des Bild­schirms ab: Auch wenn ein kleiner und ein großer Fernseher in derselben Energieeffizienz­klasse sind, zieht der große im Normalfall deutlich mehr Strom.

Mit dem Trend zur besonders hohen UHD-Auflösung stieg der Energieverbrauch bei gleicher Bild­diagonale deutlich und auch der HDR-Modus verbraucht durch die höhere maximale Bild­helligkeit meist mehr Strom.

Wenn Sie den Fernseher im Geschäft kaufen

Beachten Sie: Im Verkaufs­raum ist es oft viel heller als zu Hause. Lassen Sie die Raumbe­leuchtung wenn möglich herunter­drehen.

Das richtige Test­programm ansehen

Die auf den Fernsehern gezeigten Filme sind speziell für die hoch­auflösenden Geräte produziert. Detailreiche Bilder der Serengeti und Models vor einer Urlaubs­kulisse sollen Sie begeistern. Das ist ein Trick.

Bleiben Sie kritisch. Bitten Sie darum, TV-Bilder eines Nach­richtensenders einzuspielen. Sieht der Teint des Moderators natürlich aus? Verwischt oder ruckelt die im Nach­richtenti­cker durch­laufende Schrift?

Die Bild­einstel­lungen des Vorführ­geräts zeigen lassen

Ist das Bild hell genug, ohne dass Helligkeit und Kontrast auf Maximum stehen? Können Sie auch von der Seite noch farb­kräftige Bilder sehen? Ist der Fernseher auf den „Shop“-Modus einge­stellt?

Seien Sie wählerisch. Wechseln Sie das Geschäft, wenn der Verkäufer Sie nicht unterstützt.

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968 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Wolfgang-MK am 06.09.2025 um 08:55 Uhr
    DVB-T2 in Full-HD bei ARD, ZDF & Co.

    Die ohne Extrakosten sehr guten öffentlich rechtlichen Sender gibt es in Full-HD (1920x1080) nur über DVB-T2 Antenne. Oft reicht eine kleine Zimmer Stabantenne. Über ASTRA kommt nur Mini-HD in 1280x720 (HD-Ready). Ab 43" sieht man den Unterschied deutlich. Einige wenige ausgewählte Dokus sind übers Internet in UHD verfühbar.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 24.06.2025 um 12:29 Uhr
    LG: OLED42C47LA

    @monogram: Das Gerät mit dieser Bezeichnung kam im Frühjar 2024 auf den Markt und wir haben die Testergebnisse im Oktober gebracht. Aktuell geben wir einen mittleren Preis von € 849 an, aber es gibt auch günstigere Angebote. Bei den Testergebnissen dieses Gerät in der Einzelansicht finden Sie ganz unten auch die Preishistorie.

  • monogram am 23.06.2025 um 15:26 Uhr
    Modelljahr 23, 24, oder 25 für LG: OLED42C47LA

    Ich denke, das Modelljahr bezieht sich auf das Betriebssystem. Lohnen sich mehr als 400 € Aufpreis, wenn man 25er statt 23er nimmt. Letzteres war ja schließlich die von test beurteilte Version.

  • SoundUndMehr am 27.03.2025 um 14:32 Uhr
    Antwort: Mehr Features in der Überblick Tabelle an

    @Stiftung_Warentest,
    schade, dass es nicht reinpasst, ich denke in der heutigen Zeit, wo viele Anbieter ein HDR System / 3D Sound anbieten, wäre es trotzdem gut zu wissen.
    Vielleicht wird es in einem der nächsten Tests möglich sein.

  • DeichDapper am 27.03.2025 um 10:47 Uhr
    Kontozwang auch für LG TV

    Moin,
    im aktuellen Heft04 wird auf Seite 31 u.a. ausgeführt, das bei AmazonFire und Samsung Tizen ein Kontozwang besteht.
    Was jedoch nicht erwähnt wird ist, dass das auch für alle LG TV gilt.
    Das steht ausführlich im folgenden Link unter FAQ 151:
    https://de.lgappstv.com/main/integrated/search
    Zitat: "Bei WebOS-Modellen mit dem Baujahr 2020 und früher war die App-Installation ohne Einloggen möglich, aber bei Modellen mit Baujahr 2021-2024 (webOS6.0 - webOS24) ist sie gemäß den geänderten Mitgliedschaftsregeln nach dem Einloggen möglich."
    Ohne Konto lassen sich nichtmal die vorhandenen Apps verschieben, geschweige denn neue installieren. Das ist gelinde gesagt einfach nur ätzend, dass so die Sehgewohnheiten abgegriffen werden. Auch wenn sich einige "Phone Home" Funktionen abschalten lassen.
    Leider kann man sich heute fast nirgendwo mehr gegen sowas wehren.
    Die Redaktion von Stiftung Warentest möchte doch diesen Sachverhalt in ihrem nächsten Heft thematisieren. Danke!
    Ein treuer Leser