Fernseherkauf – so gehen Sie vor
Fernseherkauf – grundlegende Fragen
Soll es das Antennenfernsehen DVB-T2 sein?
Der Standard DVB-T2 HD bringt via Antenne Fernsehen in HD. In einigen Ballungsgebieten ging es schon mit Beginn der Fussball-EM 2016 los, seit dem Jahr 2019 ersetzt nun DVB-T2 HD landesweit die alte Technik DVB-T, mit der keine HD-Auflösung möglich war. Um weiterhin fernsehen zu können, brauchten Antennenzuschauer nach der Umstellung auf die neue Technik einen DVB-T2-HD-fähigen Fernseher – oder einen DVB-T2-HD-Receiver, den sie an ihr altes Fernsehgerät anschließen. Inzwischen sind alle aktuell verkaufte Geräte fit für das Antennenfernsehen DVB-T2 HD, kenntlich am grünen Logo mit der Aufschrift „DVB-T2 HD“.
Glossar: Das TV-Chinesisch erklärt
Ihnen schwirrt der Kopf vor lauter Fachbegriffen? Unser Glossar Fernseher erklärt die zentralen Begriffe wie etwa LCD, OLED, Upscaling und HDMI. Wenn Sie das Thema „Stromverbrauch und Energielabel“ vertiefen wollen – Informationen im Artikel Standby: Aus ist aus?
Die richtige Bildschirmgröße
Wenn Sie den Fernseher als Hauptgerät nutzen, sollte seine Bildschirmdiagonale mindestens 1 Meter betragen (mindestens 40 Zoll).
Der Trend geht zu immer größeren Bildschirmen: Fernseher mit 55 oder gar 65 Zoll (140 beziehungsweise 165 Zentimeter) Bilddiagonale sind inzwischen erschwinglich und bringen Kino-Feeling nach Hause – nehmen aber auch viel Platz weg. Kleinere Geräte werden besonders von den großen Anbietern zunehmend stiefmütterlich behandelt: Top-Bildqualität ist großen Fernsehern vorbehalten, etliche Anbieter bringen schon gar keine 32- oder 24-Zöller mehr auf den Markt. Die Fernseher unter 300 Euro gehören in unserem Test zu den kleinen und beim Bild besonders schlechten Modellen.

Von Riesen- bis Normalgröße. Vier gängige Bildschirmdiagonalen im Größenvergleich.
Das richtige Fernseher-Display
So genannten OLED-Fernseher zeigen wie Plasmafernseher vergangener Jahre gute Bilder auch beim Blick von der Seite und bieten ein satteres Schwarz als LCD-Bildschirme. Sie sind jedoch besonders teuer und groß – kleiner als 122 Zentimeter Bilddiagonale (48 Zoll) gibt es sie nicht. Preiswertere Modelle und auch solche mit kleinerer Bilddiagonale nutzen die LCD-Technik. Zumindest die besseren (größeren) zeigen ebenfalls ein gutes Bild.
Gute Fernsehbilder auch aus spitzem Blickwinkel
Viele Flachbildschirme büßen beim Blick von der Seite Kontrast ein. Bilder sehen dann flau aus. Für Singles spielt das keine Rolle, solange sie frontal vor dem Bildschirm sitzen. Beim gemeinschaftlichen Familien-Fernsehen sehen die am Rand Sitzenden jedoch matte Bilder.
Auf den Stromverbrauch des Fernsehers achten
Kalkulieren Sie die Stromkosten mit ein. Die hängen stark von der Größe des Bildschirms ab: Auch wenn ein kleiner und ein großer Fernseher in derselben Energieeffizienzklasse (zum Beispiel A+) sind, zieht der große im Normalfall deutlich mehr Strom. Mit dem Trend zur besonders hohen UHD-Auflösung (8 Millionen Bildpunkte statt 2 bei HD) stieg der Energieverbrauch bei gleicher Bilddiagonale deutlich: Im Schnitt verursacht ein 140-Zentimeter-Modell (55 Zoll) pro Jahr Mehrkosten von rund 12 Euro.
Die richtige Auflösung des Fernsehers
Theoretisch können Flachbildfernseher viel schärfere Bilder zeigen als Röhrengeräte. Dafür brauchen sie aber entsprechend detailreiche Signale. Stand der Technik sind TV-Übertragungen in Full-HD (bis zu 1 920 x 1 080 Pixel, also rund 2 Millionen Bildpunkte). Die öffentlich rechtlichen Sender können Sie immer in HD empfangen, programmieren Sie Ihren neuen Fernseher gleich auf die HD-Programme von ARD, ZDF und so weiter. Die privaten Sender verlangen für HD-Qualität einen Obolus (je nach Empfangsweg derzeit um 70 bis 80 Euro pro Jahr).
Fernseher mit Ultra HD
Ultra High Definition (UHD) hat 3 840 x 2 160 Bildpunkte – viermal so viel wie Full HD. UHD-Fernseher zeigen nicht nur mehr Details, die neueren verbessern auch Kontraste und zeigen mehr Farbabstufungen (HDR). Im klassischen Fernsehprogramm wird UHD allenfalls mal als Testsendung ausgestrahlt, Streaming-Portale aber stellen ihr Angebot über das Internet sukzessive auf UHD um. Eine Alternative sind UHD-Blu-ray-Discs, die jedoch nur auf UHD-Blu-ray-Spielern laufen.
Fernseher mit HDR
Die Abkürzung steht für High Dynamic Range (hoher Kontrastumfang). Fernsehgeräte mit dieser Technik können mehr Farbabstufungen und stärkere Kontraste anzeigen, als Geräte ohne HDR. Insbesondere größere Modelle mit UHD-Auflösung sollten HDR unbedingt enthalten, denn ohne diese Technik macht die hohe Auflösung wenig Sinn (zum FAQ UHD und HDR).
Den richtigen Bildschirmtyp wählen
Wer einen neuen Fernseher kaufen möchte, hat die Wahl zwischen drei Bildschirmtypen. Standard sind seit vielen Jahren LCD-Displays mit Flüssigkristallen und LED-Hintergrundbeleuchtung. Zu den Neuentwicklungen gehören mit Nanopartikeln ausgestattete LCD-Bildschirme mit vollflächig montierten und lokal dimmbaren Leuchtdioden und OLED-Displays. Statt Hintergrundbeleuchtung nutzt OLED selbstleuchtende Dioden: Organic Light Emitting Diodes.
Auch persönliche Vorlieben entscheiden
Alle Techniken haben Stärken und Schwächen, die sich verallgemeinern lassen. Beim Gerätekauf kommt es aber selbstverständlich auf das konkrete Produkt an: Im Einzelfall kann ein LCD-Fernseher durchaus mal besser sein als ein OLED-Modell. Die Hersteller der Bildschirme (Panels) reduzieren deren spezifische Nachteile kontinuierlich. OLED-Fernseher zeigen heller Bilder als zuvor und LCD-Modelle schaffen ein satteres Schwarz, also besseren Kontrast und knackigere Bilder als noch letztes Jahr.
Unser Tipp: Lassen Sie sich Ihr Wunschgerät im Laden vorführen. Die Farbwahrnehmung differiert von Mensch zu Mensch. Bei OLED und LCD mit Nanopartikeln klagen manche Zuschauer über grünliche oder orangefarbene Farbstiche, etwa in Gesichtern. Bei der klassischen LCD-Technik tritt dieses Problem nicht auf.
Fernseher mit OLED – schwarz und weit
Diese Technik sorgt für sattes Schwarz und hohe Kontraste. Der Betrachtungswinkel ist häufig so groß, dass selbst weit außen sitzende Zuschauer kräftige Farben sehen. OLED-Geräte sind allerdings oft stromhungriger als LCD-Modelle – und sie kosten meist mehr.
Testergebnisse Alle Fernseher mit OLED
Fernseher mit LCD – etabliert und günstig
Wir haben zahlreiche LCD-Fernseher im Test. Die klassischen LCD-Geräte sind häufig recht günstig und verbrauchen relativ wenig Strom. Mitunter haben sie aber recht kleine Betrachtungswinkel, sodass beim Blick von der Seite Farben und Kontraste verloren gehen. Auf LCD-Modellen mit größerem Blickwinkel wiederum sieht Schwarz oft wie Grau aus. In einigen Modellen sorgen Nanopartikel für besonders reine, präzise Farben. An den generellen Nachteilen der LCD-Technik gegenüber Oled ändert das nichts.
Testergebnisse Alle Fernseher mit LCD
Fernseher kaufen – im Geschäft
Das Licht im Verkaufsraum
Im Verkaufsraum ist es oft viel heller als bei Ihnen zu Hause. Lassen Sie die Raumbeleuchtung herunterdrehen.
Das richtige Testprogramm ansehen
Die auf den Fernsehern gezeigten Filme sind speziell für die hochauflösenden Geräte produziert. Detailreiche Bilder der Serengeti und Models vor einer Urlaubskulisse sollen Sie begeistern. Das ist ein Trick. Bleiben Sie kritisch. Bitten Sie darum, TV-Bilder eines Nachrichtensenders einzuspielen. Sieht der Teint des Moderators natürlich aus? Verwischt oder ruckelt die im Nachrichtenticker durchlaufende Schrift?
Wie sind die Bildeinstellung des Vorführgeräts?
Ist das Bild hell genug, ohne dass Helligkeit und Kontrast auf Maximum stehen? Können Sie auch von der Seite noch farbkräftige Bilder sehen?
Seien Sie wählerisch
Wechseln Sie umgehend das Geschäft, wenn der Verkäufer Sie nicht unterstützt.
Nach dem Kauf – alles perfekt einrichten
Der richtige Sitzabstand zum Fernseher
Ihr Abstand zum Fernseher sollte etwa der dreifachen Bilddiagonale entsprechen. Bei 100 Zentimetern Bilddiagonale muss Ihr Fernsehsessel etwa drei Meter entfernt stehen. Bei UHD-Filmen von der Blu-ray oder via Video-Stream aus dem Internet können Sie der Mattscheibe näher rücken: etwa auf das Zweifache der Bilddiagonale.
Den Fernsehklang optimal einstellen
Bei vielen Fernsehern bekommen Sie nur guten Ton, wenn Sie das Gerät an eine Stereo- oder Heimkinoanlage anschließen. Die Frontlautsprecher müssen links und rechts neben dem Fernseher stehen. Sonst passen Bild und Ton nicht zusammen. Alternative: Eine Soundbar, also ein Lautsprecherriegel, der direkt vor dem Fernseher platziert wird (Details: Den Fernsehton aufpeppen)
Das richtige Licht im Fernsehraum
Eine indirekte Lichtquelle schont die Augen im dunklen Fernsehzimmer. Sie darf aber nicht dem Fernseher gegenüber stehen. Sonst spiegelt sie sich im Bildschirm. Bei TVs mit gebogenem Display (curved) sollte die Lichtquelle hinter dem Fernseher stehen, denn die gebogene Bildschirmoberfläche reflektiert alles Licht störend.
Tipp: Alle Details für die optimale Einstellung Ihres Fernsehers im Artikel So stellen Sie den Fernseher ein.
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