Kameras im Test

Auf diese Punkte sollten Sie beim Kamerakauf achten

Kameras im Test - Richtig gute Bilder machen – mit System!

Kamerakauf. Soll es eine große Kamera sein? Oder besser ein kompaktes Modell? Unsere Tipps zum Kamerakauf helfen bei der Entscheidung. © Adobe Stock / Yekatseryna

Mehr Pixel, mehr Video, mehr Zoom. Anbieter protzen gern mit Zahlen. Doch unser Digitalkamera-Test zeigen: Die üppigsten Kameras sind nicht stets die besten.

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Zu viele Pixel verderben das Bild

Moderne Digitalkameras haben bis zu 48 Millionen Pixel. Pixel bezeichnet die Anzahl der Bild­punkte. Mehr Pixel gleich mehr Qualität, suggeriert die Werbung. Das ist Unsinn. Mehr Pixel sind nicht auto­matisch besser.

Im Gegen­teil. Bei kompakten Digitalkameras mit kleinem Bild­sensor ist der Pixelwahn eher negativ. Die hohe Zahl von Bild­punkten verstärkt das Bild­rauschen. Die Farb- und Helligkeits­informationen kommen durch­einander. In einfarbigen Flächen tauchen dann einzelne bunte Pünkt­chen auf. Die Bilder werden grieselig. Im schlimmsten Fall bekommen sie einen deutlichen Farb­stich.

Tipp: Wählen Sie Ihre Kamera nach dem Urteil für die Bild­qualität, nicht nach der Pixelzahl. Viele Pixel allein machen noch kein gutes Bild. Die Auflösung der Kamera sollte zur Größe ihres Bild­sensors passen. Wichtiger als die Pixelzahl ist das Zusammen­spiel von Objektiv, Bild­sensor, Kamerasoftware und Prozessor.

Lieber Sucher oder Monitor?

Viele Menschen sind beim Fotografieren an einen Sucher gewöhnt. Der Sucher zum Durch­sehen hat einen wichtigen Vorteil: Mit dem Auge am Sucher kann man sich besser aufs Motiv konzentrieren, störendes Umge­bungs­licht wird abge­schirmt. Dank Dioptrien­ausgleich können außerdem kurz- und weitsichtige Menschen auf die Brille verzichten, sofern ihre Sehschwäche nicht allzu stark ist. Der Ausgleich reicht meist von minus 4 bis plus 2 Dioptrien.

Auf einem Monitor ist das Bild im Sonnenlicht meist schlechter zu erkennen. Dafür ist er bei den meisten Modellen klapp- und schwenk­bar. Das hilft bei Selfies und Bildern aus ungewöhnlichen Perspektiven.

Tipp: Wählen Sie eine Kamera mit gutem elektronischem Sucher oder eine Spiegelreflexkamera mit optischem Sucher, wenn Sie den Ausschnitt schon bei der Aufnahme exakt gestalten wollen. Elektronische Sucher funk­tionieren auch bei Dämmerlicht, da sie das Motiv aufgehellt anzeigen.

Video: Zoom, Tele, Weitwinkel

Großer Zoom­bereich. Wann hilft Tele, wann Weitwinkel? Das Video gibt Antworten.

Digitales Zoom senkt Qualität

Digitales Zoom, das klingt zunächst nach Qualität. Stimmt aber nicht. Das digitale Zoom ist schlechter als das optische. Nur das optische Zoom verändert tatsäch­lich die Brenn­weite des Objektivs. Es holt weit entfernte Objekte näher ran und projiziert sie größer auf den Bild­chip der Kamera oder schafft im Gegen­teil Distanz.

Beispiel: Eine Superzoomkamera mit 50-fachem optischen Zoom kann das Bild von der Weitwinkel­einstellung bis zur Teleeinstellung fünf­zigmal vergrößern. Das digitale Zoom dagegen, verändert die Brenn­weite nicht. Es über­nimmt statt­dessen das Bild­signal vom Bild­chip und errechnet nur einen Ausschnitt daraus. So wie ein Bild­bearbeitungs­programm am PC.

Tipp: Wählen Sie eine Kamera mit starkem optischem Zoom, wenn Sie Motive näher ranholen wollen. Das digitale Zoom geht zu Lasten der Bild­qualität. Die Auflösung nimmt ab.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 30.01.2025 um 14:52 Uhr
    Canon R6

    @K.A.K: Vielen Dank für den richtigen Hinweis – das Objektiv 24-105 mm F4-7,1 IS STM ist nicht spritzwassergeschützt. Auch wenn sich teilweise gegenteilige Aussagen finden lassen bei Canon und anderen Anbietern. Wir werden schnellstmöglich korrigieren.

  • Mellon217 am 27.01.2025 um 20:19 Uhr
    Canon R6

    Sind sie sich sicher, dass das Objektiv (24-105 IS STM) Staub-/Spritzwassergeschützt ist? Canon wirbt anscheinend nicht direkt damit.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 20.11.2024 um 16:49 Uhr
    Eine Kamera ist ein Fotoapparat

    @Anna_C: Wir schrieben: "Ein Gehäuse lässt sich allein nicht testen, weil es mit dem Objektiv „spricht“: Die Leistungen beider (gemeint sind Gehäuse und Objektiv) hängen von der Kommunikation untereinander ab (z.B. Fehlerkorrekturen). Deshalb sind Zoomfaktor und Blendenzahlen Eigenschaften der Kamera, und deshalb testen wir Kameras."
    Das soll heißen:
    Eine Kamera ist ein Fotoapparat, und der besteht aus dem Gehäuse und dem Objektiv. So benennen wir die Kamera auch: Gehäusebezeichnung plus Objektivbezeichnung. Und diese Kombination testen wir im Test der Kameras.

  • Anna_C am 19.11.2024 um 00:59 Uhr
    Zoomfaktor und Blende

    "Deshalb sind Zoomfaktor und Blendenzahlen Eigenschaften der Kamera, und deshalb testen wir Kameras."
    Diese Aussage ist, mit Verlaub, schlicht falsch. Bei der Canon EOS R7 beispielsweise geben Sie als Zoomfaktor beachtliche 7,9 an. Bei der Canon R50 dagegen sind es nur 2,4. Bei ersterer haben Sie ein Objektiv mit 18-150mm Brennweite angeschlossen, bei letzterer eins mit 18-45mm. Was, wenn ich die Objektive austausche? Wenn - wie Sie sagen - der Zoomfaktor eine Eigenschaft der Kamera ist, müsste dieser ja unabhängig vom Objektiv bestehenbleiben. Ist das der Fall?
    Bei der Angabe der größten Blende haben Sie - um bei denselben Beispielen zu bleiben - 3,5/6,3 bzw. 4,5/6,3 angegeben. Diese Zahlen beziehen sich ganz offensichtlich auf das verwendete Objektiv; mit dem Body haben sie nichts zu tun. Oder würden diese Zahlen etwa auch bestehenbleiben, wenn ich eine 50mm-Festbrennweite mit max. Blende 1,7 anschließe? Sie wollen doch sicher nicht sagen, dass das Gehäuse keine Blende 1,7 kann?

  • Anna_C am 19.11.2024 um 00:29 Uhr
    Re: Gefangen im System

    Vielen Dank für Ihre Antwort.
    "Auch wenn man sich bereits für ein System entschieden hat, geben unsere Testergebnisse wertvolle Hinweise zu den Nachfolgeprodukten." - 90% des Tests betrifft für mich uninteressante Systeme. Und die fehlende Vergleichbarkeit bleibt:
    "Kameragehäuse und Objektiv bilden gemeinsam die Kamera." - Wenn ich Canon-Body A + Objektiv X vergleiche mit Sony-Body B + Objektiv Y, weiß ich nicht, ob das Testergebnis eine Aussage über das Objektiv, die Kamera oder das Zusammenspiel zwischen beiden macht. Ein ernsthafter Vergleich wäre nur möglich, wenn ich 1 Body mit verschiedenen Objektiven oder 1 Objektiv mit verschiedenen Bodys teste.
    "Tatsächlich sind in unserem Test die Urteile für das „Bild mit automatischen Einstellungen“ vergleichbar für Systemkameras und Kompaktkameras." - Systemkameras spielen ihre Stärke erst aus, wenn ich die Automatik ausschalte. Wenn ich mit automatischen Einstellungen fotografieren will, ist eine Systemkamera rausgeworfenes Geld.