
Kamerakauf. Soll es eine große Kamera sein? Oder besser ein kompaktes Modell? Unsere Tipps zum Kamerakauf helfen bei der Entscheidung. © Adobe Stock / Yekatseryna
Mehr Pixel, mehr Video, mehr Zoom. Anbieter protzen gern mit Zahlen. Doch unser Digitalkamera-Test zeigen: Die üppigsten Kameras sind nicht stets die besten.
freischalten
Testergebnisse für 284 DigitalkamerasZu viele Pixel verderben das Bild
Moderne Digitalkameras haben bis zu 48 Millionen Pixel. Pixel bezeichnet die Anzahl der Bildpunkte. Mehr Pixel gleich mehr Qualität, suggeriert die Werbung. Das ist Unsinn. Mehr Pixel sind nicht automatisch besser.
Im Gegenteil. Bei kompakten Digitalkameras mit kleinem Bildsensor ist der Pixelwahn eher negativ. Die hohe Zahl von Bildpunkten verstärkt das Bildrauschen. Die Farb- und Helligkeitsinformationen kommen durcheinander. In einfarbigen Flächen tauchen dann einzelne bunte Pünktchen auf. Die Bilder werden grieselig. Im schlimmsten Fall bekommen sie einen deutlichen Farbstich.
Tipp: Wählen Sie Ihre Kamera nach dem Urteil für die Bildqualität, nicht nach der Pixelzahl. Viele Pixel allein machen noch kein gutes Bild. Die Auflösung der Kamera sollte zur Größe ihres Bildsensors passen. Wichtiger als die Pixelzahl ist das Zusammenspiel von Objektiv, Bildsensor, Kamerasoftware und Prozessor.
Lieber Sucher oder Monitor?
Viele Menschen sind beim Fotografieren an einen Sucher gewöhnt. Der Sucher zum Durchsehen hat einen wichtigen Vorteil: Mit dem Auge am Sucher kann man sich besser aufs Motiv konzentrieren, störendes Umgebungslicht wird abgeschirmt. Dank Dioptrienausgleich können außerdem kurz- und weitsichtige Menschen auf die Brille verzichten, sofern ihre Sehschwäche nicht allzu stark ist. Der Ausgleich reicht meist von minus 4 bis plus 2 Dioptrien.
Auf einem Monitor ist das Bild im Sonnenlicht meist schlechter zu erkennen. Dafür ist er bei den meisten Modellen klapp- und schwenkbar. Das hilft bei Selfies und Bildern aus ungewöhnlichen Perspektiven.
Tipp: Wählen Sie eine Kamera mit gutem elektronischem Sucher oder eine Spiegelreflexkamera mit optischem Sucher, wenn Sie den Ausschnitt schon bei der Aufnahme exakt gestalten wollen. Elektronische Sucher funktionieren auch bei Dämmerlicht, da sie das Motiv aufgehellt anzeigen.
Video: Zoom, Tele, Weitwinkel
Beim Laden des Videos erhebt Youtube Daten. Hier finden Sie die test.de-Datenschutzerklärung.
Großer Zoombereich. Wann hilft Tele, wann Weitwinkel? Das Video gibt Antworten.
Digitales Zoom senkt Qualität
Digitales Zoom, das klingt zunächst nach Qualität. Stimmt aber nicht. Das digitale Zoom ist schlechter als das optische. Nur das optische Zoom verändert tatsächlich die Brennweite des Objektivs. Es holt weit entfernte Objekte näher ran und projiziert sie größer auf den Bildchip der Kamera oder schafft im Gegenteil Distanz.
Beispiel: Eine Superzoomkamera mit 50-fachem optischen Zoom kann das Bild von der Weitwinkeleinstellung bis zur Teleeinstellung fünfzigmal vergrößern. Das digitale Zoom dagegen, verändert die Brennweite nicht. Es übernimmt stattdessen das Bildsignal vom Bildchip und errechnet nur einen Ausschnitt daraus. So wie ein Bildbearbeitungsprogramm am PC.
Tipp: Wählen Sie eine Kamera mit starkem optischem Zoom, wenn Sie Motive näher ranholen wollen. Das digitale Zoom geht zu Lasten der Bildqualität. Die Auflösung nimmt ab.
freischalten
Testergebnisse für 284 Digitalkameras-
- Smartphone, Kamera, Camcorder: Wer dreht die besten Videos? Wir haben Camcorder getestet und sie mit anderen Geräten zum Filmen verglichen. Die Ergebnisse überraschen.
-
- Ferngläser holen die Natur ganz nah heran. Viele sind aber stark mit Schadstoffen belastet. Nur drei Geräte schneiden im Fernglas-Test gut ab.
-
- Forschende haben Sicherheitslücken in Hunderten von Druckermodellen gefunden, die meisten in solchen von Brother. Was Sie jetzt tun können.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@K.A.K: Vielen Dank für den richtigen Hinweis – das Objektiv 24-105 mm F4-7,1 IS STM ist nicht spritzwassergeschützt. Auch wenn sich teilweise gegenteilige Aussagen finden lassen bei Canon und anderen Anbietern. Wir werden schnellstmöglich korrigieren.
Sind sie sich sicher, dass das Objektiv (24-105 IS STM) Staub-/Spritzwassergeschützt ist? Canon wirbt anscheinend nicht direkt damit.
@Anna_C: Wir schrieben: "Ein Gehäuse lässt sich allein nicht testen, weil es mit dem Objektiv „spricht“: Die Leistungen beider (gemeint sind Gehäuse und Objektiv) hängen von der Kommunikation untereinander ab (z.B. Fehlerkorrekturen). Deshalb sind Zoomfaktor und Blendenzahlen Eigenschaften der Kamera, und deshalb testen wir Kameras."
Das soll heißen:
Eine Kamera ist ein Fotoapparat, und der besteht aus dem Gehäuse und dem Objektiv. So benennen wir die Kamera auch: Gehäusebezeichnung plus Objektivbezeichnung. Und diese Kombination testen wir im Test der Kameras.
"Deshalb sind Zoomfaktor und Blendenzahlen Eigenschaften der Kamera, und deshalb testen wir Kameras."
Diese Aussage ist, mit Verlaub, schlicht falsch. Bei der Canon EOS R7 beispielsweise geben Sie als Zoomfaktor beachtliche 7,9 an. Bei der Canon R50 dagegen sind es nur 2,4. Bei ersterer haben Sie ein Objektiv mit 18-150mm Brennweite angeschlossen, bei letzterer eins mit 18-45mm. Was, wenn ich die Objektive austausche? Wenn - wie Sie sagen - der Zoomfaktor eine Eigenschaft der Kamera ist, müsste dieser ja unabhängig vom Objektiv bestehenbleiben. Ist das der Fall?
Bei der Angabe der größten Blende haben Sie - um bei denselben Beispielen zu bleiben - 3,5/6,3 bzw. 4,5/6,3 angegeben. Diese Zahlen beziehen sich ganz offensichtlich auf das verwendete Objektiv; mit dem Body haben sie nichts zu tun. Oder würden diese Zahlen etwa auch bestehenbleiben, wenn ich eine 50mm-Festbrennweite mit max. Blende 1,7 anschließe? Sie wollen doch sicher nicht sagen, dass das Gehäuse keine Blende 1,7 kann?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
"Auch wenn man sich bereits für ein System entschieden hat, geben unsere Testergebnisse wertvolle Hinweise zu den Nachfolgeprodukten." - 90% des Tests betrifft für mich uninteressante Systeme. Und die fehlende Vergleichbarkeit bleibt:
"Kameragehäuse und Objektiv bilden gemeinsam die Kamera." - Wenn ich Canon-Body A + Objektiv X vergleiche mit Sony-Body B + Objektiv Y, weiß ich nicht, ob das Testergebnis eine Aussage über das Objektiv, die Kamera oder das Zusammenspiel zwischen beiden macht. Ein ernsthafter Vergleich wäre nur möglich, wenn ich 1 Body mit verschiedenen Objektiven oder 1 Objektiv mit verschiedenen Bodys teste.
"Tatsächlich sind in unserem Test die Urteile für das „Bild mit automatischen Einstellungen“ vergleichbar für Systemkameras und Kompaktkameras." - Systemkameras spielen ihre Stärke erst aus, wenn ich die Automatik ausschalte. Wenn ich mit automatischen Einstellungen fotografieren will, ist eine Systemkamera rausgeworfenes Geld.