
Robo-Advisors. In dem noch relativ jungen Robo-Markt gab es in der Vergangenheit einige Veränderungen. © Getty Images / Anadmist
Die Branche ist in Bewegung: Neue Robo-Advisors kommen auf den Markt, andere verschwinden wieder. An dieser Stelle haben wir in den letzten Jahren die Entwicklungen auf dem Fintech-Markt dokumentiert. Die dabei genannten Zahlen sind Momentaufnahmen.
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- Alle Testergebnisse für Robo-Advisors Performance-Test 08/2023
- Alle Testergebnisse für Robo-Advisor mit Portfolio von 40000 Euro 07/2021
- Alle Testergebnisse für Robo-Advisor mit Portfolio von 100000 Euro 07/2021
Ihr Wertpapiermanagement
Die Norisbank bietet den Robo Ihr Wertpapiermanagement in Kooperation mit der Fondsgesellschaft DWS an. Kunden bekommen je nach Anlagetyp eines von 19 Portfolios. Die Mindestanlage beträgt einmalig 400 Euro oder bei einem Sparplan 50 Euro monatlich. Der Robo kostet 0,89 Prozent pro Jahr. Die Portfolios werden aktiv verwaltet, ein Fondsmanager stellt sie aus aktiven Fonds und ETF zusammen. Die Produktkosten für ein ausgewogenes Portfolio liegen bei 0,64 Prozent pro Jahr – insgesamt ein eher teurer Robo.
Triodos Impact Portfoliomanager
Die Triodos Bank bietet mit dem Triodos Impact Portfoliomanager ebenfalls Vermögensverwaltung mit Fonds an. Der Abschluss ist ab 10 000 Euro möglich und erfolgt online. Die Portfolios – insgesamt fünf – werden von Anlageexperten gemanagt, die nachhaltige Fonds einsetzen. Das Angebot ist teuer. Allein für die Verwaltung werden pro Jahr 1,2 Prozent der Anlagesumme fällig. Die Portfolios kosten zwischen 0,53 und 0,83 Prozent pro Jahr. Triodos arbeitet anders als günstigere Robos nicht mit ETF, sondern mit gemanagten Fonds – der Weltfonds Triodos Global Equities Impact etwa erhält in unserem Nachhaltigkeitstest die zweitbeste Note von vier Punkten. Die besten nachhaltigen ETF kommen auf drei Punkte.
Oskar: Der kinderfreundliche Robo
Der Robo-Advisor Oskar bietet Sparpläne ab 25 Euro monatlich und Einmalanlagen ab 1 000 Euro an. Oskar arbeitet mit Scalable zusammen, einem Robo-Advisor aus München, der seit Januar 2016 am Markt ist. Zur Wahl stehen fünf Depots mit Aktienquoten von 50, 60, 70, 80 und 90 Prozent. Die Aktienquoten sind recht hoch, passen aber zur Zielgruppe: Oskar spricht mit seinem Angebot zum Beispiel Eltern oder Großeltern an, die für ihre Kinder und Enkelkinder Sparpläne einrichten wollen. Wer viele Jahre Zeit hat zu sparen, kann Kursdellen am Aktienmarkt aussitzen. Das Geld der Anleger fließt in ETF, börsengehandelte Fonds, und in Gold-ETC. ETC steht für exchange traded commodities – im Grunde sind es Zertifikate. Wer weniger als 10 000 Euro anlegt, zahlt für die Vermögensverwaltung 1,0 Prozent der Anlagesumme pro Jahr, darüber sind es 0,8 Prozent. Das ist vergleichsweise viel. Hinzu kommen die Kosten für die ETF.
Smavesto: Nachhaltiges ETF-Portfolio möglich
Hinter Smavesto steht die Sparkasse Bremen. Sparpläne gibt es ab 50 Euro, Einmalanlagen ab 1 000 Euro. Das Geld der Anleger fließt in ETF (börsengehandelte Fonds) und ETC (börsengehandelte Rohstoffe). Spekulation auf Lebensmittelpreise sei jedoch ausgeschlossen, heißt es. Die Zusammenstellung der Portfolios richtet sich danach, welche zwischenzeitlichen Verluste die Anleger höchstens tragen können oder wollen. Smavesto unterteilt seine Kunden dazu in vier verschiedene Risikogruppen. Als spekulativ orientiert gilt, wer Einbrüche von 35 bis 40 Prozent aushalten kann. Konservativ sind Anleger dann, wenn sie höchstens 15 Prozent Verlust tolerieren. Die Aktienquote passt sich je nach Marktlage der Verlustvorgabe an. Smavesto kostet vergleichsweise teure 1 Prozent pro Jahr zuzüglich ETF-Kosten. Interessant ist die Möglichkeit, sein Geld nach nachhaltigen Kriterien anzulegen.
Pixit: Der Targobank-Robo
Die Targobank ist mit dem neuen Robo-Advisor Pixit am Start. Es gibt fünf verschiedene Portfolios, ihre Gewichtung wird regelmäßig angepasst. Sie sind bestückt mit ETF, börsengehandelten Fonds. Die Vermögensverwaltung kostet ja nach Anlagebetrag zwischen 0,8 und 0,99 Prozent pro Jahr plus Fondskosten. Sparpläne sind ab monatlich 100 Euro möglich, Einmalanlagen ab 5 000 Euro.
Pax-Investify: Jetzt komplett auf ethische Geldanlage ausgerichtet
Der Robo-Advisor Investify bietet mit der kirchlichen Pax-Bank nachhaltige Anlagen an: pax-investify.com. Bisher gab es bei Investify schon einen ethischen Anlagebaustein, der als Beimischung gewählt werden konnte. Die Kooperation erlaubt nun ein komplettes, ethisch ausgerichtetes Portfolio mit ETF und aktiv gemanagten Fonds. Der Robo kostet 1 Prozent pro Jahr, ab 100 000 Euro 0,8 Prozent, hinzu kommen die Fondskosten. Das ist vergleichsweise viel.
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Fidelity Wealth Expert: Mit aktiven Fonds
Beim Fidelity Wealth Expert sind Anleger ab 10 000 Euro dabei. Insgesamt kostet der Robo zwischen 1,13 und 1,23 Prozent pro Jahr – das ist relativ teuer im Vergleich. 0,55 Prozent kostet die Vermögensverwaltung pro Jahr, was für kleine bis mittlere Anlagebeträge günstig ist. Hinzu kommen jährlich 0,58 bis 0,68 Prozent an Gebühren für die Fonds. Für aktiv gemanagte Fonds ist das wenig, verglichen mit ETF jedoch viel. Fidelity nutzt für die Vermögensverwaltung Expertise externer Manager.
Zeedin: Vermögensverwaltung von Hauck & Aufhäuser
Hinter dem Robo-Advisor Zeedin steckt die Privatbank Hauck & Aufhäuser. Die Mindestanlagesumme beträgt 50 000 Euro. Anleger können sich für eine fondsgebundene Vermögensverwaltung entscheiden, für höhere Beträge gibt es auch klassische und ethische Vermögensverwaltung – jeweils mit Einzeltiteln. Die fondsgebundene Variante kostet für Beträge unter 150 000 Euro 1,01 Prozent pro Jahr – das liegt im Mittelfeld. 0,75 Prozent davon beträgt die Pauschale für den Robo, rund 0,26 Prozent kosten die Anlagen – darunter meist ETF, aber auch Zertifikate und Gold ETC. Für höhere Beträge ist die Pauschale niedriger.
Moneyfarm verlässt Deutschland
Der Robo-Advisor Moneyfarm, ein britisch-italienischer Anbieter digitaler Vermögensverwaltung mit Fonds, zieht sich aus Deutschland zurück. Moneyfarm hat vor zwei Jahren den deutschen Robo-Advisor Vaamo übernommen. Moneyfarm schlägt seinen Kunden vor, zu Fidelity Wealth Expert zu wechseln. Fidelity bietet ebenfalls sieben unterschiedliche Fondsdepots an, je nach Risikoprofil der Anleger. Anders als bei den früheren Vaamo-Depots sind bei Fidelity nur aktiv gemanagte Fonds im Einsatz. Moneyfarm selbst nutzte ebenfalls aktive Fonds. Die Kosten sind bei beiden ähnlich hoch: Moneyfarm verlangte je nach Anlagebetrag 0,45 bis 0,75 Prozent pro Jahr, Fidelity nimmt für alles 0,55 Prozent pro Jahr. Hinzu kommen bei Fidelity im Schnitt 0,66 Prozent für die Fonds, bei Moneyfarm waren es 0,39 Prozent.
Prospery hört auf
Der Robo-Advisor Prospery stellt sein Geschäft in Deutschland in Kürze ein. Die Kunden bekommen ihr Geld zurück. Die Fonds lassen sich nicht auf eine andere Bank übertragen, weil sie speziell für den Einsatz bei Prospery konzipiert wurden.
Werthstein vom Markt
Der Robo-Advisor Werthstein, erst Anfang 2018 gestartet, zog sich zum Jahresende 2018 vom Markt zurück. Die Portfolios der Kunden wurden wahlweise aufgelöst, auf eine andere Bank oder den Robo-Advisor Solidvest übertragen. Solidvest bietet Vermögensverwaltung mit Einzeltiteln an und war daher nicht im Test dabei.
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- Wir haben grüne Bankberatung ausprobiert. Unser Fazit: Gute Ansätze, mittelmäßige Fonds. Wirklich nachhaltig wird Ihr Depot mit den Top-Fonds aus unserem Fondsvergleich.
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- 2024 war ein weiteres formidables Anlagejahr: Der MSCI World legte um 27 Prozent zu, Gold 36 Prozent. Auch deutsche Aktien und sogar Euro-Staatsanleihen liegen im Plus.
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- Wissenschaftlich fundierte Anlagestrategien versprechen hohe Renditen und lassen sich mit Faktor-ETF einfach umsetzen. Wir ordnen Vor- und Nachteile dieses Ansatzes ein.
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Kommentarliste
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@Sebar: Robos nehmen Arbeit und Verantwortung ab. Aber bei der Rendite können sie nicht zaubern (kann keiner). Deshalb gilt besonders für defensive Angebote: die Kosten sollten so niedrig wie möglich sein. Dazu eignen sich bestes Tages- und Festgeld (regelmäßiger Wechsel aufwendig) oder Laufzeit-ETF (www.test.de/iBonds)
Seit Februar ein kleines Test Depot gestartet, aktuell +1,13%, das Hauptproblem sind die Kosten, quirion nicht regelmäßig sein Honorar ab und frisst damit viel von der Rendite, als Rückmeldung hab ich natürlich bekommen, ich hab ja auch wenig Risiko gewählt, das aber 50% vom Gewinn als Honorar abgezogen wird ist schon nicht ohne. Bei der Commerzbank hab ich aufs Tagesgeld über 2% für 6 Monate ohne Kostenabzug :-/.
@alle: Es gibt besondere Regeln für die Werbung mit dem Logo der Stiftung Warentest, die wir hier vorstellen:
www.test.de/unternehmen/werbung-5016972-0
Weisen Anbieter im Fließtext (ohne Logo) auf ein Testergebnis hin, gelten andere Regeln. In der Regel können die Anbieter sich auf ein Testurteil beziehen, solange sie die Bedingungen für die getestete Dienstleistung nicht geändert haben und es kein aktuelleren Test dazu gibt.
Qurion wirbt damit, angeblich Testsieger bei Stiftung Warentest zu sein, sogar in der Warteschleife in der Hotline wird dies als eine der anscheinend wichtigsten Infos erwähnt.
Kann es sein, dass es sich dabei noch um den Test aus 2021 handelt? Falls dem so sein sollte, wäre eine aktueller Test im Jahr 2025 durchaus wünschenswert. Wie viele Jahre darf denn mit Ihrem "Zertifikat" geworben werden. Finde ich absolut irreführend. Ansonsten: Vielen Dank für Ihre gute Arbeit!
@HotFirefly: Wir haben keine aktuelle Untersuchung zu Robos, aber es wird wahrscheinlich wieder eine kommen. Trotzdem können wir schon jetzt sagen: Die meisten Robos haben derartige Strategien, dass sie Einbrüche und Erholungen einfach mitnehmen. Das ist nicht besonders originell, aber kann durchaus eine gute Strategie sein.