Es ist die Frage, die sich die meisten Eltern irgendwann stellen: Was ist die beste Geldanlage für Kinder? Die Experten von Finanztest empfehlen eine einfache Mischung.
Sparen für Kinder
Testergebnisse für 18 Wertpapierdepots für Minderjährige
Inflation, Rezession, Klima, Krieg: Momentan weiß niemand so recht, wohin die Reise geht. Und da soll man langfristig für seine Kinder Geld anlegen? Und wenn ja, in welcher Form denn bitte schön: Ausbildungsversicherung, Sparplan, Festgeld, Kinderdepot? Unser Test zeigt: Eigentlich ist es babyleicht.
Wir erklären, bei welcher Geldanlage das Sparen wirklich lohnt – und wie auch Verwandte und Freunde mitsparen können. Und wir sagen, wovon man die Finger lassen sollte, wenn man langfristig ein Vermögen aufbauen will, das dem Kind im Erwachsenenalter zur Verfügung steht.
Sparen für Kinder: Warum sich unser Vergleich für Sie lohnt
Die beste Geldanlage für Sie. Die Tabellen der Stiftung Warentest zeigen, bei welchen Banken Depots für Minderjährige besonders attraktiv sind, welche ETF sich besparen lassen und wo es die höchsten Zinsen für fünfjähriges und zehnjähriges Festgeld gibt.
Hintergrund und Einordnung. Wir sagen, wie Sie am besten für Ihr Kind sparen. Sie lesen, was von Kombipolicen und Gold-Sparplänen zu halten ist und warum die richtige Mischung aus Sicherheit und Risiko bei der Geldanlage am meisten Erfolg verspricht.
Tipps und Tricks. Sie erfahren, welche steuerlichen Vorteile es mit sich bringt, wenn Sie Geld auf den Namen des Kindes anlegen – und was Sie zur Kontoeröffnung mitbringen müssen, um den Anspruch auf Bafög und kostenlose Krankenversicherung nicht zu gefährden.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus Finanztest 11/2022.
Sparen fürs Kind: Die richtige Geldanlage
Ausbildungsversicherungen, Robo-Advisors, Gold-Sparpläne: Die Finanzindustrie lässt sich immer wieder neue Produkte einfallen, um an das Geld der Anleger zu kommen. Nicht immer ist das in deren Interesse. Wir ordnen die verschiedenen Angebote ein und erläutern, warum sich die Finanztest-Anlagestrategie (Pantoffel-Portfolio) gerade auch beim Sparen für Kinder empfiehlt. Sie erfahren, warum kostenlose ETF-Sparpläne, die sich direkt bei Banken abschließen lassen, so flexibel und bequem sind. Und was Sie beim Anlegen eines Kinderdepots beachten müssen. Für Eltern und Verwandte, die beim Sparen für Kinder bis 18 keinerlei Risiko eingehen wollen, kommt auch Festgeld in Frage. Wenn Sie diesen Test freischalten, finden Sie eine Tabelle mit 19 Festgeld-Angeboten für Minderjährige (Stand: 26. September 2022).
Tipp: Die Angebote werden derzeit immer rentabler. Daher lohnt sich auch ein Blick in unseren Festgeld-Zinsvergleich (kostenpflichtig), den wir laufend aktualisieren. Er zeigt Festgeldangebote mit Laufzeiten zwischen einem Monat und zehn Jahren. Mit einem Klick finden Sie heraus, welche Angebote für Minderjährige verfügbar sind.
Das Geld gehört dem Kind
Geldanlage für Kinder unterliegt gewissen Regeln. Die wichtigste: Geld, das auf den Namen des Kindes angelegt ist, gehört dem Kind! Die Eltern verwalten es zwar, für sich selbst nutzen dürfen sie es jedoch nicht – dafür sparen sie Steuern. Sobald das Kind 18 wird, kann es mit dem Geld machen, was es will. Die Eltern haben dann keinen Zugriff mehr.
Kinderdepots im Vergleich
Wer sich für eine Mischung aus Festgeld und ETF (Fonds) entscheidet, kann sich freuen: Die meisten der 19 Banken in unserer Untersuchung, die Wertpapierdepots für Minderjährige anbieten, berechnen dafür nichts. Wer regelmäßig Geld anlegt, muss allerdings bei ETF-Sparplänen mit Kaufgebühren rechnen, die für unseren Modellfall – monatliche Sparrate 50 Euro – je nach Anbieter zwischen 1,20 und 33 Euro jährlich liegen. Es geht aber auch ohne: Bei drei Anbietern im Test wird weder ein Depotpreis noch ein Transaktionsentgelt berechnet. Unser Sparplan-Finder zeigt, bei welchem Anbieter Sie welche ETF besparen können.
Ab 1 Euro die ganze Welt
An deutschen Börsen werden rund 2 000 verschiedene ETF gehandelt, und viele davon gibt es auch als Sparpläne. Längst nicht alle eignen sich aber für langfristiges Sparen oder sogar für die Altersvorsorge. Wir empfehlen für diesen Zweck nur ETF, die einen breiten internationalen Aktienindex abbilden. Am besten eignen sich Sparpläne auf Weltaktienindizes wie den MSCI World oder Aktienindizes auf Europa. Schon mit 1 bis 50 Euro pro Monat können sich Sparer zum Beispiel am Weltaktienindex MSCI World beteiligen und damit indirekt an rund 1 500 globalen Unternehmen.
Die prozentuale Zusammensetzung dieses und aller anderen Aktienindizes verschiebt sich ständig mit der Kursentwicklung der in ihnen enthaltenen Wertpapiere. Auch werden die Indizes laufend angepasst, manche Aktien fallen heraus, andere kommen neu dazu.
Sparen für Kinder
Testergebnisse für 18 Wertpapierdepots für Minderjährige
Die breite Verteilung des Sparbetrags auf viele Unternehmen aus unterschiedlichen Ländern und Branchen macht den ETF-Sparplan zum pflegeleichten Langfristinvestment. Eine regelmäßige Kontrolle ist anders als bei aktiv gemanagten Fonds nicht nötig. Wer die langfristige Börsenentwicklung nicht extrem skeptisch sieht, liegt mit einem Sparplan auf einen Weltaktienindex richtig.
- Wer jeden Monat Geld in Aktien steckt, hat auf lange Sicht gute Rendite-Aussichten. Unser ETF-Sparplan-Vergleich bietet aktuelle Konditionen und einen Sparplan-Rechner.
- Das Fintech Raisin bietet mit dem Raisin Invest ETF Configurator einen neuen ETF-Portfolio-Helfer an. Die Stiftung Warentest hat sich das Angebot angeschaut.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Stiftung_Warentest am 08.12.2022 um 14:45 Uhr
Inflation
@RonnyBerlin: Unsere Berichterstattung zur Inflation finden Sie hier: www.test.de/inflation Renditeangaben auf test.de (und anderer seriöser Infoportalen) lassen die Inflationsrate regelmäßig außen vor, aus Gründen der Vergleichbarkeit.
Die Stiftung schreibt: "Festgeld lohnt zunehmend - Wer eher auf Sicherheit statt auf Rendite setzt, sollte eine Festgeldanlage wählen − hier sind bis zu 3 Prozent Zinsen für eine Anlagedauer von fünf Jahren möglich" Die Stiftung hat wohl noch nie was von Inflation gehört. Festgeld hat sie noch nie gelohnt, zu keiner Zeit, denn die Inflexibilität auf Marktänderungen wie 10 % Inflation reagieren zu können birgt hohe Opportunitätskosten.
@Andreas5557: Ja, das Erlenen eines vernünftigen Umganges mit dem Geld ist die beste Alternative. Die Angebote, die Eltern / Großeltern zu diesem Zweck bekommen, haben alle einen Harken. Fondsauszahlplan: Ist das Geld auf den Namen des Kindes angelegt, und Eltern vereinbaren vor dem 18. Geburtstag einen Auszahlplan mit der depotführenden Bank, so kann das Kind bei Volljährigkeit diesen auflösen. Der Jugendliche kann sich jederzeit umentscheiden. Ausbildungs- / Rentenversicherungen Kombipolicen, die eingezahltes Kapital sofort verrenten, empfehlen wir aufgrund der hohen Nebenkosten nicht. Hinzukommt, dass zum Teil Verträge mit zu langen Laufzeiten für die Anspardauer verkauft werden, 20 oder 30 Jahre. Das führt zu hohen Abbruchquoten. Ein vorzeitiger Ausstieg ist mit zusätzlichen Kostennachteilen verbunden. Bankauszahlpläne Die Bankauszahlpläne mit festen Laufzeiten haben in der Vergangenheit aufgrund des Zinsumfeldes an Bedeutung verloren. Im jetzigen Zinsumfeld raten wir von Verträgen mit einer langen Zinsbindung ab. Wer heute einen Zins für 2 oder 10 Jahre festschreibt, kann an Zinssteigerungen innerhalb dieser Laufzeit nicht teilnehmen. Im eigenen Namen anlegen Wer das Geld fürs Kind / für den Enkel auf den eigenen Namen anlegt und parallel für sich Kapitalerträge erzielt, zahlt Abgeltungssteuer, sobald die Erträge den Sparerpauschbetrag übersteigen. In 2023 soll der Pauschbetrag auf 1000 € ansteigen.
Hallo, im Editorial des November-Hefts kündigt Ihr Chefredakteur auch Informationen zu der Frage an, wie man "sicher stellt, dass ein Kindt nicht zu früh alles verbraucht". Im Heft gab es dann Hinweise zur Erziehung zum vernünftigen Umgang mit Geld. Aber bei "Sicherstellung" dachte ich etwa an einen Auszahlungsplan für das angesparte Guthaben ab dem 18. Lebensjahr. Diesen Tipp hörte man früher öfter. Ist er noch aktuell? Hilft er überhaupt etwas? Wenn das Kind erwachsen wird, kann es dann nicht den Auszahlungsplan beenden und alles Geld sofort verbrauchen?
@Float: Eltern sind nicht verpflichtet, das Tages- und Festgeldkonto für die minderjährigen Kinder bei der gleichen Bank zu halten bei der sich das Minderjährigen-Depot befindet. Die Erlöse aus den Verkäufen von ETF / Fonds landen auf dem Referenzkonto, bzw. Verrechnungskonto und können von dort aus wieder angelegt werden.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@RonnyBerlin: Unsere Berichterstattung zur Inflation finden Sie hier:
www.test.de/inflation
Renditeangaben auf test.de (und anderer seriöser Infoportalen) lassen die Inflationsrate regelmäßig außen vor, aus Gründen der Vergleichbarkeit.
Die Stiftung schreibt: "Festgeld lohnt zunehmend -
Wer eher auf Sicherheit statt auf Rendite setzt, sollte eine Festgeldanlage wählen − hier sind bis zu 3 Prozent Zinsen für eine Anlagedauer von fünf Jahren möglich"
Die Stiftung hat wohl noch nie was von Inflation gehört. Festgeld hat sie noch nie gelohnt, zu keiner Zeit, denn die Inflexibilität auf Marktänderungen wie 10 % Inflation reagieren zu können birgt hohe Opportunitätskosten.
@Andreas5557: Ja, das Erlenen eines vernünftigen Umganges mit dem Geld ist die beste Alternative. Die Angebote, die Eltern / Großeltern zu diesem Zweck bekommen, haben alle einen Harken.
Fondsauszahlplan:
Ist das Geld auf den Namen des Kindes angelegt, und Eltern vereinbaren vor dem 18. Geburtstag einen Auszahlplan mit der depotführenden Bank, so kann das Kind bei Volljährigkeit diesen auflösen. Der Jugendliche kann sich jederzeit umentscheiden.
Ausbildungs- / Rentenversicherungen
Kombipolicen, die eingezahltes Kapital sofort verrenten, empfehlen wir aufgrund der hohen Nebenkosten nicht. Hinzukommt, dass zum Teil Verträge mit zu langen Laufzeiten für die Anspardauer verkauft werden, 20 oder 30 Jahre. Das führt zu hohen Abbruchquoten. Ein vorzeitiger Ausstieg ist mit zusätzlichen Kostennachteilen verbunden.
Bankauszahlpläne
Die Bankauszahlpläne mit festen Laufzeiten haben in der Vergangenheit aufgrund des Zinsumfeldes an Bedeutung verloren. Im jetzigen Zinsumfeld raten wir von Verträgen mit einer langen Zinsbindung ab. Wer heute einen Zins für 2 oder 10 Jahre festschreibt, kann an Zinssteigerungen innerhalb dieser Laufzeit nicht teilnehmen.
Im eigenen Namen anlegen
Wer das Geld fürs Kind / für den Enkel auf den eigenen Namen anlegt und parallel für sich Kapitalerträge erzielt, zahlt Abgeltungssteuer, sobald die Erträge den Sparerpauschbetrag übersteigen. In 2023 soll der Pauschbetrag auf 1000 € ansteigen.
Hallo,
im Editorial des November-Hefts kündigt Ihr Chefredakteur auch Informationen zu der Frage an, wie man "sicher stellt, dass ein Kindt nicht zu früh alles verbraucht". Im Heft gab es dann Hinweise zur Erziehung zum vernünftigen Umgang mit Geld.
Aber bei "Sicherstellung" dachte ich etwa an einen Auszahlungsplan für das angesparte Guthaben ab dem 18. Lebensjahr. Diesen Tipp hörte man früher öfter.
Ist er noch aktuell?
Hilft er überhaupt etwas? Wenn das Kind erwachsen wird, kann es dann nicht den Auszahlungsplan beenden und alles Geld sofort verbrauchen?
@Float: Eltern sind nicht verpflichtet, das Tages- und Festgeldkonto für die minderjährigen Kinder bei der gleichen Bank zu halten bei der sich das Minderjährigen-Depot befindet. Die Erlöse aus den Verkäufen von ETF / Fonds landen auf dem Referenzkonto, bzw. Verrechnungskonto und können von dort aus wieder angelegt werden.