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Testergebnisse für 30 Cola 06/2016Jedes fünfte Colagetränk im Test bekam schlechte Noten für seine chemische Qualität. Die Gründe:
Schadstoff aus Zuckerkulör. Bei der Herstellung des Farbstoffs Ammonsulfit-Zuckerkulör (E 150d) bildet sich 4-Methylimidazol (4-MEI). Diese Substanz erwies sich im Tierversuch als krebserregend. In der EU gilt ein Grenzwert für 4-MEI in diesem Zuckerkulör. Wie viel in Lebensmitteln sein darf, ist nicht geregelt. Anders in Kalifornien. Dort müssen Lebensmittel einen Warnhinweis tragen, wenn ihr Verzehr dazu führen kann, dass man mehr als 29 Mikrogramm 4-MEI pro Tag aufnimmt. Die meisten der 27 getesteten Colas mit Zuckerkulör enthalten nur sehr geringe Mengen an 4-MEI. Bei Pepsi, Pepsi Light und Vita Cola Pur ist das kalifornische Limit schon mit weniger als 0,5 Liter überschritten. Bei Club Cola ist es noch gravierender: Schon 0,07 Liter reichen, um an die Grenze zu kommen.
Chlorat. Es kann etwa über Reinigungs- oder Desinfektionsmittel in Cola geraten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat eine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge berechnet. Pepsi Light enthält sehr viel Chlorat: Ein Erwachsener, der 0,5 Liter trinkt, überschreitet die Menge bereits. Zu viel Chlorat kann auf Dauer die Jodaufnahme hemmen. Große Mengen sind giftig.
Phosphorsäure (E 338). Ihre Salze, die Phosphate, sind als Zusatzstoffe in Lebensmitteln umstritten. Laut neuer Studien könnten sie in hoher Menge Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Die Efsa will Phosphorsäure bis Ende 2018 neu bewerten. Für Nierenkranke ist sie definitiv gefährlich. Fritz-Kola hält den EU-Grenzwert gerade noch ein, alle anderen Colas kommen mit weniger Phosphorsäure aus.
Alkohol. Red Bull enthält mehr Alkohol als für Erfrischungsgetränke erlaubt: 3 statt 2 Gramm je Liter.
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@feinast: Sie haben Recht, Cola und Fruchtsäfte nehmen sich im Zuckergehalt oft nicht viel. Cola kommt im Schnitt auf 10 Gramm pro 100 Milliliter, auch Apfelsaft oder Orangensaft haben einen ähnlich hohen Zuckeranteil. Daher gilt auch bei Fruchtsaft: In Maßen trinken.
Bei Fruchtsaft handelt es sich um ein natürliches Produkt, dem kein Zucker zugesetzt werden darf. Die Süße stammt allein aus den Früchten. Außerdem bringen sie je nach Sorte Vitamine oder sekundäre Pflanzenstoffe mit. Cola ist wie Limonade ein zusammengesetztes Lebensmittel, den Zuckergehalt können Anbieter über die Rezeptur beeinflussen. Daher bewerten wir den Zuckergehalt von Erfrischungsgetränken wie Cola oder Limonade auch als eigenen Prüfpunkt. Weder Fruchtsaft noch Cola oder Limonade eignen sich aber als Durstlöscher.
Der Zuckergehalt von Kolas ist gleich hoch wie bei Fruchtsäften.
Warum wird das bei Cola so negativ bewertet?
Ich habe neulich festgestellt, dass Pepsi Max mir ganz gut schmeckt.
Jetzt habe ich aber das mit dem Chlorat gelesen und frage mich,
ob Pepsi darauf reagiert hat. Der Test liegt 5 Jahre zurück und ich habe
kaum eine Möglichkeit zu erfahren ob dass, was Sie hier feststellen, noch zutrifft.
Ich bin wirklich ratlos und kann eigentlich nur aufhören Pepsi zu trinken,
bis die Einschätzung aktualisiert wird oder das vielleicht noch bestehende
Gesundheitsrisiko hinnehmen.
Kommentar vom Autor gelöscht.
@ingmar.steinicke: Eine „komplexe Colanote“ ist eine vielschichtige, volle, nuancenreiche Geschmacksnote, die von geschulten Prüfpersonen zur Bewertung vergeben wird. (bp)