Pre-Nahrung im Test Viel Gutes im Fläsch­chen

Datum:
  • Text: Ina Bock­holt
  • Wissenschaftliche Leitung: Dr. Ursula Loggen
  • Produkt­auswahl: Michaela Back­hus
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens
Pre-Nahrung im Test - Viel Gutes im Fläsch­chen

Nähe. Sie entsteht auch, wenn ein Baby Fläsch­chen­nahrung trinkt – mit viel Zeit und Haut­kontakt. © Adobe Stock / Africa Studio

Pre-Milch soll Babys rundum versorgen. Alle Produkte im Test der Stiftung Warentest schaffen das. Doch fünf sind wegen Schad­stoffen nur befriedigend, eines wegen Keimen.

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Muttermilch ist in ihrer Zusammenset­zung unüber­troffen – doch nicht alle Babys werden gestillt. Für sie gibt es industriell hergestellte Ersatz­nahrung. Die Produkte, die Babys schon nach der Geburt und in den ersten sechs Lebens­monaten trinken können, heißen Säuglings­anfangs­nahrung oder auch Pre-Milch. Die Stiftung Warentest hat 19 Pre-Nahrungen untersucht, darunter auch Ziegenmilch­produkte und sogenannte HA-Nahrungen mit gespaltenem Eiweiß.

Außer den drei Testsiegern sind weitere Produkte empfehlens­wert – darunter auch preisgüns­tige, mit denen sich mitunter 50 Euro im Monat sparen lassen. Einige Pulver schaffen allerdings wegen Schwächen nur das Qualitäts­urteil Befriedigend. Dazu gehören deutliche Gehalte an PFAS sowie ein kritischer Keim in einer Probe.

Warum sich der Pre-Nahrung-Test für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Sie erfahren, welche von 19 Anfangs­nahrungen die besten sind. Im Test sind neben klassischer Pre-Nahrung aus Kuhmilch auch HA- und Ziegenmilch­nahrung vertreten, darunter Produkte von Hipp, Aptamil und Bebivita, aber auch Biomarken sowie preis­werte Alternativen. Die Preise reichen von 10,50 Euro pro Kilogramm für die güns­tigste Pre-Nahrung aus Kuhmilch bis zu 142 Euro für das teuerste Ziegenmilch­produkt.

Die beste Pre-Nahrung für Ihr Baby

Sie können die Test­ergeb­nisse individuell filtern – zum Beispiel nach der besten Pre-Nahrung, nach Produkt­gruppen oder guten und güns­tigen Pulvern. Wir haben für jedes Pulver die Durch­schnitts­kosten für die Ernährung eines Babys im dritten Lebens­monat berechnet.

Tipps und Hintergrund

Wir sagen, worauf es bei der Zubereitung von Säuglings­nahrung ankommt – auch unterwegs. Eine Heb­amme und Fach­frau für Säuglings­ernährung erklärt, wie sich Muttermilch von Pre-Nahrung unterscheidet und wie Babys auch mit Fläsch­chen­nahrung gedeihen.

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Pre-Nahrung im Test – für Babys von Geburt an

Ob Ihr Baby gerade erst geboren ist oder schon vor ein paar Wochen oder Monaten – die Produkte im Test sollen Kinder im ersten Lebens­halb­jahr mit allen notwendigen Nähr­stoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Eiweiß und Fett versorgen. Die Haupt­zutat ist Milch­pulver, das durch Aufschütteln mit Wasser in einem Fläsch­chen trink­fertig wird. Wir haben drei Produktkategorien unter die Lupe genommen.

  • Klassische Pre-Nahrung aus Kuhmilch. Der Klassiker empfiehlt sich für alle gesunden Säuglinge in den ersten sechs Lebens­monaten. Zwölf Produkte haben wir getestet, darunter vier in Bio-Qualität.
  • HA-Nahrung aus Kuhmilch. Die Bezeichnung „HA“ steht für hydrolysierte Anfangs­nahrung. Im Test erfahren Sie, wie sich vier geprüfte HA-Nahrungen bewähren und ob sie für die Allergieprävention sinn­voll sind.
  • Pre-Nahrung aus Ziegenmilch. Einige Eltern erhoffen sich, dass Babys Ziegenmilch­produkte besonders gut vertragen. In Internetforen finden sich auch Geschichten, wonach Ziegenmilch Allergien vorbeugen könnte. Wir prüften die Qualität von drei Produkten.

Blick in die Tabelle

Beba Expert HA Pre Hydrolysierte Anfangs­nahrung
Milupa Milumil Pre Anfangs­milch
dm Babylove Anfangs­milch Pre
Holle Bio Pre Anfangs­milch (Bio)
Töpfer Lactana Bio Anfangs­milch aus Ziegenmilch Pre (Bio)
Qualitäts­urteil

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Ernährungs­physiologische Qualität

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Schad­stoffe

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Mikrobiologische Qualität

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Nut­zungs­freundlich­keit der Ver­packung

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Die Auswahl ist ein zufälliger Ausschnitt der Gesamttabelle und nicht sortiert.

Nach dem Preis gehen oder Bio kaufen

Ob klassische Produkte, HA- oder Ziegenmilch­nahrung: In jedem Segment finden Sie geeignete Produkte, die besonders preis­wert sind. Vorrats­käufe können sich lohnen: Viele Pulver halten sich 18 Monate lang. Einige Anbieter geben den Zusatz von Milchsäurebakterien oder bestimmten Mehr­fach­zuckern namens Oligosaccharide an – sie sollen etwa das Immun­system unterstützen.

Zu den teureren Produkten im Handel und auch im Test zählen viele Bio-Nahrungen. Sie sind nach den Richt­linien der EU-Ökover­ordnung hergestellt. Umwelt­bewusste Eltern, die Pre-Nahrung ohne Palmöl oder Kokosöl kaufen möchten, finden passende Produkte im Test.

Tipp: Vom fünften bis siebten Monat sollte Beikost auf den Speiseplan eines Kindes – wie das gelingt, lesen Sie in unserem FAQ. Guten Babybrei im Gläschen finden Sie in unserem Test von Breien wie Fleisch-Kartoffel-Gemüse-Brei.

Schad­stoffe und Keim in Pre-Milch nachgewiesen

Pre-Nahrungen werden für die jüngsten Babys produziert und müssen besonders sicher sein, weshalb wir auf viele Para­meter prüften. Wir bestimmten etwa die ernährungs­physiologische Qualität und untersuchten auf Schad­stoffe wie Mineral­ölkohlen­wasser­stoffe. Erst­mals prüften wir die Pulver auch auf per- und poly­fluorierte Alkyl­substanzen (PFAS), auch Ewig­keitschemikalien genannt – und wurden fündig. Wir sagen, welche Pulver vergleichs­weise viel PFAS enthielten, und ordnen die Befunde ein. PFAS waren auch schon Thema in anderen Tests von Baby­produkten wie Kinderwagen und Buggys.

Auch bei der Unter­suchung auf verschiedene Keime wie Salmonellen, Listerien und Cron­obacter gab es einen Treffer in einer Probe. Das Risiko für Infektionen mit dem geprüften Produkt ist allerdings gering und lässt sich sehr stark verringern, indem Eltern Säuglings­nahrung frisch zubereiten und nicht lange stehen lassen. Lesen Sie auch unsere Tipps.

So haben wir Pre-Nahrung getestet

Im Test: 19 Säuglings­anfangs­nahrungen, davon 3 aus Ziegenmilch sowie 4 HA-Pre-Nahrungen. Sieben Produkte tragen das EU-Bio-Siegel. Einkauf: Februar und März 2025. Die Preise ermittelten wir per Anbieterbefragung im Juli 2025. 

Ernährungs­physiologische Qualität: 45 % 

Im Labor analysierten wir die Gehalte an Eiweiß, Fett, Zuckern, Wasser, Asche, Mineralstoffen (Kalzium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Chlorid, Jod, Kalium, Eisen, Zink, Kupfer, Selen) und Vitaminen (A, B12, Folsäure) sowie Cholin. Daraus berechneten wir den Nähr­stoff­gehalt. Wir analysierten das Fettsäurespektrum und vergaben Plus­punkte, wenn Produkte die mehr­fach ungesättigte Fett­säure Arachidonsäure enthielten – Anbieter setzen sie freiwil­lig zu. Weitere Plus­punkte gab es für relativ hohe Eisen­gehalte und relativ nied­rige Protein­gehalte. 

Folgende Methoden setzten wir ein:

  • Eiweiß, Fett, Wasser­gehalt, Asche und Mineralstoffe analysierten wir in Anlehnung an die Amtliche Samm­lung von Unter­suchungs­verfahren nach §64 des Lebens­mittel- und Futtermittel­gesetz­buchs (ASU).
  • Das Fett­säurespektrum bestimmten wir in Anlehnung an Methoden der Deutschen Gesell­schaft für Fett­wissenschaft (DGF).
  • Für den Zucker­gehalt ermittelten wir die Gehalte an Laktose, Saccharose, Glukose und Fruktose in Anlehnung an die ASU.
  • Vitamine A und B12 bestimmten wir in Anlehnung an die ASU. Folsäure mittels Flüssig­keit­schromato­graphie mit Tandem-Massenspektometrie (LC-MS/MS).

Schad­stoffe: 30 % 

Wir bestimmten 3-MCPD- und Glycidyl-Ester. Wir prüften auf vier relevante poly- und perfluorierte Alkyl­substanzen (PFAS), Mineral­ölbestand­teile (Mosh, Mosh-Analoge und Moah). Die besonders kritischen Moah waren in keiner Probe nach­weisbar. Zudem untersuchten wir auf Blei, Kadmium, Bisphenol A (BPA) und das Schimmelpilzgift Aflatoxin M1 – nichts davon war nach­weisbar. 

Folgende Methoden setzten wir ein:

  • Blei und Kadmium sowie Aflatoxin M1 bestimmten wir in Anlehnung an ASU-Methoden.
  • 3-Mono­chlor­propandiol-Ester (3-MCPD-Ester) und Glycidyl-Ester analysierten wir in Anlehnung an die Methode der Deutschen Gesell­schaft für Fett­wissenschaft (DGF).
  • Auf die Mineral­ölbestand­teile Mosh (gesättigte Mineral­ölkohlen­wasser­stoffe), Mosh-Analoge und Moah (aromatische Mineral­ölkohlen­wasser­stoffe) prüften wir in Anlehnung an DIN mittels online gekoppelter Flüssig­keits- und Gaschromatografie mit Flammenionisations­detektor (LC-GC/FID).
  • Auf Bisphenol A untersuchten wir mittels LC-MS/MS.
  • Wir bestimmten die Gehalte der vier PFAS Perfluoroctansulfonsäure (PFOS), Perfluoroctansäure (PFOA), Perfluornonan-säure (PFNA) und Perfluor­hexansulfonsäure (PFHxS): mittels Gaschromatografie mit Massenspektrometrie (GC/MS).

Mikrobiologische Qualität: 5 % 

Wir ermittelten die Gesamt­keimzahl, prüften auf Salmonellen, Enterobakterien, Listeria mono­cytogenes, Bacillus cereus. Hier gab es keine Auffälligkeiten. Zusätzlich prüften wir auf Cron­obacter, bei dem wir einen positiven Befund hatten.

Folgende Methoden setzten wir ein:

  • Die Bestimmung der Gesamt­keimzahl sowie die Prüfungen auf Salmonellen, Enterobakterien Listeria mono­cytogenes, Bacillus cereus erfolgten in Anlehnung an die entsprechende ASU-Methode.
  • Auf Cron­obacter untersuchten wir in Anlehnung an Din EN ISO Methode, einen positiven Befund sicherten wir mit Flug­zeitmassenspektrometrie (Maldi-Tof) ab. Für die Prüfung auf Cron­obacter erstellten wir zunächst eine Misch­probe aus drei Packungen mit jeweils 100 Gramm aus jeder Packung. War diese Probe auffällig, untersuchten wir zusätzlich je 100 Gramm aus sechs Packungen, um die Verbreitung des Keims zu ermitteln.

Nutzungs­freundlich­keit der Verpackung: 5 % 

Wir kontrollierten, ob eine Originalitäts­sicherung vorhanden war. Drei Fachleute prüften, wie sich die Packungen öffnen, wieder verschließen und die Pulver entnehmen ließen. Auch geprüft: Angaben zu Packungs­material, Entsorgungs- und Trenn­hinweise.

Deklaration: 15 % 

Wir begut­achteten, ob die deklarierten Angaben den lebens­mittel­recht­lichen Vorschriften entsprachen. Zusätzlich bewerteten wir Zubereitungs­hinweise, Nähr­wert­kennzeichnung, Werbeaussagen und ob Hinweise auf Vorteile des Stillens leicht auffind­bar und gut leserlich waren. Drei Fach­kundige prüften die Leserlich­keit und die Über­sicht­lich­keit der Angaben. 

Abwertungen 

Abwertungen bewirken, dass sich Produkt­mängel verstärkt auf das Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Ab­wertungen setzten wir ein:

  • Das Urteil Schad­stoffe konnte nicht besser sein als das jeweils schlechteste Urteil für einzelne Schad­stoffe.
  • Ab der Note Befriedigend im Schad­stoff­urteil werteten wir das Qualitätsurteil ab. Je schlechter die Urteile, desto stärker ist der jeweilige Abwertungs­effekt.
  • Bei ausreichender mikrobiologischer Qualität werteten wir das Qualitäts­urteil um eine halbe Note ab. 

Weitere Unter­suchungen 

Wenn Sojalecithin in der Zutaten­liste genannt wurde, prüften wir das Pulver auf gentech­nisch veränderte Bestand­teile. Es waren keine nach­weisbar. Soweit vorhanden, analysierten wir die Schutz­atmosphäre.

Folgende Methoden setzten wir ein:

  • Die Zusammenset­zung der Schutz­atmosphäre ermittelten wir über elektrome­trische Messung.
  • Auf gentech­nisch veränderte Bestand­teile prüften wir in Anlehnung an die Methode der ASU.

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94 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 20.01.2023 um 08:25 Uhr
    Ergebnisse für Folgemilch

    @TheCutter: Die Testergebnisse sind leider nicht auf andere Produkte übertragbar. Fachgesellschaften betonen, dass der Umstieg auf Säuglingsanfangsnahrung 1 oder auf Folgenahrung 2 nicht notwenig ist. Flaschenmilch kann genauso gefüttert werden wie Muttermilch. Ab dem 5. Monat können Sie dann mit Beikost beginnen.

  • TheCutter am 18.01.2023 um 11:47 Uhr
    Ergebnisse für Folgemilch?

    Kann man vom selben Hersteller bedenkenlos auf die Folgemilch 1 oder 2 wechseln? Oder wird es dazu noch einen gesonderten Test geben?

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 31.08.2022 um 06:48 Uhr
    Überschrift

    @WB1450: haben Sie vielen Dank für Ihre Anmerkung, die auch an die zuständige Fachredaktion im Hause zur Kenntnisnahme weitergeleitet wurde.
    Ihre Zuschrift ist für unsere Arbeit von großem Wert, sind wir doch darauf angewiesen, die Erfahrungen, Wünsche und Meinungen unserer Leser möglichst genau zu kennen, um aktuelle und hilfreiche Veröffentlichungen bieten zu können. Kritische Zuschriften aus unserer Leserschaft stellen wir hausintern stets zur Diskussion, geben sie uns in vielen Fällen doch wertvolle Anregungen, die in künftigen Veröffentlichungen berücksichtigt werden. Wir würden uns freuen, wenn Sie die Verbraucheraufklärung auch weiterhin mit Kritik und Hinweisen unterstützen würden.

  • WB1450 am 27.08.2022 um 20:28 Uhr
    @halsbandschnaepper

    Was Du aus dem Duden zitierst ist nur die halbe Wahrheit.
    ungezogenes Kind, besonders Mädchen
    Gebrauch: landschaftlich, besonders süddeutsch, österreichisch abwertend

  • halsbandschnaepper am 27.08.2022 um 12:23 Uhr
    Fratz Bedeutung laut Duden

    Laut Duden hat das Wort Fratz zwei Bedeutungen. Nur die zweite Bedeutung ist negativ.
    Beispiel laut Duden "ein süßer, kleiner Fratz". Das ist eindeutig nicht negativ.