
Wuchtbrumme. Luft-Wasser-Wärmepumpen heizen klimaschonend, brauchen aber Platz im Garten. © Reiner Metzger
Emissionsfrei heizen können sie alle. Unterschiede zeigen die Wärmepumpen im Test der Stiftung Warentest vor allem in der Energieeffizienz und im Stromverbrauch.
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Testergebnisse für 11 Luft-Wasser-WärmepumpenSo viel ist sicher: Die Anschaffung einer Wärmepumpe kostet einen fünfstelligen Betrag. Wer ein Haus besitzt und das Heizsystem auf Wärmepumpe umrüsten möchte, will sicher sein, dass sich die Investition lohnt – auch wenn es über staatliche Förderungen einen Teil des Geldes wieder zurückgibt. In der aktuellen Untersuchung haben wir fünf Luft-Wasser-Wärmepumpen getestet, sechs weitere Modelle hatten wir bereits 2023 unter die Lupe genommen. Die gute Nachricht: Alle getesteten Wärmepumpen können ein Einfamilienhaus beheizen – auch einen Altbau. Je besser das Haus gedämmt ist, desto effizienter heizen die Pumpen und desto größer ist die Wohnfläche, die sie warm bekommen.
Die Energieeffizienz der Wärmepumpen hängt aber nicht nur von der Dämmung ab oder davon, ob das Haus via Fußbodenheizung oder Radiatoren geheizt wird. Bei gleichen Testbedingungen unterscheiden sich die Wärmepumpen hinsichtlich der Energieeffizienz teils deutlich. In puncto Stromkosten gibt es zwischen den Testsiegern und den Tabellenletzten einen Unterschied von mehreren Hundert Euro – pro Jahr. Unser Test hilft Ihnen, Geld zu sparen!
Warum sich der Wärmepumpen-Test für Sie lohnt
Testergebnisse
Unsere Datenbank zeigt die Ergebnisse für elf Luft-Wasser-Wärmepumpen – darunter Modelle von Buderus, Vaillant, Weishaupt und Viessmann. Wir haben geprüft, wie effizient sie im für Deutschland typischen Klima heizen und wie leicht sie sich bedienen lassen.
Die beste Wärmepumpe für Sie
Die Testergebnisse können Sie individuell nach den Kriterien filtern, die Ihnen wichtig sind – etwa nach Energieeffizienz, Leistung und verwendetem Kältemittel. Die Tabelle enthält auch Noten für die Lautstärke der Außengeräte.
Geldfragen
Wir erläutern, auf welche Investitionskosten sich Hausbesitzer einstellen müssen, wenn sie sich eine Wärmepumpe zulegen. Und wir bieten Orientierung in Sachen Förderung, Stromtarife und Versicherungsfragen.
Heftartikel als PDF
Nach dem Freischalten erhalten Sie die Heftartikel aus test 10/23 und test 8/24 zum Download.
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Testergebnisse für 11 Luft-Wasser-WärmepumpenLuft-Wasser-Wärmepumpen nutzen Luft als Energiequelle
Bei den Wärmepumpen im Vergleich der Stiftung Warentest handelt es sich um Luft-Wasser-Wärmepumpen – diese Art kommt in Deutschland am häufigsten zum Einsatz. Sie beziehen ihre Heizenergie aus der Außenluft. Das funktioniert selbst im Winter, wenn draußen Minusgrade herrschen. Erst bei klirrender Kälte muss ein elektrischer Heizstab nachhelfen, der in den Geräten verbaut ist. In unserem Test kam es darauf an, wie viel Strom die Wärmepumpen verbrauchen und wie viel Wärme sie daraus machen. Das haben wir geprüft – für die in Deutschland vorkommenden Klimazonen.
Im Gegensatz zu Gas-Brennwertkesseln oder Holzpellet-Heizungen laufen Wärmepumpen im Betrieb emissionsfrei. Noch effizienter als die Luft-Wasser-Wärmepumpen im Test laufen oft Wärmepumpen, die ihre Heizenergie aus dem Grundwasser oder aus Erdwärme beziehen. Im Vergleich zu Luft-Wasser-Wärmepumpen kosten solche Systeme aber viel mehr, denn für den Einbau ist oft eine Erdbohrung nötig.
Tipp: Schon vor dem Freischalten des Tests können Sie sehen, welche Wärmepumpen wir geprüft haben.

Kältemittel und Geräusch: Prüfpunkte im Wärmepumpen-Test
Die getesteten Wärmepumpen unterscheiden sich nicht nur in Sachen Energieeffizienz, Stromverbrauch und Handhabung. Im Test 2024 nutzen alle das relativ klimaschonende Kältemittel Propan. Im Test 2023 setzten zwei Modelle dagegen noch das besonders klimaschädliche Kältemittel R32 ein. Würde es entweichen, hätte es die 675-fache Treibhauswirkung von Kohlendioxid (CO2).
Immer wieder ist auch die Lautstärke der Wärmepumpe ein Thema. Im Labor verglichen wir die Lautstärken der Außengeräte bei voller Leistung. Die Modelle schnitten gut oder befriedigend ab. Im Test 2024 prüften wir zudem erstmals den Silent Mode, den leisesten Betriebsmodus. Die Tabelle zeigt, was er bringt. Ob das Geräusch der Wärmepumpe die umliegenden Haushalte stört, hängt auch davon ab, wo die Pumpe aufgestellt wird, wie weit sie von Schlafzimmerfenstern entfernt steht oder welche Schallschutzmaßnahmen Wärmepumpenbesitzer ergreifen.
Wie wir den Testsieger ermittelt haben
Um die Energieeffizienz der Wärmepumpen zu testen, haben wir die Außengeräte in eine Kältekammer gesteckt und sie dort verschiedenen Temperaturen ausgesetzt – von plus 12 bis minus 15 Grad. Die mussten die Pumpen jeweils in eine Vorlauftemperatur von 55 Grad verwandeln. Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur, die das Wasser im Heizsystem erreicht, bevor es durch die Heizungsrohre geschickt wird.
Wir haben uns die Kältemittel in den Wärmepumpen angeschaut und ausgerechnet, welche Treibhauswirkung die Mittel hätten, wenn sie entweichen würden. Außerdem haben wir bewertet, wie leicht sich die Geräte bedienen lassen und wie es um den Datenschutz steht – denn die smarten Wärmepumpen sammeln auch Daten ihrer Nutzerinnen und Nutzer. Dabei sind uns einige Mängel aufgefallen.
Tipp: Wärmepumpen benötigen Strom. Viele Stromversorger bieten besondere Stromtarife für Wärmepumpen und Nachtspeicherheizungen.
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Testergebnisse für 11 Luft-Wasser-Wärmepumpen-
- Die Klimageräte im Test kosten 700 bis weit über 2000 Euro, nicht alle kühlen und heizen effizient. Dazu kommen sehr unterschiedliche Stromkosten. Jetzt vergleichen!
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- Für Bau, Kauf oder energetische Sanierung eines Hauses gibt es zahlreiche Fördermittel. Die Zuschüsse für den Heizungstausch stehen aber derzeit auf dem Prüfstand.
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- Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat Angebote für Wärmepumpen samt Einbau verglichen. Die Kosten unterscheiden sich enorm – auch, weil oft wichtige Posten fehlen.
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Kommentarliste
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Ich habe 2003 eine Sole-Wasser-Wärmepumpe eingebaut. Kosten für das Gerät beim Hersteller 18.500 €, über Eon 8.700 €. Für 360 qm Heizung/Wohnfläche und Warmwasserbereitung für 6 Personen kostete der Strom Anfangs 670 €/Jahr.. Nie wieder etwas anderes als Wärmepumpe!
Wenn man sich jedoch so wie ich schon bis zum Erbrechen mit dem Thema beschäftigt hat. Inklusive Datenerhebung und Heizlastberechnung des eigenen Hauses findet man hier nicht wirklich etwas Neues. Aber es ist eine sehr gute Zusammenfassung über den aktuellen Stand der Mainstream Technik sowie der gesetzlichen Geschichten. Die besten Luftwasser WP jedoch findet man im Test nicht. Solange unsere deutschen Hersteller nicht zu Geräten wie der Eureka WP von Lambda aufschließen können, werde ich keine kaufen. Was ist für Buderus bitte so schwer ein A+++ Gerät bei 55 Grad Vorlauf zu entwickeln? Oder eins das A+++ noch übertrifft? Ich verstehe es nicht.
@apollo_2000: Für die Ermittlung des jährlichen Stromverbrauchs wurde ein Haus mit Radiatorenheizung (Heizkörpern meist unter den Fenstern) und einer Vorlauftemperatur von 55 Grad Celsius im mittleren Klima betrachtet. Informationen zu unserem Vorgehen bei der Ermittlung des jährlichen Stromverbrauchs finden Sie unter „So haben wir getestet“ sowie in der Fußnote 2 unter der Tabelle.
Bitte beachten Sie auch, dass wir nur die Heizfunktion getestet haben. In vielen Häusern wird auch angestrebt, das zentrale Warmwasser durch die Wärmepumpe zu erwärmen. Dadurch würde sich der Stromverbrauch erhöhen. Konkrete Messwerte veröffentlichen wir nicht.
Der tatsächliche Stromverbrauch einer Wärmepumpe in Ihrem Haus hängt von vielen Faktoren ab: Dem errechneten Energiebedarf Ihres Hauses (Größe des Hauses und seinem Dämmstandard, den gewünschten Temperaturen in den Innenräumen), dem Standort des Hauses (Klimaregion) und weiteren Faktoren. Deshalb sollte man zur Beurteilung der individuellen Situation einen qualifizierten Energieberater heranziehen, der auch weitere Aspekte wie Photovoltaik, Wärmedämmung u.a. berücksichtigen kann, so dass die benötigte Wärmepumpe evtl. kleiner - und damit preiswerter - ausfallen kann.
Liebe Stiftung Warentest,
Sie geben im Test 10/2023 den jährlichen Strombedarf für ein Beispielhaus an.
Hier ist nicht klar für mich, ob der Stromverbrauch für das Beispielhaus mit Radiatoren oder Fußbodenheizung angegeben wurde.
Mich würde sehr interessieren wie der Stromverbrauch der verschiedenen Wärmepumpen (speziell Viessmann und Vaillant und Stiebel Eltron) bei einer Fußbodenheizung ist. Dies müsste ja eigentlich ermittelt worden sein, denn Sie geben zum einen die Effizienz bei den Radiatoren an und auch die Effizienz bei einer Fußbodenheizung.
Können Sie bitte die konkreten "ca. Werte" bei einer Fußbodenheizung bei A minus 2 W35 für Ihr Beispielhaus mitteilen?
Ein weiterer Punkt, wurde auch ermittelt wie lange jeder der Hersteller Ersatzteile für seine Wärmepumpe bereitstellt? Es wäre doch schade (und kostspielig), wenn nach 15 Jahren ein Defekt vorliegt, es keine Ersatzteile mehr gibt und man die Wärmepumpe dann wieder komplett ersetzen müsste.
Vielen Dank im Voraus.
@hart-i, @alle: Vielen Dank für den interessanten Hinweis auf Recherchemöglichkeiten zu Wärmepumpen. Online gibt es drei Informationsquellen, die hier hilfreich und frei verfügbar sind:
-BAFA-Liste (Deutschland): Daten der Hersteller zur Effizienz der Wärmepumpen die Förderfähig sind (BAFA - Energie - Liste der förderfähigen Wärmepumpen mit Prüf-/Effizienznachweis, unter https://www.bafa.de/SharedDocs/Downloads/DE/Energie/beg_waermepumpen_pruef_effizienznachweis.html)
-GET-Datenbank (Österreich): Daten der Hersteller zur Effizienz der Wärmepumpen. Die Online-Datenbank für Gebäudeenergietechnikprodukte (GET) wird von der Energieberatung Salzburg betrieben. (Produktsuche unter https://www.produktdatenbank-get.at/)
-Eprel-Daten: Daten hinterlegt für das Energielabel zur Effizienz der Wärmepumpen. Hier hilft die Eingabe der Nummer, die auf dem Energielabel der Pumpe vermerkt ist. (EPREL Public website: https://eprel.ec.europa.eu/screen/home)