
Wärmepumpe. Wie teuer der Betrieb auf Dauer ist, entscheidet auch der Preis des Heizstrom-Stromtarifs. © Getty Images / Christian Delbert
Ob sich eine Wärmepumpe rechnet, hängt stark davon ab, wie teuer der Strom für ihren Betrieb ist. Wir nennen günstige Heizstromtarife, auch für Nachtspeicherheizungen.
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Testergebnisse für 151 HeizstromtarifeViele Hausbesitzer denken jetzt über den Einbau einer Wärmepumpe nach – diese erhöht den Strombedarf. Je besser ein Haus gedämmt ist, desto effizienter ist eine Wärmepumpe, ansonsten kann sie zum Stromfresser werden. Bis 2045 sollen Häuser in Deutschland klimaneutral sein und mit erneuerbaren Energien beheizt werden. Aktuell stammen laut Bundeswirtschaftsministerium noch 80 über Prozent der Wärmeversorgung aus fossilen Energieträgern, fast jeder zweite Haushalt heizt mit Erdgas.
Ob sich eine Wärmepumpe für Hauseigentümer rechnet, hängt stark davon ab, wie teuer der Strom für ihren Betrieb ist. Wir wollten wissen, wer günstige Heizstromtarife für Wärmepumpen verkauft und Preise bietet, die günstiger sind als Haushaltsstrom. Die Preisspanne ist enorm. Besonders niedrige Preise zahlen vielerorts Haushalte, die ihren Wärmestrom über einen eigenen Zähler getrennt vom Haushaltsstrom messen und abrechnen. Sie können einen speziellen Tarif nur für ihren Wärmepumpenstrom abschließen.
Geprüft haben wir außerdem Stromtarife speziell für Nachtspeicherheizungen. Aufgrund ihres hohen Verbrauchs lohnt sich ein Preisvergleich für Haushalte, die so heizen, besonders.
Warum sich der Heizstromtarif-Vergleich für Sie lohnt
Testergebnisse Stromtarife Wärmepumpe
Die Stiftung Warentest hat Preise und Konditionen für 73 Heizstromtarife für Wärmepumpen von 41 Versorgern für Sie ausgewertet und zum Teil sehr günstige Angebote im Vergleich zum normalen Strom gefunden. 56 Tarife sind laut Anbieter reine Ökostromtarife.
Die besten Angebote im Tarifvergleich
Wir sagen Ihnen, für welche Regionen die günstigen Angebote von Stadtwerken gelten. Sie erfahren zudem, welche elf bundesweiten Tarife für Wärmepumpen für unsere Musterregion zum Stichtag bis zu 15 Prozent weniger im Jahr kosteten als das günstigste Haushaltsstromangebot des Tarifrechners Check24.
Stromtarife für Nachtspeicherheizungen
Haben Sie eine Nachtspeicherheizung? Dann finden Sie bei uns auch hierfür geeignete Heizstromtarife, sowohl für die getrennte als auch für die gemeinsame Messung. Unser Produktfinder zeigt 78 Tarife von 36 Anbietern, davon 48 reine Ökostromtarife.
Pro und Contra Wärmepumpe im Altbau
Wärmepumpen im Altbau sind umstritten. Erfahren Sie, wann sich ein Einbau lohnt und welche Förderungen Sie dafür bekommen können.
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Testergebnisse für 151 HeizstromtarifeZwei Zähler – zweimal eine Grundgebühr
Wie viel Sparpotential beim Heizstrom im Einzelfall im Vergleich zum Haushaltsstrom möglich ist, hängt auch von der Art des Zählersystems ab. Wer Haushalts- und Heizstrom getrennt misst, hat zwei Zähler und kann auch zwei Tarife abschließen, einen für seinen Haushaltsstrom und einen weiteren für seinen Wärmepumpenstrom, der oft deutlich günstiger ist. Allerdings zahlt man bei der getrennten Messung auch zwei Mal eine Grundgebühr. Sie lag im Test für Wärmepumpentarife zwischen 37 und 171 Euro pro Jahr. Je höher der Verbrauch des Heizstroms ist desto eher lohnt sich ein zweiter Zähler.
Günstiger als Haushaltsstrom durch Netzentgeltrabatte
Wärmepumpentarife sind vielerorts günstiger als Haushaushaltsstrom. Der Grund: Wenn die Wärmepumpe einen eigenen Stromzähler hat und eine steuerbare Verbrauchseinrichtung ist, darf der Netzbetreiber zu vorab festgelegten Zeiten kurz den Strom kappen. Dies soll eine Überlastung des Netzes verhindern. Im Gegenzug können die Netzbetreiber die Entgelte nach eigenem Ermessen senken. Dies geht aber nur, wenn die Wärmepumpe getrennt vom Haushaltsstrom läuft. Netzentgelte sind ein Bestandteil des Strompreises (siehe Grafik unten).
Wir haben deutschlandweit ausgewertet, in welchen Regionen die Entgelte im Vergleich zum Haushaltsstrom gesenkt werden. Besonders hohe Rabatte von 7 Cent und mehr pro Kilowattstunde sind in weiten Teilen Schleswig-Holsteins, Mecklenburg-Vorpommerns und Brandenburg drin. Geringe Reduktionen von 2 bis 2,9 Cent fanden wir in Regionen um Tübingen und Reutlingen, rund um Trier und im Kölner Raum. Ob diese Reduktionen beim Kunden oder der Kundin ankommen, entscheidet der Stromversorger, der den Wärmepumpentarif anbietet. Er ist frei in seiner Preisgestaltung. Von reduzierten Netzentgelten können auch Nachtspeicherheizungen profitieren, wenn eine steuerbar sind und einen separaten Zähler haben.

© Stiftung Warentest
Den Einbau einer Wärmepumpe wagen?
Wer sich jetzt fragt, ob eine Wärmepumpe für sein Haus sinnvoll ist, sollte sich beraten lassen. Denn diese Frage ist ohne fachlichen Rat oft schwer zu beantworten. Mögliche Alternativen zur Wärmepumpe sind Pelletheizungen oder Gas-Hybridheizungen.
Sinnvoll ist es in jedem Fall für alle Haushalte, den Energieverbrauch zu senken – um das eigene Portemonnaie zu schonen und auch um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Tipp: Lesen Sie, wie Sie im Alltag Strom- und Heizkosten sparen können. Außerdem: Laufen in Ihrem Haus manche Heizkörper auf Hochtouren, während andere nie richtig warm werden, ist Ihre Heizanlage vermutlich nicht richtig eingestellt. Wenn Sie hier Abhilfe schaffen, können Sie bis zu 15 Prozent Heizkosten sparen.
Wer mit seiner Wärmepumpe einen Beitrag zur Energiewende leisten will, schließt einen Ökostromtarif ab, 77 Prozent der Anbieter im Test haben einen.
Marion Weitemeier, Redakteurin für Energiethemen
Stromtarife für Nachtspeicherheizungen
Rund 1,2 Millionen Haushalte in Deutschland heizen mit einer Nachtspeicherheizung. Auch bei den Tarifen für Nachtspeicherheizungen gibt es enorme Preisunterschiede. Der durchschnittliche Arbeitspreis für Eintarifzähler lag im Test bei 35,99 Cent pro Kilowattstunde. Der günstigste Tarif kostete für die getrennte Messung 23,95 Cent pro Kilowattstunde. Der durchschnittliche Grundpreis lag bei 114,70 Euro pro Jahr.
Gerade bei hohem Stromverbrauch wie beim Heizen mit einer Nachtspeicherheizung kann ein Anbieterwechsel viel Geld sparen.
Wechsel bringt eine Ersparnis von fast 500 Euro
Gerade bei hohem Stromverbrauch wie beim Heizen mit einer Nachtspeicherheizung lässt sich durch einen Anbieterwechsel viel Geld sparen, wie dieses Beispiel zeigt: Ein Haushalt aus dem thüringischen Zella-Mehlis hat eine Nachtspeicherheizung und misst den Heizstrom getrennt vom Haushaltsstrom. Dafür hat er einen Zweitarifzähler mit zwei Zählrädern. Eines erfasst den teuren Hochtarif (HT) tagsüber, das zweite den günstigen Niedertarif (NT), der nachts gilt und der vor allem für die Nachtspeicherheizung wichtig ist. Der Haushalt verbraucht 2 000 Kilowattstunden im Hochtarif und 10 000 Kilowattstunden im Niedertarif-Bereich.
Wechselt der Haushalt aus der Grundversorgung mit NT und HT Messung der Stadtwerke Suhl/Zella-Mehlis zu den Stadtwerken Meiningen, würde er dadurch fast 500 Euro pro Jahr sparen.
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Testergebnisse für 151 HeizstromtarifeBuchtipp: Wärmepumpe richtig planen

Alle Fragen rund ums Thema Wärmepumpen beantwortet unser Handbuch Wärmepumpen für Heizung und Warmwasser. Es gibt einen Überblick über die verschiedenen Pumpensysteme, nennt die häufigsten Fehlerquellen bei der Planung und hilft, das beste Angebot zu finden. Den Ratgeber erhalten Sie für 39,90 Euro im Buchhandel oder im test.de-Shop.
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Testergebnisse für 151 Heizstromtarife-
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Immer wieder liest man Hinweise wie hier: „Noch eher würde die Rechnung zugunsten der Wärmepumpe aufgehen, wenn teilweise eine eigene Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher Strom für die Wärmepumpe liefern würde.“ Meine Frage dazu: Geht das überhaupt technisch, dass man den Strom der Photovoltaikanlage sowohl für den Haushaltsstrom als auch für die Wärmepumpe nutzen kann? Man benötigt doch zwei Stromzähler für Haushalts- und Wärmestrom, wenn man einen günstigeren Tarif für den Wärmepumpenstrom abschließen möchte. Muss man sich dann beim Anschluss der Photovoltaikanlage nicht entscheiden, in welches der beiden „Netze“ der erzeugte Solarstrom für den Eigenverbrauch eingespeist werden soll? Sonst würde sich meiner Meinung nach der Anschluss an das Haushaltsstromnetz eher rechnen. Im Winter, wenn man den meisten Wärmestrom benötigt, hat man am wenigsten Solarstrom zur Verfügung, im Sommer dagegen produziert man viel mehr Strom, als die Wärmepumpe braucht.
Kommentar vom Autor gelöscht.
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Mein Haus: Altbau (160m2) mittelmäßig gedämmt, Einrohrheizung mit alten Rippenradiatoren, Wärmepumpe seit September 2022. Durch geringere Nachtabsenkung und gleichmäßige Beheizung konnte die Vorlauftemperatur noch weiter gesenkt werden. Am kältesten Morgen bei -15 Grad Betrug sie lediglich 47 Grad. Verbrauch seit September 3600 kWh (Leistungszahl bis jetzt 4,2)!
Eine 30000€ teure Außendämmung spart mir zwischen 200 bis 300€ Stromkosten pro Jahr…. (Amortisation?) Eine Fotovoltaikanlage für 10000€ spart viel mehr. Dammmaßahmen kommen erst, wenn z.B. die Fenster ausgetauscht werden müssen (sogenannte Sowiesokosten).
Weshalb schlagen Sie immer so teure Sanierungsmaßnahmen vor?
Auch das Fraunhofer Institut sagt, dass in den meisten Altbauten Wärmepumpen sinnvoll sind. Die neuen mit Butan betriebenen Pumpen erreichen auch bei schlecht gedämmten Häusern noch Leistungszahlen von vermutlich mindestens 3.
@AlexMZ: Unser Test hat gezeigt, dass man mit etwas Mühe Tarife findet, die bis zu 15% günstiger sind als die Tarife, die Ihnen die Preissuche von Check24 anzeigt. Denn nicht alle Tarife sind dort gelistet.
Wer sich die Mühe machen möchte, nutzt unter Punkt 5 den Rechner, der angibt, welche (regionalen) Anbieter in Ihrem Postleitzahlenbereich einen Tarif anbieten. Darüber erfahren Sie, wer in Ihrer Region Tarife verkauft. Regionale Tarife können besonders günstig sein und sie sind oft in den Vergleichsportalen nicht gelistet.
Da die Preise allerdings zum Teil täglich schwanken, müssen Sie die aktuellen Konditionen selbst recherchieren.